Ab 15. Oktober 2016 im Lindenmuseum in Stuttgart: Meerfrauen trotzen Wind und Wetter. Ihre Berufskleidung besteht seit Jahrhunderten traditionell aus einem Lendenschurz.
Mit Booten fahren die Meerfrauen hinaus aufs offene Meer.

Ohne Atemgeräte tauchen sie in den Pazifik. Um schneller unten zu sein, gleiten sie an Seilen, die mit Gewichten beschwert sind, in die Tiefe. Sie trotzen der Kälte des Wassers, kennen sich aus mit den Gefahren des Meeres, sind wehrhaft und reaktionsschnell. Die begehrten Meereschnecken – Abalone – sammeln sie auf dem Meeresgrund in ihre Deckelkörbe und nehmen auch noch Seetang und Algen mit.
Meerfrauen sortieren ihre Fänge, bereiten sie vor zum Verkauf.

Ihre Tauchgänge gelten frischen Meeresschnecken, aber auch Seetang und Algen werden in der japanischen Küche verwendet. Diese Fangmethode liegt seit Jahrhunderten in den Händen von Berufsfischerinnen, den Meerfrauen. Für den Beruf einer Taucherin müssen die Meerfrauen gesund und kräftig sein, denn ihre aktive Zeit ist begrenzt. Vermutlich dauerte auch ihre Lehrzeit ziemlich lang, um den Gefahren in den Untiefen des Pazifiks trotzen zu können.Sie sind eine Besonderheit, denn auch in Japan gab es in den vorigen Jahrhunderten wenige Frauen mit eigenständigen Berufen. Immer wieder inspirierten sie Künstler zu Bildern oder figürlichen Darstellungen, meist im Kampf mit den Naturgewalten – wie sich Männer nun mal Walküren und Amazonen so vorstellen 😉
Eine kleine Figur aus Elfenbein dagegen zeigt eine lächelnde Meerfrau, die eine Riesenkrake im Schoß hält wie ein kleines Kind – das war am Ende des 18. Jahrhunderts.
Neue Ausstellung im Lindenmuseum in Stuttgart: „Oishii! Essen in Japan“ Es Schmeckt mir!
Japaner zelebrieren das Essen als ein Teil ihres Lebens. Wichtig ist ihnen, dass sämtliche Komponenten harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Zum Hauptnahrungsmittel Reis gesellen sich Fisch – von winzigen Sardinen bis zum riesigen Thunfisch – und allerhand tierische und pflanzliche Lebensmittel, die aus dem Meer gefischt werden. Japan ist umgeben von fischreichen Gewässern.
Einen Einblick in die japanische Esskultur und Zubereitung erhalten Museumsbesucher vom 15.10.2016 bis 23.4.2017 im Lindenmuseum in Stuttgart. Begleitet wird die Ausstellung von diversen Führungen und Vorträgen. Es bleibt nicht bei der Theorie. In Zusammenarbeit mit japanischen Restaurants können Besucher nach einer theoretischen Führung die Japanische Küche in der Praxis testen und beenden mit einem herzlichen „Oishii!“.
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