Yves-Klein-Ausstellung „Theater der Leere“. Das Bozar Museum in Brüssel zeigt Werke des Malers Yves Klein: Monochrome Malerei, Filme, Performances – vom 29. März bis 20. August 2017.
Yves Klein liebt die Farbe BLAU.
Ein ganz bestimmter Farbton ist sogar nach ihm benannt, das Yves-Klein-Blau.
Yves Klein (1928 – 1962) liebt diese Farbe so sehr, dass er ganze Gemälde damit füllt – einfarbig Blau.
Die gleiche Farbe weist der afghanische Edelstein Lapislazuli auf. Maler in früheren Zeiten mahlten den Lapislazuli, mischten ihn mit Öl – damit er auf dem Papier oder der Leinwand haften blieb. Diese Farbe war sehr kostbar und wurde deshalb nur sparsam verwendet.

Yves Klein nutzt Pigmente, wie sie in der Industrie verwendet werden, um Glas oder Porzellan blau zu färben. Diese Pigmente werden mit dem seltenen Metall Kobalt hergestellt – nicht ganz so teuer wie Lapislazuli, aber immer noch kostbar. Im Gegensatz zu seinen früheren Berufskollegen setzt er die Farbe sehr großzügig ein. Säckeweise aufgeschüttet in einem meterlangen, zwei Handbreit hohem Kasten.

Je nach Licht und Schatten ändert sich die Farbe von hell nach dunkel in dieser blauen Hügellandschaft – das hat was.
Nach der Periode der einfarbigen Gemälde taucht er Schwämme in die blaue Farbe, genau das gleiche Blau wie der Hintergrund.

Diese Reliefs sind blau-in-blau, rot-in-rot oder gold-in-gold. Das größte und höchste Relief misst sieben (7) Meter. Es steht im Foyer der Oper von Gelsenkirchen.
Yves Klein und seine kreativen Ideen.
Als ob das nicht schon Provokation genug wäre, schockt Yvers Klein die Kunstwelt mit seinen Performances, bevor überhaupt irgendjemand das Wort kannte.

Einige Filme werden in der Ausstellung gezeigt, mit der sichtlich begeisterten Kuratorin Isabell Vermote.
Aus heutiger Sicht zum Glucksen.
Eine gut gebaute Dame bemalt sich mit blauer Farbe, die sie sich auf einem Papier auf dem Fußboden abwälzt.
Im Hintergrund sitzt auf Stühlen fünfreihig das kunstinteressierte Publikum. Nicht nur Yves Klein, sondern alle Herren tragen Anzug und Krawatte, die Haare akkurat zur Frisur gegeelt.
Die Damen an ihrer Seite sitzen steif im „kleinen Schwarzen“ mit hochtoupierten und durch Haarspray in Form gehaltenen Hochsteckfrisuren, die Handtaschen am Ellenbogen festgeklemmt, an den Füßen elegante Stöckelschuhe. Mit offenen Mündern.

Weibliche Modelle streichen sich die Farbe auf die nackte Haut. Sie drücken sich an einem Papier ab – also weder Holzdruck noch Linoldruck noch Kartoffeldruck. Diese neue Technik könnte Damendruck oder Hautdruck heißen.
Ende eines Provokateurs

Viel mehr an Provokationen bekommt die Welt nicht mehr mit, denn der sportliche Yves Klein stirbt kurz nach seiner Hochzeit und dem Sprung vom Dach (tolle Fotomontage) an einem Herzinfarkt.
Diese Ausstellung besteht vom 29. März bis 20. August 2017 im BOZAR – Palais des Beaux-Arts in Brüssel, KMSKB
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