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♫ Kurzinhalt / Handlung: Zauberflöte – Oper von Mozart

Ein entführtes Mädchen, ein mutiger Prinz und eine magische Flöte – die Zauberflöte entführt Sie in eine Welt voller Abenteuer und Intrigen. Kann Tamino seine geliebte Pamina retten und die Prüfungen bestehen? Tauchen Sie ein in die faszinierende Oper von Mozart und erleben Sie eine Geschichte voller Liebe, Verrat und magischer Klänge.

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Kurzfassung der Oper Zauberflöte mit Original Regieanweisungen für Bühnenbild und Kostüme zu den einzelnen Szenen aus dem Libretto von Emanuel Schikaneder. Szenefotos von Zauberflöte-Inszenierungen mit Links zu Trickfilm, Aufführungen und Rezensionen.

Erster Akt – Tamino und Papageno suchen und finden Pamina.

Zauberflöte: Königin der Nacht

Die Königin der Nacht lässt Tamino von einer Schlange jagen und die Schlange von ihren Dienerinnen töten. Davon hat Tamino nicht viel mitbekommen, denn der Held fiel ob der Gefahr in Ohnmacht. Als er wieder erwacht, steht Papageno (Der Vogelfänger bin ich ja) vor ihm, der behauptet, die Schlange getötet zu haben. Die drei Dienerinnen verschließen dem Großmaul daraufhin den Mund. Sie zeigen dem entzückten Tamino das Bildnis der entführten Pamina (Dies Bildnis ist bezaubernd schön).

Die Königin der Nacht tritt auf, erzählt ihm, dass sich ihre Tochter in den Klauen der Götter befindet, und fordert ihn auf, sie zu befreien. Als Werkzeug bekommt er eine goldene Zauberflöte und den widersprechenden – mit einem Glockenspiel ausgerüsteten – Papageno mit. Drei Knaben zeigen Tamino und Papageno den Weg.

Inzwischen wird die entführte Pamina in Sarastros Palast von dem Mohren Monostatos, der sie bewachen soll, der Einfachheit halber gefesselt. Sie reagiert mit einem Ohnmachtsanfall. Der pfiffige Papageno entdeckt sie und schlägt den ängstlichen Monostatos in die Flucht. Er hält Papageno in seinem Federkleid schlichtweg für den Teufel. Papageno erzählt Pamina von der geplanten Rettungsaktion und von Taminos Fernliebe zu ihr. Gleichzeitig beklagt Papageno sich über seinen Mangel an Liebe (Bei Männern, welche Liebe fühlen). Beide fliehen.

Die drei Knaben führen Tamino zu den drei Tempeln, die für Vernunft, Natur und Weisheit stehen. Im Tempel der Weisheit erhält Tamino Auskunft über Pamina und Sarastro.
Papageno und Tamina treten auf, gefolgt von Monostatos, der sich inzwischen von dem Schrecken erholt hat. Auch Sarastro erscheint, tadelt das Verhalten seines Dieners gegenüber Tamina, lässt sie aber nicht gehen. Tamino und Pamina verlieben sich – jetzt ganz real – ineinander. Um in die weiteren Gemächer des Palastes eingelassen zu werden, müssen Papageno und Tamino erst ein Aufnahmeritual im Prüfungstempel ablegen.

Zweiter Akt – Tamino besteht die drei Prüfungen und darf Pamina zur Frau nehmen.

In einem Palmenwald erhält Sarastro von den Göttern die Auskunft, dass Tamino und Pamina ein Paar werden dürfen (O Isis und Osiris). Unter der Bedingung, dass Pamina nicht mehr zu ihrer Mutter zurückkehrt.
Die erste Prüfung Taminos und Papagenos besteht darin, schweigsam zu bleiben, egal was passiert. Die drei Dienerinnen der Königin der Nacht treten auf. Tamino bleibt stumm, aber Papageno plappert.

Monostatos schleicht sich im Garten an die schlafende Pamina heran. Er ist in sie verliebt und möchte seine Chance nutzen – wie auch immer. Bevor er zuschlägt, erscheint die Königin der Nacht. Sie kann ihre Tochter zwar nicht mitnehmen, übergibt ihr aber einen Dolch, damit sie Sarastro ermordet (Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen) .
Monostratos sieht das als seine Chance, Pamina zu erpressen. Wenn sie ihn abweist, wird er den Mordplan verraten. Sarastro kommt, um nach dem Rechten zu sehen und vertreibt damit den Rachepläne schmiedenden Monostatos.

In der zweiten Prüfung lautet die Aufgabe ebenfalls: Schweigen! Papageno spricht sofort eine alte Frau an, die ihm Wasser reicht. Tamino schweigt. Pamina tritt auf und spricht ihn an. Tamino schweigt. Pamina interpretiert das als ein Zeichen von Gleichgültigkeit und trauert. Tamino schweigt – wenn auch unter sichtlichen Qualen. Die drei Knaben bringen ihnen die Zauberflöte und das Glockenspiel.
Die Priester besingen Taminos Tugend. Sarastro zeigt sich ebenfalls begeistert von Taminos Standhaftigkeit und kündigt zwei weitere Prüfungen an. Dafür müssen sich Tamino und Papageno allerdings trennen.
Papageno langweilt sich allein. Da erscheint die alte Frau ihm wieder und kündigt ihm an, dass die Strafe aufgehoben wird. Sie verwandelt sich in eine schöne, junge Papagena. Bedauerlicherweise ist sie für Papageno unerreichbar.

Währenddessen verfällt Pamina im Garten in Depressionen. Sie meint, dass Tamino sie nicht mehr liebt. In ihrem Liebeskummer fällt ihr Blick auf den Dolch, den die Königin der Nacht ihr für die Ermordung Sarastros da gelassen hat. Bevor sie sich damit umbringt, schreiten die drei Knaben ein.
Tamino und Pamina treffen sich im Tempel. Sie dürfen miteinander sprechen und sich sogar umarmen. Mithilfe der Zauberflöte legen sie die letzten Prüfungen ab – Steine, Feuer und Wasser müssen sie besiegen.

Auch Papageno hegt Weltuntergangsgedanken. Seine Papagena ist verschwunden. Er glaubt, dass er sie niemals wiedersehen wird. Auch hier wissen die drei Knaben Rat. Sie reichen ihm das verzauberte Glockenspiel, mit dem er Papagena herbeilocken kann. Tatsächlich kommt Papagena (Pa – Pa – Pa – Pa – Pa – Pa – Papagena!). Sie umarmen sich und wünschen sich viele Kinder.

Die Königin der Nacht sinnt auf Rache, Monostatos ebenfalls. Wenn Monostatos den Tempel zerstört, erhält er von der Königin der Nacht als Lohn Pamina zur Frau. Der Versuch schlägt fehl. Beide kommen um.
Wenn alles am Boden liegt, führt Sarastro zu guter Letzt Pamina und Tamino als Paar zusammen.

Die Zauberflöte ist eine Große Oper in 2 Akten mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 620).


Personen: Sarastro (Bass); Tamino (Tenor); Sprecher (Bass); Erster Priester (Tenor); Zweiter Priester (Bass); Dritter Priester (Sprechrolle); Königin der Nacht (Sopran); Pamina, ihre Tochter (Sopran); Erste Dame (Sopran); Zweite Dame (Sopran); Dritte Dame (Alt); Erster Knabe (Sopran); Zweiter Knabe (Sopran); Dritter Knabe (Alt); Papageno (Bariton); Papagena (Sopran); Monostratos, ein Mohr (Tenor); Erster Geharnischter (Tenor); Zweiter Geharnischter (Bass); Drei Sklaven (Sprechrollen); Priester, Sklaven, Gefolge (Chor)


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Die Zauberflöte aus der Semperoper in Dresden – Hauptsache Musik

Julia Muzychenko (Papagena), Sebastian Wartig (Papageno) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah
Julia Muzychenko (Papagena), Sebastian Wartig (Papageno) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

In jeder Oper ist die Musik die Hauptsache, denn durch sie erwacht die Handlung zum Leben. Musik vermittelt Gefühle. Die Sächsische Staatskapelle Dresden und Stars der Opernbühne wie Nikola Hillebrand (Die Königin der Nacht), Klaus-Florian Vogt (Tamino) und René Pape (Sarastro) garantieren für höchsten Genuss.

Zauberflöte aus der Semperoper in Dresden – Bühnenbild

Sebastian Wartig (Papageno), Evelin Novak (Pamina) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah
Sebastian Wartig (Papageno), Evelin Novak (Pamina) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

In dieser Zauberflöte-Inszenierung übernimmt eine Riesenleinwand im Hintergrund das Kulissenschieben. Die Zuschauerinnen blicken auf eine Zauberwelt im 3D-Format mit Landschaften aus Bergen und Tälern mit fallenden Blättern, Nebel und Sonnenaufgängen sowie Sonnenuntergängen. Durchweg sichtbar bleibt der wechselnde Hintergrund, denn einzelne Räume sind mit Stangen als Umrisse auf der Bühne abgeteilt – praktisch für den Umbau.

Zauberflöte aus der Semperoper in Dresden – Kostüme

Michal Doron (Dritte Dame), Anna Kudriashova-Stepanets (Zweite Dame), Menna Cazel (Erste Dame), Klaus-Florian Vogt (Tamino) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah
Michal Doron (Dritte Dame), Anna Kudriashova-Stepanets (Zweite Dame), Menna Cazel (Erste Dame), Klaus-Florian Vogt (Tamino) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Die Kostüme sind ein Mittelding zwischen neuzeitlichem Design und opulentem historischen Gewand. Die Kleider der Königin der Nacht und ihren drei Damen erinnern an die klassischen Aufführungen, in denen die Sängerinnen mit ihrer glanzvollen Garderobe beeindruckten.

Lawson Anderson (Zweiter Geharnischter), Evelin Novak (Pamina), Klaus-Florian Vogt (Tamino), Jürgen Müller (Erster Geharnischter) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah
Lawson Anderson (Zweiter Geharnischter), Evelin Novak (Pamina), Klaus-Florian Vogt (Tamino), Jürgen Müller (Erster Geharnischter) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Als Vertreter der Jugend kleiden sich Tamino in modernem Räuberzivil, Tamina mit pinkfarbenen Haaren, Papageno kommt als Punk daher – im Gegensatz zu den Priestern. Die Ordensleute stolzieren im Gewand typischer Opern-Priester, wie wir sie seit Jahrzehnten aus Wagner-Opern kennen.
Diese Dreiteilung – Erkennungszeichen der Freimaurer – setzt sich in der Zauberflöte fort bis hin zu den Kostümen. Eine gelungene Mischung mit Wiedererkennungswert für ein junges und älteres Publikum.

Zauberflöte aus der Semperoper in Dresden – Inszenierung

Gerald Hupach (Zweiter Priester), Evelin Novak (Pamina), René Pape (Sarastro), Alexandros Stavrakakis (Sprecher) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah
Gerald Hupach (Zweiter Priester), Evelin Novak (Pamina), René Pape (Sarastro), Alexandros Stavrakakis (Sprecher) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Rein gedanklich geht es in der Zauberflöte um Versöhnung. Sarastro kann als Sieger am Ende großzügig sein, bietet er doch in typisch männlicher Überheblichkeit der Königin der Nacht das Patt an. Jedoch die Königin der Nacht und ihr Hofstaat erweisen sich als Spielverderber. Das ablehnende Nichtbeachten seiner Gewinnerpose bewertet Sarastro lediglich mit einer hochgezogenen Augenbraue.
Aber das wird noch Folgen haben! Zumindest in der Fantasie der ZuschauerINNEN, die den gönnerhaft selbstherrlichen Sarastro mit der Faust in der Tasche beobachtet haben!

Die Applausordnung wird eingehalten, wenn auch vor leeren Rängen. Es applaudiert das Orchester aus dem Graben – Corona-konform!

„Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart aus der Dresdner Semperoper

„Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart
in der Arte-Mediathek online bis 4. März 2021
Die Aufzeichnung aus der Semperoper Dresden

Information zur Zauberflöte online von der Semperoper:

Nikola Hillebrand (Königin der Nacht), Evelin Novak (Pamina) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah
Nikola Hillebrand (Königin der Nacht), Evelin Novak (Pamina) © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

„Die Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart aus der Dresdner Semperoper in einer Inszenierung von Josef E. Köpplinger mit René Pape als Sarastro und Klaus-Florian Vogt als Tamino. »Ein Mensch, wie du«, antwortet Papageno auf die Frage Taminos, wer er sei. Tamino antwortet auf die Gegenfrage, dass er »aus fürstlichem Geblüte« stammt. So wird gleich zu Beginn deutlich, dass der Vogelfänger Papageno bereits das ist, was Tamino erst noch werden muss: ein Mensch.

Humanität heißt also das Ziel. Und so hehr das Ziel, so humorvoll-menschlich-spielerisch ist der Weg dorthin. Den beschreibt das Libretto mit vielen Prüfungen, mit der Hölle Rache und der süßesten Liebe, mit tanzenden Tieren und wundersamen Knaben bis Tamino und Pagageno schließlich ihr Ziel glücklich erreichen.

»Die Zauberflöte«, 1791 in Wien als letzte Oper Wolfgang Amadeus Mozarts uraufgeführt, steht einerseits ganz in der Tradition des Alt-Wiener Zaubertheaters. Andererseits ließen sich Mozart und sein Librettist Emanuel Schikaneder auch vom aufklärerischen Gedankengut der Freimaurer inspirieren; und schufen so eine Mischung aus Kasperl-Unsinn und Freimaurer-Tiefsinn, unzeitgemäßer Misogynie und tiefster Menschlichkeit mit schlichtweg himmlischer Musik, die »Die Zauberflöte« zu der generationenübergreifenden Erfolgsoper werden ließ, die sie heute noch ist.

Die Aufführung ist die erste Opernproduktion der Sächsischen Staatsoper Dresden nach fast einem halben Jahr Corona-bedingten Lockdowns und die wiederum ohne Publikum stattfinden muss. Die Besetzung mit renommierten Künstlern wie René Pape und Klaus Florian Vogt verspricht ein einmaliges Musiktheaterereignis.

Mitwirkende:
Menna Cazel, Michal Doron, Nikola Hillebrand, Anna Kudriashova-Stepanets, Julia Muzychenko, Evelin Novak, Lawson Anderson, Gerald Hupach, Doğukan Kuran, Jürgen Müller, René Pape, Aaron Pegram, Alexandros Stavrakakis, Klaus Florian Vogt, Sebastian Wartig, Emilian Antoci,
Ludwig Haenchen, Anton Kempe, Errel Rodzinka (Mitglieder des Dresdner Kreuzchores).


Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Sächsische Staatskapelle Dresden
Musikalische Leitung: Christoph Gedschold
Foto © Semperoper Dresden/Ludwig Olah
Regie : Tilo Krause
Mit :
Nikola Hillebrand (Die Königin der Nacht)
Klaus-Florian Vogt (Tamino)
René Pape (Sarastro)
Inszenierung : Josef E. Köpplinger
Dirigent/-in : Christoph Gedschold
Orchester : Sächsische Staatskapelle Dresden
Libretto : Emanuel Schikaneder
Land : Deutschland
Jahr : 2021


Die Kleine Zauberflöte als Trickfilm

Animierte Filmversion von Wolfgang Amadeus Mozarts berühmter Oper – das Märchen von der Zauberflöte in einem Zug durcherzählt. Prachtvolle Ausstattung, fantasievolle Kostüme, genau in der Tradition der Oper Zauberflöte.

DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE - Pamina und Papageno (c) Curt Linda
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE – Papageno findet Tamina, Tochter der Königin der Nacht (c) Curt Linda

Die Kleine Zauberflöte – Figuren mit Pfiff

DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE - Tamino (c) Curt Linda
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE – Tamino mit der Zauberflöte (c) Curt Linda

Dramatisch beginnt der Film. Eine Schlange windet sich um Taminos Hals, der länger und länger und länger wird. Tamino fällt in Ohnmacht.
Am Sternenhimmel regiert eine ausgesprochen reizbare Königin der Nacht, der keiner so schnell begegnen möchte. Ihre drei Damen wirken echt damenhaft, können aber auch richtig rabiat werden, wenn Papageno mal wieder nicht spurt.

DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE - Papageno (c) Curt Linda
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE – ängstlicher Papageno (c) Curt Linda

Papageno, der Vogelfänger, sympathische Figur als Mittelding zwischen Vogel und Mensch mit zerzaustem Haar, fantasievollem Federkleid und einer frechen Klappe. Einfallsreich in seinen Erläuterungen zum Fortgang der Geschichte.

DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE - die drei Knaben (c) Curt Linda
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE – die drei Knaben, muntere kleine Bengelchen, die immer zu Streichen aufgelegt sind (c) Curt Linda

Die drei Knaben Genius, Logikus und Einfalt schwirren um Tamino und Papageno herum. Sie kommentieren und greifen ein, wenn es nötig ist.

DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE - Sarastro und Tamino (c) Curt Linda
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE – Sarastro, Herrscher des Tages und Tamino (c) Curt Linda

Wie ein altägyptischer Sonnentempel sieht der Palast des Sarastro aus, mit einem sehr jungen und sympathischen Herrscher – das Gegenteil der Königin der Nacht.

Die kleine Zauberflöte – weichgespülte Filmmusik, die sich dezent im Hintergrund hält.

Teilweise sind Motive aus der Zauberflöte zu erkennen wie „dies Bildnis ist bezaubernd schön“. Eine heitere Form von Filmmusik, die sich nicht vordrängt. Bei diesem Film zählt der starke visuelle Eindruck. Erzählt wird die Geschichte der Zauberflöte – nein, es ist die Geschichte des Vogelfängers Papageno. Er ist die Identifikationsfigur, die bei den Kindern wohl am besten ankommt. Die Königin der Nacht als Böse gegen den guten Herrscher des Tages haben auf der Beliebtheitsskala ebenso wenig Chancen wie der brave Tamino und die schöne Pamina.

DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE - Papageno und Papagena (c) Curt Linda
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE – Papageno findet seine Papagena (c) Curt Linda

Mit Papageno bibbern die Kinder mit. Je jünger die Zuschauer sind, umso treffender wissen sie, was er besser machen, tun und lassen sollte. Die Lautstärke im Publikum gilt als Barometer eines Kinderfilms.

Die Kleine Zauberflöte – in einem Zug durcherzählt

Bilder, die hängen bleiben und zum Nachspielen verführen. Wie das Glockenspiel – die Glocken kommen geflogen, jede mit einem eigenen Ton. Sie setzen sich mit der Melodie im Rhythmus übereinander, platzsparend bereit für das große Abenteuer.

DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE - Papageno (c) Curt Linda
DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE – Papageno (c) Curt Linda

DIE KLEINE ZAUBERFLÖTE

Regie Curt Linda, Deutschland, 1997, 60 Minuten.
Online beim Trickfilmfestival in Stuttgart am 4. Mai 2021
Bestellen als DVD oder Download im Filmsortiment für Schulen und kulturellen Institutionen.

Mehr Opern und Konzerte online


Die Zauberflöte in der Oper Stuttgart

Ana Durlovski als brillante Königin der Nacht

Am 25. Januar 2013 läuft in der voll besetzten Stuttgarter Oper bereits die 75. Vorstellung seit der Premiere 2004: Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart in der Inszenierung von Peter Konwitschny.

Sturzbetrunken hält sich die Königin der Nacht an der Flasche fest, entweder aus Kummer, weil ihre Tochter gekidnappt wurde, oder aus Gewohnheit. Nach den schaukelnden Bewegungen zu urteilen eher Letzteres. Glücklicherweise hat das der Stimme von Ana Durlovski keinen Abbruch getan – im Gegenteil. Ana Durlovski brilliert mit klaren Koloraturen als Königin der Nacht.

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Beim Singen zeigen Sänger ihre Stärke, nicht beim Sprechen. Das trifft besonders auf diejenigen zu, die mit einer anderen Muttersprache aufgewachsen sind. In dieser Inszenierung reden die Priester international wie in einem Parlament. Liang Li als Sarastro verfügt über genau die richtige Stimmlage für den alten, ehrwürdigen Meistermagier und Priester. Sein voller Bass ertönt nicht nur beim Singen. In der Ansprache an die Priester redet er flüssig und wohlklingend – wahrscheinlich chinesisch. Eine Chinesin im Publikum schnellt bei den ersten Worten nach vorn, schaut gebannt und lächelt verklärt. (Ich bin ja nicht neugierig, aber ich hätte zu gern gewusst, womit Liang Li die Dame erfreute  😉 )

Heinz Göhrig als Monostatos macht keinen Unterschied zwischen gesprochenem Wort und Gesang. Beides geht flüssig und ganz selbstverständlich ineinander über.
Ebenso bringt Ronan Collett als Papageno nicht nur Stimme mit, sondern auch komödiantisches Talent. Leicht und wie nebenbei führt er durch die Oper.

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zauberfloete.damen.stuttgart

In seiner letzten Prüfung muss sich der Naivling in einer Casting-Show beweisen und macht das so gut, dass der Chor im Hintergrund immer dann applaudiert, sobald es auf der Laufschrift angesagt ist. Genau so verfahren sie mit „Lachen“ und Missfallenskundgebungen. Damit imponiert er seiner Papagena (alt Elke Twiesselmann, jung Maria Koryagova). Tamino (Gergely Németi) singt das zu Herzen gehende „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ vor einer heruntergelassenen Leinwand. Es läuft der Film von der legendären britischen Traumhochzeit, mit Tamino als Prinz Charles und Pamina (Pumeza Matshikitza) als Lady Di.

Immer wieder verursacht Situationskomik kleine Lacher. Als Schlange dient ein zusammengerollter orientalischer Teppich, der in der Folge sowohl als Versteck genutzt wird als auch als Pelerine. Drei Damen (Cathriona Smith, Sylvia Rena Ziegler, Lindsay Amman), gekleidet als adrette Hostessen, bändigen das Monstrum. Die Zauberflöte spielt in einer undefinierbaren Jetztzeit. Insgesamt besteht das Gefühl, in einer Probe zu sitzen. Requisiten, Kostüme und Bühnenbild (Bert Neumann) scheinen nur provisorisch zu sein. An Flügelhemdchen im Krankenhaus erinnern die faltenreichen Überwürfe der Priester, getragen über Anzügen und Kleidern.

Das halb hochgefahrene Orchester unter dem Dirigat von Uwe Sandner bietet ein ungewöhnliches Bild. Die Köpfe der Kontrabassisten ragen gerade über den Bühnenboden hinaus. Die Musiker mischen sich mit kollektiven Kommentaren und Unmutsäußerungen ins Geschehen. In diese Inszenierung von Peter Konwitschny sind alle, aber auch alle Mitwirkenden eingebunden.

Oper Stuttgart: Zauberflöte mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und dem Libretto von Emanuel Schikaneder

Musikalische Leitung: Uwe Sandner
Regie: Peter Konwitschny
Bühne und Kostüme: Bert Neumann
Licht: Lothar Baumgarte
Video: Philip Bußmann
Chor: Christoph Heil
Dramaturgie: Juliane Votteler

Fotos: A.T. Schaefer

Besetzung am Freitag, 25.01.2013
Papageno: Ronan Collett
Königin der Nacht: Ana Durlovski
Sarastro: Liang Li
Tamino: Gergely Németi
Pamina: Pumeza Matshikiza
Monostatos: Heinz Göhrig
Sprecher: Kai Preußker
2. Priester: Ewandro Cruz-Stenzowski
1. Dame: Catriona Smith
2. Dame: Sylvia Rena Ziegler
3. Dame: Lindsay Ammann
Junge Papagena: Maria Koryagova
Alte Papagena: Elke Twiesselmann
1. Geharnischter: Stanley Jackson
2. Geharnischter: Mark Munkittrick

Mit: Aurelius Sängerknaben Calw, Staatsopernchor Stuttgart, Staatsorchester Stuttgart

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