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  • ♫ La Boheme – Arme Künstler im idyllischen Paris

    ♫ La Boheme – Arme Künstler im idyllischen Paris

    Bühnenbild und Kostüme im Film „La Boheme“395a7b07914f4b569944e6049cc6da4c

    doppelte Damen aus Pflastersteinen

    Ein Atelier mit riesigen Dachflächenfenstern gibt den Blick frei über die Dächer von Paris – sofern die Scheiben von den Eisblumen befreit werden. In der spärlich möblierten Mansarde mit vielen an die Wände gelehnten Bildern steht als Mobiliar ein Tisch zum Schreiben der Romane, vier Stühle, an denen die Freunde ihr gemeinsames Mahl einnehmen und eine vollkommen zerschlissene Ottomane (auf der Mimi am Ende stirbt).
    Die Kulissen erinnern stark an Bühnenbilder (Ausstattung: Florian Reichmann).

    Der Blick in den Innenhof und die Gassen mit ihren Kopfsteinpflastern bezaubert. Wie von Puccini vorgeschrieben, laufen dort geschäftig die Studenten, Näherinnen, Bürger, Hausierer, Soldaten, Spielzeugverkäufer hin und her und singen oder bewegen sich im Takt der Zwischenmusik. Gehalten sind die Kostüme genau in der 1830er Mode (Kostüm: Uli Fessler).

    Ausstattung im Film „La Boheme“

    Diejenigen, die romantische Opern mit einer opulenten Ausstattung lieben, erleben eine Aufführung, die sich eng an die Regieanweisungen des Originals von Henri Murger hält, mit einem leichten Disney-Touch.

    Film oder Opernbühne?

    Gedreht wurde nur im Studio, und zwar mit den Mitteln des Films.
    Für das Kinopublikum bleibt das Gefühl von Bühne, erlebt aber nicht vom Zuschauerraum aus wie im Theater, sondern mitten drin aus verschiedenen Positionen
    – mit vielen Nahaufnahmen, manchmal sogar von oben herab –
    und es schneit und schneit und schneit…

    Opernneulinge

    Empfehlen kann ich diesen Film auch denjenigen, die einmal in eine Oper hineinschnuppern möchten, ohne sich der Prozedur eines Opernbesuchs unterziehen zu müssen. Sie finden hier einen eleganten Einstieg und vielleicht auch Lust auf mehr.
    Kurze Untertitel tragen viel zum Verständnis bei, ohne vom Geschehen abzulenken. Es ist, als ob in einer fremden Sprache gesprochen wird – in diesem Falle italienisch.

    „LA BOHÈME“ mit Musik von Giacomo Puccini– Film von ROBERT DORNHELM

    Produktion: MR-Film, Unitel
    Produzenten: Kurt J. Mrkwicka, Jan Mojto
    Key Executive Producer: Andreas Kamm
    Executive Producer: Catharina Mojto
    Co-Executive Producer: Oliver Auspitz
    Produktionsleitung: Christian Wolf
    Regie und Drehbuch: Robert Dornhelm
    DOP: Walter Kindler
    Camera Operator: Stephan Mussil, Stefan Biebl
    Oberbeleuchter: Kurt Jancik
    Ton: Thomas Schmidt-Gentner
    Kostüme: Ulli Fessler
    Maske: Hannelore Uhrmacher, Adolf Uhrmacher
    Szenenbild: Florian Reichmann
    Schnitt: Ingrid Koller

    Darsteller: Anna Netrebko, Rolando Villazón, Nicole Cabell, George von Bergen, Adrian Eröd, Vitalij Kowaljow, Tiziano Bracci, Ernst-Dieter Suttheimer, Ioan Holender, Konrad Huber, Mario Steller, Nick von der Nahmer, Bertrand de Billy

  • ♫ Oper „La Boheme“ mit grossen Opernstars im Kino

    ♫ Oper „La Boheme“ mit grossen Opernstars im Kino

    La Bohème395a7b07914f4b569944e6049cc6da4c von Giacomo Puccini – Film von Robert Dornhelm

    Koffer im MaleratelierAnna Netrebko und Rolando Villazón

    Wer sich wegen Anna Netrebko und Rolando Villazón den Film anschaut, kommt voll auf seine Kosten. Anna Netrebko verleiht Mimi durch ihren melodischen Sopran eine gewisse Zartheit, obwohl es mit ihrem Äusseren kollidiert. Sie sieht mit ihrer toupierten Frisur (Maske: Hannelore Uhrmacher, Adolf Uhrmacher), dem extratiefen Dekolletee und den rot, röter, am Rötesten geschminkten Lippen – farblich passend zum roten Samtkleid (Kostüm: Uli Fessler) – ungefähr so aus wie Liz Taylor im Kleopatra-Film. Kein Wunder, dass die Frau so friert und schliesslich an Schwindsucht stirbt!
    Rolando Villazon als Rodolfo brilliert  sowohl als grossartiger Sänger als auch imponierender Darsteller. So, wie er die Mimi anschmachtet und sich um ihre Krankheit besorgt zeigt, fliegen ihm alle Frauenherzen zu. Sein Rodolfo verkörpert die selbstlose Liebe eines armen Poeten, der seine Mimi liebt und nur das Beste für sie möchte, selbst wenn sie ihn dafür verlassen wird.

    Musik und Orchester:

    Alle, die diese Oper wegen der Musik lieben, hören das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der musikalischen Leitung von Bertrand de Billy mit hervorragenden Sängern. Die musikalische Einspielung stammt aus der Aufzeichnung der konzertanten Aufführung von „La Bohème” im April 2007 in der Münchener Philharmonie am Gasteig. Deshalb werden einige Darsteller im Film durch Sänger dieser Aufzeichnung ersetzt.

    Typen:

    Durch den Film wirbelt der lebenslustige Musiker Schaunard (Adrian Eröd), der von heute auf morgen lebt und immer Glück zu haben glaubt (Gesang: Stéphane Degout).
    Der bullige und griesgrämige Colline (Vitalij Kowaljow) verkörpert mit seiner Figur und seinem Bass den schwerfälligen Philosophen. Als er nach Schaunards unverhofftem Geldsegen sogar zum Friseur gehen kann, entlockt er seinem zivilisierten Spiegelbild so etwas wie ein zaghaftes Lächeln. Leider lässt seine Wirkung trotz der Frisur bei Frauen zu wünschen übrig. Sie laufen vor seinen Plattheiten davon.
    Stürmisch zeigen sich Marcel (George von Bergen), der eifersüchtige Maler (Gesang: Boaz Daniel) – der seine Musetta liebt, aber es auf keinen Fall zeigen will – und die verführerische Musetta (Nicole Cabell) mit ihrem starken Sopran und der erotischen Ausstrahlung. Wenn Marcel im Café so tut, als sähe er sie nicht, bringt er Musetta zum Rasen. Erheiternd die Szenen, wie er sich abwendet und schmollt. Auf sein theatralisches: „Bindet mich fest!“ springen die Freunde auf, binden ihn mit einem Schal an den Stuhl und tanzen um ihn herum. Diese burlesken Eifersuchts- und Versöhnungsszenen von Musetta und Marcel sind mit der Musik zusammen so selbstverständlich, dass man es sich gar nicht mehr anders vorstellen kann.

    Fazit:

    Alles in Allem ist dieser Film ein Opernerlebnis der besonderen Art, wobei es immer auf die Klangqualität des Kinos ankommt.
    In dieser Hinsicht hatte ich Glück.
    Dafür hörte ich überdeutlich das Popcorntütengeknister und die Kommentare der „Opernkenner“.

     

    „LA BOHÈME“ – Film von ROBERT DORNHELM

    Produktion: MR-Film, Unitel
    Produzenten: Kurt J. Mrkwicka, Jan Mojto
    Key Executive Producer: Andreas Kamm
    Executive Producer: Catharina Mojto
    Co-Executive Producer: Oliver Auspitz
    Produktionsleitung: Christian Wolf
    Regie und Drehbuch: Robert Dornhelm
    DOP: Walter Kindler
    Camera Operator: Stephan Mussil, Stefan Biebl
    Oberbeleuchter: Kurt Jancik
    Ton: Thomas Schmidt-Gentner
    Kostüme: Ulli Fessler
    Maske: Hannelore Uhrmacher, Adolf Uhrmacher
    Szenenbild: Florian Reichmann
    Schnitt: Ingrid Koller

    Darsteller: Anna Netrebko, Rolando Villazón, Nicole Cabell, George von Bergen, Adrian Eröd, Vitalij Kowaljow, Tiziano Bracci, Ernst-Dieter Suttheimer, Ioan Holender, Konrad Huber, Mario Steller, Nick von der Nahmer, Bertrand de Billy

    Drehzeit:  Februar 2008
    Drehort: Wien

  • ♫ Rosenkavalier: Wenn der Pudel mit der Wanze und die Henne mit dem Hahn…

    ♫ Rosenkavalier: Wenn der Pudel mit der Wanze und die Henne mit dem Hahn…

    Kostüme von Gesine Völlm und Bühnenbild von Rebecca Ringst im Rosenkavalier  in der Stuttgarter Staatsoper

    Herr von Faninal, der eitle, prahlerische Beau, bekommt von Gesine Völlm ein Hahnenkostüm verpasst.

    Vorn eine runde Geflügelbrust, hinten einen dicken Sterz, auf dem Kopf einen roten Hahnenkamm. Karl-Friedrich Dürr verkörpert diese Figur mit Würde, während er stolziert und singt – ganz Gockel. Als Glucke passt Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider mit rotem Hennenkamm hervorragend zum Hahn Friedrich Dürr und auch zu ihrer Rolle als Beschützerin der jungen Sophie.

    Rosenkavalier mopst sich

    Tierische Gesellschaft von Wanze bis Pudel

    Mit einem Schild auf dem Rücken buckelt der Valzacchi Torsten Hofmann wie eine Riesenwanze. Seine Hände und Ellenbögen verbinden sich wie Marionetten mit zwei weiteren Krabbelkäferfüssen. Bei jeder Armbewegung nach oben, unten rechts und links gehen synchron zwei weitere Füsse mit. Seine Gefährtin Annina Carola Guber mit geschminktem Affengesicht, gekleidet wie früher die Tanzäffchen auf den Leierkästen. Tierisch geht es zu im Rosenkavalier, wie zum Beispiel der Strauss (hört der etwa auf den Namen Richard?) , der ein Ei legt, das der Feldmarschallin Christiane Iven auf den Kopf gesetzt wird; oder Polizeikommissar Mark Munkittrick als schwarzer Pudel, der im Takt mit dem Ponpon-Schwanz wedelt.

    Der primitive Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt trägt seinen spärlichen Haarkranz kokett zu zwei Hörnern geformt zum diabolischem, roten Anzug. Im Rokokokostümchen eines Kavaliers gleicht Octavian Marina Prudenskaja einer Porzellanfigur, ebenso wie Sophie Mojca Erdmann im puderfarbenen Rokokokeid. Ein Überbleibsel/Mitbringsel aus dem ersten Akt des Bayreuther Parsifals scheint der geflügelte Sänger Bogdan Mihai zu sein.

    Gesine Völlms überschäumende Fantasie und Kreativität zeigt sich in den Massenszenen.

    Mir kommt sogar der Verdacht, dass die Statisten nur eingesetzt werden, um ihre wunderschönen Kostüme zu zeigen. Die Lakaien-Livree hat, von Hals bis Fuss, vorn und hinten die gleiche Einteilung. Vorn lässt die Perücke ein Gesicht frei und hinten einen Schafkopf. Je nach Situation wenden sich die Lakaien und wirken entweder höflich oder animalisch – super Idee.

    Bühnenbild von Rebecca Ringst

    Teufel im Anmarsch

    Die kreisrunde Bühne, die an einen überdimensionalen Reifrock erinnert, lässt die Zuschauern hineinschauen. Mal stellt sie einen geschlossenen Raum dar, mal wird sie durch ein breites Sternenband rechts und links zum Universum vergrössert.

    Im Schlafzimmer der Feldmarschallin Christiane Iven bestehen die Wände aus einer durchgehenden Allegorie im Rokokostil – eine Massensexszene – die wahrscheinlich auf ein Bordell hindeuten soll. Vielleicht ist damit auch die Freizügigkeit gemeint, wie der Regisseur sie sieht. In der Wirtshausszene öffnen sich die Wände und zeigen an Tischen ein Varietee-Publikum, das auf eine runde Tanzfläche schaut und sich die Vorstellung ansieht. Auf dem Höhepunkt drehen sich selbst diese Tische. Als besonderer Gag muss unbedingt noch der Abgang des Barons Ochs von Lerchenau Lars Woldt erwähnt werden. Er entschwindet nach oben wie eine Rakete – mit dem sprühenden Feuer einer Wunderkerze unterm Hintern.

    Mein Tipp: Unbedingt anschauen und auch auf  Details achten – es lohnt sich!
    Unbedingt die hervorragenden Stimmen der Sänger sowie das exzellente Staatsorchester unter der Leitung Manfred Honeck hören – es lohnt sich!

    Der Rosenkavalier von Richard Strauss
    Libretto: Hugo von Hofmannsthal

    Staatsoper Stuttgart
    Musikalische Leitung Manfred Honeck
    Regie Stefan Herheim
    Bühne Rebecca Ringst
    Kostüme Gesine Völlm
    Licht Olaf Freese
    Chor Michael Alber
    Kinderchor Johannes Knecht
    Dramaturgie Xavier Zuber

    Besetzung
    Feldmarschallin
    Christiane Iven
    Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt
    Octavian Marina Prudenskaja
    Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr
    Sophie Mojca Erdmann
    Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider
    Valzacchi Torsten Hofmann
    Annina Carola Guber
    Polizeikommissar / Notar Mark Munkittrick
    Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / Wirt Heinz Göhrig
    Ein Sänger Bogdan Mihai

    Drei adlige Waisen
    Isolde Daum / Anke Maurer,
    Cristina Otey / Martina Langenbucher,
    Gudrun Wilming / Regina Friedek-Maciolek

    Eine Modistin Karin Horvat
    Ein Tierhändler Alois Riedel
    Vier Lakaien Peter Schaufelberger, Urs Winter, Henrik Czerny, Siegfried Laukner

    Vier Kellner Rüdiger Knöß, Tommaso Hahn, Ivan Yonkov, Daniel Kaleta
    Hausknecht Ulrich Frisch
    Leopold Thomas Schweiberer


    Überraschen Sie Opernliebhaber mit diesem idealen Opernführer als Geschenk. Der Opernführer „Aida bis Zauberflöte“ bietet eine Zusammenfassung von 55 Opern, die im Kulturmagazin 8ung.info zu finden sind. Ob großformatig mit gut lesbarer Schrift, als handliches Taschenbuch oder praktisches Ebook – dieser Wegweiser ist der perfekte Begleiter für Ihren nächsten Opernbesuch.

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    Der Rosenkavalier:

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  • ♫ Teseo: Medea im Kapuzen-Cape zwischen vibrierenden Industriefassaden

    ♫ Teseo: Medea im Kapuzen-Cape zwischen vibrierenden Industriefassaden

    Teseoddca9d611ae34d65899539fa37f78bb4 von Georg Friedrich Händel in der Stuttgarter Staatsoper

    Bühnenbild und Kostüme bleiben nach einem Opernbesuch noch lange im Gedächtnis, siehe  Inhalt/Handlung: Teseo – Oper von Georg Friedrich Händel

    Zusammen mit der Musik, den Sängern und Darstellern poppen sie auch nach Jahren wieder auf, siehe Drei Soprane, drei Countertenöre – welch ein Erlebnis!

     

    Bühnenbild von Igor Bauersima

    Alles nur Fassade

    Ein Riesen-Wellblech-Kasten nimmt fast die ganze Bühne ein. Was am Anfang aussieht wie die langweiligen Kästen, Schachteln, Kuben, die uns fast ein Jahrzehnt lang als Bühnenbild verkauft wurden, entpuppt  sich als „lebende“  Wand.

    Am Anfang vibriert dieser Kasten wie der Generator, den ein Arbeiter oben angebracht hat. Alles nur Schau, denn die Fassade hat Georg Lendorff lediglich auf die Wand projiziert. Dieser Kasten teilt sich immer neu. Mal stehen die Wände als Arkaden nebeneinander, mal bilden sie eine Schlucht aus Industriefassaden, mal wird eine Gewölbedecke aus unterschiedlichen Blickwinkeln an die Wände geworfen, mal zeigt es eine Säulenhalle von Innen oder Aussen, mal ziehen Wolken vorbei. Als Medea sich von ihrer bösesten Seite zeigt, stehen die Wände in Flammen. Herumgefahren und verändert werden die Wandelemente von Alexandra Dieterle, Nadine Holländer, Yun Huang, Lena Zimmermann, Tobias Fischer, Benjamin Karagöz, Konrad Lucas, Jossip Sisilovic, die auch stumme Rollen in dieser Oper einnehmen.

    Kostüme von Johanna Lakner

    Kostüme wie in meiner Kindheit. Im Gegensatz zu Anna Viebrocks Stereotypen scheinen sie bewusst eingesetzt und passen zu diesem Thema, denn die beiden Paare Teseo / Agilea und Clizia/Arcane sehnen sich danach, ein Leben in geregelten Bahnen zu führen. Die engen Röcke mit den rückwärtigen Gehschlitzen, die taillierten Prinzesskleider mit dem Rüschenbesatz und vor allen Dingen die dicken Strümpfe weisen eine Frau als solide aus. Die beiden Damen Agilea Jutta Böhnert und Clizia Olga Polyakova tun durch ihre Kleidung kund, dass sie sich mit ihrer gesellschaftlichen Rolle identifizieren.

    Der weit gereiste Teseo Franco Fagioli darf sich leger geben im Seemannspullover, aber Hose mit Bügelfalten. Arcane Matthias Rexroth weist sich durch die hohen Stiefel und den Mantel mit Pelzbesatz als Landedelmann aus. Mit seinem „Westover“ tut er kund, dass er sich in festen Händen befindet, denn der wurde traditionsgemäss von seiner zukünftigen Frau gestrickt, womit diese der Aussenwelt ihre hausfraulichen Fähigkeiten unter Beweis stellen musste.

    Medea Helene Schneiderman / Stella Doufexis – mit ihrem breitkrempigen Hut, dem riesigen Kapuzen-Cape mit Fellbesatz und dem mondänen silberfarbenen Hosenanzug, nicht zu vergessen die kunstvolle Hochfrisur – tritt auf wie die Filmdiva Sophia Loren in ihren besten Jahren: fern, schön, unnahbar, unwirklich, abgehoben vom Alltag.

    Kai Wessel als König Egeo zieht sich ständig um, was ihn als Mann mit gesellschaftlichen Verpflichtungen ausweist.

    Oh ja, die „gute“, alte Zeit mit ihren Regeln – nonverbale Zeichen, die damals jeder kannte.

     

    Teseo:
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  • ♫ Der Rosenkavalier in der Staatsoper Stuttgart: Extraordinäre Sänger, Kostüme, Bühnenbild – ordinäre Inszenierung

    ♫ Der Rosenkavalier in der Staatsoper Stuttgart: Extraordinäre Sänger, Kostüme, Bühnenbild – ordinäre Inszenierung

    Der Rosenkavalier von Richard Strauss: Extraordinäre Sänger, Kostüme, Bühnenbild – ordinäre Inszenierung.
    Nix da mit knisternder Erotik in diesem Rosenkavalier – dafür plumpe Kopulationsszenen en masse. Erinnerung an die Inszenierung und Aufführung in der Stuttgarter Staatsoper.

    primitive Kunst
    Verirrter Lerchenauerischer

    Die Feldmarschallin Christiane Iven – Matronenfigur und graue Haare – sitzt an ihrem Schminktisch und schaut in den Spiegel. Vor lauter Wut über ihr Spiegelbild schlägt sie hinein, dass die Scherben krachen. Anschließend lässt sie sich im Traum von primitiven Waldschraten mit überdimensionalen primären Geschlechtsmerkmalen umgarnen und vergewaltigen. Die alternde Frau, die ihre Reize dahinschmelzen sieht, verödet bei Stefan Herheim zu einer Prostituierten. Sogar der kleine Mohr bedient sie mit entblößtem Geschlechtsteil – auch von hinten!

    Es ist unnötig, über diese Inszenierung noch Worte zu verlieren. An diesem Rosenkavalier hat Stefan Herheim sich verhoben. Von Frauen versteht er nichts. Peinlich.

    Halten wir und an das Erfreuliche.
    Das Erfreulichste in dieser Vorstellung ist für mich Mojca Erdmann. Ihre Stimme stimmt, ebenso Figur, Alter, Mimik und Gestik. Sie verkörpert die Idealbesetzung für die Sophie, die grazile siebzehnjährige Braut, die gerade aus dem Kloster gekommen ist und sich darauf freut, mit einem Baron verheiratet zu werden. Ihre angenehm zarte Stimme klingt gleichbleibend zierlich, obwohl sie das ganze Staatsorchester übertönt.
    Octavian wird traditionell als Hosenrolle mit einer Frau besetzt. Marina Prudenskaja trifft mit ihrem Octavian sowohl von Stimme als auch Figur den siebzehnjährigen Jungspund. Diese Rolle könnte ich mir – nach dem Erlebnis der drei Countertenöre – auch mit einem Mann besetzt vorstellen, vorausgesetzt, er passt vom Typ her.
    Die drei stimmgewaltigen Erzkomödianten – Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr, Polizeikommissar / Notar Mark Munkittrick, Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / Wirt Heinz Göhrigfestigen das Gerüst, mit dem nichts schief gehen kann. Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider bildet ein gutes Gegengewicht zu Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr, was bei seiner Bühnenpräsenz nicht so einfach ist. Baron Ochs von Lerchenau  Lars Woldt geht in seiner Rolle auf, ebenso Valzacchi  Torsten Hofmann und Annina Carola Guber.

    Das Staatsorchester unter der Musikalische Leitung von Manfred Honeck lässt die Wiener Walzerse-e-e-ligkeit aufleben.

    Zusammen mit den Bühnenbild von Rebecca Ringst und den Kostümen von Gesine Völlm wird es zu einem Erlebnis – wenn auch mit Wermutstropfen.

     

    Der Rosenkavalier

    Inhalt/Handlung: Der Rosenkavalier – Oper von Richard Strauss
    Rosenkavalier: Extraordinäre Sänger, Kostüme, Bühnenbild – ordinäre Inszenierung
    Rosenkavalier: Wenn der Pudel mit der Wanze und die Henne mit dem Hahn…

    Der Rosenkavalier mit Musik von Richard Strauss, Libretto: Hugo von Hofmannsthal, Inszenierung und Aufführung 2009 in der Stuttgarter Staatsoper.

    Musikalische Leitung Manfred Honeck
    Regie Stefan Herheim
    Bühne Rebecca Ringst
    Kostüme Gesine Völlm
    Licht Olaf Freese
    Chor Michael Alber
    Kinderchor Johannes Knecht
    Dramaturgie Xavier Zuber

    Besetzung
    Feldmarschallin Christiane Iven
    Baron Ochs von  Lerchenau Lars Woldt
    Octavian Marina Prudenskaja
    Herr von Faninal Karl-Friedrich Dürr
    Sophie Mojca Erdmann
    Jungfer Marianne Leitmetzerin Michaela Schneider
    Valzacchi Torsten Hofmann
    Annina Carola Guber
    Polizeikommissar / Notar Mark Munkittrick
    Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / Wirt Heinz Göhrig
    Ein Sänger Bogdan Mihai

    Drei adlige Waisen
    Isolde Daum / Anke Maurer,
    Cristina Otey / Martina Langenbucher,
    Gudrun Wilming / Regina Friedek-Maciolek
    Eine Modistin Karin Horvat
    Ein Tierhändler Alois Riedel
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    Der Rosenkavalier:

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  • ♫ Teseo: Drei Soprane, drei Countertenöre – welch ein Erlebnis!

    ♫ Teseo: Drei Soprane, drei Countertenöre – welch ein Erlebnis!

    Teseo von Georg Friedrichddca9d611ae34d65899539fa37f78bb4 Händel in der Stuttgarter Staatsoper

    Dieser Opernbesuch liegt schon Jahre zurück, die Stimmen klingen teilweise noch im Ohr. Unvergesslich sind die beiden „Medeas“ in ihren perfekt gespielten Rollen. Jede für sich ein Unikat!

    Über Teseo Franco Fagioli hörte ich in einem Gespräch zwischen Musikern: „…der singt die Partie besser als jede Frau!“  Das kann ich nicht beurteilen, denn mir fehlt der Vergleich. Mir klingen die vibratoärmeren Stimmen von Kai Wessel als König Egeo und Arcane Matthias Rexroth angenehmer im Ohr.

     

    Interessant hören sich die unterschiedlichen Farbnuancen der Stimmen an.

    Jede unterscheidet sich deutlich von den anderen, obwohl es die gleiche Stimmlage ist.   Die Countertenöre singen stimmsicher in hohen Lagen und Tönen. Sie liegen zwar im gleichen Tonbereich, sind aber doch als männliche Stimmen zu erkennen – einfach kräftiger.

    Agilea Jutta Böhnert und Clizia Olga Polyakova, beides reine Soprane, die deutlich als Frauenstimmen zu erkennen sind. Insofern harmonieren nicht nur die die Stimmlage und das Geschlecht, sondern die , die ja eindeutig von Liebesbeziehungen dreier Paare handelt.

    Eine Sonderstellung in dieser Inszenierung nehmen Helene Schneiderman und Stella Doufexis als Medea ein. Beide souverän in ihrer Rolle, beide geben eine eigene Interpretation dieser Figur. Mit Stimme, Mimik und Gestik verkörpert Helene Schneiderman die Bösartigkeit und Rachsucht in Person. Ihre Medea lässt mit einem Wimpernschlag die Milch sauer werden. Mit ihrem Auftritt beherrscht sie die Bühne. Ebenso Stella Doufexis, die ihr musikalisch in nichts nachsteht. Ihre Medea allerdings erinnert eher eine beleidigte Diva, die es gewohnt ist, mit einem Fingerschnipsen alles zu bekommen, was sie will. Widersetzt sich jemand, wird sie biestig – und wie!

    Mein Tipp: Unbedingt die Vorstellung besuchen!

    Teseo wird jetzt von 3 Countertenören gesungen! Wann kommt für Ohrenmenschen schon wieder die Gelegenheit, diese außergewöhnliche Besetzung life zu hören. Liebhaber von Barockmusik genießen die klangschön gespielten Solostellen von Fagott und Oboe, sowie zwei Blockflöten, die die Sopran-Cadenzen ergänzen und auszieren. In dieser Instrumentierung des Basso Continuo spielen zwei Cembali, Cello und Laute.

    Augenmenschen, denen Darstellung, Bühne und Ausstattung genau so wichtig sind, erleben eine lebendige Inszenierung in immer neuen Kulissen.

     

    Teseo von Georg Friedrich Händel
    Staatsoper Stuttgart

    Musikalische Leitung Konrad Junghänel
    Regie Igor Bauersima
    Bühne Igor Bauersima
    Kostüme Johanna Lakner
    Choreographie Demis Volpi
    Dramaturgie Angela Beuerle

    Besetzung:

    Teseo Franco Fagioli
    Agilea Jutta Böhnert
    Medea Helene Schneiderman / Stella Doufexis
    König Egeo Kai Wessel
    Clizia Olga Polyakova
    Arcane Matthias Rexroth

     

    Teseo:
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  • Elling schafft das!

    Elling2fd0e0dbda234d649f0fbe38c360e29d – Schauspiel von Axel Hellstenius
    Theater 58 Zürich | 13.10.2009

    Elling findet seinen WegVorgezogene, hängende Schultern, kleine Trippelschritte, Kopf eingezogen, den Mund etwas schief – Elling scheint immer auf dem Sprung, immer schreckhaft. Elmar Schubert lebt diese Figur. Der zwanghafte, von Phobien verfolgte Elling gewinnt durch ihn Persönlichkeit, macht ihn sympathisch.
    Der fantasiebegabte Elling lebt seit zwei Jahren mit dem einfach strukturierten Kjell Bjarne – Maurillio Nussio, zwar hervorragend in Mimik und Gestik,

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  • ♫ Lucia di Lammermoor: Schnörkellose Konzentration auf das Wesentliche

    ♫ Lucia di Lammermoor: Schnörkellose Konzentration auf das Wesentliche

    Lucia di Lammermoor“ Belcanto-Oper von Gaetano Donizetti

    10 Jahre sind inzwischen seit der Aufführung vergangen. Die Erinnerung an eine beeindruckende Inszenierung in der Oper Stuttgart bleibt. Kostüme und Bühnenbild von Olga Motta.

     Weiß strahlt das Empire-Kleid der Lucia (Ana Durlovski), zum Ende hin mit Blut befleckt. So rot wie die Rosen, die an ihrem Hochzeitstag gestreut werden, leuchtet der überdimensionale Schal, ein x-meterlanger Seidenläufer, den Lucia von Anfang bis zum Ende hinter sich herzieht. Dieses lange, blutrote Seidenband begleitet sie zu ihrem Date mit Edgardo (Dmytro Popov), symbolisiert ihre Liebe. Bei der Hochzeit mit Arturo (Joel Prieto) deutet er eine Blutspur an, fällt bei ihrem Tod vom Himmel herab und hüllt sie ein.

    Sir Edgardo di Ravenswood dagegen, ihr Geliebter (Dmytro Popov), erscheint im schwarzen Anzug mit weissem Hemd, schwarzem Umhang, schwarzem Reisehut. Lord Arturo Bucklaw (Joel Prieto), Lucias späterer Bräutigam, tritt ganz in Weiss auf, vom Zylinder bis zu den Schuhen.

    Von Silbergrau bis Anthrazit kleiden sich die übrigen Darsteller. Lord Enrico Ashton (Tito You) , Lucias Bruder, rote Haare, ganz in Grau; Alisa, Lucias Vertraute (Pia Liebhäuser), Schwarz bis Dunkelgrau; Raimondo Bidebent, Erzieher und Vertrauter Lucias (Liang Li), weisshaarig im grauen Gewand; Normanno, Hauptmann der Truppen von Ravenswood (Hans Kittelmann), kommt Grau-Schwarz daher – durch seinen scharfe Hut gut von den anderen zu unterscheiden.

    Ebenfalls von Farbe und Form auf das Wesentliche reduziert Olga Motta die Kostüme des Chors. Die Kostüme der Hochzeitsgäste changieren in allen möglichen Grau-Tönen wie Blaugrau, Violettgrau, Grüngrau. So bildet der Chor keine Masse, sondern eine Ansammlung von Individuen.

    Gedeckt sind die Tische der Hochzeitsgesellschaft mit weissen Tüchern. Drum herum falten die Chordamen Servietten, die von Weiss allmählich zu Blutrot übergehen. Auf dieser Tafel, durch diese Tücher, wird Lucia in ihrer Wahnsinnsarie schreiten, ihren Schal-Teppich-Läufer aus blutroter Seide hinter sich herziehend.

    Bühnenbild

    Wie überdimensionale Triumphbögen erscheinen die Kulissen, oder wie Kulissen in einem Barocktheater (ohne Bäume und Türme), oder wie ausgeschnittene Schuhkartons der Kindertage in Überdimensional, verjüngen sich nach hinten und erzeugen Tiefe und Perspektive. Am Ende dieser Kulissen-Allee leuchtet ein grosser Mond. Er geht auf, wird voller und nimmt wieder ab. Auf- und Abnehmen des Mondes symbolisiert die vergangene Zeit, die die beiden Liebenden gerade besingen. Denken sie an den Abschied, schiebt sich eine immer schwärzer werdende Wolke davor und verdunkelt den Mond.

    Übrigens: eine hervorragende Lichtregie von Reinhard Traub, der mit Licht malt wie andere mit dem Pinsel. Bilder dieser Oper verbinden sich mit der Musik und hallen noch lange nach.
    Eine gelungene Aufführung.

    Schnörkellose Konzentration auf das Wesentliche
    Farbige Oper in Rot-Schwarz-Grau-Weiß

    Lucia di Lammermoor
    Belcanto-Oper von Gaetano Donizetti
    an der Staatsoper Stuttgart
    Musikalische Leitung Patrick Fournillier
    Regie, Bühne und Kostüme Olga Motta
    Licht Reinhard Traub
    Chor Michael Alber
    Dramaturgie Angela Beuerle

    Besetzung
    Enrico Tito You
    Lucia Ana Durlovski
    Edgardo Dmytro Popov
    Arturo Joel Prieto
    Raimondo Liang Li
    Alisa Pia Liebhäuser
    Normanno Hans Kittelmann


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    Lucia die Lammermoor:
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  • ♫ Ballett-Chorgeografie von Jorma Elo: Slice to sharp

    ♫ Ballett-Chorgeografie von Jorma Elo: Slice to sharp

    w.maedchen.tanz

    0d2a6d7e1947ebc8307f3a4c9096c0♫ Zwischen „Theme und Variationen“ von George Balanchine und dieser Choreografie liegen fast sechzig Jahre, zwischen Le Poème de l’extase von John Cranko sechsunddreißig.

    Musik und Tanz
    Die Bewegungen der Tanzpaare mit der Barockmusik von Ignaz Franz von Biber und Antonio Vivaldi sind eins. Jede gespielte Note der hervorragenden Solo-Geigen (Jewgeni Schuk und Mark Stanley) findet sein Doppel in der Bewegung.

    Weiterlesen …

  • ♫ Lucio Silla von Wolfgang Amadeus Mozart in der Staatsoper Stuttgart

    ♫ Lucio Silla von Wolfgang Amadeus Mozart in der Staatsoper Stuttgart

    Inszenierung03f3297b5e104babbedd1e89d45382c4 – Spiel mit dem Feuer

    Olga Motta, verantwortlich für Regie, Bühne und Kostüme, bringt endlich einmal wieder das auf die Bühne, was mir am Theater so gefällt: Bühnenzauber und optisch schöne Kostüme.

    Diese Inszenierung hebt sich deutlich von anderen ab.

    Feuerwerk

    Olga Motta spielt zum Beispiel mit Feuer auf der Bühne – gut sichtbar vor einem dunklen Hintergrund, der Boden angeleuchtet in tiefem Tintenblau.
    Als Cinna (Ina Kancheva) und sein Freund Celicio (Tina Hörhold) beschließen, den Kampf gegen den Tyrannen Lucio Silla aufzunehmen, legen sie zur Bekräftigung eine Lunte über die Bühne – in Schlangenlinien. Cinna  entfacht hinten das Feuer, das während der Arie vorn bei Cecilio  ankommt.

    Sänger und ein Schauspieler

    Feuer brennt auch während Lucio Sillas (Burkhard Fritz) Arie, in der er die Ungerechtigkeit der Welt besingt. Es symbolisiert die Wärme zu Giunia (Simone Schneider), aber auch den zerstörerischen Zorn über deren Zurückweisung. Seine Schwester Celia (Julia Sukamanova) zündet ihm Kerzen auf einer Geburtstagstorte an.
    Nicht nur auf der Bühne wird gespielt. Olga Motta bezieht auch den Zuschauerraum in der großen Oper mit ein. Die Richter (beeindruckender Männerchor) singen aus der Galerie vom dritten Rang, von rechts und von links.  Lucio Silla  baut sich auf im zweiten Rang, der Bühne gegenüber– direkt neben der Königsloge mit dem Wappen – seine Schärpe dekorativ über die Brüstung geworfen. In Mimik, Gestik und Gesang eine beleidigte Leberwurst.
    Der Tod (schaurig bis gespenstisch gespielt von Christian Wirmer  ist immer dabei. Teilweise übernimmt er die Hand von Giunia und hält statt ihrer die Hand des Verlobten.

    Musikalische Spitzenleistung

    Sébastien Rouland leitet das Stuttgarter Staatsorchester umsichtig, die Sänger unterstützend.
    Viele Soli, mit Bravour geleistet. Sängerinnen und Sänger brillieren nicht nur musikalisch (die spitzen Töne von Julia Sukamanova einmal ausgeklammert), sondern auch darstellerisch. Burkhard Fritz singt und spielt hervorragend den eitlen Tyrannen, der sich von Spielverderbern umzingelt sieht. Ohne Instrumentenbegleitung singt er die letzte Arie als Totenklage.

    Nachhall

    Herzen im FeuerWunderschön, der Klarinettenton von Nicole Kern. Als am Ende die Welt zusammenbricht, Leichen herumliegen, auch Lucio Silla verstummt ist, spielt sie statt einer Stimme die Arie, anklagend, sentimental, anrührend. Den Zuschauern bleibt genügend Zeit, das Gesehene und Gehörte noch einmal vor dem geistigen Auge und Ohr vorbeiziehen lassen, als Nachhall einer beeindruckenden Aufführung.

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Lucio Silla
    Dramma per musica in drei Akten
    Libretto von Giovanni de Gamerra

    Staatsoper Stuttgart

    Musikalische Leitung: Sébastien Rouland
    Regie, Bühne und Kostüme: Olga Motta
    Licht: Claus Ackenhausen
    Chor: Johannes Knecht
    Dramaturgie: Albrecht Puhlmann

    Besetzung am 8. Mai 2009:
    Lucio Silla: Burkhard Fritz
    Giunia: Simone Schneider
    Cecilio: Tina Hörhold
    Cinna: Ina Kancheva
    Celia: Julia Sukamanova
    Der Tod: Christian Wirmer

    Lucio Silla:
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