Schwäbisches Nationalgericht – regional bis ins Letzte.
Linsen wachsen auf der Alb, Weizen für die Spätzle auf jedem ordentlichen Schwabenacker. Die Eier für die Spätzle stammen von glücklichen Hühnern, von ebensolchen Schweinen werden die Saitenwürste produziert.
1/4 Sellerie
¼ Petersilienwurzel
5 cm Lauchstange
Schwarzwälder Speck (Räucherschinken)
½ Peperoni
Salz
200 Gramm Linsen
200 Gramm Spätzle (Schwäbische Eier-Teigwaren)
2 Paar Saiten (Wiener Würstchen)
Schmand
(Dieses Rezept ist für zwei Personen berechnet)
Zutaten für das urschwäbische Nationalgericht
Im Gegensatz zu den berühmten Maultaschen scheint mir diese schwäbische Hausmannskost kaum verbreitet. Besonders gut schmecken Linsen, Spätzle und Saiten – wie viel Eintöpfe – in der kalten Jahreszeit. Dann wärmt es noch zusätzlich von innen.
Übersetzung für alle Nichtschwaben und Neig’schmeckte.
Linsen dürften bekannt sein – getrocknete flache Hülsenfrüchte, ähnlich wie Erbsen. Mit Spätzle bezeichnen die Schwaben eine Eier-Mehl-Masse, die stückchenweise von einem Spätzle-Brett ins kochende Wasser geschubst wird. Schwäbische Hausfrauen schaben ihre Spätzle so schnell und selbstverständlich wie andere Leute Zeitung lesen. Ich verwende getrocknete Spätzle – die ein „Neig’schmeckter“ nicht von Nudeln unterscheiden kann – aus dem Teigwarenregal des Supermarktes. Für das „Spätzle schaben“ fehlt mir die Übung und die Geduld. Saiten haben nichts mit Musik zu tun. Im nichtschwäbischen Sprachraum sind sie unter der Bezeichnung „Wiener Würstchen“ bekannt.
Zubereitung:
Die Linsen mindestens drei Stunden einweichen, besser über Nacht. Sind sie frisch, sind sie morgens sogar manchmal schon gekeimt. Damit verringert sich die Kochzeit. Ungefähr zwanzig Minuten müssen sie ohne Salz im Wasser leicht köcheln, danach auf einem Sieb abtropfen lassen.
Spätzle in siedenden Salzwasser gar werden lassen. Im Gegensatz zu Spaghetti brauchen sie mindestens fünfzehn Minuten Kochzeit.
Inzwischen das Suppengrün – Sellerie, Petersilienwurzel, Lauch – ziemlich klein schneiden, damit später die Linsen noch zu sehen sind. Den Speck fein würfeln, die Peperoni fein wiegen, damit der Pfeffergeschmack sich fein verteilt, und mit dem Suppengrün in etwas Fett anbraten. Die vorgekochten Linsen dazugeben und gut verrühren. Erst jetzt salze ich, denn der geräuchert Speck schmeckt durch. Pfeffer und andere Gewürze entfallen, da die Peperoni und das Suppengrün genug würzen und sich der Linsengeschmack entfalten kann. Jetzt mit Wasser aufgießen, keine Fleischbrühe, denn nach circa zehn Minuten köcheln lege ich die Saiten oben auf das Gemüse, damit sie warm werden und auch ihren Geschmack an die Linsen abgeben.
Die Spätzle abgießen und mit dem Linsengemüse mit einem Klecks Schmand anrichten.
P.S.
Schmand ist überhaupt nicht schwäbisch, sondern mein Lieblingsverfeinerer. Echte Schwaben würden die Linsen mit Essig, Rotwein oder scharfem Senf verfeinern.
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