Schlagwort: Landfrauen

  • Martinimarkt in Kirchheim unter Teck

    Martinimarkt in Kirchheim unter Teck

    Der Markt ist der Bauch einer Stadt.

    In der alten Marktstadt Kirchheim unter Teck wurden schon immer die großen Märkte abgehalten – Wollmarkt, Roßmarkt, Gänsemarkt. Leider zeugen nur noch Straßennamen und Plätze davon; alles Namen, die auch in anderen Städten noch zu finden sind. Schön und vielfältig erhält sich der Wochenmarkt- wie folgende Videos zeigen – der in Kirchheim immer am Montag, Donnerstag und Samstag abgehalten wird.

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    Zu jeder Jahreszeit ist es eine Wonne, über den Markt zu schlendern. Im Herbst füllen sich die Stände prall mit Feldfrüchten. Traditionsgemäß kommen auch zu dieser Jahreszeit die Landfrauen, die ihre Gartenfrüchte anbieten.

    Bioäpfel von der Streuobstwiese

    Wer ungespritzte Äpfel mag, kann sich auf dem Markt für den Winter eindecken. Die meisten Äpfel stammen von Streuobstwiesen – eine schwäbische Spezialität.  Die Äpfel – und auch anders Obst wie Kirschen, Pflaumen oder und Birnen –  können noch ungestört auf einer Wiese außerhalb des Dorfes wachsen und werden gepflückt, wenn sie reif sind. Die Obstsorten müssen robust sein, damit der Pflegeaufwand sich in Grenzen hält. Die meisten alten Apfelsorten lassen sich gut lagern. Im Keller halten sie bis zu den Erdbeeren im nächsten Jahr.

    Blumenstrauß mit Migrationshintergrund

    Wenn der Herbst kommt, machen sich in unseren Breiten die Blumen rar. In den Blumengeschäften werden bunte Exoten aus Südamerika oder Afrika eingeflogen. Die Blumenmönche bieten Paradiesvögel – Strelitzien – ebenfalls in der dunklen Jahreszeit an, allerdings ziehen sie diese attraktiven Blumen in ihren weitläufigen Gewächshäusern. Während des Marktes steckt der Blumenmönch seine Gestecke – gern auch auf Wunsch der Kunden.  Dieses Gesteck enthält Paradiesvogel, Pfefferbeeren, Paprika und Orangenscheiben.   Wer mag, schmückt seine Wohnung mit einem frisch gesteckten Blumenstrauß mit Migrationshintergrund.

    Nudeln, Spätzle und Spaghetti

    Auch andere Raritäten finden sich auf dem Markt. Diese Teigwaren werden nicht nur von Hand in relativ kleinen Mengen hergestellt. Die Nudelfrau liebt Abwechslung und kreiert immer wieder neue Rezepte – Nudeln mit Provencekräutern, mit Bärlauch oder Pilzen – um nur einige zu nennen.

    Individueller Grabschmuck

    Die junge Floristikmeisterin besticht immer wieder mit ihren bezaubernden Blumengestecken. Im November steckt sie individuelle Herzen, Trauerkränze oder Kugeln für die Gräber, die traditionsgemäß am Totensonntag festlich geschmückt werden.

  • ☺Gesellschaftsspiele anno 1955 – wer verschaukelt wen?

    ☺Gesellschaftsspiele anno 1955 – wer verschaukelt wen?

    Hart war die Nachkriegs-Zeit in den fünfziger Jahren. Und trotzdem blieb in den Verschnaufpausen immer noch Zeit für kleine Spielchen und gegenseitige Neckereien, wie Gustav, Ottilie und Amalie der Nachwelt bildlich überliefern:

    w.1955Ottilchen und Malchen,
    wenn ich einmal kräftig aufstampfe,
    dann rutscht ihr zwei Marjellche von der Banke.

    w.1955a Siehste, Justaff.
    Wenn wir zwei Marjellche kräftig drücken,
    dann stehen einem Lorbass wie dir die Zehennägel hoch.

    Nostalgie:
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  • ☛ Kirchweih in Pegnitz – vom Krenfleisch bis zum Wäschekorb

    ☛ Kirchweih in Pegnitz – vom Krenfleisch bis zum Wäschekorb

    1b67b8a954e949bcac10fb02ad4cd647Kirchweih, Kerwe – für Bayern, Franken und Schwaben selbstverständlich, für den Rest der Republik unverständlich. Mit der Übersetzung „Jahrmarkt“ können auch die Norddeutschen etwas anfangen, denn eigentlich gibt es so etwas überall. Im fränkischen Pegnitz findet diese Kombination von Krämermarkt und Gemeindefest am 4. Sonntag im August statt.
    w.kirchweihDie Kerwe beginnt mit einem Gottesdienst. Danach bleibt in vielen Haushalten die Küche kalt, denn die Kirchenmitglieder haben gekocht. Lecker, einfach lecker, diese Klöße – entweder mit Schweinebraten oder mit Krenfleisch. Für alle Nichtfranken: Tafelspitz mit Meerrettichsauce.
    Das männliche Team, die Gmaahaushocker (Gemeindehaushocker) bauen Tische und Bänke auf und ab, sorgen für Bier, Radler und Mineralwasser. Das weibliche Kreativteam kocht und serviert das Mittagessen; ebenso organisieren sie das Kuchenbüfett. Apfelkuchen, Streuselkuchen, Sahnetorten, Mokkagebäck, glasierten Hefezopf, Käsekuchen mit und ohne Obst, Bienenstich, Joghurttörtchen – alles selbst gebacken von den Gemeindefrauen. Wie auch in Sankt Georgen bewundere ich die Größe und Dehnbarkeit eines fränkischen Magens.


    w.markt .pegnitzDerartig gestärkt wird in aller Ruhe eingekauft.

    Auf dem Kopfsteinpflaster-Marktplatz stehen Krämer mit ihren Verkaufsständen bereit. Hauptsächlich in Süddeutschland sind sie anzutreffen, die fahrbaren Einzelhandelsgeschäfte. Jeder Krämer spezialisiert sich auf bestimmte Waren und hält damit ein großes Sortiment bereit – Volksmusik-CDs, Kittelschürzen, Handtaschen.
    Dieser Gärtnermeister erinnert daran, dass die Arbeit nicht abreißt. Spätestens am Montag müssen die kleinen Setzlinge in die Erde, um die Familie mit frischen Kräutern und Obst zu versorgen.


    w.markt .pegnitz2Wer etwas mehr eingekauft hat, braucht sich um den Transport nicht zu sorgen. Dieser Korbmachermeister bietet genügend große Körbe an. Später finden sie als Wäschekörbe oder Babywiegen weitere Verwendung.


    Meerrettich:

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  • Wie Landfrauen den Markt im Schwarzwald bereichern

    Wie Landfrauen den Markt im Schwarzwald bereichern

    Haslach im 72898fc720974364824c1e7e62666c8cKinzigtal: Jeden Samstag findet ein Markt im malerischen Fachwerkstädtle statt. Bauern bieten ihre Brathähnchen, Eier, Nudeln, Holzofenbrote, Kartoffeln an.

    Biometzger verkaufen den echten Schwarzwälder Speck. Gärtner häufen Zucchini, Weintrauben, Artischocken auf ihre Tische, je nach Jahreszeit. Blumen aus dem eigenen Garten, zum üppigen Strauß gebunden – das ist Sommer pur!

    Melonen aus dem eigenen Anbau

    Im Obsthof Sommer wachsen Melonen im Freiland. Hier herrscht ein mildes Weinbauklima.

    Kinzigtal – Heimat der Schwarzwälder Kirschtorte

    Lanfrauen auf dem Haslacher Markt

    4x im Jahr bereichern die Landfrauen den an sich schon bunten Markt. Sie bewirten die Marktbesucher mit ihren selbst gebackenen Kuchen und Torten. Äpfel, Birnen, Blaubeeren wachsen in ihren Gärten. Eier legen die Hühner auf dem Hof. Die Sahne kommt von den Schwarzwälder Kühen und das Korn von ihren Feldern beziehen sie als Mehl aus den heimischen Mühlen. Regionaler geht’s nicht!

    Produkte aus den Gärten der Landfrauen.

    Landfrauen entwickeln Delikatessen aus den Früchten, die in ihren Gärten und Feldern wachsen. Frau Schmid vom Vorderhof kocht Marmelade mit ihren Erdbeeren, Mirabellen und Rhabarber. Aus Holunderblüten entsteht Sirup und aus den Beeren Saft und Likör. Die Kräuter aus ihrem Garten verarbeitet sie zu Estragon-Essig oder Rosmarinöl. In schönen Flaschen wirken sie noch einen Tic edler.

    Melanie Göppert stellt aus Ölen spezielle Seifen her.

    Natürliche Pflege, geschaffen für spröde oder fettige Haut, selbst zum Haarewaschen und als Rasierseifen. Für Pickel und unreine Haut hält sie eine Seife bereit – mit Salz. Melanie Göppert hat schon so viel Erfahrung mit der Seifenherstellung, so dass sie inzwischen Kurse veranstaltet.

    Es war ein schöner Tag auf dem Haslacher Wochenmarkt mit attraktiven Angeboten. Die Kuchen schmeckten hervorragend, ebenso die Melone. Mit der Seife habe ich schon meine Haare gewaschen – sehr angenehm!

    Mehr über Haslach im Kinzigtal:
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