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✍ Modernes Antiquariat: Sehr erfreut, meine Bekanntschaft …

✍ Modernes Antiquariat: Sehr erfreut, meine Bekanntschaft ... | Kulturmagazin 8ung.infoDaniel, der Neurotiker, liebt die Frauen. Leider bemerken sie lange nichts davon, denn seine Liebesschwüre und klugen Gespräche spielen sich nur im Kopf ab.

✍ Modernes Antiquariat: Sehr erfreut, meine Bekanntschaft ... | Kulturmagazin 8ung.infoImmer, wenn Daniel sich beruhigen muss, hilft es ihm, ein magisches Quadrat zu erstellen. Er teilt einen Bogen Papier von der Länge und Breite in genau gleiche Reihen und Spalten ein. Manchmal langt schon ein Quadrat mit 16 oder 49 Kästchen. Heute zeichnet er in jedes der 256 Kästchen mal hier und da eine Zahl ein, füllt dann die anderen Kästen aus, bis die Summe jeder Reihe und jeder Spalte 2056 ergibt. Mit Zahlen geht er gern um. Schade nur, dass der Club der Genies auf seine Anwesenheit verzichten muss. Dabei ist lediglich ein Tippfehler schuld. Als sein IQ gemessen wurde, fehlte die 1 vor dem Ergebnis. Es stand nur eine 90 auf dem Papier.

Daniel liebt vier Frauen

Daniel lebt also weiterhin von der Fürsorge und den großzügigen Schecks seiner Großmutter und pflegt seine Marotten. Dabei begleiten ihn vier Frauen, von denen eine sogar die Liebe seines Lebens wird. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg.
Sandy, die Apothekerin, kennt alle seine Krankheiten, da er bei ihr seine unzähligen Medikamente abholt. In seinem Kopf formen sich die poetischsten Sätze, mit denen er sie betören könnte, wenn er sie nur laut aussprechen würde.
Er liebt die Maklerin Elisabeth, die oft im Haus gegenüber zu tun hat. Sie sucht Mieter, die bereit sind, für etwas Durchschnittliches ein Überdurchschnittliches zu bezahlen. Er winkt ihr aus seinem Fenster zu, was sie nie bemerkt. Er zieht sich seine besten Sachen an, geht wie zufällig an ihr vorbei, manchmal mit Sonnenbrille – auch das bemerkt sie selten.
Clarissa, der schusselige Pechvogel, übt an ihm. Sie ist sein Psychiater-Ersatz. Da sie noch studiert, funktioniert es nicht ganz reibungslos, ist dafür aber umsonst. Sie kennt seine Phobien, wie das Problem, nicht über Bordsteinkanten gehen zu können oder nicht in öffentliche Verkehrsmittel einzusteigen. Als sich herausstellt, dass Clarissa eigentlich mehr Probleme hat als er, bietet er ihr eine Wohngemeinschaft an. Sie kann ihr Studium beenden, während er auf ihren kleinen Sohn aufpasst. Schon wieder bleiben seine Liebesschwüre unerhört, weil sie sich nur in seinem Kopf abspielen.
Phillippa, die verkannte Schauspielerin, besucht ihn oft. Er mixt ihr Kräuterelexiere, die gegen das Lampenfieber helfen sollen, das sie regelmäßig vor den Casting befällt.

Daniel bekommt Hilfe

Phillippas Freund Brian, mit dem sie sich oft zankt, nimmt Daniel die Angst vor Bordsteinkanten. Beim gemeinsamen Joggen entwickelt er beim Laufen eine Symmetrie der Schritte, die Daniel springen lässt, um den Rhythmus nicht zu stören. Er schwebt über die Bordsteinkante, er fliegt fast.
Daniels Leben steckt voller Ereignisse, die nicht größer sind als ein Atom, aber einschlagen wie eine Atombombe. Von seinen Phobien kuriert ihn Teddy, Clarissas Sohn, das Wesen jenseits jeder Logik. So wurde die Liebe seines Lebens auf ihn aufmerksam, als Teddy im Drugstore ein Regal mit Herrenshampoos leerfegte und sie es gemeinsam einräumten.

Christian Ulmens Vortragskunst ist ein Erlebnis!

Christian Ulmen liest die Geschichte nicht vor, nein, er erzählt aus Daniels Sicht. Dabei erscheinen dessen Marotten Neurosen so liebenswert und logisch. Schade, dass die Geschichte irgendwann aufhört. Man könnte immer weiter zuhören.

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Sehr erfreut, meine Bekanntschaft zu machen (BRIGITTE Hörbuchedition – Starke Stimmen. Die Männer.)    von Steve Martin (Autor),  Christian Ulmen (Sprecher) Preis: EUR 9,95, Verlag: Random House Audio Editionen (15. Oktober 2007) , ISBN-10: 386604755X

 

 

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