Auf der von Slow-Food-Mitgliedern ausgerichteten Genießermesse dominiert die Individualität.
Produzenten – Köche, Bäcker, Bierbrauer, Eisbereiter, Metzger, Blütenveredler, Rosenzüchter, Whiskybrenner, Kaffeeröster, Senfmeister, Streuobstwiesenbesitzer, Ziegenwirte – sie geben ihr Herzblut, wie diese Zwiebelgärtnerin mit der einzigartigen Höri Bülle, die bevorzugt auf der Bodenseehalbinsel Höri angebaut wird.
Körner von Mais bis Weizen
Für seine Polenta baut eine Schweizer Steinmühle eine besondere Sorte Mais selbst an. Sie ist für alle Genießer geeignet, die wegen der Gentechnik lieber auf Polenta verzichtet haben. Mit anderen Körnern befassen sich der Verein zur Förderung der Saatgutforschung im biologisch-dynamischen Landbau. Die engagierten Mitglieder entdecken alte Getreidesorten und züchten sie weiter. Die Ergebnisse stellen sie den Brotbäckern für deren heutige Ansprüche zur Verfügung. Allein die verschiedenen Weizensorten zeigen die Vielfalt für unser liebstes Nahrungsmittel – das Brot.
Blüten und Duftpflanzen.
Ein ganzes Feld mit duftenden Rosen steht im Taubertal. Die Blütenblätter werden gepflückt und zu Rosensirup, Rosenessig, Rosengelee oder Rosenmark verarbeitet. Es langt schon, einen Teelöffel davon in einen halben Liter Joghurt zu verrühren – ein Gedicht das rosig schmeckt. Neben Rosen verarbeitet von Blythen ihren gesamten essbaren Blütengarten. Von Anis-Ysop, über Indianernessel, Lavendel, Phlox, Kapuzinerkresse und Ringelblume bis hin zu Veilchen und Zucchiniblüten – als Sirup, Essig, Senf oder Marmelade. Nicht nur süß oder sauer, Kräuter aromatisieren auch Öl. Wer einmal Schafgarbenöl kennenlernen möchte, wird auf der Slow Food Messe fündig werden.
Überhaupt Öl.
Ölmühlen stellen ihre Schwerpunkte vor. Öl aus gerösteten Kürbiskernen ist meist schwarz, wie wir es aus Österreich kennen. Ebenso kann es grün sein aus ungerösteten Kürbiskernen.
Olivenöl kennt wohl jeder, aber Hanföl, Senföl oder Leindotteröl soll noch einen Tick gesünder sein als andere Öle. Wer mag, kann sich durchprobieren. Das obligatorische Brotkörbchen steht an fast jedem Stand zum Eintunken in Öl, zum Bestreichen mit Marmelade oder Senf. Liebhaber von Senf haben von Honig bis Chili eine große Auswahl.
Überhaupt Auswahl!
Wenn sich Slowfooder mit einem Thema beschäftigen, dann mit einer immensen Variationsbreite wie diese beiden Besitzer einer Streuobstwiese. Es lebe die Kreativität.
Die Frühlingsmessen in Stuttgart vom 9. bis 12. April 2015 stehen unter dem Motto: “Von Augenweide bis Zeitgeist”
Messe: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/messe/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Auf der Stuttgarter Frühlingsmesse vom 9. bis 12. April nimmt der Markt des guten Geschmacks eine ganze Halle für sich in Anspruch.
In der Mitte steht eine lange Tafel, an der Feinschmecker immer einen Platz finden. Von beiden Seiten stehen Köche verschiedener Restaurants hinter ihren Küchenständen und bieten ihre Spezialitäten an. Trotz immer mehr werdender Veganer dominiert Fleisch. Die Speisemeisterei kredenzt eine Quiche mit Sauerkraut – köstlich.
Wurst und Schinken
Aus Masuren, Italien, Frankreich, Brandenburg, Allgäu – Wurst wird überall hergestellt und anscheinend auch gern gegessen. Auf der Messe des guten Geschmacks dominieren Hartwürste, denn die lassen sich leicht transportieren und sind über eine längere Zeit haltbar. Auf Rügen lässt ein Metzgermeister seine Wurst an der Luft trocknen.
In Masuren kommen Backpflaumen in die leicht geräucherte Wurst. Ebenso Würste, die ohne färbendes Nitritpökelsalz auskommen und trotzdem appetitlich aussehen, wie dieser Metzger mit seinen Wurstwaren beweist. Vielfältig sind die Konservierungsarten, nicht nur für Würste, sondern auch für Schinken, für den die Region Parma berühmt ist. Schinkenfans, auf nach Stuttgart.
Liebhaber von Käse kommen voll auf ihre Kosten.
Käse wie Steine für den mittelalterlichen Burgenbau.
Käseräder, entweder dick und tonnig oder dünn, aber mit einem Durchmesser wie ein Autoreifen.
Käsefarben müssen nicht unbedingt weiß, gelb oder orange sein. Auch grüne Käsesorten, gefärbt mit Pesto, reizen Gourmets zu Hamsterkäufen.
Schokolade von weiß bis dunkelbraun.
Schleckermäuler naschen sich von Manufaktur zu Manufaktur. Besonders elegant wirken die Schokoladenfeigen.
Wer es noch süßer mag, greift zu Nougat.
Die Frühlingsmessen in Stuttgart vom 9. bis 12. April 2015 stehen unter dem Motto: „Von Augenweide bis Zeitgeist“
Messe: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/messe/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Was wären die Frühlingsmessen ohne den Garten? Bis zum 12. April 2015 informieren Gärtner, Gartengestalter, Gartenstuhlproduzenten, Grillspezialisten, Rosenköniginnen über das Thema Garten. Die Ansprüche der Naturfreunde sind genau so individuell wie die Parks, Blumenparadiese, Gärten oder Balkons, in denen sie sich aufhalten.
Spezialisten mit dem grünen Daumen.
Antiaging-Kräuter, Heilkräuter, Duftkräuter, Teekräuter – Kräuter des Lebens bietet die Gärtnerin an. Außer ihrem Mann arbeiten noch die Eltern und Geschwister in diesem Familienbetrieb. Früher betrieben sie eine ganz normale Gärtnerei, bis die Vielfalt der Kräuter sie faszinierte. Irgendwann kamen immer mehr Arten und Sorten dazu, und jetzt ist es ihre Spezialität.
Dieser Pflanzenhändler liebt Knollen und Zwiebelblüher. Zu seinen Raritäten gehört ein blühender Farn, der sogar winterhart ist. Darüber freuen sich alle diejenigen, die in ihrem Garten von Jahr zu Jahr üppiger zuwachsen und blühen lassen. Gleich dämpft er die Erwartungen, denn bei einem guten Standort kann sich der Farn auch derart vermehren, dass schnell geteilt werden muss. Kein Problem – andere Gartenliebhaber freuen sich über Pflanzenableger.
Vor der Allgegenwart der Gartencenter war es üblich, dass jeder Gärtner seine eigenen Sorten verwendete, die er selbst aus Samen gezüchtet hat. Dafür musste er sich Samen für die nächste Saat zurücklegen. So wuchsen mit der Zeit Gemüse heran, die auf bestimmte Böden optimal gediehen. Dieser Pflanzenenthusiast kümmert sich als grüner Tiger um alte Sorten, die früher in jedem Garten anzutreffen waren. Allein über 400 Tomatensorten verzeichnet sein Angebot. Grün gestreifte Tomaten mit einem grünen Fruchtfleisch sind – zumindest für mich – gewöhnungsbedürftig.
Ausruhen im Garten
In diesem Traumgarten lässt es sich aushalten, selbst auf der umtriebigen Messe. Gartengestalter Thorsten Thamm macht es vor. Auf einer Rasenliege mit zwei Kopfkissen und einem Sonnenschirm kann ein müder Gärtner sich nach getaner Arbeit ausruhen und einfach nur genießen.
Eine andere Art von Entspannung finden Gartenliebhaber im Strandkorb, einem Kosmos für sich. So ein Rundummöbel hat den Vorteil, platzsparend überall im Garten oder auf dem Balkon aufgestellt zu werden. Hinten ist er gegen Wind und Lärm geschützt. Mit einem kleinen Tischchen klappt auch die Versorgung mit Kaffee. Und wenn noch ein Buch zur Hand ist, könnte es fast ideal sein, wenn sich die Strandkorbbewohner nicht durch Vogelbeobachtungen oder Blumen bewundern ablenken lassen.
Gartenparadiese
Zum Entschleunigen und Genießen lädt die Insel Mainau ein, mit Liegestühlen unter blühendem Blauregen und erntereifen Kumquat- und Zitronenbäumen. Das Rosarium Sangerhausen – Residenz der Königin der Blumen – wird würdig vertreten durch die Rosenprinzessin und ihre Adjutantin.
Die Frühlingsmessen in Stuttgart vom 9. bis 12. April 2015 stehen unter dem Motto: „Von Augenweide bis Zeitgeist“
Messe: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/messe/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Die Frühlingsmessen in Stuttgart vom 9. bis 12. April 2015 stehen unter dem Motto: „Von Augenweide bis Zeitgeist“
Bis zum Sonntag können Besucher auf dem Markt des Guten Geschmacks essen, trinken und dabei verschiedene Delikatessen, Leckereien und Gaumenkitzel probieren. Gartenkratzer stimmen sich sich auf die bevorstehenden Arbeiten für die kommende Frischluftsaison ein. Häuslebauer und Hausbesitzer holen sich für ihre Renovierung Rat vom Fachmann. Bastler finden Anleitungen, wie sie ihre Kreativität voll ausschöpfen können.
Eine Augenweide sind schon die Teilnehmer einer offenen Yogamitmachrunde der Messe Yogaworld.
Messe: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/messe/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Das Glück liegt auf der Straße, man muss nur zur rechten Zeit auf den Boden schauen. Mein Ostergeschenk, das ich nicht gesucht, aber gefunden habe, möchte ich mit Ihnen teilen. Nach einer alten Erkenntnis vermehrt sich das Glück, wenn es gemeinsam genutzt wird.
Vierblättrige Kleeblätter bringen Glück, das weiß jedes Kind.
Wie aber steht es mit einem vierblütigen Löwenzahn? Dieses bescheidene Mauerblümchen – im wahrsten Sinne des Wortes – ist etwas ganz besonderes. Es wächst aus einer Ritze zwischen Gehsteig und Gartenmauer. Und dann ist es auch noch ganz strubbelig vom Dauerregen, der heute auf uns niederprasselt. Osterwetter ist was anderes!
Nicht für die Vase ist dieser besondere Osterstrauß bestimmt, sondern bleibt an dem Platz, den er sich ausgesucht hat. Möge dieser Pusteblumenvierling viele Samen in seine Umgebung verstreuen, die alle ein kleines Hochgefühl weitertragen. Besonders Kinder profitieren davon. Das kann jeder sehen, der sie einmal beim Pusten beobachtet hat.
In diesem Sinne: Frohe Ostern
Mauerblümchen: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/mauerblumchen/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Land-Art heißt die Kunst, die sich mit Naturmaterialien beschäftigt und normalerweise in der freien Natur stattfindet. Für die Ausstellung installierte HAMA Lohrmann ein Kunstwerk in der Städtischen Galerie Kirchheim.
Land-Art: Von Kirchheims Umgebung ab ins Kornhaus
Eine Rollbahn führt schnurstracks durch das Obergeschoss des Kirchheimer Kornhauses, in dem früher die Vorräte für Notzeiten lagerten. Wer meint, eine Flugschneise von Außerirdischen vor sich zu haben, irrt.
Akkurat auf Linie gelegtes Totholz führt in zwei Streifen – Fließbändern gleich – geradewegs auf einen Halbkreis mit senkrecht gestellten Schieferplatten zu und darüber hinaus. Verstärkt werden die beiden Pfade am Ende durch einen Bollerweg aus weißen Kalksteinen. Sämtliche Materialien stammen aus der Umgebung von Kirchheim unter Teck. Die Schieferplatten holte HAMA Lohrmann in Holzmaden aus dem Steinbruch, in dem auch schon prähistorische Dinosaurier gefunden wurden. Die Kalksteine liegen auf Steinhaufen unterhalb der Alb. Sie werden aus Feldern gesammelt, damit diese besser beackert werden können.
Auslöser für diese Art von Kunst ist die Leidenschaft fürs Bergsteigen und Reisen.
Beim Klettern spürt er die Steine und kann sie fühlend, tastend erfassen. Auf seinen Reisen durch Wüsten und Gebirge dieser Welt beobachtet er die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit, und vor allen Dingen die natürlichen Farben der Naturmaterialien, die sich darauf befinden. Seine Farbtabellen reichen von Weiß bis Ocker, Ziegelrot, alle möglichen Brauntöne und graue Nuancen. Wenn er einmal nicht die richtige Farbe für sein Objekt direkt in der Umgebung findet, greift er zu anderen Hilfsmittel. Für ein Bodenrelief in Afrika findet er weiße Sedimente, die er mahlen und mit seinem (Trink)Wasser zu einer weißen Paste anrühren kann. Damit bemalt er die Steine. Wichtig ist ihm dabei, dass er nicht zu viel von seinem kostbaren Trinkwasser verbraucht – das wäre fatal!.
Land-Art: Seine Plätze sucht HAMA Lohrmann intuitiv aus.
In der Wüste ist es einfach, einen Stock als Mittelpunkt in den Boden zu stecken und mit einer Schnur einen Kreis zu ziehen. Für gerade Linien langt es, zwischen zwei Stöcken eine Leine zu spannen. Auf einem Gebirgsplateau wird es schon schwieriger, als Mittelpunkt für seine Kreisform einen Nagel hineinzuschlagen. Doch irgendwann ruht auf diesem kahlen Plateau aus Steinen ein Kreis, das Grundmotiv des Künstlers. Würde er sich hineinlegen, könnte er mit gestreckten Armen und Beinen an die Kreislinie stoßen. Sein zweites Format ist das Viereck, wobei Länge und Breite variieren, vom Quadrat bis zur Linie. Immer sind es klare Formen, die mit den Materialien gefüllt werden, die in der unmittelbaren Umgebung herumliegen. Bis zu einem Umkreis von 200 Metern schleppt er die Steine herbei, ohne Hilfsmittel. Selbst dieser starke 1,95-Mann stiesse an seine Grenzen, wäre da nicht der Flow, der ihn traumwandlerisch genau die Steine aussuchen lässt, die von Farbe, Form und Größe passen.
Großformatige Fotos an den Wänden zeigen in dieser Ausstellung HAMA Lohrmanns Kunst in den verschiedensten Gegenden der Erde. Auf seinen Bildern sieht es so aus, als liege jedes Objekt seit ewigen Zeiten auf dem Platz und gehöre genau da hinein. Manche Fotos seiner bisher mehr als 1.000 Objekte dienen allerdings nur zu seiner eigenen Erinnerung, denn die äußeren Umstände sind nicht immer ideal. Auch bei Fotos achtet HAMA Lohrmann auf Qualität.
Land-Art von HAMA Lohrmann
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Kornhaus in Kirchheim/Teck ist geöffnet vom 29. März bis 3. Mai 2015
Kunstausstellung: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/kunstausstellung/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Im alemannischen Raum ist die Tradition der Fastnacht wohl bekannt, ansonsten eher unbekannt. Seit den Anfangsjahren des Fernsehens verbinden Norddeutsche mit der „Närrischen Zeit“ den rheinischen Karneval.
Die Schwäbisch-Alemannische Fasnacht erstreckt sich im Westen bis zum Rhein, geht im Süden bis in die Schweiz, führt im Osten am Allgäu vorbei und endet im Norden in Bad Cannstatt nahe Stuttgart.
Narren, Teufel, Tod, Hexen, Hansele
Diese Schlüsselfiguren wurden schon vor über 500 Jahren als etwas Besonderes gemalt und beschrieben. Masken (Larven) und Kostüme (Häs) wurden seitdem immer vor der christlichen Fastenzeit hervorgeholt. Viel dokumentiert wurde im 20. Jahrhundert, verstärkt ermöglicht durch die neuen Medien wie Fotografie und Tonaufnahmen. Im Dritten Reich wurde die Fasend als Urdeutsch gefördert. Einzelne Figuren sind von Region zu Region unterschiedlich, wie die Teufel mit Eckzähnen oder Widderhörnern. Hexen bilden das weibliche Pendant zu den Teufeln. Sie gehören ebenfalls zu jeder Fasend. Ihre Holzlarven sind ähnlich geschnitzt, mit Warzen und schiefen Zähnen. Ihre Erkennungszeichen sind das Kopftuch und der ausgestopfte Busen, denn Hexen sind meist männlich. Obligatorisch ist der breite Rock mit Schürze, darunter dicke Strümpfe an Beinen, die in Strohschuhen stecken. Den Hexenbesen nutzen sie als Stab für ihre Sprünge, die schon mal auf einem Laternenpfahl oder im geöffneten Fenster der Zuschauer landen können. Farblich und im Stil heben sich die Hexengruppen voneinander ab – Gengenbacher Hexen unterscheiden sich von Hausachern und anderen Hexen aus Rottweil oder Offenburg, um nur einige Masken (Larven) und Kostüme (Häs) zu nennen. Narren tragen meist bunte Häs. Oft mit Stoffflicken, die übereinander gelegt sind wie die Holzschindeln an den Hauswänden. Die farbenfrohen Flecken flattern nicht nur bei jeder Bewegung, sondern bieten auch einen Kälteschutz. Bajass und Domino sind die eleganteren Narren, die an den Karneval in Venedig erinnern. Individualisten heben sich ab wie der Rottweiler Guller, der auf einem Hahn geritten kommt oder der Villinger Butzeesel mit seiner Eselsmaske oder der Gengenbacher Schalk.
Lärm und Geräusch sind wichtig, denn der Winter muss irgendwie vertrieben werden.
Der Schneggehüslinarro kündigt sich von Weitem an. Unzählige leere Häuser von Weinbergschnecken bilden, nebeneinandergesetzt auf einer Stoffunterlage, seinen Mantel. Ähnlich klingen die Wolfacher Nussschalen-Hansel, die halbe Walnussschalen an ihrem Häs dicht an dicht befestigt haben, die bei jedem Schritt klappern. In Haslach sind es die Hasel-Hansele, aber die klappern mit Nussschalen, die an einem Stock befestigt sind. Andere Narren behängen sich mit Glocken. Weit hörbare Klepperle und Rätschen sorgen für Aufmerksamkeit. Narrenmusik klingt total laut und schräg und soll auch so sein – sagen die Musiker 😉 Von Vorteil ist, dass alle bei der Guggenmusik mitspielen dürfen, selbst wenn sie unmusikalisch sind und auch sonst das ganze Jahr über kein Musikinstrument anrühren. Unbedingt zur Fasnacht gehört die Tschätter(Lärm)musik in Laufenberg, die Waldshuter Geltentrommler oder Basler Zügli mit Pfeifen und Tambour.
Festumzüge mit verschiedenen Narrenvereinen sind beliebt.
An den freien Tagen besuchen sich die Faschingsvereine gegenseitig. An ihrem einheitlichen Häs unterscheiden sie sich als regionale Gruppen. Variationen von Hexen, Butzen, Narren, Teufeln, alle gruppenweise unterschiedlich gekleidet. Schon allein, um diese Kreativität zu bewundern, lohnt es sich, dieses Buch zu kaufen. Narren mit sorgfältig gefalteten Halskrausen zeugen von den langen Winterabenden und Nächten, in denen die Zeit für dieses Handwerk genommenn wurde, besser gesagt, die Zeit war da.
Jeder Ort hat eigene Termine wie den Schmutzig Dunschtig oder Bronniger Freitag.
Mal ist der Rosenmontag wichtig, mal der Faschingsdienstag, an dem in Villingen Stroh verbrannt wird. In Rottweil tanzen die Hexen im Dunkeln um ein Feuer herum. Besonders beliebt bei den Zuschauern sind an diesem Tag vor Aschermittwoch die Narrengerichte. Sie werden über die amtierenden Politiker gehalten. Den Regierenden – vom Bürgermeister bis zum Ministerpräsidenten – werden ihre Schandtaten vorgeworfen. Am Aschermittwoch wird Abschied genommen von der närrischen Zeit. Das pflegt jede Gemeinde nach ihren eigenen Ritualen. In Wolfach wirft man die Narren in den kalten Brunnen.
Wer von Fasnachtsvirus befallen ist, kommt schlecht wieder los.
Anscheinend muss es schon eine frühkindliche Prägung sein, denn Zugereiste werden selten befallen. Es gibt Neubürger, die nach dem zweiten Jahr für diese Zeit aus den Hochburgen fliehen. Den wirklichen Narren, und das sind die meisten gebürtigen Einwohner dieser Gegenden, kribbelt es das ganze Jahr darauf hin. Sie versäumen keine Sitzung, treffen sich im Sommer zum Grillen, überlegen schon im Voraus die Touren, legen ihren Urlaub in die Zeit. Kinder, der „Narrensamen“, haben in dieser Zeit Schulferien und die meisten Produktionsbetriebe Betriebsferien. Jedes Jahr steuert alles auf den gleichen Punkt hin – erst kommt die Ausgelassenheit und am Aschermittwoch ist alles vorbei. Die Straßen werden gekehrt, die Kostüme und Masken sorgfältig eingepackt, der Alltag hat sie wieder. Werner Metzger beschreibt die alemannische Fastnacht ausführlich und kurzweilig von den Anfängen bis zur Gegenwart. Für Narren und Nicht-Fasnachter gleichermaßen sind die stimmungsvollen Fotos von Ralf Siegele ein Augenschmaus. Schwäbisch-alemannische Fastnacht von Werner Mezger| Verlag: Theiss (28. Januar 2015), ISBN-10: 3806229473
RSS-Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/teufel/feed`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Nach den bunten Farben an Fasching und Karneval und dem vielen Grau von Aschermittwoch bis hin zum Schmuddelwetter kommt dieses klare Bild gerade recht.
Entweder Schwarz oder Weiß – keine faulen Kompromisse!
Speicherstadt in Hamburg
Hamburg: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/hamburg/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Auf der, laut Veranstalter, größten Messe für Touristik und Caravan in Stuttgart nimmt die Kultur einen relativ kleinen Stellenwert ein. Wer speziell nach Kultur sucht, findet sie hauptsächlich an Ständen der einzelnen Länder in den Hallen 4, 6 und 8.
Nicht nur wegen der Zurückhaltung und der ausgesprochen höflichen Ansprache. Eine nette Geste sind die Fotos von Besuchern, die in koreanische Originaltracht schlüpfen – Röcke und Jacken, die mit Schleifen zusammen gebunden werden. Korea wirbt mit seiner hochstehenden Kultur im Bereich Architektur, Museen und besonders mit ihrer Esskultur. Ein eigenes Buch – umsonst zum Mitnehmen – beschäftigt sich nur mit der koreanischen Küche. Kein Wunder, denn Kimschi wurde sogar von der UNESCO als Weltkulturerbe eingetragen. Verschiedene Lebensmittel und daraus zubereitete Gerichte werden vorgestellt. Da die koreanische Tradition keine Essensreste toleriert, wird nur so viel pro Mahlzeit zubereitet, wie gegessen wird. Ein Kapitel beschäftigt sich mit den Tischmanieren, bei denen es auf Respekt für Ältere, Ruhe beim Essen (keine Schmatzgeräusche bitte) und der Sauberkeit als Priorität ankommt. Ebenso eine Einführung in die Technik des Stäbchenessens. Mit diesem Knigge können sich Touristen in die koreanische Öffentlichkeit wagen. 😉
Fürstentum Liechtenstein
Zwar besitzt Liechtenstein nur eine kleine Fläche, dafür aber mit großer Kultur – von 1342 bis zum heutigen Tage gepflegt. Das Fürstentum ist ungefähr so groß wie Cottbus oder Regensburg, wie beide Städte ebenfalls mit einer Universität. Es ist zweimal so lang wie breit (12 x 24 km). Überhaupt ist es ein Staat der Superlative. Auf 160 km² Fläche verzeichnet Liechtenstein einen Höhenunterschied von über 2000 Metern. Die 11 Ortschaften sind so groß, dass jeder jeden kennt. In der Hauptstadt Vaduz gibt es 12 verschiedene Museen, vom kleinen Postmuseum bis zum Museum „Schwarzer Würfel“ für moderne Kunst. Dieses Bauwerk bekommt ab Frühjahr 2015 ein Pendant, den „Weißen Würfel“, der die Kollektion der Hilti Art Foundation beherbergen wird. Diese Sammlungen werden ergänzt durch eine Skulpturenausstellung mit über 40 Werken internationaler Künstler. Für Kunstinteressierte Touristen bietet Liechtenstein viel Kultur auf überschaubarem Raum.
Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/museum/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Wieder hat der Berufsstuttgarter Eberhard Rapp einen Bildband herausgebracht.
Stuttgart – meine Stadt.
In seiner bilderreichen Liebeserklärung zeigt Eberhard Rapp schon im Titelbild Kontraste: Hochhauskomplex und davor „urban gardening“ – eine junge Frau pflegt ihren Gemüsegarten auf einem Flachdach. Man könnte es auch das Von-bis-Buch nennen. Von Weinbergen, die bis in die Stadt hineinragen zu Daimler, Porsche und Flughafen. Davor Felder, die bis an die Messehallen reichen. Die Herbstfärbung der Blätter um den Bärensee vermittelt ein Gefühl der Weite Kanadas, im Gegensatz zu der gezähmten Natur in der Wilhelma.
International bekannt ist Stuttgarts Kultur
Speziell Oper, Ballett und Theater heimsen immer wieder Preise ein. Mit verschiedenen Spielstätten von Jazz, Ballett, Schauspiel, Kabarett punktet das Theaterhaus. Wer aber kennt das Theater Rampe im Zentralbahnhof? Es gilt, wie die Wagenhallen, als das Zentrum für die kreative Szene. Stuttgart bietet eine reichhaltige Museenlandschaft – Landesmuseum, Lindenmuseum, Automuseen von Mercedes und Porsche. Die von Stirling entworfene Staatsgalerie gehört schon fast zur Klassischen Moderne, obwohl die Neuzeit in der Architektur mit der Weißenhofsiedlung und dem Le-Courbusier-Haus anfängt. Sie endet noch lange nicht beim Fraunhofer Zentrum für virtuelles Engineering.
Stuttgart gilt als Autostadt schlechthin – Mercedes und Porsche werden hier gebaut.
Staumarken sollte man sich rechtlich schützen lassen. Auch im öffentlichen Verkehr hat Stuttgart über die Stadtgrenzen Aufmerksamkeit erregt – mit Stuttgart 21, dem umstrittenen Bahnprojekt. Stadtbekannt ist die Zahnradbahn mit einem Fahrradhalter wie ein Schneepflug. Und die Stäffeles sind nur zu Fuß zu bewältigen. Über sie erreicht man kleine, aber feine Fachgeschäfte wie den CD-Laden mit Loriot-Sofa und Wohnzimmergefühl; Kurzwaren mit Knöpfen, die in Schachteln die Wände hoch gestapelt werden oder die Läden von Hochlandkaffee mit eigener Rösterei. Sie bilden einen liebenswerten Gegensatz zu den großen Einkaufszentren wie Brenninger bis Gerber. Oder die Frischluft-Märkte wie den Wochenmarkt mit Blumen und Gemüse oder den Flohmarkt hinter der Markthalle.
In Stuttgart ist kulinarisch vieles vorhanden
Angefangen von Maultaschen zum Italiener und Mittelmeer bis Vietnam und Afrika; Sterneküche und gehobene Gastronomie, Gartenwirtschaften, Bio-Imbiss und überall Traditionsgaststätten. Stuttgarter lieben ihren Gaisburger Marsch. So heißt der Eintopf, der in anderen Gegenden unter dem Namen Querdurchewoche bekannt ist. Die besten Spätzle schabt übrigens ein Koch, der aus Anatolien stammt. Eberhard Rapp spricht mit seiner neuen Liebeserklärung an sein Stuttgart die Stuttgarter an, die hier wohnen, aber vielleicht viele Ecken noch nicht gesehen haben. Er lädt sie ein, auch einmal die Gegensätze ihrer vertrauten Umgebung kennenzulernen. Stuttgart. Meine Stadt von Eberhard Rapp, Südverlag; ISBN-10: 3878000561
Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/maultaschen/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
Cookie-Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.