Alle sieben Wellen: Email-Roman von Daniel Glattauer
Emmi kann es nicht aushalten und mailt Leo ihren Frust von der Seele, obwohl sie immer nach wenigen Sekunden die gleiche Antwort bekommt:
„ACHTUNG. GEÄNDERTE E-MAIL-ADRESSE. DER EMPFÄNGER KANN SEINE POST UNTER DER GEWÄHLTEN ADRESSE NICHT MEHR AUFRUFEN. FÜR RÜCKFRAGEN STEHT DER SYSTEMMANAGER ZUR VERFÜGUNG“
Stück für Stück kommt heraus, dass sich Emmi und Leo schon in einem früheren Roman per Email kennen gelernt haben. Den Roman kenne ich nicht, und ich hätte fast diesen auch nicht gelesen. Mich störte die Lobhudelei in Form von Begeisterungs-Mails auf seinen Romanerstling, die sich der Autor quasi als Vorwort hineingeschrieben hat.
Alle sieben Wellen: Ähnlich geht es weiter und kommt erst allmählich in Fahrt.
Leo hat vor ihrer ersten Begegnung außerhalb der virtuellen Welt gekniffen und ist nach Boston geflogen, wo er gleich ein halbes Jahr blieb. Emmi erweist sich als nicht nachtragend, denn so wie mit ihm hat sie noch mit niemandem über Gott und die Welt reden können. In Boston hat Leo allerdings seine große Liebe gefunden, die ihm nach Europa folgen möchte. Die eifersüchtige Emmi schafft es nicht, sie ihm ganz zu vermiesen, doch ihren Emailkontakt möchten beide aufrecht erhalten. Sie meinen beide, dass ihre Beziehung von ganz anderer Art ist, eben virtuell. Sowohl Pamela als auch Emmis Mann sind davon nicht betroffen – meinen sie. Die Zeit bis zu Pamelas Ankunft wollen beide nutzen und verabreden, dass jeder pro Tag eine Frage stellen kann und jeder die Frage des anderen beantworten sollte. Das erweist sich als gar nicht so einfach, weil es beide so weit treiben, sich immer wieder zu gestehen, dass der/die andere das einzige Ziel ihrer Sehnsucht ist.
Alle sieben Wellen: Herrlich spritzige Dialoge werden abgefeuert
Besonders Emmi tut sich da hervor. Zwischendrin aber auch Seitenweise ein Geplänkel wie:
„Hören wir auf?“
30 Sekunden später
„Ja, das wäre das Beste“
50 Sekunden später
„Jetzt gleich?“
15 Sekunden später
„Ja, von mir aus gleich“
50 Sekunden später
„Okay“
35 Sekunden später
„Du zuerst, Leo!“
10 Sekunden später
„Nein, du zuerst, Emmi!“
30 Sekunden später
„Wieso ich?“
45 Sekunden später
„Es war deine Idee!“ usw.
Alle sieben Wellen: Wie aus dem richtigen Leben!
Diese zeitgemäße Form eines Briefromans ist auf alle Fälle witzig und unterhaltsam. Besonders für diejenigen, die viel Zeit am Rechner verbringen und dieselbe irgendwie totschlagen müssen.
Alle sieben Wellen von Daniel Glattauer (Autor)
Verlag: Deuticke im Zsolnay Verlag; ISBN-13: 978-3552060937
- ✍ Die Frau des Zeitreisenden – fantastisch | Moderner Klassiker
Als Clare ihrem späteren Mann zum ersten mal begegnet, ist sie 5 Jahre alt und Henry 35. Als Henry seiner späteren Frau zum ersten mal begegnet, ist er 28 Jahre alt und Clare ist 20. Wie passt das zus … - ✍ Neuer Roman: Chorprobe – zum Mitleiden
Cindy singt mit Begeisterung und mit Hilfe von privatem Gesangsunterricht, der sie viel kostet. Sie ist nach ihrem Jurastudium in einer Anwaltskanzlei untergekommen – als Schreibkraft, in halber Stell … - ✍ Das Lied von der unsterblichen Liebe – Rachefeldzug einer Pubertierenden | Romantipp
Das Lied von der unsterblichen Liebe: In diesem Roman von Beate Rygiert geht es um Liebe, nach der sich alle Beteiligten sehnen. Für eine scheint die Liebe vorbei zu sein. Die 14-jährige Cora verfolgt … - ✒ Buchtipp: Alle sieben Wellen – Von einer Mailbox in die andere
Alle sieben Wellen: Email-Roman von Daniel Glattauer Emmi kann es nicht aushalten und mailt Leo ihren Frust von der Seele, obwohl sie immer nach wenigen Sekunden die gleiche Antwort bekommt: „ACHTUNG. … - ♀ Buchtipp: Die Frau in der hinteren Reihe – Roman von Françoise Dorner
Immer hat sich Nina nach Liebe, Partnerschaft und Familie gesehnt und nie bekommen. Nicht von ihrer allein erziehenden Mutter, die nur an sich denkt; nicht von den Nonnen im Klosterinternat; ein bissc …