Mein Garten im November macht sich allmählich zur Winterruhe bereit. Einige Kräuter und Blumen ziehen sich zurück, die meisten Gemüse sind bereits abgeerntet.
Mein Garten im November 2020: Kapuzinerkresse erobert den Garten.
Der Grünkohl steht noch da, denn er wird uns nach dem Frost einige Mahlzeiten liefern. Gepflückt werden jeweils die unteren Blätter. Der Rest wächst weiter.
Die Tomaten daneben sind schon längst abgeerntet und haben den Platz frei gemacht, was die Kapuzinerkresse sofort ausnutzt.
Opulente Blätterdecke – voll übergeschwappt.
Bisher standen die Gewürzpflanzen friedlich nebeneinander. Als jedoch die einjährigen Küchenkräuter immer dünner wurden und sich zurückzogen, legte die Kapuzinerkresse eins drauf. Thymian und Olivenkraut sind unter ihr verschwunden. Der Salbei schaut noch tapfer über den Rand. Hoch hinaus reckt sich das Lorbeerbäumchen, das einst als Steckling in den Kasten kam.
Mitte November geht die Kapuzinerkresse in die Knie.

An der kältesten Stelle des Gartens hat es die Kapuzinerkresse dahingerafft. An anderen Stellen steht sie noch vollkommen aufrecht da. Das ist für mich eine wunderbare Erkenntnis. Fortan nehme ich dieses attraktive Gewürzkraut als Zeigerpflanze für das Kleinklima in meinem Garten. Hier kann ich sehen, welche wärmeliebenden Pflanzen ich im nächsten Jahr nicht an diesen Gartenplatz setze, sondern an einen, auf dem sich die Blüten am längsten halten.
Mein Garten im November 2020 – erster Nachtfrost am 22. November

Nein, ich bin kein Wintertyp. Mir tut es in der Seele weh, wenn ich eine Pause einlegen muss, weil es mir draußen zu kalt ist. Der Faszination von Raureif kann auch ich mich nicht entziehen. Auf diesem Foto gehen die Kristalle schon in Wasser über – er war mir einfach zu frostig, um in den Garten zu gehen.

So sieht die Spitze der Stockrose aus. Vom Wind zur Seite geweht hatte sie noch die Energie, sich aufrecht hinzustellen. Ich bin gespannt, wie lange sie so weiter dasteht wie ein Zinnsoldat.
Mein Garten im November 2020 – Gesteck zum 1. Advent am 29. November.

Trotz Nachtfrost hat der Garten noch einiges zu bieten. Für ein Adventsgesteck nehme ich traditionell die immergrünen Zweige, also Kiefer, Fichte, Efeu. Ich liebe es, mit Kräutern wie Lorbeer oder Rosmarin einen anderen Duft hinzu zu fügen. Heiligenkraut und Salbei lockern mit ihren Grautönen das monotone Grün etwas auf. Besonders gut gefällt mir in diesem Jahr die Dekoration mit den Physalisfrüchten. Ich habe sie lediglich vor dem Frost bewahrt, weil ich einmal schauen wollte, ob sie genau so nachreifen wie Tomaten – leider nein!
Im Adventsgesteck sehen sie aber ausgesprochen apart aus, wie grüne Blüten.
Mein Gartentagebuch
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