Lucio Silla, eine Todes-Sehnsuchts-Oper mit fatalem Augang.
Mozart komponiert diese Oper im Alter von siebzehn Jahren, anscheinend mitten in seiner Gruftie-Phase. Die Protagonisten schwelgen in Todessehnsucht. 80% der Hauptdarsteller überleben diese Oper nicht.
5 Hauptpersonen: Lucio Silla, Giunia, Lucio Cinna, Celia und Cecilio
Der Tyrann Lucio Silla liebt Giunia und beklagt sich bei seiner Schwester Celia, dass diese ihn immer noch nicht liebt. Hat er sie doch als vaterlose Waise – vom Verlobten verlassen – bei sich aufgenommen und ihr sämtliche Vorzüge seiner Gastfreundschaft zukommen lassen. Seinem Ärger macht er in einer Arie Luft.
Giunia will nicht seine Frau werden, denn freiwillig weilt sie nicht bei ihm. Hat er doch ihren Vater er- und den Verlobten Cecilio in die Flucht geschlagen. Sie möchte lieber mit diesen beiden zusammen sein, und zwar im Totenreich.
Cecilio sucht und findet seine Verlobte wieder, an der Grabstätte ihres Vaters. Freund Cinna findet sich ebenfalls an der Gruft ein. Auch der Vater zeigt sich nachtragend. Selbst aus dem Totenreich pinzt er noch und feuert die Überlebenden an, ihn zu rächen.
Das große Sterben
Gemeinsam beschliessen die Drei, den Tyrannen Lucio Silla zu bekämpfen. Cinna schlägt vor, Giunia möge doch Lucio Silla heiraten und ihn in der Hochzeitsnacht ermorden. Das geht Giunia nun doch zu weit. Lieber vermählt sie sich mit dem Tod.
Da Cinna sich nicht einmal auf Giunia verlassen kann, muss er den Ehrenmord wohl selbst erledigen. Bei seinem Anschlag kommt aber nicht Lucio Silla, sondern er selbst (fast) ums Leben. Es bleibt ihm noch Zeit für eine ausgedehnte Sterbearie, in der er sich als Held feiert.
Celia, die Schwester des Tyrannen, findet ihn – ihre heimliche Liebe – und singt ihm ihr letztes Lied, bevor auch sie stirbt. Hat sie es zu Lebzeiten nicht geschafft, ihm ihre Liebe zu zeigen, so will sie jetzt mit ihm im Tod zusammen sein.
Der verschmähte Liebhaber
Hat er doch einen klaren, sauberen Schnitt gemacht, sämtliche Hindernisse beseitigt. Kann ein Mann einer Frau deutlicher seine Liebe zeigen? Statt ihn zu lieben, honoriert Giunia seine Mühe in keinster Weise.
Als er die beiden Verlobten entdeckt, stellt er Giunia vor die Alternative, entweder ihn zu heiraten oder zu sterben. Giunia weist ihn abermals ab. Das macht ihn so sauer, dass er ihr den Tod wünscht und gleichzeitig die Hinrichtung ihres Verlobten Cecilio befiehlt. Beide nehmen freudig mit großen Sterbearien Abschied von der Welt.
Ein Ende mit Schrecken
Am Schluss bleibt Lucio Silla zurück als einziger Überlebender zwischen vier Toten – tot sind seine geliebte Schwester Celia (mit ihrer heimlichen Liebe Cinna) und seine unerwiderte Liebe Giunia (mit ihren Verlobten Cecilio). Gestorben sind alle aus Liebe, wenn auch nicht aus gegenseitiger Liebe.
LUCIO SILLA – Wolfgang Amadeus Mozart schrieb die Musikzu diesem Dramma per musica in drei Akten. Das Libretto stammt von Giovanni de Gamerra, der gern Schauriges und Unheimliches auf die Bühne bringt.Die Geschichte spielt im antiken Rom. Mozart schrieb Lucio Silla für die Mailänder Karnevalsaison 1773. Die Uraufführung der Oper fand am 26. Dezember 1772 in Mailand statt.
Besetzung / Personen
- Lucio Silla (Lucius Cornelius Sulla) (Tenor)
- Cecilio, römischer Senator (Sopran)
- Giunia, Cecilios Braut (Sopran)
- Lucio Cinna, Freund Cecilios (Sopran)
- Celia, Schwester Sillas (Sopran)
- Aufidio, Vertrauter Sillas (Tenor)
- Chor
Orchesterbesetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Pauken, Streicher; Generalbass (für die Rezitative)
Überraschen Sie Opernliebhaber mit diesem idealen Opernführer als Geschenk. Der Opernführer „Aida bis Zauberflöte“ bietet eine Zusammenfassung von 55 Opern, die im Kulturmagazin 8ung.info zu finden sind. Ob großformatig mit gut lesbarer Schrift, als handliches Taschenbuch oder praktisches Ebook – dieser Wegweiser ist der perfekte Begleiter für Ihren nächsten Opernbesuch.
Lucio Silla:
- Eine Todes-Sehnsuchts-Oper mit fatalem Augang. Mozart komponiert diese Oper im Alter von siebzehn Jahren, anscheinend mitten in seiner Gruftie-Phase. Die Protagonisten schwelgen in Todessehnsucht. 80% der Hauptdarsteller überleben diese Oper nicht. Jetzt lesen!
- Inszenierung – Spiel mit dem Feuer Olga Motta, verantwortlich für Regie, Bühne und Kostüme, bringt endlich einmal wieder das auf die Bühne, was mir am Theater so gefällt: Bühnenzauber und optisch schöne Kostüme. Diese Inszenierung hebt sich deutlich von anderen ab. Olga Motta spielt zum Beispiel mit Feuer auf der Bühne – gut sichtbar vor […]
- Bühnenzauber – wirkungsvoller Anfang. Sobald sich der Vorhang hebt, gibt er einen purpurroten Samtvorhang (wie bei einer Barockoper) frei, der sich langsam zusammenrafft und öffnet. Sichtbar wird ein bühnengroßer, goldener Barock-Bilderrahmen, innen schwarz. Allmählich fällt Licht auf die Personen des nachfolgenden Stückes, die wie auf einem Familiengemälde dieser Zeit posieren. Hinten stehen Richter – mit […]
- Lucio Silla von Wolfgang Amadeus Mozart Staatsoper Stuttgart Wirkungsvoller Anfang – Bühnenbild und Kostüme von Olga Motta Sobald sich der Vorhang hebt, gibt er einen purpurroten Samtvorhang (wie bei einer Barockoper) frei, der sich langsam zusammenrafft und öffnet. Sichtbar wird ein bühnengroßer, goldener Barock-Bilderrahmen, innen schwarz. Allmählich fällt Licht auf die Personen des nachfolgenden Stückes, […]
- Inszenierung – Spiel mit dem Feuer Olga Motta, verantwortlich für Regie, Bühne und Kostüme, bringt endlich einmal wieder das auf die Bühne, was mir am Theater so gefällt: Bühnenzauber und optisch schöne Kostüme. Diese Inszenierung hebt sich deutlich von vorigen ab. Olga Motta spielt zum Beispiel mit Feuer auf der Bühne – gut sichtbar vor […]