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♫ Inhalt / Handlung: Madama Butterfly – Oper von Giacomo Puccini

Die dramatische Oper handelt von der japanischen Geisha Madama Butterfly, die auf ein besseres Leben hofft, und von dem amerikanischen Marineleutnant Pinkerton, der nie an eine ernsthafte Ehe-Verbindung dachte.

Madama Butterfly - Japanisches Wohnhaus mit Garten

Erster Akt – Goro und Pinkerton besichtigen das Haus; Sharpless warnt vor den Folgen.

Goro, der Kuppelkönig, zeigt dem amerikanischen Marineleutnant das Haus, in dem er mit seiner japanischen Frau nach der Trauung leben wird. Mit unterwürfigen Bücklingen führt er vor, wie die Wände sich in unterschiedliche Wohnräume verschieben lassen. Er stellt ihm die Zofe Suzuki und andere Bedienstete vor. Nach und nach kommen Standesbeamte und der amerikanische Konsul Sharpless dazu.
Beeindruckt erzählt ihm Pinkerton, dass er das Haus für/mit Ehefrau gemietet hat für 999 Jahre, aber mit Kündigungsrecht von einem Monat. Hier in Japan ist alles so flexibel wie die Wände des Hauses. Passend für einen Yankee, der überall auf der Welt heimisch ist. Richtig heiraten wird er eine Amerikanerin, aber hier nimmt er noch die schöne Japanerin Cio-Cio-San mit, die so zart ist wie ein Schmetterling.
Sharpless hat die junge Frau ebenfalls gesehen. Eindringlich bittet er Pinkerton, diesem zarten Wesen nicht die Flügel zu zerschlagen.

Da naht auch schon die Hochzeitsgesellschaft, im Mietpreis inbegriffen.

Die Freundinnen streuen Blumen, die Verwandten zanken sich. Madama Butterfly zeigt sich ihrem künftigen Ehemann gegenüber respektvoll höflich. Sharpless fragt sie nach ihren Familienverhältnissen. Es stellt sich heraus, dass sie aus einem ehemals reichen Hause stammt. Die Mutter lebt noch, der Vater ist tot. Währenddessen amüsiert sich Pinkerton über seine neue angemietete Verwandtschaft.

Butterfly sortiert ihre Habe; die Hochzeit wird besiegelt.

Alles, was ihr wichtig ist, holt Madama Butterfly aus ihrem Kimonoärmel. So auch das „Geschenk“ an ihren Vater, mit der Weisung, sich selbst aus der Welt zu schaffen – ein Harakiri-Messer.
Sie holt die Figuren hervor, die Seelen ihrer Ahnen. Dabei erzählt sie Pinkerton, dass sie ihren alten Glauben aufgegeben hat und zu seinem Glauben übergetreten ist, wie es sich für eine Ehefrau gehört. Die Hochzeit wird durch den japanischen Standesbeamten besiegelt, mit Urkunde und Siegel.

Der Oheim verflucht Butterfly.

Noch eine Weile feiert die Verwandtschaft fröhlich weiter, bis der unheilvolle Bass des Oheims erklingt. Er fand heraus, dass Butterfly ihren alten Glauben gegen einen neuen ausgetauscht hat. Er verflucht sie und nimmt die ganze Hochzeitsgesellschaft mit. Keiner will noch etwas mit ihr zu tun haben. Damit hat sie die Brücken abgebrochen und steht allein da – ohne den Rückhalt einer Familie.
Jetzt sind Pinkerton und Butterfly allein. Er beteuert ihr sein Verliebtsein, bewundert ihre Zartheit, möchte endlich kosen. Sie schwört ihm, ewig seine treue und gehorsame Ehefrau zu sein.
Sie reden aneinander vorbei, jede/r nach den Erwartungen und Zielen, die es für ihn/sie bedeutet.

Zweiter Akt – Madama Butterfly wartet drei Jahre.

Drei Jahre sind vergangen. Butterfly und Suzuki geht das Geld aus. Suzuki glaubt nicht, dass Pinkerton wieder kommt. Butterfly zählt auf, welche Beweise dafür sprechen. Der Konsul bezahlt die Miete. Beim Abschied sagte ihr Ehemann, dass er wiederkommt, wenn die jungen Rotkehlchen im Nest zwitschern. Anscheinend dauert die Vogelbrut in Amerika länger als in Japan. Sie malt sich aus, wie es sein wird, wenn das amerikanische Schiff im Hafen einläuft und ihr Gemahl zu ihr kommt.

Madama Butterfly hört und sieht nur, was sie hören und sehen will.

Konsul Sharpless erscheint, um ihr etwas Wichtiges zu sagen. Er kommt aber nicht dazu, weil Butterfly ihn immer wieder mit Belanglosigkeiten unterbricht. Inzwischen ist der schmierige Goro wieder zur Stelle. Er bringt ihr den reichen Yamadori mit, der sich unbedingt mit ihr vermählen möchte. Er hat sich gerade scheiden lassen und ist wieder auf Freiersfüßen. Butterfly lehnt kategorisch ab, denn sie ist eine verheiratete Frau. Außerdem gelten für sie als Amerikanerin, die sie kraft Ehe ist, nicht mehr die japanischen Gesetze, bei denen eine Scheidung nach einem Monat möglich ist.
Sharpless versucht sie zu überzeugen, dass eine Ehe mit dem reichen Yamadori das Beste für sie ist. Alle wissen es: Goro, Sharpless, Suzuki, Yamamori und die Zuschauer. Nur Butterfly klammert sich an den Strohhalm und verbeißt sich darin, dass für sie ein neues Leben als Pinkertons Ehefrau beginnt.

Madama Butterfly und ihr Sohn

Von Suzuki lässt sie ihren kleinen Sohn hereinbringen, von dem Pinkerton noch nichts weiß. Für ihn malt sie sich ein Leben in Amerika in den buntesten Farben aus.
Tatsächlich läuft Pinkertons Schiff im Hafen ein, was Butterfly und Suzuki mit dem Fernglas beobachten. Aufgeregt treffen sie sofort alle Vorbereitungen für seinen Besuch.

Dritter Akt – Pinkertons Schiff legt im Hafen an

Suzuki schickt die übermüdete Butterfly im Morgengrauen ins Bett und hält allein Wache. Auf Zehenspitzen kommen Sharpless und Pinkerton herein und bedeuten Suzuki, leise zu sein. Sie wollen die Zukunft des Kindes sichern und brauchen sie als Verbündete. Der tapfere Krieger Pinkerton ist zu feige, um selbst mit seiner ehemaligen Ehefrau zu sprechen. Dafür hat er seine jetzige, amerikanische Ehefrau mitgebracht, die im Garten wartet. Sie hat sich bereit erklärt, für das Kind zu sorgen.

Suzuki als Überbringerin der Hiobsbotschaft.

Das alles soll Suzuki jetzt Butterfly erklären. Sharpless ist genervt. Er hat Pinkerton gleich zu Anfang gesagt, dass er diesen zarten Schmetterling nicht zerbrechen soll. Der wiederum war der Meinung, dass Butterfly – genau wie er – über die Scheinehe Bescheid wusste und ihn schon längst wieder vergessen hat. Dass sie jeden Tag auf ihn gewartet hat, wird ihm jetzt erst bewusst. Und schon wieder kneift er. Fluchtartig verlässt er das Haus.

Butterfly stellt sich der Wirklichkeit.

Butterfly kommt herein, sieht die fremde Frau und erkennt die Situation. Sharpless und Suzuki versuchen noch, es ihr zu erklären. Butterfly spricht das aus, was sie schon lange befürchtet hat und genau der Realität entspricht. Sie gibt Pinkerton ihren Sohn. Nicht der fremden Frau, sondern ihm allein. Er soll ihn selbst holen.

Butterflys Ende

Sie schickt alle weg, verabschiedet sich von ihrem kleinen Sohn und wünscht ihm alles Gute in dem fernen Land. Möge es ihm gut gehen und er seine Mutter in liebevollem Andenken bewahren. Wieder allein im Zimmer, holt sie das „Geschenk“ ihres Vaters heraus. Sie verschwindet hinter einem Paravent, der kurz danach umfällt und sie unter sich begräbt.
Draußen ruft Pinkerton: „Butterfly! Butterfly! Butterfly!“

Je nach RegisseurIn und Inszenierung brauchen die Zuschauerinnen entweder ein Taschentuch, oder sie verlassen mit der Faust in der Tasche die Oper.

Madama Butterfly – Oper mit Musik von Giacomo Puccini

Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica nach einem Theaterstück von David Belasco.

Nach dem großen Erfolg von „La Boheme“ und dem riesigen Erfolg von „Tosca“ suchte Puccini lange nach einem frischen, dramatischen Stoff für eine neue Oper. In einem Theaterstück in englischer Sprache, „Madame Butterfly“ von David Belasco, fand er endlich das Gesuchte. Er ließ sich das Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica erstellen. Viele Recherchen folgten über japanische Kultur, Musik, Lebensart. Bei den Proben in der Mailänder Scala war er selbst zugegen. Darsteller, Musiker und Komponist waren einhellig der Meinung, dass es ein noch größerer Erfolg wird als „Tosca“.
Die Uraufführung am 17. Februar 1904 geriet zum größten Skandal der Mailänder Operngeschichte. Tumulte unter den Zuschauern und Totalverrisse in den Zeitungen. Puccini reagierte tief gekränkt, schrieb die Oper aber dann in einem Anfall von Trotzreaktion geringfügig um und ließ sie drei Monate später im Teatro Grande Brescia aufführen. Der Erfolg stellte sich genau so ein, wie er ihn sich erhofft hatte. Madama Butterfly gehört auch heute noch zu den meist gespielten Opern.

Personen:
Cio-Cio-San, genannt „Butterfly“ (Sopran)
Suzuki, Butterflys Dienerin (Mezzosopran)
Kate Pinkerton (Mezzosopran)
Benjamin Franklin Pinkerton, amerikanischer Marineleutnant (Tenor)
Sharpless, amerikanischer Konsul in Nagasaki (Bariton)
Goro, Nakodo Heiratsvermittler (Tenor)
Fürst Yamadori (Tenor)
Onkel Bonze (Bass)
Onkel Yakusidé (Bass)
kaiserlicher Kommissar (Bass)
Standesbeamter (Bass)
Cio-Cio-Sans Mutter (Mezzosopran)
ihre Tante (Sopran)
ihre Cousine (Sopran)
ein Kind (Knabensopran, nur in der Urfassung)
Dolore (Kind), ein Koch, ein Diener, zwei Laternenträger, zwei Bonzen (stumme Rollen)
Verwandte, Freunde und Freundinnen Cio-Cio-Sans, Diener, Matrosen (Chor, Statisten)

Spieldauer: ca. 2 ½ Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Ein Hügel oberhalb von Nagasaki, um 1900


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