Der Name „Blauer Boll“ ist wörtlich zu nehmen. Barlach beschreibt Boll als beleibt, kurz vor dem Schlaganfall – dann nämlich läuft er blau an.
Außerdem trinkt er gern. Wahrscheinlich hat er einen konstanten Alkoholpegel. In der Stuttgarter Staatstheater-Inszenierung von Stephan Rottkamp färbt Boll sich selbst ein, mit cremiger, blauer Farbe.
Eine Plastikfolie, wie eine Gartentischdecke, spannt sich über den Boden der riesigen Bühne (Robert Schweer) und bildet die Rückwand. In der Mitte stehen Eimer mit blauer, grüner, roter, weißer, schwarzer, brauner Farbe – sahnige, dicke Farbe. Sie greifen in die Kübel und malen ihre Körper an. Kostüme von Kirsten Dephoff – Farbe statt Textil.
♀ Séraphine – Entdeckung einer Malerin in arte.tv
arte-tv: Film über die verkannte Künstlerin Séraphine de Senlis, die von dem Kunstsammler Wilhelm Uhde entdeckt wird. Leider kommt beiden der Kriegsausbruch in die Quere. Frankreich erweist sich für den frankophilen Kunstliebhaber als heißes Pflaster, das er fluchtartig mit seiner Schwester verlässt.