Schlagwort: Thron

  • ♥ Michel Ocelot – Meister des romantischen Trickfilms

    ♥ Michel Ocelot – Meister des romantischen Trickfilms

    Hohes22ae1ae53f73498f803f86cabae45fe6 handwerkliches Können, romantische Erzählweise, überraschende Schlüsse zeichnen diese Trickfilme von Michel Ocelot aus.  Der Altmeister der poetischen Trickfilme erhielt schon 1983 den Cesar für den besten animierten Kurzfilm.

    Prince et Princesse – das Märchen vom Froschkönig in einer eigenwilligen Variation.

    Prinz und Prinzessin üben sich im Süßraspeln. Er wünscht sich dringend einen Kuss von ihr, weil er sonst sterben würde. Das kann die Prinzessin nicht verantworten, also küsst sie ihn – und siehe da, aus dem schönen Prinzen wird ein kleiner Frosch. Er möchte unbedingt noch einmal geküsst werden, um wieder in einen Prinzen zurückverwandelt zu werden. Beim nächsten Kuss jedoch wird aus der Prinzessin eine Schnecke. So geht es immer weiter. Die Tiere werden größer bis hin zu Rhinozeros, Giraffe und Walfisch, um dann wieder kleiner Formate bis hin zum Floh anzunehmen. Bei den letzten Küssen schlüpft der Prinz in die Gestalt der Prinzessin und sie in die Gestalt des Prinzen. Und dann?

    Michel Ocelot arbeitet mit schwarzem Scherenschnitt vor einer bunten Gartenkulisse. Fein ausgeschnitten, sehr detailliert und elegant wirken seine bezaubernden Silhouetten, sowohl der Tiere als auch von Prinz und Prinzessin.

    Les trois Inventeurs

    Genau umgekehrt, in Weiß vor einem dunklen Hintergrund, spielt die Geschichte, in der die Biedermeierfiguren aus weißem Papier ausgeschnitten sind. Röcke, Schirme, Hüte, Manschetten bestehen aus Pappe, wie sie von Konditoren als Unterlagen für Tortenböden genutzt werden. Sie ahmen die geklöppelten Spitzen um die früher so beliebten Taschentücher und Nachttischdeckchen nach. Filigran geschnitten ist selbst die Dampfmaschine mit ihren Spitzendeckchen-Rädern.

    Michel Ocelot Le Prince des Joyaux

    Der Edelsteinprinz – eine Geschichte aus 1001 Nacht – ist ebenfalls mit schwarzen Scherenschnitten entstanden.

    Opulenter, orientalischer Hintergrund, vorn die fein geschnittenen Konturen des Prinzen, der sich in eine Prinzessin verliebt und sie jeden Abend beobachtet – vom Baum gegenüber der Palastmauer.

    Der Schah liebt Edelsteine und möchte seine Tochter einem Mann geben, der als Mitgift viele Edelsteine mitbringt. Leider dezimiert sich sein Vorrat an Geschmeide, weil ein Adler im Sturzflug kommt, sich auf die glitzernden Klunker stürzt und sie hoch oben auf einem Felsen hortet.

    Der junge Verliebte fällt auf einen gerissenen, hässlichen alten Mann herein, der ihm zeigen will, wie er die Edelsteine des Adlers an sich bringen kann. Er lässt sich vom Alten in ein Stierfell einwickeln, wird vom Adler als Beute gepackt und in seinen Horst geflogen. Von hier aus wirft der junge Mann einige Edelsteine herunter. Der gerissene Alte verschwindet damit, bietet sie dem Schah an und möchte dafür seine Tochter heiraten. Doch damit hat er die Rechnung ohne die kluge Prinzessin gemacht. Wie es sich gehört, wird der Bösewicht ausgeschaltet. Durch Zufall und List der Prinzessin kommt der junge, schöne Liebhaber an die Preziosen des Adlerhorstes. Diener bringen sie in Säcken zum Thron des Schahs, streuen die Juwelen auf den Stufen aus, die zum Thron führen. Alles funkelt, dahinter orientalischer Prunk, dazwischen die dunklen Silhouetten. Nur die Hüte von Schah, Prinz und Prinzessin funkeln durch die fein gesetzten Edelsteine im Abendschein.

    Kuss:

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  • ☺Trickfilm-Tipps: Möbel sind auch nur Menschen

    ☺Trickfilm-Tipps: Möbel sind auch nur Menschen

    w.stuhl .aStühle und Sessel und sonstige Möbel spielen in diesen Trickb4d8a74510614384b05fa0e66bff025ffilmen eine Hauptrolle, wenn auch ganz unterschiedlich. Lustig verbiegen sich die Möbel, die fast menschliche Züge annehmen, winken mit Armen und Beinen, wirken geknickt, geben an wie Gorillamännchen. Im zweiten Trickfilm geht es darum, einen wichtigen, wenn auch defekten Stuhl zu besetzen. Die Ausgewählten werden von ihren Kollegen daran gehindert. Einer schafft es.

    Und der Sessel fliegt durchs Fenster von Raimund Krumme, Deutschland 1984

    Drei Freunde langweilen sich. Sie beschließen, auf Wanderschaft zu gehen.
    Auf den Weg machen sich vorneweg der rote Stuhl, der seine Lehne um die Ecke biegt und mit einem Bein den anderen bedeutet, dass die Luft rein ist. Der gelbe Sessel wackelt mit den Ohren, der grüne Tisch bewegt sich leichtfüßig wie eine Gazelle. Unterwegs treffen sie andere Möbel. Der gelbe Sessel verliebt sich in ein geschwungenes Rokkoko-Fauteuil und weicht nicht mehr von seiner Seite. Vor lauter Liebe wackelt er mit den Ohren und schwingt die Hüften zu ansehnlichen Rundungen.
    Die Liebe hat auch den grünen Tisch gepackt. Er möchte unbedingt einem Schrank imponieren. Dabei manderlt er sich auf zwei Beine auf, biegt die Tischplatte und grätscht die Arme wie ein Bodybuilder. Als das dem Schrank noch nicht imponiert, dreht er eine Pirouette und öffnet die Schublade. Es nützt alles nichts. Der Schrank liebt nicht den Tisch, sondern den roten Stuhl, und zwar so heftig, dass er seine Tür aufreißt und ihn damit umarmt.
    Zusammengesunken kauert der grüne Tisch in der Ecke wie ein Häufchen Elend. Aber siehe da, schon kommt im Zickzack, wie eine Schlange, ein Teppich gekrochen, entrollt sich, legt sich über den Tisch und streichelt ihn sanft.
    Nach verschiedenen phantastischen Abenteuern dieser Art kommen sie glücklich und zufrieden wieder in ihrer Heimatwohnung an.

    „Fotel“ von Daniel Szczechura, Polen 1963

    Die Kamera sieht senkrecht in einem großen Saal auf leere Stühle – in akkuraten Reihen mit einem Mittelgang.
    Männer kommen herein und besetzen sie, bis kein freier Platz mehr übrig bleibt. Vorn auf dem Podium stehen fünf Stühle.Vier Männer mit grünen Häuptern nehmen Platz. Ein Stuhl mit kaputter Sitzfläche bleibt leer. Der fünfte Grünhäuptige kommt von der Seite, zeigt mit dem Pfeil auf einen sitzenden Mann im Saal. Sobald der aufsteht, wird er von seinen Nachbarn wieder auf den Stuhl gedrückt. So geht es einige Male – die Methoden werden immer rabiater. Einer schafft es fast nach vorn, obwohl eine Phalanx von Männern sich vor den Reihen zum Mittelgang aufstellt. In letzter Sekunde schafft es einer aus dem Saal, ihm den Teppich unter seinen Füßen weg zu reißen, bevor er das Podium erreicht. Alle schauen nach vorn und bemerken nicht den Ausreißer, der über Schleichwege von hinten durch die Tür das Podium erreicht und sich auf den kaputten Stuhl setzt. Schon wird der Mann grün wie seine Nebenmänner. Das Publikum, das vorher alles getan hat, um das zu verhindern, applaudiert. Der neue König ist inthronisiert.

    Sessel:
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  • ♥ Michel Ocelot – Meister des romantischen Trickfilms

    ♥ Michel Ocelot – Meister des romantischen Trickfilms

    Hohes22ae1ae53f73498f803f86cabae45fe6 handwerkliches Können, romantische Erzählweise, überraschende Schlüsse zeichnen diese Trickfilme von Michel Ocelot aus.  Der Altmeister der poetischen Trickfilme erhielt schon 1983 den Cesar für den besten animierten Kurzfilm.

    Prince et Princesse – das Märchen vom Froschkönig in einer eigenwilligen Variation.

    Film: Prinz und Prinzessin

    Prinz und Prinzessin üben sich im Süßraspeln. Er wünscht sich dringend einen Kuss von ihr, weil er sonst sterben würde. Das kann die Prinzessin nicht verantworten, also küsst sie ihn – und siehe da, aus dem schönen Prinzen wird ein kleiner Frosch. Er möchte unbedingt noch einmal geküsst werden, um wieder in einen Prinzen zurückverwandelt zu werden. Beim nächsten Kuss jedoch wird aus der Prinzessin eine Schnecke. So geht es immer weiter. Die Tiere werden größer bis hin zu Rhinozeros, Giraffe und Walfisch, um dann wieder kleiner Formate bis hin zum Floh anzunehmen. Bei den letzten Küssen schlüpft der Prinz in die Gestalt der Prinzessin und sie in die Gestalt des Prinzen. Und dann?

    Michel Ocelot arbeitet mit schwarzem Scherenschnitt vor einer bunten Gartenkulisse. Fein ausgeschnitten, sehr detailliert und elegant wirken seine bezaubernden Silhouetten, sowohl der Tiere als auch von Prinz und Prinzessin.

    Les trois Inventeurs

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    Genau umgekehrt, in Weiß vor einem dunklen Hintergrund, spielt die Geschichte, in der die Biedermeierfiguren aus weißem Papier ausgeschnitten sind. Röcke, Schirme, Hüte, Manschetten bestehen aus Pappe, wie sie von Konditoren als Unterlagen für Tortenböden genutzt werden. Sie ahmen die geklöppelten Spitzen um die früher so beliebten Taschentücher und Nachttischdeckchen nach. Filigran geschnitten ist selbst die Dampfmaschine mit ihren Spitzendeckchen-Rädern.

    Der Edelsteinprinz

    Diese Geschichte aus 1001 Nacht  ist ebenfalls mit schwarzen Scherenschnitten entstanden.

    1001 Nacht als Zeichentrickfilm

    Opulenter, orientalischer Hintergrund, vorn die fein geschnittenen Konturen des Prinzen, der sich in eine Prinzessin verliebt und sie jeden Abend beobachtet – vom Baum gegenüber der Palastmauer.

    Der Schah liebt Edelsteine und möchte seine Tochter einem Mann geben, der als Mitgift viele Edelsteine mitbringt. Leider dezimiert sich sein Vorrat an Geschmeide, weil ein Adler im Sturzflug kommt, sich auf die glitzernden Klunker stürzt und sie hoch oben auf einem Felsen hortet.

    Der junge Verliebte fällt auf einen gerissenen, hässlichen alten Mann herein, der ihm zeigen will, wie er die Edelsteine des Adlers an sich bringen kann. Er lässt sich vom Alten in ein Stierfell einwickeln, wird vom Adler als Beute gepackt und in seinen Horst geflogen. Von hier aus wirft der junge Mann einige Edelsteine herunter. Der gerissene Alte verschwindet damit, bietet sie dem Schah an und möchte dafür seine Tochter heiraten. Doch damit hat er die Rechnung ohne die kluge Prinzessin gemacht. Wie es sich gehört, wird der Bösewicht ausgeschaltet. Durch Zufall und List der Prinzessin kommt der junge, schöne Liebhaber an die Preziosen des Adlerhorstes. Diener bringen sie in Säcken zum Thron des Schahs, streuen die Juwelen auf den Stufen aus, die zum Thron führen. Alles funkelt, dahinter orientalischer Prunk, dazwischen die dunklen Silhouetten. Nur die Hüte von Schah, Prinz und Prinzessin funkeln durch die fein gesetzten Edelsteine im Abendschein.

    Kuss:

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