Stuttgart: Die Dürnitz – Eingangshalle des Landesmuseums – wird renoviert, aber „the show must go on“!!!
Demnächst: Performances, Theater, Lesungen, Konzerte, Workshops für Jung und Alt stehen auf dem Programm – auch wenn es auf der Baustelle noch so staubt.
Liebe und Sexualität, Tabus und Verbote zeigt die freie Theatergruppe „Goldstaub“.

Fünf Gestalten in weißen Kostümen treten auf. Gemessenen Schrittes wandeln sie durch den dunklen Raum mit angestrahlter Lamettawand. Mit klaren Stimmen singen sie ein Madrigal von Montiverdi. Am Ende umarmen sie sich in Zeitlupe.
Soll das eine Facette der Liebe und Sexualität sein???
Noch mehr Goldstaub wird aufgewirbelt.

Die Erklärung liefert Jeffrey Döring. Die Musik von Monteverdi gehörte ursprünglich zu freizügigen Liebesliedern. Sie waren im Volk beliebt. Jeder kannte sie und sang sie nach. Um die Leute in die Kirchen zu bekommen, kaperten die Priester sich die Melodien und belegten sie mit ihren christlichen Texten. Die Rechnung ging auf. Die Leute kannten und liebten schon einmal die Melodien und gingen fortan gern in die Kirche. Im Laufe der Zeit setzten sich dann die heiligen Texte durch. Die Bilder im Kopf blieben privat.
Umgekehrt: Liturgische Gesänge mit weltlichen Texten?

Man stelle ich das einmal umgekehrt vor. Melodien von Kirchenliedern, unterlegt mit weltlichen Texten beim Christopher Street Day – passend zum fantasievoll geschmückten CSD-Wagen. Die Kirchgänger am Straßenrand summen mit und folgen dem Umzug.
Oh, oh…
„Neu denken“ lautet das Motto von Museumsdirektorin Dr. Cornelia Ewigleben.
Auch wenn es noch so staubt und lärmt, das Museum wirbelt sich weiter durch.
Ein 600 Quadratmeter großer Saal steht vom August 2019 bis Sommer 2020 sechs unterschiedlichen Gruppen zur Verfügung.

Nach „Goldstaub“ präsentiert sich die Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart von September bis Ende des Jahres, bei der sogar Besucher aktiv mitmachen können.
Anfang des Jahres 2020 beteiligt sich das Landesmuseum am Festival der Figurentheater.
Im Februar/März schlagen fünf Stuttgarter Künstlerinnen ihr Atelier im großen Saal auf. Beobachter und Ideengeber sind erwünscht.
In den Osterferien läßt das Theater Anu Geschichten aus 1001 Nacht lebendig werden.
Bis Mai/Juni 2020 bespielt den Saal die Akademie für gesprochenes Wort unter dem Motto „HashtagMetamorphose“.
Hier geht was!
Tanz. Theater. Kunstinstallation. Performance
Landesmuseum Württemberg, Altes Schloss, Stuttgart
9. August 2019 bis 23. Juni 2020
Landesmuseum im Alten Schloss in Stuttgart
- Museum der Alltagskultur: Manche Erfindungen, wie die Kochkiste, müssen ruhen, bis sie in anderen Epochen zu neuem Leben erweckt werden. Eine große Holzkiste, gefüllt mit Heu. Mittendrin passgenaue Löcher für Kochtöpfe.
- Museum der Alltagskultur: Nicht nur die Ausstellung handelt von kreativen Erfindungen, sie reizt geradezu, selbst etwas zu erfinden. Fangen wir mit den Zweckfreiesten an. Und wenn’s schon keinen Sinn hat, dann hat’s wenigstens Unsinn
- „Vorbildliches Design“: Im Auftrag von König und Gewerbeverein kaufen vor 125 Jahren Fachleute alles auf, was sie für gutes Design, Handwerk, Technik halten. Sie laden Handwerker, Fabrikanten und anderen Produzenten ein, sich diese exemplarischen Stücke genau anzuschauen.
- Geht doch! Erfindungen, Innovationen gelten als kreativ und versprechen Verbesserungen im Alltag. Teilweise lösen sie Probleme, die wir vorher nicht hatten. Wer kennt nicht seinen Gerätefriedhof in der Küche?
- Kleine Schätze, die für Einwanderer eine große Bedeutung haben. Sie zeigen die alte Heimat und die neue Heimat. Start der Schausammlung im Museum der Alltagskultur – Schloss Waldenbuch am 29. Mai 2022.