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✍ Hörbuch-Tipp: Die Analphabetin, die rechnen konnte – und eine Atombombe baut und beseitigt

Die Analphabetin, die rechnen konnte: Jonas Jonassons zweiter Roman geht diesmal nicht über ein Jahrhundert, sondern beginnt Mitte der Siebziger Jahre in Südafrika und endet 2009 in Schweden.

Die Analphabetin, die rechnen konnte, wächst im Slum von Südafrika auf.

Die Analphabetin, die rechnen konnte - coverEr lässt bekannte Ereignisse des Zeitgeschehens – wie das Atomprogramm verschiedener Großmächte – durch seine skurrilen Figuren anleiern, denn irgendwo haben sie immer ihre Finger drin. Zum Glucksen ist die Fantasie, mit der seine Personen in immer neue Schlamassel hineingeraten, aus denen sie ebenso leicht wieder herauskommen.

Sie wächst im Slum in Südafrika zur Zeit der Apartheit auf – Nombeko, die hochintelligente Schwarzafrikanerin. Sie verdient schon mit fünf Jahren ihren Lebensunterhalt. Sie leert Latrinen. Weil die Arbeit sie geistig unterfordert, bringt sie sich während ihrer Leerungsgänge Zahlen bei. Dann stellt sie sich Rechenaufgaben, die mit der Zeit immer schwieriger werden. Ebenso geht sie mit dem Lesen und mit dem Erlernen von Fremdsprachen vor.

Die Analphabetin, die rechnen konnte und der Bau der Atombombe.

Durch verschiedene Zufälle, wie sie sich nur Jonas Jonasson ausdenken kann, wird sie die Putzfrau eines Ingenieurs, der mit dem südafrikanischen Atomprogramm betraut ist. Da er immer tiefer in die Flasche schaut, übernimmt Nombeko, nach einem Selbststudium in der Fachbibliothek, die Konstruktion der Atombombe. Durch ebensolche Zufälle kommt sie mit ebendieser Atombombe im Gepäck in Schweden an – im Schlepptau zwei israelische Geheimagenten, die die Atombombe für sich beanspruchen und Nombeko an den Kragen gehen wollen.

Zwillinge, die es nicht gibt – nicht offiziell.

In Schweden trifft sie auf Holger II, der eigentlich offiziell nicht existiert. Er kam mit seinem Zwillingsbruder bei einer Hausgeburt zur Welt. Da sein Vater sich auf einen Sohn vorbereitet hatte, der sein Lebenswerk vollenden sollte – den schwedische König zu stürzen – passten zwei Söhne nicht in sein Konzept. Auch fehlte es ihm an Kreativität, sich einen zweiten Namen auszudenken. Also wurde nur der älteste Sohn auf den Namen Holger angemeldet.

Die Zwillinge und die Atombombe.

Beide Kinder gehen abwechselnd in die Schule, wobei Holger II (der nicht angemeldete) die guten Zensuren schreibt, während Holger I wenig vom Unterricht begreift. Ähnlich ergeht es ihnen beim Studium, das wegen Holger I abgebrochen werden muss. Fortan häufen sich die Verwicklungen. 20 Jahre transportieren sie die Atombombe in einem klapprigen Laster auf schwedischen Landstraßen von einem Versteck zum anderen. Immer dabei sind neben Nombeko und Holger II sein geistig minderbemittelter Zwillingsbruder Holger I und seine cholerische Freundin Celestine sowie deren Großmutter – einer Kartoffelbäuerin mit eventuell gräflichen Vorfahren. Mit in die Geschichte hineingezogen werden auch der chinesische und der schwedische Premierminister sowie der schwedische König, der Holger I höflich mit „der Herr Idiot“ anredet. Wo immer es in Schweden kracht, sind sie irgendwie daran vorbeigeschrammt, bis Nombeko es endlich schafft, die Bombe zu beseitigen.

Jonas Jonasson schuf mit seinen Büchern ein neues Genre.

Er schuf keine nachempfundenen historische Romane, sondern echte Ereignisse der Weltgeschichte, wie sie in den Geschichtsbüchern und Pressearchiven nachzulesen sind. Jonas Jonasson verquickt mit verrückten Wendungen die Lebensläufe seiner ebensolchen verrückten Protagonisten. Spannend geschrieben, mit trockenem Humor und einer Leichtigkeit im Umgang mit den Ereignissen der Weltgeschichte, die plötzlich so klein und grotesk erscheinen.

Gelesen wird das Hörbuch von Katharina Thalbach, die mit ihrer rauchigen, kratzigen Stimme sicher viele Verehrer hat. Andere Hörer könnten sich eine passendere Stimme für die junge und strahlende Nombeko wünschen, die mithilfe ihrer Intelligenz die größten Hürden mit Links nimmt.

Die Analphabetin, die rechnen konnte | Jonas Jonasson (Autor), Katharina Thalbach (Sprecher), Wibke Kuhn (Übersetzer) | der Hörverlag;

Intelligenz:
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