2012 feiert das Landesmuseum Württemberg mit Sitz im Alten Schloss in Stuttgart ein seltenes Jubiläum. Es wird 150 Jahre alt – wer erreicht schon dieses Alter? Für das anstehende Fest richtet es sich fein her.
Leider hilft in diesem Alter kein hier-ein-bisschen-Make-up, da-ein-Lifting und dort-ein-Schöheitsflecken. Eine radikale Renovierung musste her. Die Baumaßnahme lief wie am Schnürchen. Zusammen mit dem Stuttgarter Stadtbauamt planten die Fachleute des Museums mit den Architekten. Alle ihre Vorgaben wurden berücksichtigt. Jeder Bauabschnitt wurde fristgerecht abgenommen. Die Kosten hielten sich im Rahmen. Museumsleiterin Cornelia Ewigleben bekommt glänzende Augen, wenn sie von der guten Zusammenarbeit von Bauamt, Architekten und Museum schwärmt.
Herausgekommen sind im ersten Bauabschnitt behindertengerechte Räume mit viel Licht, moderner Technik und insgesamt viel gestalterische Freiheit für Ausstellungen.
Na bitte, geht doch. (Für Nicht-Stuttgarter: kleiner Seitenhieb auf laufende Baumaßnahmen an Kulturbauten)
Die Restaurierungs-Werkstätten unter der Leitung von Dipl.-Restauratorin Andrea Funck M.A. entwickelten eine ganz neue Vitrine für die – teilweise Jahrtausende alten – kostbaren Ausstellungsstücke. Sie scheinen darin zu schweben. Aber auch nur scheinen, denn sie hängen nicht von oben herab, sondern sind an einer Drahtspinne eingehängt, die hinten mit einer Stange in einer schwarzen Metallplatte an der Rückwand befestigt ist. Diese Platte kann außerhalb der Vitrine bestückt werden – zum Beispiel in der Werkstatt. Mit einem Magneten wird sie an der Vitrinenrückwand verankert. Die Vitrine besteht nur aus Metall und Glas, weil andere Materialien mit den Exponaten reagieren könnten. Luftdicht ist der Schaukasten abgeschlossen und damit staubfrei.
Von oben werden die Schauteile beleuchtet. Kleine LED-Strahler stecken in einem separaten Kasten und lassen sich individuell einstellen. Sie richten keinen Schaden an und sind sparsam im Energieverbrauch. Die Klimaanlage befindet sich – ebenfalls in einer separaten Lade – unterhalb des Schaukastens. Innerhalb einer Viertelstunde ist die optimale Temperatur und Luftfeuchtigkeit in der Vitrine erreicht.
Diese Erfindung passt zum Haus, das in der neuen Ausstellung eine Führung anbietet mit dem Thema: „Wer hat’s erfunden? Von schwäbischen Erfindern und Käpsele“ (davon bieten die Legendären MeisterWerke nämlich eine ganze Reihe – von Kepler, über Ph. M. Hahn, über Bosch bis zu Zeppelin)
In diesem Jahr beginnt die Jubiläumsfeier mit einer festlichen Eröffnung am verlängerten Pfingstwochenende 2012. Somit ist das LandesMuseum Württemberg gut gerüstet für die Jubiläumsausstellung: LegendäreMeisterWerke – ab 25. Mai 2012 – ein zeitgeschichtlicher Rundgang durch 80.000 Jahre Baden Württemberg, von der Steinzeit bis heute. In den drei Türmen sind thematische Inszenierungen vorgesehen: Macht – Glauben – Schwäbische Identität.
Im September kommt noch die große Kelten-Ausstellung hinzu.
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