Ballett „Le sacre du printemps“ aus dem Leeds Grand Theatre online bis zum 23.1.2022 gratis bei Operavision
Le sacre du printemps – in dieser Interpretation spielt das Ballett in Haiti, der Heimat des Choreografen Jeanguy Saintus. Nicht in Russland zu vorchristlicher Zeit.
Vom Inhalt ist es ähnlich, nur dass die Frühlingsgötter der russischen Mythen Vodoo-Zauberer sind. Die roten Hände zeigen, dass das mit dem Opfer ernst gemeint ist.
Le sacre du printemps: Musik und Tanz bilden in diesem Ballett eine Einheit.
Immer wieder blickt die Kamera auf den Dirigenten und die Musiker des Opera North Orchesters. Angefangen mit dem Fagottsolo, welches das Pariser Premierenpublikum 1913 zu tätlichen Unmutsäußerungen veranlasste. Befürworter und Gegner von Strawinskys Musik vermöbelten sich gegenseitig. Die Uraufführung war der wohl größte Skandal in der Ballettgeschichte.
Gelungene Kostüme – Röcke wie Blumen.
Es tanzen entweder die 4 Tänzer oder die 4 Tänzerinnen, selten solo oder gemeinsam. Männer und Frauen grenzen sich ab. Sie gehören verschiedenen Schichten an, obwohl sie gleich gekleidet sind. Die schwingenden Röcke sind durch Volants abgestuft, außen weiß, innen rot, braun, gelb, grün, blau, violett.
Bezaubernd ist der Blick von oben – tellerartige Blüten kreisen auf dem Boden. Oder sie legen die Arme zu Mustern übereinander. Wunderschön, wie stark Musik und Bewegung zusammenpassen.
Kein Opfer wie in der russischen Mythologie, sondern der Auserwählte.
Einer wird von der weiblichen Gottheit auserkoren, zum Leidwesen der anderen, die mit hängenden Köpfen daneben stehen.
Der Auserwählte trägt zum Schluss das gleiche Kostüm wie davor, jedoch – statt Weiß – bunt mit all den Farben, die vorher unter den Röcken versteckt waren. Es sieht so aus, als ob nicht das Opfer sich zu Tode tanzt, sondern die Göttin den Geist aufgibt.
Nach der Zeremonie sind die roten Hände verschwunden. Grün, Zeichen für Leben und Wachstum, bestimmt das Bild.
Information des Leeds Grand Theatre
Figuren aus der Folklore Haitis erwachen zum Leben und erzählen ihre Geschichte von Ritualen, Zeremonien und Festen. Alle warten darauf, vom weiblichen Geist Erzuli besiegt zu werden. Wer ist der oder die Auserwählte?
Der international gefeierte haitianische Choreograf Jeanguy Saintus inszeniert Le Sacre du printemps (Das Frühlingsopfer) neu in der ersten Zusammenarbeit der Opera North mit dem zeitgenössischen Tanzensemble Phoenix Dance Theatre. Zu Strawinskys bahnbrechender Partitur unterläuft Saintus‘ Neuinterpretation die Vorstellung der ursprünglichen Erzählung vom weiblichen Opfer und nähert sich dem Werk durch seine eigenen Wurzeln, indem er eine gemeinsame Vodou-Erfahrung mit den Tänzer:innen schafft.
Le Sacre du printemps – Ein neuer, begeisternder Blick auf einen Grundstein der Moderne
Le sacre du printemps – Aufgezeichnet am 16. Februar 2019 im Leeds Grand Theatre.
Es spielt das Orchester der Opera North in Zusammenarbeit mit Phoenix Dance Theatre.
Verfügbar bei Operavision.eu bis 23.01.2022 um 12:00 MEZ
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