Thomas Drexel zeigt, wie man mit Planung, pfiffigen Ideen und günstigen Materialien beim Hausbau sparen kann und dabei den Standard eines Passivhauses erreicht.
Gute Nachricht für alle Häuslebauer, die natürliche Bauweise bevorzugen.
Günstig sind Holztragwerk, Lärchenholzbretter für Fassadenverkleidungen, Holzspäne zur Dämmung und Industrieparkett aus Vollholz. Ein gelungenes Beispiel ist ein 2-stöckiges ökologisches Modulhaus von 50 m² Wohnfläche für ein bis zwei Personen. Es enthält Wohn- und Schlafbereich, Küche, Bad, Einbauschränke. Das Tragwerk besteht aus Industriecontainern, die sich wie diese an einen anderen Ort transportieren lassen. Wegen derPhotovoltaikanlage auf dem Dach und dem Stromspeicher benötigt es keinen Stromanschluss, lediglich einen Wasseranschluss. Bezugsfertig kostet dieses vollwertige Minihaus 75.000 Euro einschließlich Dachbegrünung und diversen Extras. Wenn das Problem mit dem Grundstück gelöst sein wird, wäre es eine gute Lösung für Berufstätige, die mobil sein müssen.
Low Budget. Sowas spart Geld.
Offene Grundrisse mit wenigen Wänden sparen Arbeits- und Materialkosten. Die Häuser sind als kompakte Baukörper ohne Erker in Würfelform gebaut. Fast kein Haus ist unterkellert. Eigenleistungen werden vom Architekten gezielt geplant. Monteure setzen leichtes Holztragwerk aus Stegträgern zusammen. Dadurch werden teure Kräne oder große Maschinen überflüssig. Niedrigenergiehaus ist bei den meisten Häusern Standard.
Low Budget. Pfiffige Kleinigkeiten.
Mal werden sämtliche Griffe durch Schlaufen aus Lederriemen ersetzt, die einfach an beiden Enden am Holz angeschraubt sind. Fenster gleicher Größe sind kostengünstig. In einem Haus sind sogar acht terrassengroße Fenster eingebaut, vom Boden bis zur Decke. OSB-Platten an Wänden, Decke und Fußboden kann als Purismus pur bezeichnet werden. Die von der Decke hängenden nackten Glühbirnen sind aber wohl nicht jedermanns Sache. Ein kleiner Raum gewinnt an Größe durch eine Spiegelwand im 90-Grad-Winkel zum Fenster. Licht reflektiert – Aussicht verdoppelt.
Ökologie wird groß geschrieben.
Nicht nur Heizenergie, sondern auch bei der Verschattung in heißen Gegenden wird gespart. Das zeigt ein Haus bei Würzburg. Eine Pergola reicht fast bis ans Dach. Der umlaufende Balkon dazwischen bildet einen Laubengang rund ums Haus. Vom Erdboden aus wachsen Kletterpflanzen über die Pfeiler bis in den zweiten Stock. Sie beschatten im Sommer sowohl den Balkon als auch ein Laubendach. Im Winter nach dem Laubabfall ist der Blick frei und die Sonne scheint ins Haus. Hohes Grundwasser führt nicht selten zu hohen Kosten. Als Schutz davor wurde ein Haus einen Meter über dem Boden erstellt. Zwischen Bodenplatte und Dachplatte steht ein eingeschossiges Holzhaus von 200 m² Grundfläche. Das spart Treppen. Die Terrasse von 35 m² ist in das kompakte Haus eingebaut. Der Heizenergiebedarf beträgt 55 kWh/m², der Preis pro m² Wohnfläche 1.230 Euro.
Andere Länder, andere Einsparmöglichkeiten.
Im Seefahrerland Dänemark wurden zwei gebrauchte Schiffscontainer als Tragwerk an den gegenüber liegenden Außenkanten eingesetzt, dazwischen Fenster. In Frankreich stehen 2 ausrangierte Schiffs-Container in Form eines Ziegelsteinsnicht Ecke auf Ecke, sondern über Kreuz. Auf dem Dach des unteren Containers blüht ein Garten. Der obere Container schützt auf der einen überhängenden Seite den Eingangsbereich, auf der anderen Seite als Carport das Auto.
Low Budget. Was dieses Buch bietet.
Baudaten für jedes Objekt. Pro Hausbeschreibung steht der Preis inklusive Honorare, Nebenkosten und Steuern, also als vollkommen fertiger Bau, dadurch gut miteinander zu vergleichen. Bei jedem Haus werden die Einsparungen aufgezählt, die für den niedrigeren Preis verantwortlich sind. Wichtig ist der Verbrauch an Heizenergie mit dem jeweiligen System, und der ist bei allen Häusern ausgesprochen niedrig. Ergänzt werden die Informationen durch Adressen von Architekten, Beratung, Förderung und das Ratgeberportal Modernisieren Renovieren Sanieren. Die Bilder sind wie geschaffen dafür, bei Bauherren und -damen die Fantasie anzukurbeln.
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Walküre: Die Kriegsgöttinnen holen die toten Helden vom Schlachtfeld nach Wallhall, musikalisch begleitet mit ihrem Walkürenritt. Brünhilde zeigt Mitleid.
Auch die Oper Walküre hat eine Vorgeschichte:
Fafner hat sich mit dem Goldschatz in eine Höhle zurückgezogen und sich mittels des Zauberringes in einen Drachen verwandelt. Zwar vergeht laut Richard Wagner zwischen dem Rheingold und der Walküre nur ein Tag, aber es passiert viel in dieser Zeit. Das Ergebnis bietet Stoff für eine weitere Oper – Siegfried.
Im Raum steht der von Urmutter Erda angekündigte Untergang der Götter. Der Testosteron-gesteuerte Wotan löst das Problem auf seine Weise. Er versucht von Erda den genauen Ablauf der Götterdämmerung zu erfahren und zeugt nebenbei mit ihr neun Töchter, von denen Brünnhilde sich zu seiner Lieblingstochter entwickelt. Sie verbindet Erdas Weisheit mit Wotans Stärke. Da aber von Alberich Gefahr droht, macht sich Wotan als ewiger Wanderer (erkennbar an der Augenklappe) auf den Weg, gründet mit einer Menschenfrau eine neue Familie, die Wälsungen, die er nach der Geburt der Zwillinge Siegmund und Sieglinde verlässt. Schon früh werden die Zwillinge getrennt und wachsen in feindlichen Lagern auf. Sieglinde wird später an Hunding verschachert. Siegmund kann aus der Gefangenschaft fliehen.
Erster Aufzug – Sieglinde findet ihren Zwillingsbruder; Hunding findet seinen Feind im eigenen Haus; Siegmund findet das Schwert Nothung
Auf seiner Flucht findet Siegmund ausgerechnet in Hundings Hütte Zuflucht, wo er erschöpft zusammenbricht. Sieglinde kuriert den Erschöpften mit frischem Wasser. Sie schauen sich in die Augen, und schon funkt es bei beiden. Noch wissen sie nichts voneinander. Das ändert sich, als Hunding von der vergeblichen Jagd auf einen Flüchtling zurückkommt. Er fragt Siegmund aus und erkennt, dass er den Gesuchten vor sich hat, genießt die Bosheit, ihn noch zappeln zu lassen, da das Gastrecht ihm gebietet, selbst einen Feind eine Nacht zu beherbergen. Vorsichtshalber nimmt er nicht nur Sieglinde, sondern auch alle Waffen mit, bevor er sich zurückzieht.
Sieglinde erkennt ihre Chance, mixt Hunding einen Schlaftrunk und schleicht sich zu Siegmund, der schon sinnend vor einem funkelnden Schwertknauf wartet. Er erinnert sich daran, dass sein Vater ihm für die höchste Not ein Schwert namens Nothung versprochen hat. Sieglinde erzählt ihm, dass einmal ein Fremder bei ihrer Hochzeit dieses Schwert in die Esche schlug. Es solle demjenigen gehören, der es herauszieht. Weder Hunding noch irgendein Mann seines Stammes hat das Schwert bewegen können. Sieglinde und Siegmund erkennen hiermit ihre Geschichte und – ganz der Vater – zeugen noch schnell Siegfried („so blühe denn Wälsungenblut“). Siegmund zieht das Schwert Nothung aus dem Stamm. Beide stürmen hinaus in den sonnigen Frühlingsmorgen.
Dauer des 1. Aufzugs: circa 65 Minuten
Zweiter Aufzug: Frickas Sieg über Wotan – Brünhilde missachtet Wotans Gebot – Siegmunds Tod
Wotan weist seine Lieblingstochter Brünhilde an, beim bevorstehenden Kampf Siegmund siegen, jedoch Hundig verlieren zu lassen. Brünnhilde verzieht sich vorsichtshalber, denn schon rauscht Wotans rechtmäßige Gattin Fricka heran. Fricka, die sich als Göttin der Familie sieht, hat vom Ehebruch und der inzestuösen Geschwisterliebe Wind bekommen. Ebenso stört es sie, dass Wotan Siegmund – der zwar sein Sohn, aber nicht ihr Sohn ist – im Kampf gegen Hundig zum Sieg verhelfen will. Beides lehnt sie aus moralischen Gründen ab. Wotan ist wegen seines chronisch schlechten Gewissens in einer miesen Verhandlungsposition, was Fricka gekonnt ausnutzt. Um nicht noch mehr Staub aufzuwirbeln verspricht er seiner Frau, Siegmund im Kampf gegen Hunding verlieren zu lassen.
Bei Brünnhilde macht Wotan seinen vorigen Befehl wieder rückgängig und lässt seinen angestauten Ärger über die Niederlage aus. Siegmund sollte seine lebende Waffe gegen die Nibelungen sein, denn die bedrohen immer noch Walhall. Das sieht Brünnhilde genau so, kündigt aber als brave Tochter Siegmund den Tod als freudiges Ereignis an, denn er darf danach in die Götterburg Walhall einziehen. Als Siegmund erfährt, dass seine Sieglinde nicht mitkommt, verzichtet er auf Walhall, den Traum aller Helden. Sein Verzicht wiederum rührt die Kriegerin so sehr, dass sie Siegmund im Kampf gegen Hunding beisteht. Diese Befehlsverweigerung geht Wotan zu weit. Mit seinem Speer zerstört er Siegmunds Schwert Nothung; Hunding sticht Siegmund nieder; Wotan tötet Hunding aus Verärgerung über seine missliche Lage mit einem göttlichen Fingerzeig. Brünnhilde schnappt sich die ohnmächtige Sieglinde und das zerbrochene Schwert. Mit beiden flieht sie vor Wotans Zorn nach Walhall zu ihren Schwestern. Wotan braust, von Donner und Blitz begleitet, hinterher.
Dauer des 2. Aufzugs: circa 80 Minuten
Dritter Aufzug: Walkürenritt – Sieglinde flieht mit dem Schwert Nothung – Brünhilde schläft im Feuerreif
Gleich am Anfang des dritten Aufzugs ertönt (endlich!) das Hojotoho des Walkürenritts, bekannt von Handys, Film und Fernsehen. Die Walküren sammeln jauchzend nach jedem Schlachtengetümmel besonders tapfere Kämpfer ein, um sie nach Walhall, dem Traum aller Kriegshelden, zu begleiten. Brünnhilde kommt mit Sieglinde geritten, um sie hier zu verstecken. Dafür fehlt den Walküren allerdings entweder die Solidarität oder der Mut, denn schon hört man Wotan nahen. Also schickt Brünnhilde die erschöpfte Sieglinde in den Fafnerwald, den Wotan aus bekannten Gründen meidet. Vorher verkündigt sie ihr die Geburt eines Sohnes. (Vielleicht weiß Brünnhilde schon zu diesem Zeitpunkt, dass er einmal ihr Ehemann wird.) Die zerborstenen Teile des Schwertes Nothung, das den Heranwachsenden unbesiegbar machen soll, bekommt Sieglinde mit auf den Weg. Brünnhilde versteckt sich zwischen den Walküren, wird aber von dem rasenden Wotan entdeckt. Auf das Nichtbeachten seines Befehls erhält sie die schlimmste vorstellbare Strafe – sie verliert ihren göttlichen Status und wird ein normales „Weib“. Sie soll als leichte Beute dem nächstbesten Mann gehören, der sie findet. Mit einer derart drakonischen Strafe haben die Walküren nicht gerechnet. Panisch sprengen sie in verschiedene Richtungen auseinander. Brünnhilde, die Tochter der klugen Erda, verhandelt. Sie argumentiert, dass sie Wotans ersten Befehl befolgte. Außerdem brauchte Wotan Siegmund, um Alberich Paroli bieten zu können. Und schließlich – war denn ihr Tun wirklich so schlimm? Wotan muss sich eingestehen, dass Brünnhilde seine geheimsten Gedanken erraten hat. Da er aber durch einen Rückzieher seine Autorität verlieren würde, mildert er die Strafe ab. Er versenkt Brünnhilde in einen tiefen Schlaf, legt einen Feuerreif um sie herum und bestimmt, dass nur ein Held das Feuer durchschreiten kann, der Wotans Speerspitze nicht fürchtet. Damit ist gewährleistet, dass nur seiner Ebenbürtige Brünnhilde zur Frau nehmen können.
Dauer des 3. Aufzugs: circa 75 Minuten
♫ Bayreuther Festspiele: Der neue Ring – Musik, Bühne, Regie
Drei Künstler – Kirill Petrenko, Aleksandar Denić, Frank Castorf – prägen bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen 2013 den neuen „Ring des Nibelungen“, bestehend aus den Opern Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung.
zeichnet sich durch eine sehr genaue und durchdachte Lesart der Partitur aus. Er legt großen Wert auf rhythmische Transparenz, die sich auch auf die Durchhörbarkeit im Klang der Partitur auswirkt. Kirill Petrenko hat eine Leichtigkeit in den Orchesterklang gebracht, die die Handlung in immerwährendem Fluss und Spannung hält. Auch nach der Götterdämmerung bleibt das hervorragende und frenetisch gefeierte Festspielorchester unter Kirill Petrenko lange im Ohr. Bühnenarchitektur von Aleksandar Denić
Die Oper „Rheingold“ spielt an der Route 66 im „Golden Motel“
das seine besten Jahre schon hinter sich hat. Über dem Motel, das mit der Drehbühne mal den geschwungenen Swimmingpool, die Terrasse oder die Tankstelle anzeigt, hängt eine Leinwand. Dort wird gezeigt, was sich im Inneren des Motels oder auf der Rückseite abspielt. Die Geschichte spielt sowohl drinnen wie draußen. Im Inneren des Motels sind Kameras angebracht. Somit ist den Zuschauern klar, was gleichzeitig passiert. In der Walküre zeigt das fantastische Bühnenbild von Aleksandar Denić ein hölzernes Fort mit einem Wachtturm – solide Zimmermannsarbeit, innen wie außen – laut Eigenangabe ein Ölbohrturm in Aserbaidschan. Siegfrieds Zuhause ist ein Campingwagen mitten in einer Felsenschlucht mit überdimensionalen Köpfen, geformt wie in Mount Rushmore. Aber nicht die amerikanischen Präsidenten, sondern Marx, Lenin, Stalin und Mao blicken ins Tal. Die Götterdämmerung besteht aus vier Ansichten: verhüllter Reichstag (Christo), der sich später als die New Yorker Börse entpuppt, Hinterhof mit Gemüselager und Kiosk “Döner Box”, “Plaste & Elaste” Fabrikfassade, Industriegebäude mit hohem, metallenen Treppenhaus.
Eines zeichnet sämtliche Bühnenbilder von Aleksandar Denić aus: sie sind sowohl sängerfreundlich (tragende Akkustik) als auch publikumsfreundlich (gut einsehbar).
Regie Frank Castorf
Früher war es üblich, dass sich die Opernbesucher im Opernführer über die Handlung und die Musik informierten. Heute müssen sie sich noch in die Gedankenwelt des Regisseurs hineinversetzen, um überhaupt den Faden zu behalten. Inszeniert Frank Castorf, langt nicht einmal das. Von Vorteil sind auch Kenntnisse über seine eigene Biografie im Besonderen und die Geschichte des Kommunismus im Allgemeinen. Oder anders herum: Frank Castorf inszeniert nicht den Ring – oder Zauberflöte, Aida, Carmen, … – sondern sich selbst und sein großes Thema.
Weil Frank Castorf eine Szene aus einem russischen Propagandafilm – ein Kinderwagen steht auf einer hohen Treppe und setzt sich samt Baby nach unten in Bewegung – dermaßen imponierte, kommt Brünnhilde am Anfang ihres Rachefeldzuges, bei dem laut Richard Wagner keiner überlebt, mit einem Kinderwagen die Treppe heruntergepoltert. Aus diesem Wagen fliegen Steine, oder Kartoffeln, oder deformierte Äpfel der Freia, oder …, auf die Stufen und poltern nach unten. Weil Stalin 1902(!) als Arbeiter in der Öl-Hochburg Baku gejobbt hat, wird klar, warum die kommunistischen Größen Marx, Lenin, Stalin und Mao statt der amerikanischen Präsidenten in Stein gehauen sind.
Auf solche und ähnliche Gedankenverbindungen muss eine Opernbesucherin kommen – bei fortlaufender Aufführung. Diese Inszenierung eignet sich als Leckerbissen für Umdieeckedenker.
Überraschen Sie Opernliebhaber mit diesem idealen Opernführer als Geschenk. Der Opernführer „Aida bis Zauberflöte“ bietet eine Zusammenfassung von 55 Opern, die im Kulturmagazin 8ung.info zu finden sind. Ob großformatig mit gut lesbarer Schrift, als handliches Taschenbuch oder praktisches Ebook – dieser Wegweiser ist der perfekte Begleiter für Ihren nächsten Opernbesuch.
Die Walküre mit Text und Musik von Richard Wagner ist nach dem Vorspiel „Das Rheingold“ der erste Tag der Operntetralogie „Der Ring des Nibelungen“. Die Uraufführung fand am 26. Juli 1870 im Königlichen Hof- und Nationaltheater München statt.
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Basel, die schweizer Stadt am Rhein, lockt nicht nur mit ihrer beeindruckenden Architektur und Kultur, sondern auch mit einer vielfältigen Gastronomieszene. Von deftigen Steaks bis hin zu feinster Pasta mit Trüffeln – hier kommt jeder Genießer auf seine Kosten. Doch nicht nur Fleischliebhaber werden in Basel fündig, auch Liebhaber der internationalen Küche werden mit Einflüssen aus dem Dreiländereck und darüber hinaus verwöhnt. Erfahren Sie mehr über die kulinarischen Highlights, die Basel zu bieten hat.
Café für die kleine Pause zwischendurch
Die Küche in Basel spiegelt die Einflüsse des Dreiländerecks und darüber hinaus wider. Auf der Speisekarte stehen wahlweise deutsche, französische oder italienische Bezeichnungen – teilweise in Englisch übersetzt.
Italienische Trüffel-Tagliarini: Ein Genuss für Pasta-Fans
Der Nudelteig variiert nur wenig, aber die Formen, die daraus entstehen, variieren dafür umso mehr. Es soll Fachleute geben, die sämtliche gefühlt 2341 Pastanamen den richtigen Formen zuordnen können. Manchmal verbirgt sich hinter einem Namen eine Art von kurzen, etwas eckigen Spaghetti.
Tagliarini mit Trüffelscheiben und einer leckeren Sauce
Mir haben diese Tagliarini mit Trüffeln hervorragend geschmeckt. Der freundliche, gut gelaunte Kellner im Restaurant Kunsthalle am Tinguely-Brunnen meinte, dass ich damit das schmackhafteste Gericht auf der Karte gewählt hätte. Ich vermute, dass er das außerhalb meiner Hörweite auch zu anderen Gerichten und anderen Gästen gesagt hat. Wahrscheinlich hatte er damit im Einzelfall recht.
Forelle en Papillote: Ein Highlight am Baseler Rheinufer
Ein Überraschungspäckchen kurz vor dem Auspacken
Mein besonderer Tipp ist das Restaurant Krafft, direkt am Rheinufer. Die französische Bezeichnung „Forelle en papillote“ verleiht der Zubereitung von Fisch im Backpapier eine raffiniertere Note
Forelle en Papillote – ausgepackt!
Die Forelle liegt auf einem Gemüsebett, wird mit Öl beträufelt und im Backofen im eigenen Saft gedünstet. Sogar die Zitronenscheiben, die sonst separat gereicht werden, sind schon im Päckchen enthalten. Wahlweise kann man eine Forelle ganz oder filetiert bestellen – also da entschied ich mich doch für eine filetierte Forelle. Ich traue mir zwar zu, einen Fisch sachgerecht zu zerlegen, ohne allzu viele Gräten drin zu lassen – aber das vor allen Leuten?
Kulinarische Entdeckungen in Basel: Ein Paradies für Fleischliebhaber
Baseler Restaurants sind ein Eldorado für Fleischliebhaber – zumindest die Restaurants, die ich besucht habe. Sie bieten Steaks in verschiedenen Garstufen an, von medium bis hin zu blutig und sogar ganz blutig. Was für den einen Spitzenküche für Gourmets bedeutet, ist für die andere die Vorstufe zum Kannibalismus. Aber Basel ist tolerant genug, um beides zu akzeptieren.
Basel Dreispitz: Von asiatischem Tofu bis selbstgemachtem Eis
Aufgang zum Restaurant Schmatz
Restaurant Schmatz, ein weiteres Lokal liegt hoch gelegen im „Dreispitz“ – im Sommer mit Terrasse. Die Speisekarte kann nur mit einem QR-Scanner auf dem Smartphone entschlüsselt werden. Wer ohne Smartphone oder WLAN ist, kann die Speisekarte auf einem Monitor im Restaurant studieren.
Asiatische Gemüsepfanne mit Tofu
Für mich als Nicht-so-gern-Fleisch-Esserin bleibt lediglich ein asiatisches Tofugericht.
Dessert mit Früchten und Eis
Doch ein Eis danach schmeckt immer. Das Eis in Basel ist häufig selbst gemacht und schmeckt hervorragend. Früchte der Saison runden das Eis ab. Ein schönes Dessert mit großen Kugeln. Mal unter uns: für „Normalesser“ reicht eine Kugel Eis zum Abschluss vollkommen.
Die Fahrbar: Ein Bierwaggon mit exotischen Biersorten und Rockmusik
Die Fahrbar: Ein Bierwaggon mit exotischen Biersorten
Wer lieber trinken mag und dazu noch gern laute Musik hört, ist in der „Fahrbar“ im Dreispitz gut aufgehoben. Ein Eisenbahnwaggon und ein Biergarten auf dem Lagerplatz einer ehemaligen Fabrikhalle, in der sich jetzt eine Brauerei befindet. Der „Bierwaggon“, der einst bis zum Oktoberfest nach München führ, hat jetzt seinen festen Platz in der ehemaligen Fabrikhalle mit Gleisanschluss.
Daniel Gostel – Braumeister und Sympathieträger
Hier gibt es nicht nur herkömmliches Bier, sondern auch exotisches Mango-Bier. Probieren Sie es. Und der Braumeister gehört bestimmt zu den liebenswürdigsten seiner Zunft – er ist der Traum aller Schwiegermütter.
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Das am 24.Februar 2024 zum 100.sten Geburtstag von Selma Merbaum angekündigte Konzert im historischen „Salmen“ in Offenburg entwickelt bei näherer Betrachtung eine Vielzahl von bedeutungsvollen Beziehungen, sowohl in die Vergangenheit als auch zur Gegenwart. So ist zum Beispiel der Konzerttermin der zweite Jahrestag der russischen Invasion in die Ukraine, der Veranstaltungsort die Wiege der Demokratiebewegung in Baden (1847), auch war er in seiner weiteren Geschichte lange Jahre eine Synagoge.
offenburger ensemble
Gerhard Möhringer, Spiritus Rector des offenburger ensembles, moderiert angenehm sachlich, unaufgeregt durch das Programm und beschränkt sich dabei auf wichtige historische Fakten. Weitere Ausschmückungen wären auch nicht angebracht, die knappen biografischen Anmerkungen sind so dermaßen dramatisch, daß einem beim Zuhören mehrmals der Atem stockt.
Ursula Mamlok
Den Anfang macht eine kurze, vierteilige Komposition für Klarinette und Klavier der jüdischstämmigen Komponistin Ursula Mamlock (1923-2016) mit dem Titel „Rückblick“. Mamlock ist in Berlin geboren, emigriert nach der Reichspogromnacht 1938 nach Südamerika, später lebt sie in den USA. Nach dem Tod ihres Mannes 1996 kehrt sie nach Berlin zurück in ihre „Geburtsstadt, nicht in meine Heimat. Meine Heimat ist die Musik“.
Ursula Mamlok: „Rückblick“
Das Stück, komponiert 2002, trägt die Satzüberschriften „Hurried“, „Elegy calm“, „With Energy“ sowie „Lament Mournful“. Ihre in der erweiterten Tonalität angesiedelte Musik beschreibt programmatisch die Erinnerung an die Reichspogromnacht wie Angst, lähmendes Entsetzen, Wut sowie Resignation. Es scheint, dass sie die Klarinette bewusst einsetzt, um Klezmer-Assoziationen zu erzeugen. Markus Raus (Klarinette) und Uschi Gross schaffen gleich zu Beginn eine dichte Atmosphäre, wobei der Klarinettist keine Extreme scheut, um diese hochexpressive Musik plastisch darzustellen.
Xaver Paul Thoma: „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“ (1984/1986)
Im Zentrum stehen natürlich die vertonten Merbaum-Texte des aus Haslach im Kinzigtal stammenden Xaver Paul Thoma. Hier ereignet sich etwas ganz Besonderes: Ursula Bengel, die vor jedem der 7 Lieder „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“ den Text rezitiert, spricht ihn nicht nur, sie nutzt ihre schauspielerische Kompetenz für eine Performance, die uns die Persönlichkeit dieser blutjungen Dichterin (sie wurde nur 18 Jahre alt) verlebendigt. Mit einfühlsamer Stimme und sparsamen Gesten agiert sie einmal verträumt, ein anderes Mal verzückt, aber auch traurig. Hilde Domin schreibt über die Gedichte: “Es ist eine Lyrik, die man weinend vor Aufregung liest, so rein, so hell und so bedroht“. Und dann die musikalische Umsetzung! Den gerade erlebten Text im Kopf (und im Herzen) lauscht man der Musik, die heftig, erschütternd, aber auch lautmalerisch und zart ist und kann sich nach dieser Vorbereitung ganz darauf einlassen. Und sie geht unter die Haut! Svea Schildknecht (Sopran) singt mit traumhafter Sicherheit und großem Ausdruck, Elmar Schrammel am Flügel lässt die Architektur der Musik plastisch erfahrbar werden, indem er den großen Dynamikumfang restlos auslotet.
Eines der Lieder mit dem Titel „Spürst Du es nicht“ hat Xaver Paul Thoma in den 1980er Jahren (er ist Jahrgang 1953) ein zweites Mal vertont, unabsichtlich im Abstand von etwa zwei Jahren. Man erhascht dadurch einen seltenen Blick in seine „Komponistenwerkstatt“ und resümiert, er kann auch mit anderen Worten (Tönen) inhaltlich dasselbe sagen…
Das renommierte Offenburger Streichtrio mit Frank Schilli, Violine, Rolf Schilli, Viola und Martin Merker, Violoncello umrahmt Merbaum/Thoma mit Werken von Hans Krasa (1899-1944) sowie Gideon Klein (1919-1945). Wie an den Lebensdaten unschwer zu erkennen, starben beide (jüdische) Komponisten im KZ.
Hans Krasa
Krasa, in Prag geboren, sprach deutsch und studierte bei Alexander von Zemlinsky an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst in Prag. Nach Studienaufenthalten in Berlin und in Frankreich bei Albert Roussel arbeitete er als Korrepetitor am Deutschen Theater in Prag. Hauptsächlich bekannt wurde er mit seiner Oper „Verlobung im Traum“, die 1933 in Prag unter der Leitung von George Szell uraufgeführt wurde. 1938 schrieb er, zusammen mit dem Librettisten Adolf Hoffmeister die Kinderoper „Brundibar“, die, nachdem er 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert worden war, etwa 55 Mal dort gespielt wurde.
Hans Krasa: „Tanz“ für Streichtrio
Der „Tanz“ für Streichtrio, der in Offenburg erklingt, eines seiner letzten Werke, 1943 in Theresienstadt komponiert ist Musik eines „Wissenden“. Er wusste, dass er dieses Ghetto nicht überleben würde. Das kollagenhafte, impressionistische Stück, das auch tschechische Folklore aufscheinen lässt, ist weder bitter noch wehleidig. Es ist virtuos komponiert und erfüllt die Absicht seines Schöpfers, in seiner Musik zu „überleben“. An die Interpreten stellt solch eine Musik mehrfache Anforderungen. Sie muss natürlich von der Faktur her professionell realisiert sein. Darüber hinaus fordert sie aber eine „informierte“ Interpretation, die beim Zuhörer ankommt. Und diese scheint man zu spüren, wenn sich die Musiker des Offenburger Streichtrios dieser Musik annehmen.
Gideon Klein
Ebenso gelingt den drei Herren die Darstellung des dreisätzigen Streichtrios von Gideon Klein (1919 – 1945). 20 Jahre jünger als Hans Krasa, hatte er wesentlich weniger Zeit und Möglichkeiten, sich als begabter Pianist, der er war, sowie als Komponist zu entfalten. Sowohl sein Studium der Musikwissenschaft als auch der Komposition bei Alois Haba musste er 1940 abbrechen. Ebenso wurde ihm die Annahme eines Studienplatzes an der Royal Academy of Music in London verwehrt. Eine Zeitlang trat er unter dem Pseudonym Karel Vranek auf. 1941 wurde er in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er u.a. auf die Komponisten Hans Krasa, Victor Ullmann und Pavel Haas traf. Das Streichtrio von 1944 ist seine letzte Komposition. 9 Tage nach dessen Uraufführung wurde er nach Auschwitz deportiert.
Gideon Klein: „Streichtrio“
Ähnlich wie bei Krasa wird die Musik nicht von resignativer Stimmung dominiert. Im Gegenteil: Der erste Satz springt einen geradezu an mit seiner überschäumenden Quirligkeit und Kraft. Der zweite Satz, ein mährisches Wiegenlied mit sieben Variationen ist das Herzstück der Komposition. Die Vielfalt an Gestalt und Stimmung der Variationen ist ganz große Musik und berührt stark. Spätestens hier beginnt man zu ahnen, was der Musikwelt durch den frühen Tod dieses begnadeten Komponisten für immer vorenthalten bleibt. Der dritte Satz ist groteske rhythmisch vertrackte hochvirtuose Musik, die mehrmals das Klangbild eines Streichtrios zu sprengen scheint. Einerseits kongenial für diese Besetzung geschrieben, könnte man es sich auch für ein größeres, gemischtes Ensemble vorstellen.
Samstag, 24. Februar 2024, 17 Uhr Salmen Offenburg Konzert zum 100. Geburtstagvon Selma Merbaum (1924-1942) mit Musik von Ursula Mamlok, Hans Krasa,Gideon Klein und Xaver Paul Thoma
Die zahlreichen ZuhörerInnen applaudieren stark und verlassen den Saal nur ganz zögerlich, sich austauschend und dabei spürend, eine wertvolle kollektive Erfahrung gemacht zu haben. Dieses außergewöhnlich intensive und reiche Konzertprogramm könnte man sich auch in Kammermusikzyklen europäischer Metropolen vorstellen. Umso wertvoller, diese Schätze in der beschaulichen badischen Provinz erleben zu dürfen. Offenburg kann stolz darauf sein, solche Künstler in seinen Reihen zu haben, die den Namen Ihrer Stadt in die Musikwelt hinaustragen.
Über den Autor
Wolfgang Wahl, Jahrgang 1948, ist ein im Ruhestand lebender Geiger, Bratscher und Geigenbauer. Er war 40 Jahre Mitglied der 1. Geigengruppe des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg. Als Bratscher spielte er in Ensembles wie dem Ensemble 13, wo er viel zeitgenössische Musik (ur-)aufgeführt hat. Im Barockensemble „Parnassi musici“ brachte er seine beiden Instrumente auch in historischer Version zum Erklingen. Kammermusikspiel war und ist ihm wichtig. Er beschäftigt sich weiterhin aktiv mit Musik, coacht gerne junge MusikerInnen oder schreibt auf, wie sich seine Arbeitsweise im Alter verändert. Als gelernter Geigenbauer hat er eine weitere Perspektive auf Streichinstrumente und steht in regem Austausch mit jüngeren neubautreibenden Geigenbauern. In den letzten Jahren erprobt er sich zudem als Moderator von Konzerten und schreibt gelegentlich für Fachmagazine.
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Der Rosenkavalier – Richard Strauss nimmt mit seiner komischen Oper den alten Adel mit seinen extravaganten Moralvorstellungen und Dünkeln, ihren Geldnöten sowie die neureichen DazugehörenWoller auf die Schippe.
1. Akt – Der Rosenkavalier im Schlafgemach der Feldmarschallin.
Octavian (17 Jahre jung) findet sich nach einem Faschingsball im Schlafzimmer der Feldmarschallin Fürstin Werdenberg (ungefähr doppelt so alt) wieder. Oktavian ist unsterblich in die Feldmarschallin verliebt. Eine Männerstimme vor der Tür könnte die Ankunft des Feldmarschalls bedeuten, entpuppt sich aber als der ungehobelte Ochs von Lerchenau. Octavian kann nicht so schnell verschwinden, zieht sich ein herumliegendes Kleid über, setzt sich ein Häubchen auf und knickst dem Besuch zu, der meint, als Vetter der Marschallin jederzeit Einlass zu bekommen.
Kaum im Schlafzimmer der Feldmarschallin, fällt ihm sofort das Mädchen auf. Mit seiner plumpen Art versucht er, mit ihr anzubandeln. Dass sie sich ziert, macht ihn nur heiß, während die Feldmarschallin sich amüsiert. Dabei kam Ochs ursprünglich her, um über die Feldmarschallin einen Verwandten zu finden, der nach einem alten Brauch der Braut im Auftrag des Bräutigams eine silberne Rose überbringt. Er reiste extra nach Wien, um sich hier herabzulassen, gnädigerweise die Tochter des reichen Emporkömmlings Faninal zu heiraten, der mehrere Häuser besitzt und um dessen Gesundheit es schlecht bestellt ist. Die Feldmarschallin schlägt übermütig Octavian als Rosenkavalier vor – ein Vetter von beiden in dieser weitläufigen Familie – der als Mädchen Marie verkleidet dem Ochs gerade den Kopf verdreht.
Währenddessen findet auch der allmorgendliche Empfang im Schlafgemach mit einem durcheinander an Bittstellern, Intriganten, Sängern… statt, je nach Fantasie der Regisseure, Kostüm- und Bühnenbilder ein Fest für die anwesenden Sehleute.
Wieder allein, verfällt die Feldmarschallin in Depressionen. Sie sieht ihr Alter und den Tag kommen, an dem Octavian sich in eine jüngere Frau verliebt. Octavian verspricht ihr, so etwas NIE zu machen.
2. Akt – Sophie und Oktavian kommen sich näher
Sophie wartet mit ihrer Zofe Jungfer Marianne Leitmetzerin auf die Ankunft des Rosenkavaliers. Sie hat sich auf ihre Ehe vorbereitet und kennt die neue Verwandtschaft auswendig. So imponiert sie mit der Kenntnis sämtlicher Vornamen Octavian. Spätestens da funkt es bei ihnen. Der Ochs stört nicht nur die beiden, sondern benimmt sich auch gründlich daneben. Er behandelt sowohl Sophie als auch deren Vater herablassend – wie eine Ware, die er einkauft. Sophie weigert sich, ihn zu heiraten, was aber den Ochs nicht stört: „Wird schon kommen über Nacht…“ Octavian wird die Plumpheit zu bunt, und um Sophie zu beschützen, die sich zu ihm flüchtet, fordert er den Ochs zum Duell heraus. Der Ochs stellt sich so ungeschickt an, dass Octavian ihn mit dem Degen den Arm aufkratzt, was der Ochs zum Anlass nimmt, sich wie ein schwer verletzter Sterbender zu benehmen, bis Faninal alle hinausschmeißt. Dem Ochs wird ein Brief von Marie (Octavian in Mädchenkleidern) zugespielt, in dem sie ihn zu einem Rendezvous bittet.
3. Akt – Showdown im Wirtshaus – Ochs wird vom Pech verfolgt
In einem Nebenzimmer eines kleinen Gasthauses treffen Octavian und seine Diener Vorbereitungen für das Rendezvous von Marie <–> Ochs.
Neben einem großen! Bett steht ein Tisch, an dem Marie und Ochs tafeln. Während des Essens gehen alle möglichen Fenster und Luken auf, zu denen ein Geist, Gnom, Teufel herauslugt. (Und wieder dürfen die Bühnenfachleute alle Register ziehen, um dem Publikum zu imponieren.) Es kommt sogar eine Frau – die sich als Ochsens Gemahlin ausgibt – mit drei Kindern, die sich an ihn hängen und „Papa, Papa“ rufen. Ochs fühlt sich derart bedrängt, dass er nach der Polizei ruft – zu seinem Pech, denn die hält ihn für den Schuldigen. Zu aller Schreck kreuzt auch noch die Feldmarschallin auf, die das ganze als „Wienerische Farce“ bezeichnet, den Spuk für beendet erklärt und Ochs heim schickt. Der möchte von seiner erlechzten Mitgift nicht lassen, verschwindet aber blitzschnell, als Wirt, Kellner, Musikanten und seine Exfrau mit den drei Kindern ihren Lohn verlangen.
Die Feldmarschallin sieht als gekommen, was sie schon im 1. Akt befürchtet hat, dass sie Octavian an eine Jüngere verliert. Octavian ist hin- und hergerissen zwischen beiden Frauen. Die Feldmarschallin muss ihn Richtung Sophie schubsen. Somit hat Sophie die Verwandtschaftsverhältnisse nicht umsonst auswendig gelernt.
Überraschen Sie Opernliebhaber mit diesem idealen Opernführer als Geschenk. Der Opernführer „Aida bis Zauberflöte“ bietet eine Zusammenfassung von 55 Opern, die im Kulturmagazin 8ung.info zu finden sind. Ob großformatig mit gut lesbarer Schrift, als handliches Taschenbuch oder praktisches Ebook – dieser Wegweiser ist der perfekte Begleiter für Ihren nächsten Opernbesuch.
Der Rosenkavalier – Oper mit Musik von Richard Strauss.
Das Libretto schrieb Hugo von Hofmannsthal in der Originalsprache deutsch. Die Oper spielt in Wien um 1740. Die Uraufführung fand am Januar 1911 in Dresden statt und begeistert seitdem das Publikum weltweit. Die Spieldauer beträgt ca. 3 3/4 Stunden. „Der Rosenkavalier“ ist eine Oper, die nicht nur unterhält, sondern auch informiert und zum Nachdenken anregt. Sie zeigt uns auf humorvolle Weise die Absurditäten des alten Adels und die Herausforderungen der neureichen Gesellschaft. Die Musik von Richard Strauss verleiht der Handlung eine besondere Tiefe und Emotion, die das Publikum in ihren Bann zieht.
Personen:
Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg (Sopran), Der Baron Ochs auf Lerchenau (Bass), Octavian, genannt Quinquin, ein junger Herr und Vetter der Feldmarschallin (Mezzosopran), Herr von Faninal, ein reicher Neugeadelter (Bariton), Sophie, seine Tochter (Sopran), Jungfer Marianne Leitmetzerin, die Duenna (Sopran), Valzacchi, ein Intrigant (Tenor), Annina, seine Begleiterin (Alt), Ein Polizeikommissär (Bass), Der Haushofmeister der Marschallin (Tenor), Der Haushofmeister bei Faninal (Tenor), Ein Notar (Bass), Ein Wirt (Tenor), Ein Sänger (Tenor), Eine Modistin (Sopran), Ein Tierhändler (Tenor), Drei adlige Waisen (Sopran, Mezzosopran, Alt), Vier Lakaien der Marschallin (2 Tenor, 2 Bass), Vier Kellner (1 Tenor, 3 Bass), Ein Gelehrter, ein Flötist, ein Friseur, dessen Gehilfe, eine adlige Witwe, ein kleiner Neger, Lakaien, Küchenpersonal, Gäste, Musikanten, Wächter, Kinder, verschiedene verdächtige Gestalten
Der Rosenkavalier: Vielfältige Inszenierungen von klassisch bis modern
Diese Oper wurde in unterschiedlichen Inszenierungen an großen und kleinen Opernhäusern aufgeführt. Sie wurde im Fernsehen und im Internet gezeigt. Die Aufführungen spannen den Bogen von klassisch bis modern und begeistern mit ihren Kostümen und Bühnenbildern. Lassen Sie sich von dieser außergewöhnlichen Oper verzaubern und tauchen Sie ein in die Welt des alten Wiens. Erleben Sie die faszinierenden Charaktere, die mit ihren Geschichten und Emotionen das Publikum berühren. „Der Rosenkavalier“ ist eine Oper, die leicht verständlich ist und sowohl Opernliebhaber als auch Neulinge begeistert.
Der Rosenkavalier aus der Bayerischen Staatsoper
Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – nach 40 Jahren erscheint eine neue Inszenierung in der Regie von Barrie Kosky. Es dirigiert der kommende Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski.
Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – bis 19.4.2021 online
Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – Marlis Petersen (Die Feldmarschallin) c) W. Hösl
Die Partie der Marschallin übernimmt die Sopranistin Marlis Petersen. Sie kennt den „Rosenkavalier“ sehr gut, allerdings in der Rolle des Oktavian. Die Rolle der Marschallin singt sie zum ersten Mal.
Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – der neue Blick auf die Figuren
Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – Marlis Petersen (Die Feldmarschallin), Samantha Hankey (Octavian) c) W. Hösl
Die Marschallin hat nichts mit der ehrwürdigen Dame zu tun, die sie kraft ihrer Stellung sein könnte. Sie ist vielmehr eine lebenslustige Mittdreißigern, die nichts anbrennen lässt – sexy durch und durch. Kein Wunder, dass der aufblühende Oktovian begeistert ist von seiner ersten großen Liebe.
Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – Christof Fischesser (Der Baron Ochs auf Lerchenau), Samantha Hankey (Octavian) Marlis Petersen (Die Feldmarschallin) c) W.Hösl
Oktavian verdreht als knackiges Kammermädchen mit heißen Kurven dem Ochs gehörig den Kopf.
Neuer Blick auf die Zeit
Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – Katharina Konradi (Sophie) c) W.Hösl
Die Zeit spielt im Rosenkavalier eine große Rolle. Sophie verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens im Kloster und hofft jetzt auf eine bessere an der Seite eines liebenden Gatten. Die Marschallin sieht in einem Durchhänger ihre Zeit als begehrenswerte Frau davonlaufen.
Nicht nur hören, ebenso wichtig ist das Sehen
Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – Katharina Konradi (Sophie), Samantha Hankey (Octavian) c) W. Hösl
Pompös sieht es im Hause der Feldmarschallin aus, gewachsener Adel mit Dienern im Livree. In der Villa des neureichen Herrn von Faninal (Johannes Martin Kränzle) ist von allem etwas zu viel da. Der Gastraum, in dem der Herr Baron Ochs auf Lerchenau eins aufs Dach bekommt, wirkt auf den ersten Blick spartanisch – wie gesagt, auf den ersten Blick.
Rosenkavalier – Information der Bayerischen Staatsoper
Barrie Kosky inszeniert „Der Rosenkavalier“ an der bayerischen Staatsoper. Der flamboyante Regisseur schreckt vor Denkmälern bekanntlich nicht zurück. Eine Neuproduktion unter der musikalischen Leitung des designierten Generalmusikdirektors Vladimir Jurowski. Star-Sopranistin Marlis Petersen debütiert als Marschallin. „Der Rosenkavalier“ markiert einen Höhepunkt in der Zusammenarbeit von Richard Strauss mit seinem Librettisten Hugo von Hofmannsthal. In einer fantasierten Welt des Rokoko zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia im 18. Jahrhundert in Wien setzt das Stück sein „Spiel im Spiel“ an. Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg sieht die Liaison mit ihrem jungen Liebhaber Octavian dahinschwinden. Sie schickt ihn als Rosenkavalier im Auftrag ihres Vetters Baron Ochs auf Lerchenau zur Brautwerbung. Auserkoren ist die reiche neuadelige Sophie von Faninal. Nach der ersten Begegnung mit Sophie weiß Octavian, dass er nun in eigener Sache um die junge Braut wirbt. Die geplante Verbindung zwischen Sophie und dem Baron von Ochs beginnt er nun geschickt zu verhindern. Strauss´ Musik konterkariert das verwickelte Personengeflecht von Hofmannsthal auf kongeniale Weise. Historische Kompositionstechniken zitierend, perfektioniert er dabei den eigenen Stil. So entsteht eine Zeitreise in menschliche Tiefen, die Vergangenes mit Vergehendem permanent in Beziehung setzt und über die unerbittliche Zeit als „ein sonderbar Ding“ reflektiert.
Rosenkavalier – Information vorab im Video
Rosenkavalier Bayerische Staatsoper – Marlis Petersen (Die Feldmarschallin), Christof Fischesser (Der Baron Ochs auf Lerchenau), Samantha Hankey (Octavian) c) W. Hösl
Wer sich vorher informieren möchte, findet im Video Der Rosenkavalier den eigenen Blick vom Regisseur Barrie Kosky auf die Oper. Dem zukünftigen Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski liegt die genaue Wiedergabe am Herzen. Die „Marschallin“ Marlis Petersen freut sich darauf, die reiferen Frauen zu spielen. Christoph Fischesser spielt den „Ochs“, mit dem so manche Rosenkavalier-Aufführung steht und fällt. Samantha Hankey (Octavian) und Katharina Konradi (Sophie) übernehmen die „jungen“ Rollen
Rosenkavalier Premiere aus der Bayerischen Staatsoper am 21.03.2021
Der Rosenkavalier – Oper von Richard Strauss – aus der Bayerischen Staatsoper arte-TV-Ausstrahlung Online verfügbar vom 21. März 2021 bis 19. April 2021 Staatsoper-TV-Ausstrahlung Rosenkavalier Sonntag, 21. März 2021 um 15.30 Uhr Erstausstrahlung Vorschau Video Podcast Rosenkavalier
Der Rosenkavalier: 3sat TV in ZDFkultur
ZDFkultur informiert: Auch in Zeiten von coronabedingt geschlossenen Theatern und Museen muss Kultur nicht zu kurz kommen. ZDFkultur bringt sie direkt ins Haus.
Samstag, den 21. März 2020 Der Rosenkavalier um 20.15 Uhr in 3sat
In voller Länge ist die Oper „Der Rosenkavalier“ zu sehen – in einer Inszenierung von André Heller an der Berliner Staatsoper. Das wird mit Sicherheit eine fantasievolle Vorstellung, denn so viel Kreativität braucht nach Film, Zirkus, Varieté, Gartenarchitektur, Theater wieder einmal ein Ventil -> André Heller
Kennen Sie ie Reihe „Oper für Ungeduldige“?
Der Komponist und Pianist Moritz Eggert erzählt Operngeschichten. Kurz, bündig und höchst unterhaltsam fasst er in wenigen Minuten die wichtigsten Handlungsstränge zusammen. Diesmal widmet er sich im Schnelldurchlauf dem „Rosenkavalier“ von Richard Strauss
Webvideoreihe zeigt Klassiker in zwei Minuten „Oper für Ungeduldige“, Moritz Eggert
Der Rosenkavalier: 3 Minuten für den Inhalt – 3 3/4 Stunden Musik
Ganze drei Minuten für den Rosenkavalier benötigt Moritz in der Reihe „Oper für Ungeduldige“. Das schafft nur ein geübter Schnellsprecher. Eine Gaudi für die Sympathisanten von Poetry Slams- witzig, kurz und bündig. Wer den Inhalt vom Rosenkavalier lieber in Ruhe lesen möchte, wird hier fündig -> Inhalt /Handlung: Der Rosenkavalier
Der Rosenkavalier in der Staatsoper Stuttgart
Der Rosenkavalier von Richard Strauss: Extraordinäre Sänger, Kostüme, Bühnenbild – ordinäre Inszenierung. Nix da mit knisternder Erotik in diesem Rosenkavalier – dafür plumpe Kopulationsszenen en masse. Erinnerung an die Inszenierung und Aufführung in der Stuttgarter Staatsoper.
Verirrter Lerchenauerischer
Die FeldmarschallinChristiane Iven – Matronenfigur und graue Haare – sitzt an ihrem Schminktisch und schaut in den Spiegel. Vor lauter Wut über ihr Spiegelbild schlägt sie hinein, dass die Scherben krachen. Anschließend lässt sie sich im Traum von primitiven Waldschraten mit überdimensionalen primären Geschlechtsmerkmalen umgarnen und vergewaltigen. Die alternde Frau, die ihre Reize dahinschmelzen sieht, verödet bei Stefan Herheim zu einer Prostituierten. Sogar der kleine Mohr bedient sie mit entblößtem Geschlechtsteil – auch von hinten!
Es ist unnötig, über diese Inszenierung noch Worte zu verlieren. An diesem Rosenkavalier hat Stefan Herheim sich verhoben. Von Frauen versteht er nichts. Peinlich.
Halten wir und an das Erfreuliche. Das Erfreulichste in dieser Vorstellung ist für mich Mojca Erdmann. Ihre Stimme stimmt, ebenso Figur, Alter, Mimik und Gestik. Sie verkörpert die Idealbesetzung für die Sophie, die grazile siebzehnjährige Braut, die gerade aus dem Kloster gekommen ist und sich darauf freut, mit einem Baron verheiratet zu werden. Ihre angenehm zarte Stimme klingt gleichbleibend zierlich, obwohl sie das ganze Staatsorchester übertönt. Octavianwird traditionell als Hosenrolle mit einer Frau besetzt. Marina Prudenskajatrifft mit ihrem Octaviansowohl von Stimme als auch Figur den siebzehnjährigen Jungspund. Diese Rolle könnte ich mir – nach dem Erlebnis der drei Countertenöre – auch mit einem Mann besetzt vorstellen, vorausgesetzt, er passt vom Typ her. Die drei stimmgewaltigen Erzkomödianten – Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr, Polizeikommissar / Notar Mark Munkittrick, Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / Wirt Heinz Göhrig – festigen das Gerüst, mit dem nichts schief gehen kann. Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneiderbildet ein gutes Gegengewicht zu Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr, was bei seiner Bühnenpräsenz nicht so einfach ist. Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldtgeht in seiner Rolle auf, ebenso Valzacchi Torsten Hofmannund Annina Carola Guber.
Das Staatsorchester unter der Musikalische Leitung von Manfred Honeck lässt die Wiener Walzerse-e-e-ligkeit aufleben.
Der Rosenkavalier: Wenn der Pudel mit der Wanze und die Henne mit dem Hahn…
Zusammen mit den Bühnenbild von Rebecca Ringstund den Kostümen von Gesine Völlmwird es zu einem Erlebnis – wenn auch mit Wermutstropfen.
Herr von Faninal, der eitle, prahlerische Beau, bekommt von Gesine Völlm ein Hahnenkostüm verpasst.
Vorn eine runde Geflügelbrust, hinten einen dicken Sterz, auf dem Kopf einen roten Hahnenkamm. Karl-Friedrich Dürr verkörpert diese Figur mit Würde, während er stolziert und singt – ganz Gockel. Als Glucke passt Jungfer Marianne LeitmetzerinMichaela Schneider mit rotem Hennenkamm hervorragend zum Hahn Friedrich Dürr und auch zu ihrer Rolle als Beschützerin der jungen Sophie.
Tierische Gesellschaft von Wanze bis Pudel
Mit einem Schild auf dem Rücken buckelt der ValzacchiTorsten Hofmann wie eine Riesenwanze. Seine Hände und Ellenbögen verbinden sich wie Marionetten mit zwei weiteren Krabbelkäferfüssen. Bei jeder Armbewegung nach oben, unten rechts und links gehen synchron zwei weitere Füsse mit. Seine Gefährtin AnninaCarola Guber mit geschminktem Affengesicht, gekleidet wie früher die Tanzäffchen auf den Leierkästen. Tierisch geht es zu im Rosenkavalier, wie zum Beispiel der Strauss (hört der etwa auf den Namen Richard?) , der ein Ei legt, das der FeldmarschallinChristiane Iven auf den Kopf gesetzt wird; oder Polizeikommissar Mark Munkittrick als schwarzer Pudel, der im Takt mit dem Ponpon-Schwanz wedelt.
Der primitive Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt trägt seinen spärlichen Haarkranz kokett zu zwei Hörnern geformt zum diabolischem, roten Anzug.Im Rokokokostümchen eines Kavaliers gleicht Octavian Marina Prudenskaja einer Porzellanfigur, ebenso wie Sophie Mojca Erdmann im puderfarbenen Rokokokeid. Ein Überbleibsel/Mitbringsel aus dem ersten Akt des Bayreuther Parsifals scheint der geflügelte Sänger Bogdan Mihai zu sein.
Gesine Völlms überschäumende Fantasie und Kreativität zeigt sich in den Massenszenen.
Mir kommt sogar der Verdacht, dass die Statisten nur eingesetzt werden, um ihre wunderschönen Kostüme zu zeigen. Die Lakaien-Livree hat, von Hals bis Fuss, vorn und hinten die gleiche Einteilung. Vorn lässt die Perücke ein Gesicht frei und hinten einen Schafkopf. Je nach Situation wenden sich die Lakaien und wirken entweder höflich oder animalisch – super Idee.
Bühnenbild von Rebecca Ringst
Die kreisrunde Bühne, die an einen überdimensionalen Reifrock erinnert, lässt die Zuschauern hineinschauen. Mal stellt sie einen geschlossenen Raum dar, mal wird sie durch ein breites Sternenband rechts und links zum Universum vergrössert.
Im Schlafzimmer der FeldmarschallinChristiane Iven bestehen die Wände aus einer durchgehenden Allegorie im Rokokostil – eine Massensexszene – die wahrscheinlich auf ein Bordell hindeuten soll. Vielleicht ist damit auch die Freizügigkeit gemeint, wie der Regisseur sie sieht. In der Wirtshausszene öffnen sich die Wände und zeigen an Tischen ein Varietee-Publikum, das auf eine runde Tanzfläche schaut und sich die Vorstellung ansieht. Auf dem Höhepunkt drehen sich selbst diese Tische. Als besonderer Gag muss unbedingt noch der Abgang des Barons Ochs von Lerchenau Lars Woldt erwähnt werden. Er entschwindet nach oben wie eine Rakete – mit dem sprühenden Feuer einer Wunderkerze unterm Hintern.
Mein Tipp: Unbedingt anschauen und auch auf Details achten – es lohnt sich! Unbedingt die hervorragenden Stimmen der Sänger sowie das exzellente Staatsorchester unter der Leitung Manfred Honeck hören – es lohnt sich!
Der Rosenkavalier mit Musik von Richard Strauss, Libretto: Hugo von Hofmannsthal,Inszenierung und Aufführung 2009 in der Stuttgarter Staatsoper.
Musikalische Leitung Manfred Honeck Regie Stefan Herheim Bühne Rebecca Ringst Kostüme Gesine Völlm Licht Olaf Freese Chor Michael Alber Kinderchor Johannes Knecht Dramaturgie Xavier Zuber
Besetzung FeldmarschallinChristiane Iven Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt OctavianMarina Prudenskaja Herr von FaninalKarl-Friedrich Dürr SophieMojca Erdmann Jungfer Marianne LeitmetzerinMichaela Schneider ValzacchiTorsten Hofmann AnninaCarola Guber Polizeikommissar / NotarMark Munkittrick Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / WirtHeinz Göhrig Ein SängerBogdan Mihai
Drei adlige Waisen Isolde Daum / Anke Maurer, Cristina Otey / Martina Langenbucher, Gudrun Wilming / Regina Friedek-MaciolekEine ModistinKarin Horvat Ein TierhändlerAlois Riedel Vier LakaienPeter Schaufelberger, Urs Winter, Henrik Czerny, Siegfried LauknerVier KellnerRüdiger Knöß, Tommaso Hahn, Ivan Yonkov, Daniel Kaleta HausknechtUlrich Frisch LeopoldThomas Schweiberer
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Was macht ein Buchcafé auf der Insel Lindau so besonders? Warum zieht es nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische an? Hier befinden sich neben dem schnuckeligen Buchcafé viele kleine Geschäfte, die alle etwas Besonderes, Einmaliges anbieten. Kunsthandwerker, die ihre individuellen Werke direkt aus der Werkstatt heraus verkaufen. Alles ganz einzigartig und nach eigenen Entwürfen.
Buchcafé mitten auf der Lindau-Insel
Beim Streifzug durch die engen Gassen der Insel entdeckte ich das Café namens „Augustin“. Das „Augustin“ ist eine Mischung aus Café und Buchladen und befindet sich mitten auf der Lindauer Insel. Hier können Besucherinnen nicht nur in Ruhe ein Buch lesen, sondern auch köstlichen Kaffee und leckeren Kuchen genießen.
Lesen und naschen – das macht Spass
Diese Kombination zieht nicht nur Gäste von außerhalb an, sondern auch Lindauer wie meine kurzzeitige Tischnachbarin. Sie absolviert in Lindau ein Praktikum und genießt es, zu lesen und dabei Kaffee zu trinken und Schokoladenkuchen zu essen.
Buchcafé für Freiluftfans
Lesen für Allwetterfans
Draußen sieht es zwar gemütlich aus, allerdings ziehen dunkle Wolken auf. Da ist es besser, nach innen zu gehen. Sicher gibt es immer noch genügend Abgehärtete, die draußen gern lesen und einen Cappuccino schlürfen. Auch so lässt sich’s aushalten – warm in eine Decke eingehüllt, trocken unterm Dach sitzen und Regentropfen beobachten. Das Platschen hören und sehen, die Spritzer an den Füßen spüren – Natur pur.
Qual der Wahl
Ich kann mich nur schwer entscheiden. Der Zwiebelkuchen lockt mich zwar, aber den genieße ich am liebsten im Herbst. Ich entscheide mich für einen Dinkel-Bisquit-Kuchen mit Bodenseeäpfeln. Wie sämtliches Backwerk ist auch mein Apfelkuchen mit regionalen Produkten gebacken.
Kuchentheke fast am Ende des Tages
Wie fast immer auf Reisen lasse ich meine Thermoskanne mit Tee auffüllen. Hier habe ich die Wahl zwischen „Frühlingstraum“, „Gute Laune“ und gefühlt 20 weiteren Tees, die allesamt darauf hinzielen, meine Psyche zu stabilisieren. Ich entscheide mich für einen „Kraft-Tee“. Das klingt doch viel besser und aufbauender als schlicht „Ingwer, Holunderblüte, Zitrone“.
Ich bin sicher, dass ich auch mit anderen Kräutertees zu Kräften gekommen wäre – egal, nach welcher Gefühlsregung ich gegriffen hätte.
Lindau am Bodensee bei Regenwetter – mal was anderes
Neben dem Café bietet die Insel Lindau noch viele weitere Attraktionen. Sie punktet mit ihrem Hafen, ihren engen Gassen, ihrer überdimensional breiten Maximilianstraße, ihren Fachwerkhäusern, ihren originellen Läden. Selbst bei Schietwetter ist es reizvoll, durch die Gassen zu schweifen, die Segelyachten im Hafen beim Ein- und Ausfahren zu beobachten und die Möwen zu zählen.
Cafés gibt es am Hafen von Lindau zur Genüge – für jeden Geschmack etwas
Leuchtturm von Lindau im Spiegelbild
Aber selbst geschlossene Gaststätten faszinieren, sofern sie über große Glasscheiben verfügen. Potz blitz, das Spiegelbild des Wahrzeichens von Lindau überrascht. Der Leuchtturm – umgeben von Ästen, Stühlen, Fensterrahmen – ergibt ein Fotomotiv der besonderen Art.
Lindau am Bodensee bei Regenwetter
Hafeneinfahrt von Lindau mit Leuchtturm
Besonders außerhalb der Saison, wenn die Touristenströme abgeebbt sind, kann man die Insel in ihrer ganzen Schönheit genießen. Diese Zeiten sind für mich die angenehmsten. Ich liebe es, herumzustreifen, zu fotografieren, die Architektur der Häuser auf mich wirken zu lassen. Wenn ich nach dem Weg frage, erwische ich dabei häufig Einheimische. Als Mehrwert kommt dabei ein kleiner Plausch heraus. Außerdem erfahre ich Dinge, die nicht in jedem Reiseführer stehen. Es begeistert mich, den Stolz der Insulaner auf ihre Heimat zu erleben.
Wetter am Bodensee passend zum Novemberblues
Der November 2013 macht seinem Ruf als „Monat der Melancholie“ alle Ehre. Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken. Leichter Nebel liegt über dem Bodensee bei Konstanz. Ein Fest für alle mit ein und derselben Lieblingsfarbe: GRAU
Der Himmel unterscheidet sich nur in Nuancen von der Farbe des Wassers. Selbst die Möwen tappeln mit hängenden Köpfen durch die sonst gut gefüllte Futterpromenade. Der November am Bodensee hat seinen eigenen Charme. Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken, Nebel liegt über dem Wasser. Alles ist in Grautönen gehalten, sogar die Möwen scheinen melancholisch. Doch gerade diese Stimmung hat etwas Beruhigendes, fast Meditatives. Es ist die perfekte Zeit, um aufzutanken und sich auf den Winter vorzubereiten.
Grauer Bodensee, grauer Himmel, kahler Baum ohne Blätter. Grau kann zwar elegant sein, aber wir empfehlen die Farbe blau – besonders für Herren ;-).
November, der Monat zwischen Herbst und Winter – Im Kalender steht Herbst; das Wetter zeigt sich winterlich. Zeit des Auftankens!
Viel hat die Region Bodensee zu bieten
In Konstanz fand vor 600 Jahren ein mittelalterliches Weltereignis statt – das Konzil. Mit Ausstellungen, Musik und künstlerischen Experimenten wird dieses Ereignis gebührend gefeiert. Noch älter sind die vorgeschichtlichen Pfahlbauten bei Unteruhlingen. Nicht nur die die zum Weltkulturerbe gehörende Insel Reichenau, eine andere Insel dürfte ebenso bekannt sein – die Mainau. Inmitten der üppigen Blumenpracht finden Konzerte und Ausstellungen statt. Der Bodensee zog schon immer Künstler und Gartenliebhaber an. Ein Gartenführer macht auf besondere Gärten aufmerksam – Kräutergarten, Streuobstgarten, Landschaftsgarten, Duftgarten, Rosengarten, Gasthausgarten, Ateliergarten, Künstlergarten, Kapellengarten, Wildstaudengarten, Schlossgarten, Weingarten … Der Kunstführer „Kunstroute Untersee“ weist mit kleinen Biografien auf die einzelnen Schriftsteller und Maler hin.
Ein Ort am Bodensee hat es bis in einen James-Bond-Film geschafft: Bregenz mit seinen Opernfestspielen. Immer im Sommer wird auf der großen Seebühne ein monumentales Bühnenbild aufgebaut. Diese Oper findet im Freien statt und alle Opernliebhaber hoffen und bangen auf gutes Wetter. In diesem Jahr 2015 muss das Wetter besonders heiß werden, denn auf dem Programm steht Turandot, die Männerhasserin, die am Schluss doch noch bekehrt wird. Bei schlechtem Wetter bleibt immer noch die Oper „Hoffmanns Erzählungen“ im Festspielhaus.
Der Bodensee und besonders Lindau sind Lebensbereiche, an denen man nicht nur schmökern und schlemmen kann, sondern auch die Schönheit der Insel und die Gastfreundschaft der Einheimischen erleben kann. Die besondere Atmosphäre und die Vielfalt der Angebote machen den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ich empfehle Ihnen herzlich, diese besondere Gegend selbst zu entdecken und sich von seiner Magie verzaubern zu lassen.
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Nationaltheater Bratislava SND mit Fotos von innen und außen, bei Tag und bei Nacht aus Zuschauer-Sicht. Aber wie sieht es Backstage aus – hinter der Bühne?
SND Slowakisches Nationaltheater – 3-Spartenhaus mit Oper, Ballett und Schauspiel
Bratislava ist bis zum heutigen Tage eine Kulturstadt, und zeigt es stolz nach außen.
Von der Rückseite wirkt der Bau trutzig und uneinnehmbar wie die Burg hoch über Bratislava.
Bei Tag von der Sonne beschienen; bei Nacht strahlt das Haus mit vielen Lichtern von innen heraus. Das Opernhaus zieht wie mit ausgestreckten Armen die Zuschauer in sich hinein.
Ein Opernbesuch war und ist etwas Besonderes
Das Orchester im Orchestergraben begleitet auf der Bühne die Sänger, die den Saal mit ihren Stimmen füllen. Der Aufwand, der in das Bühnenbild und die Kostüme gesteckt wird, wird entsprechend belohnt. Festlich gekleidet zu den Vorstellungen zu erscheinen ist besonders für die Damen ein Genuss. Hier führen sie ihre Abendkleider aus, in Kombination mit dem trendigen Make-up und der raffinierten Frisur. Sehen und gesehen werden. Genau das ist das Motto, das schon seit Urzeiten der Oper besteht. Aber Sie können es als Opernbesucherin auch so halten wie in den anderen Opernhäusern. Kleiden Sie sich so, wie Sie sich am wohlsten fühlen – und das ist immer passend.
SND Slowakisches Nationaltheater bietet ein anspruchsvolles Programm
Die Oper und das Schauspiel gestalten ideenreiche Inszenierungen, während die Ballettkompanie mit eigenständigen Choreografien beeindruckt.
900 Zuschauer finden ihre Plätze auf roten Sesseln mit einem ausgezeichneten Blick auf die Bühne. Der Orchestergraben bleibt für die meisten Zuschauer unsichtbar, denn ihr Blick wird auf das Geschehen auf der Bühne gelenkt. Aber gerade hier spielt die Musik, die jeden Opernabend unverwechselbar macht. Der Klang von Geigen, Trompeten, Oboen, Harfen und Pauken erfüllt den ganzen Raum – unsichtbar, aber zum Greifen nah und allgegenwärtig.
Im Bauch des Slowakisches Nationaltheaters
Die Proben finden in der Regel vormittags statt. Einstudiert werden Stücke, die in der Zukunft aufgeführt werden. Eine Probebühne dient dazu, dass Inszenierung und Orchester zusammen kommen. Vorher haben sie getrennt geprobt. Während die Orchestermusiker ihre Stimmpartien aus den Noten spielen können, müssen die Sänger ihre Partien gut einstudiert auswendig singen.
Ballettprobe im Opernhaus: „Die Kleinen Schwäne“ aus dem Ballett Schwanensee mit Musik von Tschaikowski.
Um einen Tanz einfach und federleicht aussehen zu lassen, erfordert es harte Arbeit und üben, üben, üben. Der Klassiker „Die Kleinen Schwäne“ aus dem Schwanensee ist ein gutes Beispiel dafür. Selbst diejenigen, die selten ins Ballett gehen, kennen den Tanz der kleinen Schwäne.
Anhand der Figurinen zeigt die Kostümbildnerin, wie die Gewänder einmal aussehen werden. Anschließend gehen die Entwürfe in die Schreinerei, Schlosserei, Malsaal, Schneiderei und andere Werkstätten, um spätestens bis zur Hauptprobe auf der Bühne zu landen.
In der Musikstadt Bratislava wurden und werden Opern aufgeführt
Schon das klassische Opernhaus von 1920 wirkt glanzvoll, und mit dem neuem SND Slowakischen Nationaltheater aus dem Jahre 2008 setzt sich diese Tradition fort. Es spiegelt, wie das historische Vorbild, den Baustil seiner Zeit wider und zeigt durch die Verwendung von hochwertigen Materialien den hohen Stellenwert der Kunst in der Slowakei.
Schon bei Tag wird beim Betreten des Gebäudes deutlich, dass hier etwas Besonderes geschaffen wurde. Die gläsernen Wände, die vom Boden bis zur Decke reichen, verleihen dem Nationaltheater eine einzigartige Atmosphäre. Das Spiel von Licht und Schatten, das durch die Glasflächen entsteht, erzeugt eine magische Stimmung und lässt die Räume erstrahlen. Tonangebend sind die Farben Weiß und Rot, eine starke Kombination. Die Sitze im Zuschauerraum und die Teppiche leuchten in kräftigem Rot – ein Gefühl, als würde man auf Moos laufen.
Vorherrschendes Material an Wänden, Treppen und Böden ist weißer Marmor, der das Licht zurückgestrahlt, Spiegelbilder erzeugt und durch seine Eleganz eine festliche Stimmung in die Räume bringt. So entsteht ein Ort, der nicht nur durch seine Architektur, sondern auch durch seine Atmosphäre besticht. Ein Ort, der die Kunst in der Slowakei in all ihrer Pracht und Bedeutung darstellt.
Klare geometrische Formen bestimmen den Bau des SND
Der Bau des SND zeichnet sich durch klare geometrische Formen aus, gerade Linien und Rundungen, die akkurat wie mit Lineal und Zirkel gezogen wirken. Doch das bedeutet nicht, dass alles im rechten Winkel stehen muss. Genau wie das historische Theater ist das neue SND ebenfalls eingebunden in ein aufstrebendes Viertel mit Glasbauten, Bürotürmen und Einkaufszentren. Am nahen Donauufer reihen sich – wie Perlen auf der Schnur – internationale Restaurants, Cafés, Bistros aus aller Herren Länder.
SND Slowakisches Nationaltheater Bratislava Das SND Bratislava ist zweckmäßig und elegant zugleich, ein Ort für feierliche Momente mit dem Charme des 21. Jahrhunderts. Ein Blick hinter die Kulissen des SND ermöglicht es, die harte Arbeit und die Leidenschaft der Künstler hautnah zu erleben. Es ist ein Ort, an dem die Magie der Bühne zum Leben erwacht und die Zuschauer in eine andere Welt entführt. Ein Besuch im SND ist nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern auch eine Reise in eine Welt voller Eindrücke und Aha-Effekte.
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Faust Verdammnis erzählt die Geschichte von Dr. Faust, den alles langweilt. Gretchen lässt er schwanger zurück. Mephisto entführt ihn in die Hölle. Die Dramatische Legende „La damnation de Faust“ op. 24 von Hector Berlioz besteht aus vier Teilen und einen Epilog.
Teil 1 – Faust erwacht mitten in der ungarischen Ebene und besingt den Frühling.
Von fern hört er die Lieder der Landleute – Originaltext von Goethe „Der Schäfer putzte sich zum Tanz…“ Faust fühlt sich gestört, aber die Bauern singen und tanzen fröhlich weiter, bis von Ferne andere Töne überwiegen. Eine Armee zieht mit dem „Ungarischen Marsch“ vorbei. Faust bewundert sie, weil sie so stolz und siegessicher in den Kampf ziehen können, während ihn das alles nicht berührt. Er entfernt sich.
Teil 2 – In Norddeutschland durchlebt Faust eine schwere depressive Phase.
Allein in seinem Studierzimmer ist er kurz davor ist, sich zu vergiften. Gerade als er den Giftbecher ansetzt, hört er von draußen kirchliche Musik – „Ostergesänge“ im Original von Goethe. Dieser beruhigende Gesang bringt Faust wieder zurück ins Leben. Plötzlich steht Mephisto vor Faust und verspricht, ihm zu zeigen, wo er Glück, Lust und die Erfüllung von heißen Wünschen finden kann. Zusammen fliegen sie zu Auerbachs Keller nach Leipzig. Unter Zustimmung der Zecher trägt der Stammgast Brandner ein Lied vor. Diese unappetitliche Moritat handelt von einer Ratte, die vergiftet wird und im Ofen landet. Mephisto weiß ein ähnliches Lied, das nur ab einem bestimmten Alkoholspiegel gefällt. Faust flieht vor den grölenden Betrunkenen. Mephisto gibt nicht auf. Am Ufer der Elbe singen Elfen und Nymphen zarte Lieder, bis Faust einschläft. Im Traum erscheint ihm Margarete. Um die schöne Stimmung noch zu vertiefen, lässt Mephisto seine Luftgeister um ihn herum singen und tanzen. (auch die Zuschauer lehnen sich behaglich zurück bei so viel Harmonie). Danach marschieren singende Soldaten und Studenten durch seinen Traum. Als Faust erwacht, möchte er unbedingt Margarete sehen.
Teil 3 – Mephisto bringt Faust in Margaretes Zimmer.
Faust wartet, schaut sich um, und verbirgt sich hinter einem Vorhang. Margarete tritt ein, kämmt sich ihr güldenes Haar und lässt noch einmal ihren Traum an sich vorbeiziehen, in dem sie ihren zukünftigen Liebhaber gesehen hat. Während sie ihre langen Zöpfe für die Nacht frisiert, singt sie die Ballade vom König von Thule (Goethe). Mephisto heizt die Stimmung mit dem Chor der Irrlichter noch zusätzlich ein. Faust und Margarete stehen sich gegenüber und – nach einem gegenseitigen Wiedererkennen der Traumgestalten – gleich sehr, sehr nahe. Mephisto stört die Zweisamkeit, denn die Nachbarn haben Margaretes Mutter alarmiert. Die gute Frau Oppenheim ist schon unterwegs. Faust muss fliehen.
Teil 4 – Faust Verdammnis: Margarete bleibt schwanger allein zurück.
Gretchen singt die traurige „Romanze“ (original von Goethe). Soldaten und Studenten verhöhnen sie. Währenddessen irrt Faust allein durchs Gebirge. Mephisto gesellt sich zu ihm und berichtet, dass Margarete im Gefängnis gelandet ist. Sie hat ihre Mutter vergiftet. Faust ist außer sich und verlangt von Mephisto, Margarete zu retten. Der stimmt zu unter der Bedingung, dass Faust ihm ab morgen dienen wird. Faust will seine Margarete schon heute retten und unterschreibt den Pakt mit dem Teufel. Daraufhin setzt Mephisto ihn aufs Pferd und sie reiten durch die Welt – allerdings kommen sie nicht bei Margarete an, sondern in der Hölle. Mephisto feiert mit den Dämonen seinen Sieg über Faust.
Epilog – Margarethe landet im Himmel. Der Chor der himmlischen Geister feiert ihre Rettung.
Faust Verdammnis – Oper (La Damnation de Faust)
Die Musik zu dieser Oratorienoper komponierte Hector Berlioz, das Libretto schrieben Almire Gandonnière und Hector Berlioz nach der Übersetzung von Goethes Faust I von Gérard de Nerval. Die konzertante Uraufführung fand am 6. Dezember 1846 in der Opéra-Comique in Paris statt. Die Spieldauer beträgt ca. 2 1/4 Stunden.
Personen Marguerite/Margarethe (Mezzosopran) Faust (Tenor) Méphistophélès/Mephisto (Bariton oder Bass) Brander (Bass) großer Chor erweitertes Orchester mit Bühnenmusik.
Berlioz schrieb in seinen Memoiren: „Als bemerkenswertes Ereignis meines Lebens muss ich den eigentümlich tiefen Eindruck hervorheben, den ich von Goethes „Faust“ erhielt. Das wunderbare Buch faszinierte mich sogleich, ich ließ es nicht mehr los; ich las es fortwährend, bei Tisch, im Theater, auf den Straßen, überall.“ Berlioz komponiert in seiner Begeisterung Musik für den „Faust“. Er setzt nicht die Geschichte um, wie Goethe sie schrieb, sondern hüllt seine Gefühle in Musik, wie er sie beim Lesen der Geschichte empfand: „Ich versuchte weder, das Meisterwerk Goethes zu übersetzen, noch, es nachzuahmen, sondern ließ es lediglich auf mich wirken, in dem Bestreben, seinen musikalischen Gehalt zu erfassen.“ Zur gleiche Zeit beschäftigt ihn der Rákóczi-Marsch. Also verlegt er den ersten Teil nach Ungarn, um gleichzeitig diese Musik mit unterbringen zu können.
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Oper Stuttgart: „Fausts Verdammnis“ – Bilder im Kopf
„La Damnation de Faust“ von Hector Berlioz in der Neuinszenierung der Oper Stuttgart – schauspielender Opernchor, stimmgewaltige Sänger, originelle Bühnenbilder, aufwändige Kostüme.
Turbulenter Start der Oper.
Ein abgehalfterter Dokumentarfilmer, der seine Kamera nur noch als Requisit nutzt, sieht sich von Menschenmassen überrollt. Zigeuner stören Faust (Pavel Černoch) in seiner depressiven Stimmung, diese „Ethnische Minderheit ohne festen Wohnsitz“, die fröhlich eine Hochzeit feiert. So richtig glücklich scheint die Braut nicht zu sein – ihren Handtaschen-Attacken nach zu urteilen. Tanzen will sie nicht mit ihrem Bräutigam, der für seine Bemühungen mit Knüffen belohnt wird. Auf dem Boden scharen sich die Männer vor einem kleinen Transistorfernseher. Dem Minenspiel nach sehen sie entweder ein Fußballspiel oder einen Actionfilm. Aus dem Wohnwagen holen die Frauen Unmengen von Campingstühlen, ein paar Klapptische, Dosen mit Köstlichkeiten – ein Fest mit der ganzen Sippe unter freiem Himmel. Diese Anfangsszene in Ungarn, siehe → Inhalt / Handlung: Fausts Verdammnisgehört zu den schönsten in dieser bilderreichen Inszenierung. Das liegt an den Kostümen, an der Maske und vor allen Dingen am Chor (des Jahres 2011). Mimik, Gestik und Gesang sind genau aufeinander abgestimmt. Andrea Moses gehört zu den Regisseurinnen, die viel von den Sängern fordern und an darstellerischen Fähigkeiten aus ihnen herausholen. Auch die anderen Sänger punkten als Darsteller, wie Mark Munkittrick als der schmierige Brander. Ebenfalls souverän mit kräftiger Stimme singt der Bariton Robert Hayward den Méphistophélès.
Der Rede wert sind die fantasievollen Bühnenbilder und Kostüme von Christian Wiehle.
Was geht in Fausts Kopf vor? Das können die Zuschauer mit verfolgen, denn sein Kopf nimmt die ganze Bühne ein. Die Elfenszene am Ufer der Elbe, siehe → Teil 3 – Mephisto bringt Faust in Marguerites Zimmer spielt in einem Schlaflabor. Der Chor singt im Hintergrund zarte Wiegenlieder, während sich Fausts Riesenkopf mit Bildern füllt. Er fliegt über Felder, Wälder, Flüsse, unter Brücken hindurch. Am Ende seiner Traumreise setzt sich das Bild von Marguerite in seinem Kopf fest.
Ebenfalls originell ist das Idyll in den gekippten gotischen Kirchenfenstern. Hier wohnt Marguerite (Maria Riccarda Wesseling); hier singt sie ihr Lied vom König von Thule (ein richtiger Ohrwurm, den ich während des Schreibens noch mitsumme); hier trifft sie Faust; hier spielen die Irrlichter – wunderbar singt und spielt der Kinderchor. In Matrosenkleidern fangen sie einander, lassen Drachen steigen, üben Geige.
Nach der Höllenfahrt wird Faust in eine gläserne (Kunststoff)Kugel verfrachtet und quer über die Bühne gerollt. Er wird zum Spielball der Bösen, ohne selbst steuern zu können.
Erst Idylle, dann Gewalt.
Andrea Moses „Roter Faden“ ist vom Prinzip her einfach und zieht sich durch die ganze Operninszenierung. Sie scheint eine Vorliebe für drastische und Gewaltszenen zu haben. Alles Positive, Erfreuliche bekommt sofort einen negativen Schlusspunkt. Zigeuner feiern fröhlich eine Hochzeit – schon kommen Soldaten der Nationalgarde und prügeln alles nieder. Margarete wartet freudig und sehnsuchtsvoll auf ihren Faust; meint seine Schritte zu hören – zur Tür herein kommen drei der Lederkluft-Soldaten und vergewaltigen sie. Am Schluss verwandelt sich Mephisto in einen Kardinal – geläutert? Oh nein, er gibt Marguerite eine vergiftete Hostie, an der sie stirbt. „Fausts Verdammnis“ – das Schlechte am Schluss.
Fausts Verdammnis von Hector Berlioz in der Oper Stuttgart
Musikalische Leitung: Kwamé Ryan Regie: Andrea Moses Bühne und Kostüme: Christian Wiehle Licht: Reinhard Traub Video: Timo Schierhorn Chor: Michael Alber Dramaturgie: Thomas Wieck Fotos: A.T. Schaefer
Besetzung am 5. November 2011: Marguerite: Maria Riccarda Wesseling Faust: Pavel Černoch Méphistophélès: Robert Hayward Brander: Mark Munkittrick
Wallgraben Theater in Freiburg: „Faust/Reloaded“ nach Johann Wolfgang von Goethe
In der Mitte der Bühne steht etwas, was als Bett oder Schlafstätte gedeutet werden kann. Bananenkartons (Fair Trade), darauf eine Matratze. In eine Decke eingehüllt ein schlafender junger Mann (Ives Pancera), der eine Tastatur im Arm hält. Von überall blicken ihn Computer und Monitore an, die irgendwelche Geräusche aus amerikanischen Fernsehserien mit obligatorischer Werbung von sich geben. Eine richtig schnuckelige Müllhalde ist auf der Bühne aufgebaut. Die Behausung eines Hotel-Mama-Entfleuchten und damit total versumpften jungen Mannes, der mit seiner Zeit nichts anzufangen weiß. Seine einzige Beschäftigung scheinen Computerspiele zu sein. In einer Ecke stapeln sich gelbe Säcke, voll gefüllt mit leeren Limo- und Bierdosen; vorn ein Berg Pizzaschachteln, davor Kaffee-Pappbecher. Essen und trinken erledigt er nebenbei.
Wie Faust ist er ein Besessener, allerdings nicht von der Wissenschaft, sondern vom Computerspiel. An der Wand hängt ein Portrait einer jungen Frau (könnte von der Straßenmalerin stammen), das in seinem Traum rot glüht. Verzweifelt sucht er in seinem Kruscht nach der CD, zieht seinen Schlafanzug und die verschiedenfarbigen Socken aus und enge, schwarze Kleidung an, aus der überall Kabel heraushängen. Mit zittrigen Fingern – wie ein Süchtiger – verkabelt er sich mit den Geräten. Er spricht den Goethetext in sein Computergegenüber. Rückmeldungen bekommt er jeweils aus dem Monitor – zum Einen von Mephisto (gesprochen von Andreas von Sudnitz), zum Anderen von Gretchen (gesprochen von Tini Prüfert), die zu ihm kommt, wenn er das Spiel richtig beendet. Gretchen kündigt sich immer mit dem Lied: „Es war ein König von Thule…“ an. Faust durchlebt alle Stationen, von chapter one bis chapter end. Auch Gretchen geht ihren Weg, den Goethe ihr vorgeschrieben hat. Allerdings klingt ihr Text nicht so dramatisch wie beim jungen Faust, weil es aus dem Computer kommt. Es ist halt nur ein Spiel, wiederholbar bis zum nächsten Spieler. Faust hingegen empfindet alles ganz real und kann sie doch nicht retten. Sie befindet sich im Kasten – weit weg von der Realität – er ist dagegen mit seiner Verzweiflung allein.
Andreas von Studnitz ist eine zeitgenössische wie kurzweilige Neuinterpretation des Faust gelungen.Ives Pancera trumpft auf als der junge Faust, sowohl vom Alter als auch überzeugend von Mimik und Gestik. Dieses Ein-Personen-Stück-mit-Stimmen bezaubert von Ausstattung und Spiel auch diejenigen, die sich mit den Gepflogenheiten eines Computerspiels und damit eines Computersüchtigen nicht auskennen.
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Siebenschläfer Wetterregel: „Regnet es am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag.“ Gemeint ist damit wahrscheinlich ein regenreicher Tag mit kurzen Trockenphasen.
Siebenschläfer 2023 – trocken, bewölkt, windig
Seit Wochen scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel. Hochsommerliche Temperaturen von 30 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Fürs Freibad, Hausfassade streichen oder im Straßencafé sitzen und die Leute beobachten ist das Wetter geradezu ideal. Die Natur leidet unter der Hitze. Der teilweise starke Wind hat die Böden derart ausgetrocknet, dass die Nadelbäume schon vergilben und ihr Laub abwerfen.
Ab und an verdichten und verfärben sich die Wolken von hellgrau zu dunkelgrau. Es sieht fast so aus, als würde es gleich regnen – nichts da. Gerade in dieser Trockenheit wäre zumindest ein Schauer schon eine Wohltat. Es muss ja nicht gleich 7 Wochen dauern.
Feucht und heiß ist der Tag, die Sonne sticht unangenehm auf der Haut. Hochsaison haben jetzt die Bremsen, diese fiesen Stechfliegen. Besonders vor einem Gewitter überkommt sie die Stechlust – ausgerechnet dann, wenn die Leute schon herumlaufen wie angepiekst.
Platzregen – kurz, aber heftig.
Frauenmantel nach dem Platzregen
Innerhalb kürzester Zeit bezieht sich der blaue Himmel. Die Wolken werden grauer und dunkler, von irgendwo scheint ein Gewitter-Grummeln zu kommen. An solchen Tagen leistet ein Softshellmantel für Damen gute Dienste. Fast ohne Vorwarnung fallen die ersten schweren Tropfen und kurz danach regnet es wie aus Kübeln – sprichwörtlich. Es herrscht kaum Wind, deshalb das Gefühl, als ob das Wasser aus Eimern vom Himmel geschüttet wird. Nach einer halben Stunde sind die Wassertonnen gefüllt.
Siebenschläfer 2020: Treibhausklima
Wetterprognose für die nächsten sieben Wochen lauten nach dieser Wetterregel: Warm bis heiß, aber immer eine Abkühlung durch einen kräftigen Regenguss, eventuell gepaart mit Gewitter.
27. Juni 2018 – Vollmond und Siebenschläfertag
Sie schließen sich nicht aus, die beiden Tage, die das Wetter anzeigen. Vollmond zeigt das Wetter für die nächsten 2 Wochen an. Siebenschläfer geht noch darüber hinaus – ganze 7 Wochen soll sich laut einer alten Bauernregel die Witterung halten: „Regnet es am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag.“
Bis jetzt sieht es so aus, als ob es ein Bilderbuchsommer wird, mit viel Sonnenschein und wenig Niederschlag. Warten wir’s ab 😉
Kälteeinbruch in den letzten Tagen vor Vollmond.
Nach einer Hitzewelle mit 29 Grad Durchschnittstemperatur vor 2 Wochen folgte die Ernüchterung. Ungefähr 18 Grad Celsius Durchschnittstemperatur in den letzten Tagen, aber gefühlt eisig kalt. Am 27. Juni – ein Tag vor Vollmond – wird es deutlich wärmer, wenn nur der Wind nicht wäre. Der scheint noch von Nordost zu kommen – mit Kälte im Gepäck.
Pünktlich zur WM-Übertragung schlägt das Wetter um!
public viewing – öffentlich fernsehenLeere Eisdielen bei schönstem Sonnenwetter
Der Wind legt sich, es wird heiss. Wenn das kein gutes Omen ist! Die Eisdielen sind wie leergefegt, dafür sammeln sich die Leute vor den Gaststätten, Restaurants, Bistros, Kneipen und Biergärten, die über einen großen Bildschirm verfügen. Kollektives Fernsehen ist angesagt.
Es hat sich sicherlich schon rumgesprochen – das Ergebnis für die deutsche Mannschaft war nicht mit dem Wetter zu vergleichen.
2017: Regen in der Nacht, Sonne und Wolken am Tage
In der Siebenschläfer-Nacht zieht ein Gewitter über uns hinweg – nicht besonders stark. Dafür regnet es ausgiebig. Am Morgen sind die Wassertonnen im Garten wohl gefüllt. Weiße Wolken stehen am Himmel, dazwischen blaue Abschnitte. Mit 28 Grad Celsius fühlt es sich sommerlich warm an. Sollte das Wetter genau so bleiben – nachts regnen, tags Sonnenschein – wie am heutigen Siebenschläfer, was könnte schöner sein? Dieser Mix aus Sonne und Regen wirkt ideal auf die Lebensgeister von Mensch, Tier und Pflanzenwelt.
Alle Lebewesen brauchen Sonne und Wasser, um zu existieren.
Fehlt ein Teilstück oder geschieht es zu einseitig, entsteht eine Schieflage. Dieser Siebenschläfer 2017 zeigt den Weg für sieben optimistische Wochen.
Am Abend vor Siebenschläfer.
26. Juni um 21:55 Uhr: Der Blick aus dem Fenster zeigt am Himmel einen Sonnenuntergang mit roten und grauen Wolken, die in alle Seiten auseinanderspritzen.
Beim Anblick meint man einen Knall zu hören, aber es ist vollkommen still und friedlich.
Roter Sonnenuntergang bedeutet Sonnenschein und trockenes Wetter.
Graue Wolken, wenn sie auch noch mit gelb gemischt sind, bedeuten Regen. Was wird eintreten?
Regnet es am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag. Da haben wir den Schlamassel. Über zwei Wochen hielten wir die tropische Hitze aus. Die Erde ist knochentrocken und wir sind leicht genervt. Wie schön ist es doch, wenn ein Regenschauer herunterkommt, den Staub von Gras wäscht und die Luft reinigt. Gegen Regen an sich haben wir ja nichts einzuwenden, wenn er nur nicht am Siebenschläfertag kommt! Der Siebenschläferregen, der bringt dem Lande keinen Segen.
Undsoweiterundsofort 😉
Ist der Siebenschläfer nass – regnet’s ohne Unterlass.
Siebenschläfer Regen – sieben Wochen Regen.
Ist Siebenschläfer ein Regentag, regnet’s noch sieben Wochen nach.
Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen so bleiben mag.
Wenn die Siebenschläfer Regen kochen, so regnets vier ganze Wochen.
Wetter an Siebenschläfer 2016 – Wind, Sonne, Wolken, kühl
Siebenschläfer am 27. Juni, ein magischer Tag, an dem das Wetter sich sieben Wochen halten soll – also windig, bewölkt, am Abend etwas Regen und kühler als die Tage zuvor.
Die kommenden Wochen könnten sich ähnlich gestalten wie 2014.
Der Wind bläst die Finger der Kastanienblätter nach oben. Normalerweise hängen sie lässig/elegant nach unten.
Auch die Spitzen der Platanenblätter zeigen in eine andere Richtung, als sie es normalerweise machen. Der Wind wirbelt einiges durcheinander. Aber es ist – bis jetzt – trocken, im Gegensatz zum letzten Siebenschläfer im vergangenen Jahr.
Abkühlung nach tropischer Hitze.
Der Temperatursturz ist fast kein Wunder, denn davor herrschte drei Tage lang tropische Hitze, die mit einem Donnerwetter endete. Nach einem Tag mit Sonne, Wolken und leichter Abkühlung haut es ausgerechnet an Siebenschläfer rein – gefühlt kühler als die 22 Grad Celsius, die das Thermometer gerade anzeigt, aber relativ trocken, wenn man von einem kleinen Schauer am Abend absieht. Dafür hat sich der Wind am Abend gelegt.
Prognose für die kommenden Tage:
Wenn das Wetter so durchwachsen bleibt wie an dem heutigen Siebenschläfer – abwechselnd mit Sonne, Wolken, etwas Regen und Wind – können wir wohl alle damit leben.
Die Sportler können ihrer Freizeitbeschäftigung ohne Schweißausbrüche nachgehen. Die Gastwirte von Ausflugslokalen freuen sich auf Wanderer und Radfahrer, die wiederum frisch an ihrem Ziel ankommen. Im Freibad kann man sich so leicht keinen Sonnenbrand holen. Die Büroarbeiter freuen sich, dass sie nicht bei strahlendem Sonnenschein hinterm Schreibtisch sitzen müssen. Gärtner können immer mit kleinen Schauern zwischendurch rechnen, die den Gang mit der Gießkanne ersparen …
Wetter an Siebenschläfer 2015 – nass und warm
Vielleicht ist es besser, dieses genaue Datum in diesem Jahr nicht so genau zu nehmen.
In diesem Monat Juni 2015 hat sich einiges verspätet, zum Beispiel die Schafskälte. Dieser gefürchtete Wettereinbruch kam – statt Mitte Juni – ungefähr eine Woche später.
Der heutige Siebenschläfertag beginnt mit Regen, entwickelt sich grau und bedeckt weiter.
Besser geht es gar nicht! Nach dem regenreichen gestrigen Siebenschläfer-Tag strahlt heute die Sonne vom Himmel, als hätte sie etwas nachzuholen.
Die Termine für die Wettervorhersage waren in diesem Jahr nicht ganz pünktlich.
Der Wetterverlauf benimmt sich genau so, wie es die Prognose der Rauhnächte vorhergesagt haben. Das Wetter beruhigt sich am Ende des Monats, siehe ☼ Wetterprognose Juni 2015 mittels der 12 Rauhnächte.Laut einer alten Bauernregel soll das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen lang so bleiben. Das heißt, es wird ein feuchter Juli samt dem halben August. Jedoch die Schafskälte kam etwas später als gewöhnlich. Wenn die Sonne so weiter scheint wie am heutigen Tage, ist durchaus noch Hoffnung auf einen warmen Sommer.
7 Wochen Sonne oder 7 Wochen Regen?
Laut der Wetterprognose der Rauhnächte läuft es auf einen einen Kompromiss hinaus. Viel Niederschlag ist nicht zu erwarten. Allerdings auch nicht viel Sonnenschein. Es sieht nach einem deutlich wärmeren Monat als dem Vormonat aus.
Schattige Plätzchen sind wieder gefragt.
Mit 25 Grad Celsius kann man aber schon von sommerlichen Temperaturen sprechen. Ab und an schieben sich ein paar Wolken vor die Sonne. Je später der Abend, umso dichter werden die Wolken.
Siebenschläfer 2014 mit Sonne und Wolken
Blauer Himmel, Sonne und Wolken, kein Regen, aber mit 25 Grad nicht mehr so heiß, wie es in diesem Juni schon einmal war. Folgen jetzt sieben Schönwetter-Wochen? Siebenschläfer fußt auf einer alten Bauernregel.
Wenn das Wetter so bleibt, wird es für Wanderer und Freizeitsportler ein Grund zur Freude. Die Sonne scheint zwar, wird aber immer von Wolken unterbrochen. Gartenbesitzer werden den Regen vermissen, wenn sie mit der Gießkanne ihre letzten Winkel mit Wasser versorgt haben. Landwirte mit einer neu installierten Bewässerungsanlage werden sich freuen, denn die kann jetzt gründlich ausgetestet werden.
Siebenschläfer 2014 bleibt trocken laut Raunacht-Wetterprognose
Die Raunächte sagten für Juni 2014 windiges Wetter bis zum Monatsende an. Es soll nicht mehr so heiß werden, aber trocken bleiben – das gilt auch für Siebenschläfer! Die Wetterprognose der Raunächte für die erste Junihälfte traf schon ein. Bis Monatsmitte schien vom strahlend blauen Himmel die Sonne. Durch den Südwind aus Afrika kam tropische Luft in unsere Breiten – mit Temperaturen über 30 Grad. Wo es doch um diese Zeit doch immer regnet.
Tagsüber steigt das Thermometer nicht mehr über 25 Grad, nachts kühlt es zum Teil empfindlich ab. Letzteres nötigt die Fußballfans, sich zum Public Viewing warm anzuziehen. Welchen begeisterten Fußballweltmeisterschaftsmitfiebernden wird das vor der Riesenleinwand oder im Gartenlokal schon erschüttern?
Siebenschläfertag 2013 – Wetterprognose für die kommenden 7 Wochen
Sollte es etwa der Vorbote einer neuen Eiszeit sein? Wenn schon eine Eiszeit im Sommer, dann bitte eine Speiseeis-Zeit! Am 26. Juni 2013, einen Tag vor den Siebenschläfern, ist es trocken mit vielen Wolken und ab und an Sonnenschein, aber kalt. 10 Grad am Vormittag sind für diese Jahreszeit deutlich zu wenig.
Am 27. Juni – Siebenschläfer – fängt der Tag noch sonnig an, aber wieder zu kalt. Außerdem weht der Wind so frisch, dass die Höchsttemperatur von 19 Grad gefühlt kälter erscheint. Der Tag gibt sich bedeckt, ab Nachmittag mit leichtem Regen – nicht stark, aber andauernd. Am 28. Juni 2013 sieht das Wetter ähnlich aus. Am Morgen scheint die Sonne, danach bewölkt es sich, ab und an regnet es. Am 29. Juni 2013 regnet es ausdauernd mäßig bis in den Nachmittag, danach folgt ein kräftiger Regenguss und siehe da. der Himmel wechselt seine Wolkenfarbe von Dunkelgrau zu Hellgrau. VIELLEICHT kommt damit eine andere Wetterregel zum Tragen. Noch blüht der Holunder, und solange der Holunder blüht, hört der Regen nicht auf!
Bleibt es am 27. Juni trocken, aber bedeckt? Scheint die Sonne? Regnet es? Wenn ja, in Strömen oder leichter Nieselregen? Ist das Wetter durchwachsen mit Regen, Wolken und Sonnenschein?
Merkreime / Bauernregeln für diesen besonderen Lostag:
Wie’s Wetter am Siebenschläfertag, so der Juli werden mag.
Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.
Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.
Wetter um Siebenschläfer 2012
Bis jetzt sieht das Wetter so aus, als wolle es Gärtner und Freizeitsportler beglücken. Tagsüber ist es erst bedeckt. Im Laufe des Tages kommt die Sonne durch und es kann bis zu 30 Grad heiß werden. Am Abend ziehen Wolken auf, die sich in der Nacht abregnen. Für Fußball-Public-Viewing (Rudelgucken) in Biergärten und Freiluftfestivals eignet sich diese Wetterlage nur bedingt.
25. Juni 2012: Am Morgen bedeckt und mit 13 Grad sehr kühl. Ab Mittag Sonne und Wolken, aber es weht ein kühler Wind. Es bleibt trocken, aber frisch. 26. Juni 2012: Der Tag vor Siebenschläfer beginnt mit Sonne, Wolken und Wind bei 20 Grad. Genau so geht es weiter. Das Thermometer steigt bis 24 Grad. Es bleibt trocken! 27. Juni 2012 = Siebenschläfer: Am Morgen ist der Himmel grau bis dunkelgrau, aber es regnet nicht. Der Wind reißt schnell die Wolkendecke auf; die Sonne scheint warm bis 28 Grad. So geht es im Wechsel weiter – Sonne, dunkle Wolken, helle Wolken, Wind – es bleibt schwül, aber trocken. 28. Juni 2012: Wolkendecke, helle und dunkle Wolken, Sonne, kaum Wind, schwül bei 29 Grad. So startet der erste Tag nach Siebenschläfer 2012.
Laut Wettervorhersage mittels der 12 Rauhnächte für 2012 wird es um Siebenschläfer herum feucht. Siebenschläfer gehört zu den gefürchteten Wettervorhersage-Tagen. Traditionell zeigt sich an diesem Tag – aber auch die Zeit drum herum – wie sich die Wetterlage in den nächsten sieben Wochen – also im Sommer – stabilisieren wird.
Die letzte Regel trifft eindeutig für den Siebenschläfertag 2011 zu – und zwar für den Großraum Stuttgart. Bauernregeln treffen grundsätzlich nur für einen engen geographischen Raum zu, nämlich dort, wo sie beobachtet werden, siehe →Wetterprognose Regen: Niederschlag einfach selbst vorhersagen Warten wir es ab!
Einige Tage vorher hat es geregnet, aber es war relativ warm. Jedoch der Siebenschläfertag 2011 beginnt mit dem roten Sonnenuntergang am Abend davor – siehe Foto oben. „Abendrot, schön’s Wetter bot“ ->Wetterprognose: Sonnenschein und schönes Wetter Und so geht es programmgemäß auch weiter.
Wetter am Siebenschläfertag, 27. Juni 2011
Blick von meinem Balkon am Siebenschläfer-Morgen um 8:30 Uhr – siehe Foto – scheint die Sonne, der Himmel zeigt sein langweiligstes Blau ohne jedes Wölkchen. Am Siebenschläfer-Mittag um 14,15 Uhr scheint die Sonne, der Himmel zeigt sein strahlenstes Blau ohne jede Wolke. Es ist heiß. Das Thermometer klettert auf 30,2 Grad Celsius. Etwas Abkühlung bringt der relativ starke Wind.
Am Siebenschläfer-Abend um 19:29 Uhr scheint immer noch die Sonne, der Himmel zeigt sein wolkenloses Blau. Es ist heiß. Das Thermometer steht bei 30,1 Grad Celsius, also keine Abkühlung seit heute Mittag. Am 28. Juli 2011 ist das schöne Wetter vorbei. Es ist warm – aber es regnet.
P.S. Bis jetzt (10. Juli) trifft die Regel zwar zu, aber nicht nur auf den Siebenschläfertag bezogen, sondern einschließlich der Tage vorher und nachher. Es ist sehr heiß – es regnet / gewittert zwischendurch sehr viel.
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Tosca: Die Handlung spielt in Rom vom Mittag des 17. Juni bis zum Morgengrauen des 18. Juni 1800 in einer Zeit des politischen Umbruchs. In der Oper zeigt Puccini sein Herz für Künstler und Liebende.
Mario Cavaradossi liebt Floria Tosca
Der begehrte Promimaler liebt die gefeierte Operndiva – und umgekehrt. Wie alle Künstler sind die beiden grundsätzlich von den Herrschenden abhängig. In unsicheren Zeiten ist es angebracht, mehrere Eisen im Feuer warmzuhalten, denn so manch ein Herrscher kann nachtragend sein.
Adlige dagegen müssen sich entscheiden, welche Regierung sie unterstützen. Wird diese gestürzt oder besiegt, ist es ratsam, entweder sofort zu fliehen oder in den Kampf zu ziehen. Cesare Angelotti war Konsul in Rom für die Römische Republik, die von den Gegnern besiegt wurde. Er wird in der Engelsburg gesperrt, kann aber entkommen. Baron Scapia gehört der neuen Regierung als Polizeichef an – für ihn ein Traumposten, denn in dieser Position kann er mit Vergnügen seine sadistischen Neigungen ausleben. Kein Wunder, dass die neue Regierung wegen dieses Unsympathikus nicht sonderlich beliebt ist.
Erster Akt – Angelotti flieht in die Kirche
Angelotti kommt nach seiner Flucht aus der Festung Engelsburg in die Kirche, in der seine Schwester ihm einen Schlüssel für die kleine Kapelle bereitgelegt hat. Darin befinden sich Frauenkleider für die Flucht. Gleichzeitig malt der gerade abwesende Cavaradossi auf einem Gerüst an einem Monumentalgemälde einer Madonna, das die jetzige Regierung in Auftrag gegeben hat. Der Mesner bringt ihm einen Frühstückskorb und erkennt, dass der berühmte Maler nicht irgendeine Madonna gemalt hat, sondern die fromme Frau, die in den letzten Tagen häufig die Kirche aufsuchte und innig betete. Diese Kirchgängerin als Modell zu benutzen empört den Mesner, der gleich weiter denkt. Cavaradossi beruhigt ihn. Es sind nur Gesicht und Gestalt der schönen Fremden, die ihm als Modell diente. Nur seine Flora Tosca liebt er, bittet den Mesner zu gehen und die Tür abzuschließen, damit er in Ruhe arbeiten kann.
Tosca ist eifersüchtig
Kaum ist er allein, kommt Angelotti aus der Kapelle. Cavaradossi bietet seinem früheren Auftraggeber an, ihn in seiner Villa zu verstecken. Zuerst muss Angelotti vor der nahenden Tosca fliehen, die sich für den Abend mit Cavaradossi in seiner Villa verabreden möchte. Wegen der abgeschlossenen Kirchentür wittert Tosca eine Nebenbuhlerin. In dem Madonnenbild erkennt sie die Schwester Angelottis. Mit weiblicher Logik folgert sie daraus, dass ihr Geliebter sich dieser Frau zugewandt hat. Cavaradossi versucht, sie zu beruhigen und hinaus zu komplimentieren, was allerdings das Gegenteil bewirkt und den Opernliebhabern einige schöne Arien beschert.
Cavaradossi und Angelotti
Als Tosca verschwunden ist, kann sich Cavaradossi wieder mit Angelotti befassen, den er vorsichtshalber selbst zu seiner Villa begleitet. Das war gerade noch rechtzeitig, denn Angelottis Ausbruch wurde bemerkt und Scarpia trifft wenig später mit seinen Schergen in der Kirche ein. Nur etwas später als der Mesner, der den Sieg über Bonaparte verkündet, also ein Triumph für die derzeitige Regierung. Scarpia hatte zwar den richtigen Riecher, aber trotzdem keinen Erfolg. Da entdeckt er einen Fächer, der aus dem Paket mit den Frauenkleidern herausgefallen sein muss. Auf diesem Fächer prangt das Wappen der Gegner.
Scarpia findet den Fächer
Tosca ließ die Eifersucht keine Ruhe. Sie kommt noch einmal wieder, zur Freude Scarpias, der sie beobachtet – hinter einer Säule versteckt. Sofort erkennt der intrigante Stinkstiefel die Lage, die er gleich für sich zu nutzen weiß. Er zeigt Tosca den Fächer, mit einem bedeutsamen Blick auf das Madonnengemälde, wohl wissend um die Gesetze weiblicher Logik. Gar nicht viel muss er andeuten – Tosca versteht, Scarpia ebenfalls. Sofort lässt er nach Toscas überstürztem Aufbruch seine Spitzel hinter der Eifersüchtigen spionieren, die Cavaradossis Aufenthaltsort herausfinden sollen.
Zweiter Akt – Scarpia schmiedet Pläne
Scarpia sitzt allein in seiner Residenz und tafelt. Genüsslich stellt er sich vor, wie er Tosca zu einer Liebesnacht zwingen wird. Es soll ja keine Liaison für immer und ewig werden, denn dafür gibt es noch genug stolze und schöne Frauen. Ihm liegt nur daran, das Selbstwertgefühl dieser Frauen zu zerstören, die ihn freiwillig und bei wachem Verstand nie beachten würden.
Cavaradossi wird gefoltert
Sein Chefspitzel Spoletta berichtet ihm, dass zwar Angelotti fliehen konnte, Cavaradossi aber festgenommen werden konnte. Cavaradossi zeigt sich bei Scarpias Verhör wenig kooperativ, sodass er ihn mit seinen besten Mitarbeitern in die Folterkammer schickt. Auf dem Wege kommt er an Tosca vorbei, die der Einladung Scarpias gefolgt ist. Gerade noch kann er ihr einbläuen, dass sie nichts verraten soll. Daran hält sich Tosca, zumindest so lange, bis Scarpia die Tür der Folterkammer öffnen lässt. Nach dem dritten Schmerzensschrei wird sie schwach und verrät Angelottis Versteck, woraufhin Scarpia Cavaradossi hereintragen lässt – ohnmächtig und blutig.
Cavaradossis Dank
Statt Tosca für die Befreiung zu danken, beschimpft er sie als Verräterin. Viel Zeit für Toscas Empörung bleibt nicht; es kommen Boten herein, die verkünden, dass Napoleon nicht besiegt wurde, sondern gesiegt hat. Angesichts der Behandlung in jüngster Vergangenheit bricht Cavaradossi in begeisterte Viktoria-Rufe aus. Das endet mit einem Gang ins Gefängnis, den Tosca nicht stoppen kann.
Tosca lässt sich nicht vergewaltigen
Scarpia schlägt ihr einen Handel vor. Sollte sie seine Geliebte werden, wird Cavaradossi freikommen. Tosca schüttelt sich vor Ekel, was Scarpia rasend vor Verlangen macht. Erst als die Trommeln den Weg zum Galgen ankündigen, gibt sie nach, unter folgender Bedingung: Er soll sofort entlassen werden. Das geht nach Scarpias Meinung nicht sofort, denn der Schein muss gewahrt werden. Er befiehlt seinem treuen Spoletta, die Hinrichtung zum Schein zu veranstalten, genau wie bei Palmieri. Tosca ist immer noch nicht zufrieden. Sie verlangt noch einen Brief für freies Geleit aus der Stadt. Während Scarpia mit einem süffisanten Lächeln dieses Schreiben verfasst, entdeckt Tosca ein Messer auf seiner Tafel, mit dem sie ihn ersticht, als er sie mit ausgebreiteten Armen krallen will. Deutlich zeigt Scarpia, dass er damit nicht gerechnet hat.
Dritter Akt – Tosca lehrt Cavaradossi das theatralische Sterben
Atemlos kommt Tosca auf der Engelsburg an, auf der Cavaradossi ihr seinen Abschiedsbrief schreibt. Freudig zeigt sie ihm den Freibrief für sich und einen männlichen Begleiter, erzählt ihm, dass er nur noch eine Hinrichtung zum Schein über sich ergehen lassen müsste, damit keiner einen Verdacht hegt. Tosca, die Theaterfachfrau, ist in ihrem Element. Sie lehrt Cavaradossi, wie er zu fallen hat, damit es echt aussieht und keiner Verdacht schöpft.
Cavaradossi stirbt lebensecht
Caravadossi erledigt diese Aufgabe meisterhaft. Als das Erschießungskommando weg ist und er immer noch nicht aufsteht, nicht einmal durch ihr Rütteln, merkt sie, dass nicht sie die Regisseurin dieses Dramas war, sondern Scarpia. Jetzt kommt auch noch Spoletta mit der Botschaft, dass Scarpia ermordet wurde und sie als Mörderin sein Leben teuer bezahlen soll.
Tosca zieht ihre Konsequenzen
Ehe sie gefangen genommen wird, rennt Tosca zur Brüstung der Engelsburg und stürzt sich in den Tod. Begleitet vom dramatisch zugespitzten Schlussakkord des Orchesters.
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Giuseppe Giacosa und Luigi Illica schrieben das Libretto nach dem Drama La Tosca (1887) von Victorien Sardou. Die Uraufführung fand am 14. Januar 1900 im Teatro Costanzi in Romstatt. Die Handlung spielt in Rom am 17. und 18. Juni 1800 und hat eine Spieldauer von circa 2 Stunden.
Die Oper ‚Tosca‘ von Giacomo Puccini, aufbauend auf dem Drama ‚La Tosca‘ von Victorien Sardou, wird immer wieder aufs Neue ausgelegt. Jede Vorstellung bringt frische Ideen und Weiterentwicklungen. Regisseure setzen auf neue Konzepte, während Sängerinnen mit dramatischen Gesten die Charaktere zum Leben erwecken. Bühnenbildner entwerfen beeindruckende Architekturen und Kostümbildner spielen mit Mustern und Stoffen.
Tosca in 3sat: Osterfestspiele Salzburg 2018
Giacomo Puccinis Opernklassiker „Tosca“ von den Osterfestspielen Salzburg 2018 kommt im 3Sat Fernsehen. Die berühmte Künstleroper, die am Abend mit einer unnötigen Eifersuchtsszene und Verwechslungen beginnt und am Morgen nur noch Leichen hinterlässt.
Dirigiert wird die Oper von Christian Thielemann, bisher bekannt als Spezialist für Richard Wagner und Richard Strauss. Zu sehen am Samstag, 31. März 2018 um 20.15 Uhr in Erstausstrahlung.
Regisseur Michael Sturminger beschreibt seine Herangehensweise an die Neuinszenierung so: „Alles so machen, wie es immer war, und nichts so lassen, wie die Leute es gewohnt sind“. Das klingt fast schon salomonisch. Auf ihre Kosten kommen sowohl die Traditionalisten als auch die RundwegErneuerer – na dann, es bleibt spannend …
Tosca – 89. Vorstellung seit 1998 in der Oper Stuttgart
Tosca Stuttgart: Diese Inszenierung der Oper Tosca wurde bereits über 100 x gezeigt. Nicht nur die Oper ist ein Klassiker. Dieser Dauerbrenner in der Inszenierung von Willy Decker sorgt seit Jahren für ein volles Haus.
Was macht diese Oper so beliebt, selbst nach fast zwei Jahrzehnten? Die Sänger können es nur bedingt sein, denn sie wechseln im Laufe der Jahre. Einzig Karl-Friedrich Dürr ist von der alten Garde übrig geblieben. Mit dem Mesner, seiner oft gespielte Paraderolle, verabschiedet er sich in dieser Spielzeit vom Stuttgarter Opernpublikum.
Tosca Stuttgart: 89 Vorstellungen, und kein Ende abzusehen.
In der heutigen 89. Vorstellung singt Rafael Rojas den Cavaradossi ausgesprochen kraftvoll. Bei seinem „Viktoria“ scheppert der Bühnenboden – das gilt als Höhepunkt in dieser Oper. Maria José Siris wandelbare Stimme als Tosca klingt melodisch und vollkommen in der Rolle aufgehend. Mal als eifersüchtige Schnüfflerin, mal als Frau, die sich selbst an ein Ekelpaket verkauft, um ihren Geliebten zu retten, dem sie damit untreu wird. Michael Ebbekes Scarpia verhält sich böse, hochmütig, verschlagen und abgründig im Auftreten – wohl wissend um seine Macht. Die Stimme bleibt immer etwas auf Distanz, voll unterdrückter Aggressivität. Daniel Kluge als Spolatta gibt sich buckelnd unterwürfig; ein schwarzes Fragezeichen mit glänzenden Schnallen an den Lackschuhen. Bühne und Kostüme von Wolfgang Gussmann beteiligen sich am Erfolg dieser Inszenierung. Vollkommen schwarz bis Anthrazit sind Wände, Decken, Fußboden der fast leeren Bühne. Dieses Bühnenbild ist ein kreativer Ausreißer aus der mehrere Spielzeiten andauernden Kasten-Kuben-Sonstnix-Periode. Im ersten Akt steht mitten im Raum ein übergroßer, weiße Heiliger auf einer Marmorsäule. An der Seite das Bild der Madonna, an der Cavaradossi malt.
Im zweiten Akt, Scarpias Residenz, beherrscht ein lang gezogener, schwarzer Tisch die Bühne. Diagonal teilt er den Raum. An einer Stirnseite steht Scarpias Essen mit Weinglas und Karaffe, gegenüber – weit voneinander entfernt – liegt das Messer, das dem Hausherrn zum Verhängnis werden soll. In der Mitte befindet sich sein Schreibtisch mit einem Sessel dahinter. An diesem Tischteil schreibt Scarpia seinen Freibrief für Tosca und Cavaradossi. Angestrahlt werden jeweils die Bereiche, in denen die Handlung passiert. Somit entsteht die Illusion verschiedener Räume.
Die Engelsburg im dritten Akt ist vollkommen leer. Am Bühnenhintergrund öffnet sich die Wand wie ein Tor, draußen von der Sonne angestrahlt, innen schwarz und düster – Kerkerstimmung. Vorn befindet sich ein Einstieg zu einer Treppe, aus der Tosca – später das Erschießungskommando und Spoletta – auftauchen. Bestens zur Geltung kommen im leeren Raum die schwarzen Schatten, welche die Gestalten in die Länge ziehen und bedrohlich verdoppeln. Alle Beteiligten einschließlich der Soldaten, Richter, Priester, tragen schwarze Kostüme; bis auf Tosca und Scarpia, deren Kostüme – vielleicht nur bei Licht – dunkelgrau wirken. Stilisierte Empirekostüme, die zwar einzelne Elemente wie Beffchen und hochgezogene Taille zeigen, aber in gewisser Weise zeitlos sind. Die ganze Ausstattung verheißt nichts Gutes, wirkt düster, auf eine Katastrophe zuschlitternd. Somit hat sich die ich-habs-ja-gleich-gewußt-Vorahnung bestätigt.
Als ich diese Inszenierung 1998 sah, war es bereits die 10. Vorstellung. Catherine Naglestad sang damals die Tosca, Gabriel Sadé den Cavaradossi und Monte Pederson den Scarpia. In meiner zweiten besuchten Vorstellung (der 53.) im März 2007 hieß die Tosca Francesca Scaini, Cavaradossi war Ki-Chun Park und Anoosha Golesorkhi sang Scarpia. Auffallend ist, wie sich die Sänger zu Darstellern wandelten, obwohl immer noch viel an der Rampe gesungen wird. Neben den punktgenauen Übertiteln trägt das viel zum Verständnis bei, siehe -> ♫ Die Geschichte der Tosca in der Oper von Giacomo Puccini
Besetzung am Montag, 09.06.2014, 19:00 Uhr Musikalische Leitung: Simon Hewett, Regie: Willy Decker, Bühne und Kostüme: Wolfgang Gussmann, Chor und Kinderchor: Christoph Heil, Dramaturgie: Juliane Votteler
Fotos: Martin Sigmund
Floria Tosca: María José Siri, Mario Cavaradossi: Rafael Rojas, Baron Scarpia: Michael Ebbecke, Cesare Angelotti: Ashley David Prewett, Mesner: Karl-Friedrich Dürr, Spoletta: Daniel Kluge, Sciarrone: Sebastian Bollacher, Mit: Staatsopernchor Stuttgart, Staatsorchester Stuttgart
Staatsorchester Stuttgart – Kanonen und Glocken für TOSCA
Mit Andreas Regler und Christoph Wiedmann
Anlässlich der Wiederaufnahme von Puccini´s „TOSCA“ hat sich die Schlagzeuggruppe des Staatsorchesters Stuttgart intensiv mit dem Thema „Glocken im Orchester“ befasst. Dank Andreas Regler und seiner Firma „Schlagzu“ konnten die Schlagzeuger auch die neueste Entwicklung, die sogenannte „Orchesterschale“ ausprobieren und einsetzen und so einen guten Überblick über die verschiedenen Glockentypen bekommen. Und keine Oper ist dazu so geeignet wie „Tosca“!
Abschließend lässt sich sagen, dass ‚Tosca‘ durch seine dramatische Handlung und die kreative Auslegung der verschiedenen Künstler immer wieder fasziniert. Die Oper bietet Raum für Neuerungen und Experimente, während sie gleichzeitig ihre zeitlose Schönheit und emotionale Wirkung bewahrt.
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