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♫ Inhalt / Handlung: Norma – Oper von Vincenzo Bellini

Norma, die gallische Priesterin, liebt heimlich Pollione, den Feind ihres Volkes. Er ist der Vater ihrer beiden Kinder, von denen niemand etwas weiß. Pollione möchte nach Rom zurückkehren, aber mit einer andern Frau, nämlich Normas Assistentin.

Die Oper in zwei Akten spielt in Gallien, ca. 50 Jahre vor Christus

♫ Inhalt / Handlung: Norma - Oper von Vincenzo Bellini | Kulturmagazin 8ung.info

Erster Akt – Pollione bevorzugt Adalgisa und verlässt Norma

Die gallischen Krieger werden langsam ungeduldig. Liebend gern würden sie in den Krieg ziehen gegen die römische Besatzungsmacht, aber ihre Priesterin Norma hat noch keinen Startschuss gegeben. Nur Norma kennt den richtigen Zeitpunkt zum Sieg. Norma denkt aber nicht daran, denn sonst verlöre sie Pollione, ihren Geliebten, den Befehlshaber der römischen Armee. Dieses Verhältnis muss schon eine Weile gehen, denn die Beiden haben zwei Kinder miteinander, von denen weder Normas Vater noch das gallische Volk wissen.

Mittlerweile ist das Verhältnis von Polliones Seite aus abgekühlt.

Er wird nach Rom beordert und möchte dahin nicht etwa seine Familie, sondern seine neue Flamme Adalgisa mitnehmen. Die weiß noch nichts davon. Als Priesteranwärterin in Normas Druiden-Orden geht sie oft zum Mistel schneiden in den Wald, in dem auch Pollione spazieren geht. An seinem letzten Tag vor der Abreise passt er Adalgisa ab und versprüht seine Überredungskünste, bis sie endlich zusagt, mit ihm nach Rom zu gehen.
Adalgisa erzählt Norma in allen Einzelheiten, dass sie sich in einen Mann verliebt hat, der sie nach Rom mitnehmen will. Norma fühlt sich an ihre erste Verliebtheit erinnert und rät Adalgisa, mit ihm zu gehen. In dem Moment kommt Pollione hinzu, was die Situation sofort verschärft. Norma erkennt, dass Adalgisas Geliebter ihr Pollione ist. Adalgisa erkennt, dass sie auf die gleiche Masche wie Norma hereingefallen ist. Beide wünschen Pollione zum Teufel, was ihn jedoch nicht beeindruckt.

Zweiter Akt – Norma sucht nach Lösungen für sich und ihre Kinder

Norma: Priesterin im weißen Kleid - im Hintergrund Mann mit Kinderwagen

Norma sieht für sich und besonders für ihre Kinder keine Zukunft, denn als Priesterin hat sie geschlechtslos zu bleiben – und wenn sie mit einem Mann zusammen ist, dann mit einem Gallier. In ihrer Ausweglosigkeit versucht sie, ihre Kinder zu töten – bringt es aber doch nicht fertig. Als nächsten Lösungsweg aus dem Dilemma versucht sie Adalgisa zu überreden, mit Pollione nach Rom zu gehen und ihre Kinder mitzunehmen. Adalgisa fühlt sich derart von Pollione gekränkt, dass sie ihn nicht einmal mehr geschenkt habe möchte. Inzwischen wird ein Römer gefangen, der in die Räume der Novizinnen eindrang. Es ist Pollione, der sich Adalgisa schnappen wollte, da sie nicht freiwillig mitkommt. Die Gallier wollen mit ihm kurzen Prozess machen.

Norma – als Richterin – knöpft sich Pollione allein vor.

Wenn er von Adalgisa lässt, kommt er frei. Lieber stirbt er. Dann wird Norma ihre gemeinsamen Kinder töten. Lieber stirbt er. Adalgisa wird auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Lieber stirbt er – schon aus Trotz. Norma schafft es nicht, ihn zu töten. Genau wie sie es nicht geschafft hat, ihre Kinder zu töten.
Jetzt bleibt ihr nicht mehr viel. Sie nimmt ihrem Vater das Versprechen ab, für ihre Kinder zu sorgen. Dann stellt sie sich dem gallischen Volk, das wissen möchte, wer die Verräterin ist. Statt Adalgisa auf den errichteten Scheiterhaufen zu bringen, gibt sie sich als Polliones Geliebte zu erkennen und geht selbst in den Tod. Pollione rührt diese Großmut. Er möchte mit Norma ein neues Leben anfangen – zu spät. Alles geht seinen Lauf.

Norma ist eine Oper mit Musik von Vincenzo Bellini und einem Libretto von Felice Romani.

Die Uraufführung der Oper fand am 26. Dezember 1831 im Teatro alla Scala in Mailand statt.

Die Aufführung dauert etwa 2 1/2 Stunden und besteht aus zwei Akten. Die Handlung spielt in Gallien, etwa 50 Jahre vor Christus.
Die Oper „Norma“ ist ein Meisterwerk der italienischen Opernliteratur und beeindruckt mit ihrer gefühlsbetonten und dramatischen Musik. Normas innere Zerrissenheit zwischen Liebe und Pflicht zieht das Publikum an und lässt es in die Welt der antiken Gallier eintauchen.



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Norma – Aufführungen

Handlung, Musik und historischer Hintergrund dieser Oper bestimmen die Inszenierungen. Fragen bleiben offen oder werden beantwortet.
Was treibt eine Priesterin dazu, ihre religiösen Pflichten zu verraten und sich in den Feind ihres Volkes zu verlieben?
Die Hauptrolle der Norma erfordert eine außergewöhnliche Sängerin, die sowohl über eine starke und flexible Stimme als auch über schauspielerisches Talent verfügt.

Norma in der Oper Stuttgart – Catherine Naglestad begeistert das Publikum

Mit stehenden Ovationen endet die Wiederaufnahme der Inszenierung von Jossi Wieler und Sergio Morabito. Erstmals wird das Staatsorchester vom Dirigenten Ivan Anguélov geleitet. Mit sicherem Gespür versteht er es, die Partitur von Bellini zwischen Orchester und Sängern auszubalancieren. Das Orchester bietet den Sängern ein ideales Klangbett, auf dem sie ihre Belcanto-Künste ausleben können. Der Chor in der Einstudierung von Michael Alber ist wie immer in Hochform, sowohl szenisch als auch musikalisch gefordert.

Norma, Catherine Naglestad, Foto A. T. Schaefer

Besonders Catherine Naglestad genießt es, dass der Dirigent ihr genügend Freiheiten lässt. Durch eine Landschaft von Gefühlen, von Wüste bis Sumpf, führt sie mit ihrer wandlungsfähigen Stimme – als Priesterin, als Liebende, als sich Opfernde.

Norma befindet sich in einer Zwickmühle.

Als gallische Oberpriesterin bestimmt sie den genauen Zeitpunkt der Kriege gegen die römische Besatzungsmacht. Tut sie aber nicht, denn sie ist nicht nur mit Pollione (Rafael Rojas), dem Befehlshaber der römischen Armee, liiert, sondern hat mit ihm zusammen zwei Kinder. Davon weiß weder das Volk noch ihr Vater. Als Pollione nach Rom zurückberufen wird, will er aber nicht etwa Norma, sondern die Novizin Adalgisa mitnehmen. Norma hätte die Möglichkeit, sowohl Adalgisa als auch Pollione zu töten, geht aber zum Schluss selbst auf den Scheiterhaufen. Vorher nimmt sie ihrem Vater das Versprechen ab, sich um die beiden Kinder zu kümmern. Der selbstherrliche Pollione (Rafael Rojas beeindruckt mit starker Stimme, Mimik und Gestik) erkennt zu spät Normas Großherzigkeit. Lyrisch der Gesang von Norma und Adalgisa (Marina Prudenskaja), die beide in ihrer Erinnerung an Pollione singen, ohne zu ahnen, dass sie den gleichen Mann meinen.

Die Oper spielt – wie immer bei der Bühnenbildnerin Anna Viebrock – in einem schmuddeligen Ambiente.

Sämtliche Szenen, sowohl im dichten gallischen Wald, Normas Privatgemächern als auch im Tempel spielen in einem herunter gekommenen Innenhof, umgeben von grauen Wänden. Vorn wird er mit einer Barriere abgeteilt, die nur wenige übertreten.
Die Frauen umhüllen sich mit Kleidern, die nicht von ihren inneren Werten ablenken. Vom akkurat gesteckten Dutt bis hin zu den bequemen Schuhen tragen diese grauen Mäuschen nichts, was irgendwie als „weibliche Reize“ ausgelegt werden könnte.
Die gallischen Krieger, die nur darauf warten, endlich in den Krieg zu ziehen, rüsten  sich in Anzüge wie Beamte der unteren Gehaltsklassen. Zum Zeichen ihrer Ungeduld schlagen sie mit den abgeschabten Aktentaschen gegen Bänke und Wände.

Marina Prudenskaja glänzt als Darstellerin

Wer ob dieser subattraktiven Umgebung lieber die Augen schließt, versäumt viel, denn die Sänger punkten ebenso als Darsteller. Marina Prudenskaja füllt ihre Rolle als übereifrige Lernpriesterin Adalgisa mit Inbrunst aus – schon wie sie auf Pollione wartet, sich mit einem Lippenstift verschönert und ihn dann doch wegwischt; wie sie die Knöpfe ihrer Kittelschürze schließt und den Rock immer wieder glatt streicht. Auch ist es eine Freude zu sehen, wie Adalgisa den Macho Pollione vermöbelt, als sie merkt, dass sie auf seine Masche hereinfiel.

Diese und ähnliche Bilder bleiben im Kopf.

Norma holt erst einen Koffer, dann Polliones Hemden, Anzüge, Kulturbeutel und die Pistole aus dem Schrank. Seine Hemden pfeffert sie in den Koffer und die Schuhe an seinen Kopf, als er ihr Verhältnis als Schande bezeichnet. Seine Pistole nimmt sie vorher aus dem Halfter, um später damit ihre Kinder zu töten – und es dann doch nicht schafft. Pollione, ganz in überheblicher Siegerpose, bringt Norma zur Weißglut. Sie verhandelt und möchte ihn an seiner verwundbarsten Stelle treffen, aber bei ihm prallt alles ab.
Flavio (Daniel Kluge) versucht ungeduldig, Pollione vom Fleck zu bewegen. Clotilde (Maria Tokarska) schleppt Normas ausgebüxten Sohn huckepack herein – er schläft schon. Vater Oroveso (Attila Jun) lässt den Spielball von Normas Kindern auf seinem Finger kreisen und wirft Norma einen bedeutsamen Blick zu – wortlos.

Norma, mit Musik von Vincenzo Bellini, Stuttgarter Staatsoper
Musikalische Leitung: Ivan Anguélov
Regie und Dramaturgie: Jossi Wieler, Sergio Morabito
Bühne und Kostüme: Anna Viebrock
Chor: Michael Alber, Johannes Knecht

Besetzung am Freitag, 09.12.2011, 19:00 Uhr
Pollione: Rafael Rojas
Oroveso: Attila Jun
Norma: Catherine Naglestad
Adalgisa: Marina Prudenskaja
Clotilde: Maria Tokarska
Flavio: Daniel Kluge

Foto: A. T. Schaefer

Norma im Trickfilm: Maestro – Opernchor der Waldtiere bei Vollmond

Maestro: Ein Trickfilm mit Wald-Tieren, die einen Chor aus der Oper Norma überzeugend darstellen. Blaukehlchen als die stimmgewaltige Operndiva, Eichhörnchen als der selbstbewusste Maestro. Überzeugend mit Dirigierstab und entsprechenden Gesten – Karajan gespiegelt.

Nachts im Wald auf einer Lichtung.

maestro: trickfilm vogel
(c) Colectif Illogic

Mondschein und Dämmerlicht. Ein Orchester setzt ein, ein Vogel kommt geflogen, setzt sich auf den Ast und schaut den Zuschauer an. Alles geschieht so lebensecht, dass man keine 3D Computeranimation vermuten könnte. Doch dann singt dieser Vogel – total glaubwürdig – eine Arie aus der Oper Norma von Vincenzo Bellini mit Banda und Männerchor. Der Schnabel bewegt sich gleich mit dem Text. Die Flügel zeigen eine theatralische Geste, als sähen wir die Callas vor uns.

Maestro: Der Dirigent – ein Eichhörnchen

maestro: trickfilm Eichhörnchen als Dirigent
(c) Colectif Illogic

Das Eichhörnchen richtet sich auf, greift nach einem Stock und dirigiert das imaginäre Orchester. Im Gleichschritt marschieren die Igel auf – einer nach dem anderen in einer Reihe. Von der anderen Seite nahen die dicken Kröten mit ihren breiten Mäulern. Sie singen den ersten Part.

Maestro: Tenöre, Baritone und Bässe – für jede Tierart die passende Stimmlage.

Maestro Trickfilm: Chor der Schildkröten
(c) Colectif Illogic

Eine weitere Stimme übernehmen die Schildkröten. Die Karpfen lassen sich aus der Tiefe vernehmen, während die Igel für die hohen Stimmlagen zuständig sind.

maestro: trickfilm beim Schlussakkord, Chor der Waldtiere
(c) Colectif Illogic

Sofort nach dem Schlussakkord löst sich der Chor der Waldtiere auf. Sie hoppeln, schreiten, fliegen, schleichen in alle Richtungen. Die Waldlichtung bleibt im Mondschein zurück, als wäre nichts geschehen.

Mein absoluter, persönlicher Lieblingsfilm dieses Trickfilmfestivals!

Maestro Trickfilm: Chor der Kröten
(c) Colectif Illogic

Maestro: Der ganze Film dauert nur etwas mehr als eine Minute, aber lange, lange, lange wirken Musik und Bilder nach. Dieser Film ist ein kleines Meisterwerk. Ein Meisterwerk, das die Mundwinkel nach oben zieht – einfach fabelhaft und wunderbar im wahrsten Sinne der Wörter.

Film in der Arte-Mediathek

Noch bis zum 18. Dezember 2021 ist der Animationsfilm „Maestro“ in der Arte-Mediathek verfügbar. Mein Tipp: Sofort ansehen – es sind nur zwei (2) Minuten!

Maestro
Regie: Colectif Illogic
Frankreich 2019 1:40 Min. 3D Computer
Musik: Vincenzo Bellini
Produktion: Bloom Pictures
Weltvertrieb: Miyu Distribution
Tief in einem Wald beginnt ein Chor wilder Tiere eine nächtliche Oper, die von einem Eichhörnchen dirigiert wird.

Norma – Oper von Vincenzo Bellini

  • Norma, die gallische Priesterin, liebt heimlich Pollione, den Feind ihres Volkes und Vater ihrer Kinder, von denen niemand etwas weiß. Pollione möchte nach Rom zurückkehren, aber mit einer andern Frau, nämlich Normas Assistentin. ♫ Inhalt / Handlung: Norma – Oper von Vincenzo Bellini
  • Maestro: Ein Trickfilm mit Wald-Tieren, die einen Chor aus der Oper Norma überzeugend darstellen. Blaukehlchen als die stimmgewaltige Operndiva, Eichhörnchen als der selbstbewusste Maestro. Überzeugend mit Dirigierstab und entsprechenden Gesten – Karajan gespiegelt. Maestro: Opernchor der Waldtiere bei Vollmond | Trickfilm-Tipp