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  • ☛ Buchtipp: Gefährliche Schönheiten – Giftpflanzen im Garten

    ☛ Buchtipp: Gefährliche Schönheiten – Giftpflanzen im Garten

    Giftpflanzen möchte keiner gern im Garten haben, aber wie erkennt man die? Ein Buch mit zahlreichen Infos und Fotos von heimischen Arten gibt Auskunft. 42abde45ecc346db90b10cbcf90c154bVon Giftpflanzen bis zu harmlosen Verwechslungen.

    Giftpflanzen: Fingerhut an 1. Stelle – aus eigener leidvoller Erfahrung

    Den Fingerhut wollte ich aus meinem Garten entfernen, als mein Sohn ins Krabbelalter kam. Ich habe fleißig gezupft, mir hinterher die Hände gewaschen(!), und danach genüsslich ein Stück Brot gegessen. Nach zirka 3 Stunden wurde mir schlecht, dann schwindlig. Ich meinte, etwas Verkehrtes gegessen zu haben, was dann auch postwendend wieder heraus kam. So weit – so normal. Erst als mir dasselbe am nächsten Tag passierte, nachdem ich den Rest der Fingerhüte entfernt hatte, erkannte ich den Zusammenhang.

    Gefährliche Schönheiten - Giftpflanzen im Garten: Roter Fingerhut - schön und giftig
    Roter Fingerhut / Digitalis purpurea © Wikicommons CC3.0 H. Zell

    Also: Falls Sie keine Lust verspüren, rückwärts zu essen, nutzen Sie zum Jäten dicke Handschuhe. Das Gemeine daran ist, dass die Anzeichen der Vergiftung nicht sofort kommen, sondern mit einigen Stunden Verspätung. Bei kleinen Kindern vielleicht schneller. Aber auch dann ist ein Zusammenhang schwer zu erkennen.
    Übrigens hat Agatha Christie einen Lord in einem Krimi mit Fingerhut ermorden lassen. Ihm wurde ein Salat serviert, der – statt mit dem ähnlich aussehenden Borretsch – mit Fingerhutblättern gewürzt war (aber das nur am Rande).

    Giftpflanze: Hundspetersilie und andere Doldenblütler

    Gefährliche Schönheiten - Giftpflanzen im Garten: giftige Hundspetersilie
    Hundspeterslie / Aethusa_cynapium © Wikicommons Stefan Lefnaer CC4.0

    Sie sieht fast so aus wie eine glatte Petersilie, kann aber im Gegensatz dazu zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Sie enthält vergleichbare Giftstoffe wie der gefleckte Schierling, der auch ähnlich aussieht. Ein Trank aus diesem Doldengewächs wurde in der Antike dem Opfer bei Hinrichtungen kredenzt. Sokrates ist der bisher prominenteste Vertreter dieser eleganten „Selbstmord-Methode“ durch den Schierlingsbecher.
    Also: Vorsichtshalber krause Petersilie aussäen, die ist unverwechselbar.

    Giftpflanze: Holunder – sollte das ein Irrtum sein?

    Gefährliche Schönheiten - Giftpflanzen im Garten: Schwarzer Holunder mit reifen, dunklen Beeren
    Schwarzer Holunder / Sambucus nigra © Pixabay 59745 Hans Braxmeier CC1.0

    Hier wird sich manche fragen, ob das hierhin gehört. Schließlich gilt der Holunder als Heilpflanze. Ganze Generationen schwören auf den schweißtreibenden Tee bei Erkältungen. Die Hollerküchle gelten als leckere Spezialität und die Holundermarmelade aus den Früchten hilft zuverlässig bei Durchfall.

    Stimmt – hier geht es lediglich um die grünen Teile und die Beeren, die nicht roh gegessen werden dürfen. Erst durch Erhitzen verlieren sie die Giftstoffe. Das gilt übrigens auch für Bohnen. Gekocht sind sie ein wohlschmeckendes Gemüse, roh sind sie giftig. Es ist also wichtig, die Bohnen für den Salat immer zuerst abzukochen.

    Gefährliche Schönheiten – Giftpflanzen im Garten

    Das und mehr – von Ackerbohne bis Zucchini – hat Bruno P. Kremer in seinem bemerkenswerten Buch zusammengetragen. Es geht ihm nicht darum, diese Pflanzen zu verbannen. Vielmehr möchte er, dass sie im Garten weiterleben können, denn viele Arten sind in der Natur stark gefährdet. Wer das Gefahrenpotential kennt, kann verantwortungsvoll damit umgehen.


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    Buchtipp: Gefährliche Schönheiten – Giftpflanzen im Garten

    Gefährliche Schönheiten – Giftpflanzen im Garten

    Heimische Arten, die man kennen sollte

    von Bruno P. Kremer

    Softcover – 9783258082813

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  • ✿ Natur und Wetter im September – blühende Herbstzeitlosen

    ✿ Natur und Wetter im September – blühende Herbstzeitlosen

    Nein, Sie haben sich nicht geirrt – Sie sehen im September einen Krokus auf der Wiese. Das hat nicht mit dem Klimawandel zu tun, sondern mit intakter Natur – also dem genauen Gegenteil.

    Herbstzeitlosen blühen im September.

    Herbstzeitlosen im Gras
    Herbstzeitlosen öffnen ihre Blüten bei Sonnenschein


    Nicht die Blume hat sich in der Jahreszeit um ein halbes Jahr verspätet, sondern die Bezeichnung. Dieser Krokus im Herbst hört auf den Namen „Herbstzeitlose“ und läutet die kommende Jahreszeit ein, nämlich Herbst und Winter. Genau wie der Krokus zu den ersten blühenden Pflanzen gehört, die uns nach dem Winter das Herz höher schlagen lassen: endlich kommt das Frühjahr und damit die warme und helle Jahreszeit.

    Herbstzeitlosen sind giftig, also nicht so harmlos, wie sie aussehen.

    Herbstlosen auf der Wiese

    Früher mussten die Milchmädchen über die Weide laufen und die lila Herbstkrokusse entfernen, damit die Kühe sie nicht fraßen. Das Vieh wurde krank und die Milch war verseucht.
    Heute sieht mensch nur noch selten Kühe auf der Weide und Milchmädchen wurden ersetzt durch landwirtschaftliche Facharbeiter oder Agraringenieure.

    Herbstzeitlose Blüte, Kleeblüten


    … aber die Herbstzeitlosen sind geblieben!

    Wetter im September

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    Mehr über das Wetter 2023

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  • ♫ Inhalt/Handlung: Teseo – Oper von Georg Friedrich Händel

    ♫ Inhalt/Handlung: Teseo – Oper von Georg Friedrich Händel

    Teseo: In der Oper legt sich der Held Teseo mit Medea an, der Bosheit in Person. Er will sie partout nicht heiraten. Wer kann es ihm verdenken?

    Teseo liebt Agilea, die auch ihn liebt.

    Clizia liebt Arcane, die jedoch immer wieder versucht, ihn eifersüchtig zu machen – was ihr hervorragend gelingt. So bleibt deren Beziehung spannend. Beide Paare könnten froh und glücklich sein, wären da nicht König Egeo, und vor allen Dingen Medea, die böse Zauberin.

    Medea hat gerade durch ihre Kräfte dafür gesorgt, dass König Egeo den Krieg gewinnt. Dafür versprach er, sie zu heiraten und damit zur Königin zu machen. Jetzt kommen ihm aber die Gefühle dazwischen, denn er hat sich in die schöne Agilea verliebt, die jedoch nicht ihn, sondern Teseo liebt.
    Wie Könige nun mal sind, halten sie sich für unwiderstehlich und nehmen solche Ablehnung nicht ernst. Teseo stellt sich für ihn nicht als Hindernis dar, wohl aber Medea. Vorsichtig fragt er bei ihr an, wann sie denn zu heiraten gedenkt. Sie hat es aber nicht eilig, denn sie verliebte sich in Teseo. Dummerweise zeigt König Egeo seine Freude darüber zu stark und verrät, dass er sich in Agilea verliebt hat. Hier schluckt Medea, denn wenn sich jemand über die Entlobung freuen darf, dann sie.

    Als sie zu Teseo  geht und ihm klar machen will, dass er fortan ihr Geliebter sein wird, schwärmt Teseo ihr von seiner Liebe zu Agilea vor. Das geht Medea zu weit. Sie erzählt Teseo, dass der König ein Auge auf Agilea geworfen hat, sie zur Königin machen möchte, und bietet ihm an, die Sache zu bereinigen. Teseo sagt freudig(!) zu. Medea bringt Agilea in ihre Gewalt und lässt sie von ihren Furien verprügeln, weil sie nicht von Teseo lassen will.



    Oper Teseo von Händel: Medea wartet auf ihre OpferErst als Medea damit droht, Teseo umzubringen, gibt sich Agilea geschlagen und willigt ein. Sie soll ihm nicht nur sagen, dass sie den König heiraten wird, sondern auch, dass es aus Liebe und Überzeugung geschieht.
    Als Agilea mit Teseo allein ist, klärt sie ihn auf. Medea lässt beide gewähren und wünscht ihnen Glück. Damit könnte diese Oper zu Ende sein, wenn diese Person nicht die vor Bösartigkeit sprühende Medea wäre. Wenn sie Teseo nicht bekommen kann, dann soll Agilea ihn erst recht nicht haben. Er muss also sterben. Das soll König Egeo erledigen, dem sie einredet, Teseo wolle nicht nur die von ihm auserwählte Frau, sondern auch seine Macht als König besitzen. Medea gibt Egeo den Giftbecher, den er Teseo anbieten soll. Kurz bevor Teseo trinkt, erkennt König Egeo an einem Kennzeichen in Teseo seinen Sohn, der als Jugendlicher verschleppt wurde. Gerade rechtzeitig entreißt er ihm den Giftbecher.
    Nach diesem doppelten Pech fährt Medea, je nach Inszenierung, mehr oder weniger theatralisch zur Hölle. Im Abschlusschor besingen alle die neu gewonnene Harmonie („Ed il Ciel in bella face, Splende, Fa la cara pace, Dolce premio dell’Amor.“)

    Teseoddca9d611ae34d65899539fa37f78bb4Oper in fünf Akten von Georg Friedrich Händel, Libretto von Nicola Francesco Haym. Die Uraufführung fand am 10. Januar 1713 im Queen’s Theatre statt.

    Die Besetzung bei der Uraufführung:
    Teseo – (Soprankastrat)
    Agilea – (Sopran)
    Medea – (Sopran)
    Egeo (Altkastrat)
    Clizia – (Sopran)
    Arcane – (Alt)
    Priester der Minerva – (Bass)



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    Teseo:

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  • ✿ Erntedank – das herbstliche Freudenfest

    ✿ Erntedank – das herbstliche Freudenfest

    bf742697ca3d48ceb8fc20d6b00bd4c8Traditionell feiern Christen überall  auf der Welt am ersten Sonntag im Oktober  das Erntedankfest. Doch auch für Menschen aus anderen Religionen oder ohne religiöse Zugehörigkeit sind gute Ernten ein Grund zum Feiern und Danken. 

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    In unserer Region konnten wir unsere Nahrung  in diesem Jahr frei von Ehec-Viren genießen.
    Gesundes Obst, Gemüse, Milch, Ei und Fleisch ist nicht immer selbstverständlich.
    Unsere heimische Natur wurde nicht von atomaren Strahlen verseucht.
    Unsere Biobauern und Biogärtner bewirtschaften ihre Felder ohne Gift.

    Wir dürfen dafür dankbar sein.

     

    Gärtner:

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  • ☛ September-Krämermarkt in Kirchheim unter Teck – Raritäten für den Herbst

    ☛ September-Krämermarkt in Kirchheim unter Teck – Raritäten für den Herbst

    5e07a756f9434346b84e2e5253c8141cWo gibt es noch Fliegenpatschen? Auf dem Krämermarkt, der in Kirchheim unter Teck an jedem ersten Montag im Monat stattfindet. Hier finden sich lauter kleine Fachgeschäfte ein, jedes mobil mit einem Verkaufsstand.

    w.markt .fliegen.patsche

    Dieser Krämer hat sich auf Küchengeräte und Haushaltswaren aus Holz spezialisiert. Neben Bürsten, Kochlöffeln, Holzmodeln, Back-, Tranchier- Früchstücks- und diversen anderen Schneidbrettern bietet er etwas ganz Besonderes an. Fliegenklatschen aus Leder, mit einem Holzgriff und sogar dem passenden Motto wie „Trefferquote 100%!!!“, oder „Bei mir hast du keine Chance!!!“, oder „Das Imperium schlägt zurück!!!“. Genau das Richtige für den Herbst, denn da vermehren sich noch einmal Fliegen und Wespen, als wollten sie ihre gesamte Nachkommenschaft für das nächste Jahrhundert über den Winter bringen. Die Chemische Industrie überflutet die Supermärkte mit allerlei Giften, die unsere „Lebensmittel schützen“ sollen. Nicht jede Hausfrau mag einen derartigen giftigen „Schutz“, sondern erledigt das lieber von Hand – biologisch abbaubar.

    Krämermarkt:
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  • ♂ Inhalt / Handlung: Der Blaue Boll von Ernst Barlach

    ♂ Inhalt / Handlung: Der Blaue Boll von Ernst Barlach

    Der Blaue Boll – ein Drama über das Leben des Mecklenburger Gutsbesitzers5f176efe9d7c43f79190b314c933cc6c Boll.   Die Zeit reicht vom Morgen bis zum nächsten Morgen, 24 Stunden, in denen sich dramatische Dinge ereignen.

    Gutsbesitzer Boll und seine Frau Martha kommen in die Stadt.

    Der blaue Boll von Ernst BarlachSie kommen, um sich mit Verwandten zu treffen und Besorgungen zu machen. Boll trägt seinen Beinamen „blau“ wegen seiner Neigung zum Schlagfluss, der ihm das Blut in den Kopf schießen lässt und ihn blau färbt. Er isst und trinkt übermäßig – besonders Letzteres. Auch dafür steht der Beiname.
    Martha, Bolls Frau, erledigt Einkäufe, während Boll auf dem Markt wartet.

    Der Blaue Boll trifft Grete

    Hier rennt ihm die – von ihrem Mann verfolgte – Grete über den Weg.  Sie fragt ihn, wo sie sich verstecken kann. Boll zeigt ihr den Weg zum Kirchturm, während der Schweinehirt Grüntal weiter nach seiner Frau sucht. Sie hat wieder eine ihrer Wahnvorstellungen, in der sie ihre drei Kinder umbringen möchte. Boll führt Grüntal auf die falsche Fährte und begibt sich auf den Turm. In Grete erkennt er eine verwandte Seele, denn er kämpft ebenfalls mit Halluzinationen. Er sieht sich als zweite Person; weiß nicht, ob er derjenige ist, für den ihn alle halten. Noch sucht er ein leichtes erotisches Abenteuer, aber Grete verfolgt stur ihren Plan. Wenn er ihr Gift besorgt, das ihre Kinder schnell und schmerzlos umbringt, wird sie ihn „liebhaben“ – eher nicht. Sie verabreden sich für den Abend an einer bestimmten Stelle.

    Inzwischen warten der Bürgermeister, Schweinehirt und Martha auf Boll. Boll redet solch wirres Zeug, dass sogar Martha an seinem Verstand zweifelt.

    Der Blaue Boll und Grete in der Spelunke zur „Teufelsküche“

    In der Dämmerung trifft Boll auf Grete, die das Gift von ihm fordert. Als Boll merkt, dass er seinen „Lohn“ nicht so ohne Weiteres bekommt, lädt er sie in der Spelunke zur „Teufelsküche“ ab. Der Wirt „Elias, der Teufel“ verspricht, sich um sie zu kümmern. Auch er meint, leichtes Spiel mit der geistig labilen Frau zu haben, doch hier hat er sich getäuscht. Grete lässt ihr Ziel, ihre Kinder zu vergiften, nicht aus den Augen. Elias bringt ihr Essen und eine Flasche Schnaps, muss sich aber noch um seine Gäste kümmern.
    In der Zwischenzeit sitzen Bolls Vetter Otto und seine Frau Martha in der „Goldenen Kugel“, betrinken sich und reden wirres Zeug. Boll gabelt unterwegs einen Mann auf, den er für den Herrgott hält, und lädt ihn in die „Goldene Kugel“ ein. Es entspinnen Dialoge, wie sie nur Betrunkene von sich geben und verstehen. Martha scheint noch die Nüchternste zu sein und bestimmt, dass sie nach Hause fahren sollen. Da rutscht Boll der folgenschwere Satz heraus: „Grete, ich lass dich nicht allein“
    Sofort schrillen bei Martha die Alarmglocken – Grete!
    Inzwischen durchlebt Grete im Wirtshaus zur Teufelsküche eine ihrer Wahnvorstellungen. Sie hört Stimmen und sieht, wie ihre drei Kinder in die Hölle geführt und verbrannt werden. Als sie immer heftiger schreit, stürzen Elias und seine Frau Doris herein. Doris hat Erfahrung mit geistig Weggetretenen. Sie lässt Grete die Flasche (Gift) leer trinken, wiegt sie wie ein Kind und redet beruhigend auf sie ein, bis sie eingeschlafen ist.

    Der Spuk ist vorüber

    Am nächsten Morgen findet Boll Grete in der Kirche. Ihr Schub ist vorüber. Es plagen sie lediglich Kopfschmerzen vom Schnaps. Boll lässt sie nach einer Aussprache mit seinem Kutscher nach Parum fahren – ihrem Heimatort.
    Ohne Gift!

    Der Blaue Boll, Drama von Ernst Barlach, wurde 1926 in Stuttgart uraufgeführt, aber nach drei Vorstellungen wieder abgesetzt. Später hatte „Der Blaue Boll“ großen Erfolg in Berlin, mit Heinrich George in der Hauptrolle. Das Werk enthält zahlreiche Bilder und Orte aus Barlachs Heimat Mecklenburg. Ein Teil der Handlung spielt im Güstrower Dom.

    Personen:
    Kurt Boll – wohlhabender Gutsbesitzer
    Martha Boll – seine Frau
    Otto Prunkhorst – Gutsbesitzer und Vetter von Boll
    Schweinehirt Grüntal
    Grete Grüntal – Frau des Schweinehirten Grüntal
    Elias, der Teufel – Wirt
    Doris – seine Frau
    Bürgermeister
    Holtfreter – Schuhmachermeister
    Virgin – Uhrmacher
    Saugwurm – Kutscher
    Käselow, Splint und Mehlspeis – drei Tote

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  • ♂ Der blaue Boll von Ernst Barlach – Kostüme aus dicker, cremiger, bunter Farbe

    ♂ Der blaue Boll von Ernst Barlach – Kostüme aus dicker, cremiger, bunter Farbe

    5f176efe9d7c43f79190b314c933cc6cDer Name „Blauer Boll“ ist wörtlich zu nehmen. Barlach beschreibt Boll als beleibt, kurz vor dem Schlaganfall – dann nämlich läuft er blau an. w.DER BLAUE BOLL HP2 0104 mittel700Außerdem trinkt er gern. Wahrscheinlich hat er einen konstanten Alkoholpegel. In der Stuttgarter Staatstheater-Inszenierung von Stephan Rottkamp färbt Boll sich selbst ein, mit cremiger, blauer Farbe.
    Eine Plastikfolie, wie eine Gartentischdecke, spannt sich über den Boden der riesigen Bühne (Robert Schweer) und bildet die Rückwand. In der Mitte stehen Eimer mit blauer, grüner, roter, weißer, schwarzer, brauner Farbe – sahnige, dicke Farbe. Sie greifen in die Kübel und malen ihre Körper an. Kostüme von Kirsten Dephoff – Farbe statt Textil. (mehr …)

  • Atomkraft? Kernenergie? Sicher? 500 Jahre lang?

    Atomkraft? Kernenergie? Sicher? 500 Jahre lang?

    06d6fd773fdd4abe9b75cd59da265e0eWir wissen nicht, wie lange das radioaktiv verseuchte Wasser braucht, um aus Japan zu uns zu kommen.

    Was wir wissen.

    w.hafenWir hinterlassen den kommenden Generationen mit den Atommeilern eine gefährliche Bürde, die wir nicht im Griff haben. Können wir diese Technologie zum jetzigen Zeitpunkt – an dem Alternativen sichtbar sind – verantworten?
    Wir wissen nicht, wann wir keine Fische mehr essen können, weil sie giftig sind.
    Wir wissen nicht, wann die Fischer sich eine andere Arbeit suchen müssen.
    Wir wissen nicht, wann die Strände weltweit so stark belastet sind, dass keiner darin baden, tauchen oder surfen kann – es sei denn, er /sie / es nehmen eine Strahlenkrankheit wie Leukämie in Kauf.
    Wir wissen nicht, was das für die Touristik-Branche und alle damit verbundenen Arbeitsplätze bedeutet.

    Wie sah das Leben vor 500 Jahren aus, also um 1500?

    Gehen wir einmal davon aus, dass der Atommüll noch für 500 Jahre giftig ist – das sind nach heutiger Schätzung die niedrigsten Werte. Die Menschen der Renaissance waren große Erfinder, Künstler, Techniker. Sie bewegten sich entweder zu Fuß, auf Pferden, Eseln oder Kühen fort oder ließen sich von diesen ziehen. Bis auf Leonardo da Vinci dachte wohl noch niemand daran, dass eine Fortbewegung ohne menschliche oder tierische Energie möglich ist.
    Zum Heizen standen in den  Schlössern Kachelöfen bereit, die sogar schon aus einem Nebenzimmer befeuert werden konnten – Vorläufer unserer Heizung. In der übrigen Bevölkerung wärmte eine Lehmkugel oder das Vieh die Menschen. An Tag und Nacht – Sommer wie Winter – klimatisierte Räume dachte damals noch niemand.
    Zur Beleuchtung diente ein Feuer, das mit Bienenwachs, Talg von Tieren oder Pech etwas gebremst wurde und somit länger anhielt. In den Schlössern reflektierten Spiegel die Kerzen und sorgten für Helligkeit. Niemand hätte sich in der Zeit vorstellen können, dass Helligkeit in der Dunkelheit anders als mit einem Feuer erreicht werden kann.

    Wie werde ich satt – in den nächsten Tagen, Wochen, über den Winter?

    Wie schütze ich mich vor Feuersbrunst, Hagelschauer, Pest? Diese Sorgen trieben die Menschen vor 500 Jahren um. Unsere heutige Sorge gilt dem Arbeitsplatz. Wie sichern wir unseren Lebensstandart? Wo verbringen wir unseren nächsten Urlaub?
    Was wissen wir davon, wie Generationen nach uns ihre Freizeit gestalten, wie viel Energie sie brauchen, wie diese Energie gewonnen wird? Wir wissen mit Sicherheit, dass wir mit dem giftigen Atommüll den kommenden Generationen ein ungelöstes Problem hinterlassen, selbst dann noch, wenn sofort alle Atommeiler abgeschaltet werden. Zur Frage der Verantwortung – siehe oben!

    Atomenergie:

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  • ♀♂  Geschenkbuchtipp: Frauenarten

    ♀♂ Geschenkbuchtipp: Frauenarten

    77e46d07157048efbe5c0ad7d1272409Waren es bei den Männerarten hauptsächlich Tiere, begeben wir uns bei den „Heimischen Frauenarten“ in das Reich der Pflanzen. Geschrieben und aufgebaut nach dem bewährten Muster der Männerarten, ebenfalls mit Texten von Claudia Schreiber und Illustrationen von Kai Pannen.

    Claudia Schreiber unterscheidet vier Frauenarten

    Cover: Heimische FrauenartenGiftige Arten wie die Kratzbürste
    Genießbare Arten wie die Leseratte
    Schmackhafte Arten wie die Chamäleondame
    Ungenießbare Arten wie die Mimose

    Jede Frauenart wird charakterisiert in einer klaren Gliederung, ebenfalls 4-fach.

    • Vorkommen, Aussehen, Erkennungsmerkmale: Das Frauenimitat „Diese Damen bestehen zum großen Teil aus in Form gebrachtem schnittfestem Stärke-Gel, in das kleine Fleischstücke gebettet sind.“
    • Verhalten, Bewegung: Die Stütze „Als sehr gesellige Frau lebt eine professionelle Stütze auf gastlichen Stationen mit bis zu hundert Klingeln, die sie anrufen.“
    • Ernährung, Sexualleben, Nestbau: Die Handarbeiterin „Sie paaren sich gern mit Sport- und Werklehrern und bleiben mit ihnen fest verbunden wie ein Zickzackstich mit dreifacher Kettmasche“.
    • Verwandte, Verwechslung: Die Powerfrau „ In Unternehmen stehen diese Energiebündel hoch im Kurs, nur nennt man sie nicht Powerfrau – ihre Akte steht unter D wie Dussel.“

    Überall findet Claudia Schreiber beides, sowohl Positives: Die Omma „Hat für Besucher immer ein frisches Bier im Kühlschrank“, aber auch Negatives: „Lässt ihr Gebiss im Glas auf dem Esstisch stehen“.

    Die Bilder hat Kai Pannen, wie auch in Heimische Männerarten, sehr pointiert gezeichnet.
    Die Emmanze wird als ein Krokodil dargestellt, das eindeutig Alice Schwarzers Gesichtszüge trägt. Sogar ein Federhalter klemmt in ihrer grünen Klaue. Das Gegenteil ist die Tussi, eine Pudeldame mit rosa gefärbten Haaren, die bei einer sanften Brise elegant verwehen. Umweht wird sie von Dauerwelle, rosa Halsband, rosa Stola um die Schulter; im Hintergrund blaues Meer und eine Yacht im Hafen – fertig ist die Paris Hilton.

    Ein Buch für Frauen, die hier viel über ihre Geschlechtsgenossinnen erfahren, was ihnen vorher vielleicht noch nie so aufgefallen ist. Männer können das Büchlein durchblättern wie einen Katalog und abhaken, wen oder was sie gerade erlegt haben.

    Heimische Frauenarten | Ein Bestimmungsbuch von Claudia Schreiber und Kai Pannen

    Flora in Buch, Garten, Vase:

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  • ✍ Foto-Buchtipp: Shades of nature – Wildtiere in Schwarz-Weiß

    ✍ Foto-Buchtipp: Shades of nature – Wildtiere in Schwarz-Weiß

    Nur in Schwarz12ea212016b24674a8b2fd020b3ddce6 und Weiß sind die Bilder dieses Buches gehalten. Heinrich van den Berg fotografierte sie in der freien Natur der afrikanischen Steppe.

    Schwarz-Weiß-Bilder erfordern eine andere Art des Sehens.

    cover shades of natureWährend normalerweise der Hintergrund hell aussieht, kann es auf den Fotos durchaus dunkel sein. Ein blauer Himmel bildet den anthrazitfarbenen Hintergrund, während die Giraffen vorne hell strahlen. Selbst die hellen Wolken am Himmel geben dem Bild etwas Bedrohliches. Das muss aber nicht sein – im Gegenteil.
    Die Nase eines Löwen über zwei Seiten dieses großformatigen Buches sieht weich und lieb aus, die Haare samtig. Die Unterschrift lautet: „Löwen lieben den Geruch von Wasserbetten und Warzenschwein. Sie sind verzaubert vom Duft der Weibchen. Aber der süßeste Duft für Löwen ist der moschusartige Geruch der Panik.“
    Sämtliche Bilder werden von poetischen Bildunterschriften begleitet. Vier Fellstrukturen nebeneinander in dem Buch zeigen ganz unterschiedliche Streifen. Die Unterschrift: „Die Gene hängen Tagträumen nach und gähnen. Zwischen Nickerchen und Plauderei stricken Sie Pullover für die Enkel.“ Die hier ausgewählten Arten sind das Steppenzebra, das Nilkrokodil, die Giraffe und der Bongo – so steht es in den Erklärungen am Ende des Buches.
    Überhaupt werden Muster durch die fehlende Farbe deutlicher sichtbar.
    Zum Beispiel in der Wüste, in der kleine Sanddünen zu sehen sind. Quer dazu hat eine Schlange eine Spur gezeichnet. Es sieht aus wie eine Leiter, in der sie sich hochgeschlängelt hat. Und tatsächlich folgt das Auge von unten nach oben diesen Spuren so lange, bis sie das Ende der Schlange, nämlich die Schlange selbst, entdeckt hat.

    Poetische Texte

    Ohne störenden Hintergrund wirken die verzahnten Hörner der Impalaböcke wie ein Reißverschluss. Dabei wollten sie nur ihre Kräfte messen. Die Hornspitzen stehen so weit vom Kopf ab, dass sie dem anderen nicht weh tun können. Dieses Kräftemessen wird erst richtig ernst, wenn es um die Gunst der Weibchen geht: „Ein Impalamännchen besitzt den Schlüssel zum Herzen der Weibchen in der Herde. Mit dem Schlüssel werden alle anderen Männchen ausgeschlossen.“
    Auf den höchsten Punkt hat es ein Pavian geschafft, der auf einem Termitenhügel sitzt. An seinem Schwanz zieht ein kleiner Pavian, der ihm diesen Platz streitig macht. Dazu steht geschrieben: „Auf dem Thron riskiert man nicht nur, den Blick zu verlieren. Schon vieles, gar ein Leben oder Schwanz, musste allein für das Gefühl der Autorität geopfert werden.“
    Um seinen ausgestreckten Schwanz muss das Gürteltier nicht fürchten. Gleich über zwei Seiten des Buches wetzt es wie ein fliegender Tannenzapfen, so schnell die kurzen Beinchen es tragen. In der Unterschrift sehen wir, welche Parallelen es zu Menschen gibt: „Stell dir vor, jeden Tag einen Panzer zu tragen, um dich vor dem Feind zu schützen. Stell dir vor, jeden Tag Anzug und Krawatte zu tragen, um sich vor der Unzulänglichkeit zu schützen.“
    Genügend Schutz bietet der hoch aufgerichtete Rumpf des behaarten Skorpions, der über die Seiten krabbelt. Der Schwanz besteht aus verschiedenen Segmenten. Die obersten sind ganz dunkel. Am Ende des behaarten Segmentes sitzt ein gefährlicher Stachel. Gefährlich können wir ihn wahrscheinlich nur einordnen, weil wir um das tödliche Gift wissen. Als poetische Anmerkung: „Ein Fragezeichen krabbelt zwischen unseren Füßen. Wir möchten die Antwort gar nicht wissen, weil gegen Wissen kein Heilmittel bekannt ist.“
    Pure Lebensfreude verbreiten die Nilpferde, die einfach ihre Nasenlöcher verschließen und mit angehaltener Luft unter Wasser bleiben können. Wenn sie nach langer Zeit wieder an die Oberfläche kommen, drücken sie erst einmal ihre Luft heraus. Diese mittlere Explosion erzeugt eine Wasserfontäne, die vor einem dunkelblauen Himmel wie ein Feuerwerk wirkt.

    Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Beziehung, Motivation, Emotion, Kenntnis

    Heinrich van den Berg teilt die Schattierungen der Natur in die Elemente des Lebens ein. Durch die Reduzierung auf Schwarz und Weiß werden verschiedene Formen erst sichtbar. Nachdenklich bis träumerisch stimmen die poetischen Texte auf die Bilder ein. Ein Fotobuch, das immer wieder neue Details zeigt, je öfter man es in die Hand nimmt.

    Gleich bestellen:

    Shades of Nature von Heinrich van den Berg, White Star Verlag (14. Oktober 2015), Sprache: Deutsch, ISBN-10: 8863122687

     

     

    Löwe:

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