Ministerpräsident Kretschmann lädt ein, und Eric Gauthier mit seinen Tänzern und eine große Zahl an Zuschauern kommen in den Park der Villa Reitzenstein.
Nicht sonderlich entgegenkommend zeigt sich das Wetter am Vormittag. Aber kaum startet um 13 Uhr die Vorstellung, schon scheint die Sonne.
Vollkommen entspannt sitzt das Publikum auf den wenigen Stühlen, den Ballustraden, dem Rasen. Die wirklichen Auskenner bringen eine Decke oder ein Kissen mit. Die übrigen 95% dürfen auf wasserdichten Villa-Reitzenstein-Unterlagen sitzen.
Alle warten gespannt auf die Ballettvorführungen.
Eric Gauthier zeigt Einblicke in das tägliche Training der Tänzer. Zwei Tänzer führen im Schnelldurchgang vor, wie eine Choreografie entsteht. Und erwartungsgemäß werden Kammer-Ballettstücke aufgeführt. Die Publikumsrenner „Ballet 102“ und „Violoncello“ kommen bei diesen Zuschauern ebenfalls prima an.
Mitmachtänze: Bollywood, Schmetterlingstanz bis Fächerfinale.
Alt und Jung, groß und klein, alle machen mit.
Selbst wenn es mit Richtungswechsel nach rechts oder links noch nicht so klappt, Spaß ist dabei.
Auch an den Seiten hält es niemanden mehr auf den Sitzen.
Beim Abschlusstanz sind alle in Übung. Locker schwingen sie die Colours-Fächer über den Kopf, klappen sie auf und zu. Beschwingt geht es auf den Heimweg die Stäffele hinunter. Und die Sonne scheint immer noch.
Colours – Internationales Tanzfestival in Stuttgart
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Colours – International Dancefestival in Stuttgart, zeigt Musik und Tanz. Live auf der Bühne – gesungen, gespielt und getanzt von Musikern und Tänzern. Wohltuend! Wieder aktive Musiker auf der Bühne.
Franz Schuberts Winterreise, gesungen von Tenor Hans Jörg Mammel.
Die Winterreise handelt von Einsamkeit, Kälte, unerwiderter Liebe. Als wohnsitzloser Wanderer kommt Hans Jörg Mammel singend über die Bühne, füllt den Saal mit seiner kräftigen Stimme, besticht mit genauer Aussprache und Textverständlichkeit. Jedes Wort der einzelnen Lieder ist klar und deutlich zu verstehen.
In einem Lied passen Inhalt und Tanz wunderbar zusammen.
Ein aufgeblasener, durchsichtiger Plastikbunker – ohne sichtbare Fenster oder Tür – steht mitten auf der Bühne. Er ist gefüllt mit Tänzern, die herauszukommen versuchen. Erschöpft bewegen sie sich in Zeitlupe. Bei Versuchen, sich gegen die Wand zu drücken, werden sie im Fluge aufgehalten – immer kurz vor der Trennwand.
Vereinzelt bilden sie Pyramiden, versuchen vergeblich, mit ausgestreckten Armen die Decke zu erreichen. Mit ihren Körpern erschaffen sie Treppen, über die ein Gefangener steigt und abstürzt. Vergebliche Mühe. Im Gegensatz zum Liedtext treten sie nicht in einer Schneewüste auf, sondern in einem schwül-heißen Raum, in dem der Erstickungstod droht. Hier können die Zuschauer an diesem Tropentag mühelos mitleiden.
„Sacre du Printemps“ von Stravinski – Klavierduo Grau/Schumacher – Ensemble Circa.
Im zweiten Teil zeigt das Ensemble Circa Akrobatik zur Ballettmusik „Sacre du printemps“ von Igor Strawinsky, gespielt vom Klavierduo Grau/Schumacher. Der Flügel steht hinten auf der Bühne, im Vordergrund die Tanzfläche. Die beiden Musiker sind die ganze Zeit gegenwärtig. Ihr voller Klang erfüllt den Raum.
Mit bis zu drei Personen übereinander bilden sie Pyramiden, die immer wieder in sich zusammenfallen. Sie nehmen Anlauf, bleiben an einem Mittänzer kleben oder springen über ihn/sie hinweg. Dabei verfolgen sie ihren eigenen Rhythmus, der selten mit der Musik zusammenpasst. Sie sind viel zu beschäftigt, um auf die Musik zu hören. Ihre ganze Konzentration stecken sie in die nächste Nummer.
Strawinski schrieb „Sacre du Printemps“ als Ballettmusik.
Die Musik enthält viele Stellen, die Choreografen für ihre Schrittfolgen nutzen. Nach den Pausen setzen neue Schrittfolgen ein. Sowohl bei den Tönen als auch bei den Pausen sind Tanzensemble und Klavierduo eher zufällig zusammen. Beide Kunstformen laufen nebeneinander, ohne sich zu stören oder zu ergänzen.
Entweder sie verfolgten die Akrobatik im Vordergrund, oder sie hörten auf die fantastische Musikdarbietung. Beides zusammen war schlecht möglich. Ein gutes Beispiel für ein friedliches Nebeneinander zweier Darstellungsweisen.
Juli 2019 im Theaterhaus Stuttgart Choreographie // Choreography: Yaron Lifschitz & das circa Ensemble Musik // Music: Franz Schubert, Klara Lewis, Igor Strawinsky Performed by the Circa Ensemble Musiker*Innen // Musicians: Klavierduo Grau/Schumacher; Tenor: Hans Jörg Mammel Regie & Bühnendesgin // Direction & Stage Design: Yaron Lifschitz Lichtdesign // Lighting Design: Yaron Lifschitz & Richard Clarke Kostümdesign // Costume Design: Libby McDonnell Assistenz Kostümdesign // Assistant Costume Designer: Anna Handford Technische Leitung // Technical Director: Jason Organ Requisiten // Props: John Blake Produktion // Producer: Danielle Kellie
Colours – Internationales Tanzfestival in Stuttgart
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Colours – Internationales Tanzfestival in Stuttgart, bietet mit dem chinesischen Beitrag ein Ballettprogramm der Gegensätze. Langsame, fließende Bewegungen kennzeichnen das Ballett Xie Xin Dance Theater.
Ihre Kostüme sind ungewohnt – nicht hauteng, sondern bestehen aus weichen, fließenden Stoffen in mehreren Lagen übereinander. Sie tragen weite Hosen und Oberteile aus dünnem Chiffon. Die Webstoffe scheinen nach jeder Bewegung in der Luft stehen zu bleiben.
Die Farben erinnern an Schilf, Baumrinde, Vögel, Flüsse, Schlamm, Dämmerung. Die Tänzer malen bewegliche Bilder der erwachenden oder versinkenden Natur.
Wie auf dem Platz verwurzelt verharren sie an einer Stelle.
Wie im Wind wiegen sie Arme und Oberkörper. Blüten entfalten sich und schließen sich wieder. Mal weht ein laues Lüftlein, mal stürmt es. Nur in Gedanken klingen dazu feine Zupfinstrumente und zarte Streichertöne, die diese flüsternden Gebärden begleiten. In der Realität genießen es nur die Schwerhörigen unter den Zuschauern. Lautstärke zerstört leider die meditative Stimmung.
Bewegung und Gruppierung der Tänzer gleichen runden Wegen und geharkten Mustern in asiatischen Gärten. Dann sieht es wieder nach Wellen aus, die der Wind höher und niedriger an Land spült. In turbulenten Szenen tollen sie herum wie junge Welpen.
Besinnliche Musik in voller Lautstärke.
Begleitet, nein, gestört wird der Tanz von Tönen aus dem übersteuerten Lautsprecher. Ein entweder schwerhöriger oder discogeschädigter Tontechniker sitzt am Pult. Wieder ist der Ton viel zu laut eingestellt, schallt von allen Seiten auf die Zuschauer ein. Zarte Bewegungen werden erschlagen von Tönen, die wie Peitschenhiebe klingen.
Doch einmal passen Lautstärke der Musik und Bewegung zueinander.
Es dröhnt, hämmert, scheppert – Rauch strömt von der Seite ein. Dementsprechend aufgeregt reagieren die Tänzer. Sie flattern herum wie Jungvögel im Nest, die von einem Gewitter überrascht werden.
Leider kehrt danach keine Ruhe ein, wie es in der Natur üblich ist.
Colours – Internationales Tanzfestival in Stuttgart
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