Maska von Quay Brothers, Polen 2010 – ein Gesamtkunstwerk.
Die Geschichte fußt auf einem Roman von Stanislav Lem, die Musik komponierte Penderecki. Figuren agieren im Halbdunkel. Jeweils das Gesicht – Puppenmasken, ähnlich wie Rokkoko-Puppen – ist angestrahlt. Bewegung, Schnitt und Musik passen punktgenau aufeinander. Die spannungsgeladene Musik in Kombination mit der Inszenierung kommen einer Oper gleich.
Es gibt zwar Untertitel, aber die lenken nur vom Geschehen ab. Die auf polnisch gesprochenen Worte verraten Nervenaufreibendes. Von Stimme und Betonung her spricht eine alte Frau, die alles verloren hat. Sie erzählt ihren Lebensweg. Stimme, Figuren, Lichtführung – vor Allem in Kombination mit der dramatischen Musik Pendereckis – gehen unter die Haut.Heirlooms – Erbstücke – von Wendy Chandler, Susan Danta; Australien 2009; Wertvolle persönliche Erinnerungen
Dokumentarfilm von Erbstücken australischer Ureinwohner und Einwanderer. Sie selbst, ihre Kinder oder Enkel zeigen ihre Lieblingsstücke und erzählen die entsprechende Geschichte drum herum. Eine Aborigine erzählt von dem Haumesser ihres Großvaters. Dieses Messer hat er selbst aus einem Stein geschliffen und den Griff aus Holz geschnitzt.
Gezeigt werden die Geschichten in Bildern, die sowohl in Farbe als auch in Stimmung die jeweilige nationale Minderheit im Vielvölkerstaat Australien treffen. Die Originalstimme ist jeweils im Hintergrund zu hören. Verschiedene Dialekte der Ureinwohner, Asiaten und der anderen sind deutlich zu erkennen.Monstre Sacré von Jean-Claude Rozec, Frankreich 2009 – Ein bisschen hässliches Entlein.
Eine Ente brütet in ihrem Nest ein Drachenei mit aus. Das Ergebnis, der kleine Drache, wird wegen seines Aussehens von der Entenmutter abgelehnt und von seine Nestgeschwistern verspottet. Quakend schwimmen sie hinter ihm her, bis er die Geduld verliert, sich umdreht und alle verschreckt. Nicht nur die Enten, alle Lebewesen – ob Tier oder Mensch – erschrecken und machen panisch Jagd auf ihn. Er flüchtet in die Großstadt, kommt zwischen den Wolkenkratzern hervor wie King Kong. Alle machen Jagd auf ihn – nur einer erkennt seine Qualitäten – ein Filmproduzent.
Das Besondere an diesem Film ist aber nicht die Geschichte, sondern die Farben. Während Kinderfilme sonst immer in kräftigen Farbtönen gemalt werden, sieht her alles pastellig aus. Zartes Rosenrot, Seladongrün, Maisgelb – Puder über Stadt und Land.
Chestnuts Icelolly von J.J.Villard (USA). Antipathie auf die Spitze getrieben. Eine Stadt voller Hochhäuser, die sich als Container von Großkonzernen – mit Werbung in Großbuchstaben – entpuppen. Dazwischen geraten Werbefiguren, wie die dicken Reifenmännchen, mit anderen Werbefiguren aneinander. Sie liefern sich Verfolgungsjagden durch die Häuserschluchten, schießen wie wild um sich und jagen am Ende die ganze Stadt in die Luft – für nichts und wieder nichts.
Alles, was die Amerikaner weltweit so unsympathisch macht, ist in diesem Kurzfilm zusammengefasst: Extreme Brutalität, sinnlose Zerstörungswut, alles beherrschende Konzerne, Unmenschlichkeit auf allen Ebenen, Rücksichtslosigkeit gegenüber fremden Kulturen.
- ☛ Trickfilmfestival 2022: Konflikte, Sorgen und Nöte im Film
Grau mit Regen, der über dem Schlossplatz hängt, zeigt sich das Trickfilmfestival 2022 in Stuttgart. Grau und düster ist der Inhalt der Filme. Kein Wunder – nach zwei Jahren Pandemie mit diversen Lock … - ☛ Stadt der verlorenen Dinge – Trickfilm mit asiatischer Ästhetik
Trickfilm mit übersichtlicher Story: Unmengen von Plastiktüten befinden sich in der Stadt der verlorenen Dinge. Sie fühlen sich zu gut, um verbrannt zu werden. Darum kämpfen sie darum, noch einmal in … - Tomte und der Fuchs – Trickfilm sorgt für glänzende Augen
Beim Film „Tomte und der Fuchs“ schlägt mein Omaherz Purzelbäume. Tiere, die mit den Augen rollen, sich freuen, mit ihrem Körper Freude oder Angst ausdrücken – mit ihrem kuscheligen Fell und den aufge … - Die Prinzessin und der Bandit: Trickfilm-Tipp für Kinder ab 6
Mit lustigen Bildern und klarer Handlung vermittelt der Film, dass Gold und Reichtum nicht alles im Leben ist, was zählt. Mit Geld kann mensch sich keine Freunde kaufen. Nur Schätze anzuhäufeln, macht … - Benztown – der Stuttgart-Trickfilm im 28. ITFS-Festival
Stuttgart, auch bekannt unter dem Namen Benztown, ist berühmt für Autos einer bestimmten Marke. In Stuttgart haben Benzinkutschen immer Vorfahrt – seit Bertha Benz. Dementsprechend verstopft sind die …