Grau in Schwarz in Grau sind die Farben von Bühnenbild (Susanne Gschwender) und Kostümen (Werner Pick). Diese Farben stehen für Ausweglosigkeit und Trauer. Lediglich die Königstochter Ellettra (Simone Schneider) erscheint bei jedem Auftritt in einem neuen farbigen Kleid. Diese rotgrundigen Kleider wirken frühlingshaft und beschwingt. Begleitet wird sie – im Partnerlook – von ihrer Tochter.
Eine Oper, die nicht im Opernhaus aufgeführt wird, sondern in einem Autohaus. Die Zuschauer flanieren durch Säle mit Luxuskarossen, bevor sie sich auf ihrem Stuhl niederlassen konnten.
Neu – neu – neu
Das war die Neuigkeit in der Intendanz von Albrecht Puhlmann von 2006 bis 2011. Xavier Zuber leitete die Reihe zeitoper. Experimentelles – mit eigenen Kompositionsaufträgen – Musiktheater im öffentlichen Raum.
Experiment geglückt: „Schwabengarage – die Jagd“ mit Musik von Marios Joannou Elia
Wäre nicht der Dirigent Bernhard Epstein – und hinter ihm das Orchester – oben auf der Empore des Auto-Ausstellungsraumes, hätte ich fast gedacht, mitten in einem Stau zu stehen zwischen lauter ungeduldigen Autofahrern. Da tritt einer aufs Gaspedal und der andere spielt mit dem Verdeck. Zwischendurch röhren die unterschiedlichen Automotoren. Hupen, Autotüren schlagen, Motor an und aus, Lichthupen. Ein eigenartiger Rhythmus – Orchester im Hintergrund, im Vordergrund Autochor – ergänzt sich optimal zu einem Ganzen in dieser Komposition von Marios Joannou Elia.
„Der unsichtbare Vater“ | Musik von Juliane Klein | Mitmach-Oper für Kinder
Aktives Opernpublikum
Der Clou bei dieser Kinderoper ist das mit-dabei-sein auf der Bühne. Das geht, wie im richtigen Theaterleben, nicht ohne üben. Das Publikum wird in drei Gruppen eingeteilt und studiert verschiedenen Rollen ein, von denen die anderen Mitmach-Gruppen nichts erfahren. Die Saxophongruppe zum Beispiel singt einen Kanon – einen rhythmischen Sprechgesang – der mit jedem Einsatz lauter wird: „Du musst ihn verjagen, verjaagen, verjaaagen“ wird eingesetzt, wenn der Nebenbuhler Ludwig einzieht. (mehr …)
Fast jeder hat schon einmal als Kind geträumt, wie die Figuren in seinem Lieblingsbilderbuch lebendig werden. Tiere können sprechen, Stühle laufen, Blumen duften, Straßenbahnen quietschen und Motorräder knattern. So etwas ähnliches passiert in Randolph’s Erben. Hier beginnt der Traum früh morgens, wenn der Tag erwacht und endet spät abends mit der Dunkelheit.
Dazwischen liegt ein Arbeitstag in einem Musikinstrumentenladen mit Werkstatt, schallschluckendem Überaum, Seniorchef-Büro-Balkon, Instrumentenlager. Nicht zu vergessen das Toilettenlicht, das verrät, wann Herr Eschmann sich wieder einmal eine Pause gönnt.
Bühnenbild – Hommage an ein altes Handwerk
Die Bühne – Giuseppe Reichmuth, Ruedi Häusermann, Ulrich Schneider – sieht aus wie ein aufgeklapptes Bilderbuch, nur dass das Umblättern entfällt, weil die Seiten übereinander und hintereinander stehen. Eine Werkstatt für Musikinstrumente mit originalgetreuen Werkbänken, darüber ein Verkaufsraum mit einem Schaufenster, durch das der Blick auf eine Strassenschlucht eines Altstadtviertels fällt.
Es beginnt am Morgen, alle treffen ein. Musiker sitzen an Arbeitstischen, die genau so aussehen wie in einer funktionierenden Werkstatt, mit allen möglichen Werkzeugen von der Zwinge bis zum Schleifpapier, denen die Musiker Töne entlocken. Sie spielen nicht nur ihr Instrument, sie feilen, hämmern, sägen im Takt. Die Stimmung – Hektik, aufkommendes Gewitter, Kaffeepause – erzeugen die Musikinstrumente. Ebenso die Geräusche – Auto, Schreibmaschine, ein Vertreter öffnet seinen Koffer…
Kostüme wie aus den Anfängen der Brühwürfelwerbung
Die Damen treten auf mit ihren taillierten Kleidern, Schuhen mit hohen Absätzen, hochgesteckten Frisuren. Aber auch für die Herren fällt der Kostümbildnerin Barbara Maier einiges ein, zum Beispiel die Pepitahose des Cellisten, die hinten mit einem Schrägstoff-Band gleichen Musters durch eine Schnalle enger und weiter gemacht wird.
Details, Details, Details lassen die Augenmenschen jubilieren, obwohl dabei nicht die Musik zu kurz kommt, sondern diese Wanderung noch unterstreicht – hundert kurzweilige Minuten lang.
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Randolph’s Erben
Uraufführung in der Staatsoper Stuttgart Komposition und Regie Ruedi Häusermann Bühne Giuseppe Reichmuth, Ruedi Häusermann, Ulrich Schneider Licht Ulrich Schneider Kostüme Barbara Maier Dramaturgie Barbara Tacchini
Schauspieler Samuel Eschmann, Marie Jung, Hans-Rudolf Twerenbold, Herwig Ursin
Streichquartett Monika Camenzind Violine Mario Huter Violine und Viola Daniel Thomas Viola Martin Birnstiel Violoncello
Bläserquartett Nicole Krüger Klarinette und Bassklarinette Marc Unternährer Tuba Basil Hubatka Flügelhorn Lucas A. Rössner Fagott
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Die Katze auf dem heißen Blechdach – Drama von Tennessee Williams am Landestheater Schwaben – Memmingen.
Es ist schon fast ein Klassiker, die „Katze auf dem heißen Blechdach“. Vielleicht hat dieses Drama so viel Erfolg, weil keiner sich damit richtig identifizieren möchte. Jede und jeder hofft, dass ihr oder ihm so etwas nicht widerfahren kann. So ein oft gespieltes Stück muss sich Vergleiche gefallen lassen. Und um es vorweg zu nehmen: Diese Inszenierung (Walter Weyers) muss keinen Vergleich scheuen.
Hervorragend personifiziert Jessica Wall die Margret. Mit Mimik, Gestik und Stimme verkörpert sie eine Frau mit abgestuften Emotionen. Sie tritt auf als zutiefst verletzte Frau, die von ihrem Mann nicht beachtet wird. Für ihre Schwägerin hat sie nur Verachtung übrig, weil diese – im Gegensatz zu ihr – Kinder hat, selbst wenn diese nur aus klobigen Köpfen auf eckigen Rümpfen bestehen, denen man deshalb nicht einmal die Hälse umdrehen kann. Trotzdem ist sie neidisch, weil sie keine von ihrem Mann bekommen wird. Sie lebt die Urängste einer Frau aus armen Verhältnissen durch, die bald wieder in die Gosse abzusteigen droht, wenn sie nicht einen Teil des Erbes abbekommt. Ihrer Faszination auf die Männer ist sie sich bewusst und bewegt sich dementsprechend aufreizend.
Bühne und Kostüme: Das karge Bühnenbild von Anne Sevenich zeigt totale Trostlosigkeit: ein riesiges Doppelbett, ein Sessel, ein großer Kühlschrank, eine Dusche und jede Menge Whiskyflaschen – fein säuberlich in Batterien aufgereiht. Die eleganten 50er-Jahre-Kostüme, ebenfalls von Anne Sevenich, weisen dagegen auf Reichtum hin.
Inhalt: In einer Familie des reichsten Plantagenbesitzers weit und breit gibt es außer Geld nichts, was als Positiv zu bezeichnen wäre. Zwar leiden die verschiedenen Familienmitglieder keinen Hunger, aber die emotionale Not zeigt sich am hier größten. Big Daddy (Peter Höschler), der (Noch)Besitzer der Plantage, leidet an Krebs im Endstadium – ein verbitterter alter Mann, dem die Zeit davon läuft. Zwar hat er genug Geld und könnte sich alles dafür kaufen, aber sein Leben kann er damit nicht verlängern. Er glaubt seiner Frau, Big Mama (Gabriele Kastner), verschließt vor der Krankheit die Augen und verbreitet die Mähr, er sei kerngesund. Der ungeliebte erstgeborene Sohn Gooper (Helwig Arenz) hat vor Monaten die Verwaltung der Plantage übernommen. Er hofft darauf, das Erbe anzutreten. Zusammen mit seiner Frau Mae (Anke Fonferek) hat er vier Kinder gezeugt, die darauf abgerichtet sind, ebenfalls als Erben zur Stelle zu sein. Big Daddy wünscht sich einen Enkel, der so sein sollte wie sein zweiter Sohn Brick (Dino Nolting). Das wird aber nicht klappen, denn der schläft weder mit seiner Frau noch zeigt er, außer für Whisky, irgendwelche Interessen.
Schauspieler: Hervorragend auch Dino Nolting als Brick. Fahrig sind seine Bewegungen, langsam seine Worte. Genau wie die eines Menschen, dem der Alkohol das Hirn weggeblasen hat. Der Blick zur Flasche spricht Bände. Für Whisky tut er alles, er verrät sogar, was ihn anekelt und in die Sucht getrieben hat. Er ist wohl auch der einzige in der ganzen Familie, dem das Erbe seines Vaters vollkommen egal ist, solange sein Spritvorrat nicht ausgeht. Seine Frau liebt ihn anscheinend immer noch. Vielleicht auch nur, weil ihr eine andere Alternative utopisch erscheint. Sie kommt aus armen Verhältnissen und möchte auf keinen Fall wieder dahin zurück. Dafür setzt sie gekonnt ihre erotische Ausstrahlung ein. Sobald Big Daddy stirbt, wird sich die Familienkonstallation ändern. Das ganze Stück wird zu einem Hürdenlauf um Big Daddys Testament.
Höhepunkte: Jessica Walls Monologe sind einfach faszinierend!
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Die Katze auf dem heißen Blechdach – Drama von Tennessee Williams, Übersetzung von Jörn van Dyck Landestheater Schwaben – Memmingen
Erlebt am 3. Februar 2009
Inszenierung: Walter Weyers Bühne und Kostüme: Anne Sevenich
Besetzung am 3. Februar 2009: Jessica Wall – Margaret Dino Nolting – Brick Anke Fonferek – Mae Gabriele Kastner – Big Mama Peter Höschler – Big Daddy / Dr. Baugh Fridtjof Stolzenwald – Reverend Tooker Helwig Arenz – Gooper
Ein Atelier mit riesigen Dachflächenfenstern gibt den Blick frei über die Dächer von Paris – sofern die Scheiben von den Eisblumen befreit werden. In der spärlich möblierten Mansarde mit vielen an die Wände gelehnten Bildern steht als Mobiliar ein Tisch zum Schreiben der Romane, vier Stühle, an denen die Freunde ihr gemeinsames Mahl einnehmen und eine vollkommen zerschlissene Ottomane (auf der Mimi am Ende stirbt). Die Kulissen erinnern stark an Bühnenbilder (Ausstattung: Florian Reichmann).
Der Blick in den Innenhof und die Gassen mit ihren Kopfsteinpflastern bezaubert. Wie von Puccini vorgeschrieben, laufen dort geschäftig die Studenten, Näherinnen, Bürger, Hausierer, Soldaten, Spielzeugverkäufer hin und her und singen oder bewegen sich im Takt der Zwischenmusik. Gehalten sind die Kostüme genau in der 1830er Mode (Kostüm: Uli Fessler).
Diejenigen, die romantische Opern mit einer opulenten Ausstattung lieben, erleben eine Aufführung, die sich eng an die Regieanweisungen des Originals von Henri Murger hält, mit einem leichten Disney-Touch.
Film oder Opernbühne?
Gedreht wurde nur im Studio, und zwar mit den Mitteln des Films. Für das Kinopublikum bleibt das Gefühl von Bühne, erlebt aber nicht vom Zuschauerraum aus wie im Theater, sondern mitten drin aus verschiedenen Positionen – mit vielen Nahaufnahmen, manchmal sogar von oben herab – und es schneit und schneit und schneit…
Opernneulinge
Empfehlen kann ich diesen Film auch denjenigen, die einmal in eine Oper hineinschnuppern möchten, ohne sich der Prozedur eines Opernbesuchs unterziehen zu müssen. Sie finden hier einen eleganten Einstieg und vielleicht auch Lust auf mehr. Kurze Untertitel tragen viel zum Verständnis bei, ohne vom Geschehen abzulenken. Es ist, als ob in einer fremden Sprache gesprochen wird – in diesem Falle italienisch.
„LA BOHÈME“ mit Musik von Giacomo Puccini– Film von ROBERT DORNHELM
Produktion: MR-Film, Unitel Produzenten: Kurt J. Mrkwicka, Jan Mojto Key Executive Producer: Andreas Kamm Executive Producer: Catharina Mojto Co-Executive Producer: Oliver Auspitz Produktionsleitung: Christian Wolf Regie und Drehbuch: Robert Dornhelm DOP: Walter Kindler Camera Operator: Stephan Mussil, Stefan Biebl Oberbeleuchter: Kurt Jancik Ton: Thomas Schmidt-Gentner Kostüme: Ulli Fessler Maske: Hannelore Uhrmacher, Adolf Uhrmacher Szenenbild: Florian Reichmann Schnitt: Ingrid Koller
Darsteller: Anna Netrebko, Rolando Villazón, Nicole Cabell, George von Bergen, Adrian Eröd, Vitalij Kowaljow, Tiziano Bracci, Ernst-Dieter Suttheimer, Ioan Holender, Konrad Huber, Mario Steller, Nick von der Nahmer, Bertrand de Billy
Kostüme von Gesine Völlm und Bühnenbild von Rebecca Ringst im Rosenkavalier in der Stuttgarter Staatsoper
Herr von Faninal, der eitle, prahlerische Beau, bekommt von Gesine Völlm ein Hahnenkostüm verpasst.
Vorn eine runde Geflügelbrust, hinten einen dicken Sterz, auf dem Kopf einen roten Hahnenkamm. Karl-Friedrich Dürr verkörpert diese Figur mit Würde, während er stolziert und singt – ganz Gockel. Als Glucke passt Jungfer Marianne LeitmetzerinMichaela Schneider mit rotem Hennenkamm hervorragend zum Hahn Friedrich Dürr und auch zu ihrer Rolle als Beschützerin der jungen Sophie.
Tierische Gesellschaft von Wanze bis Pudel
Mit einem Schild auf dem Rücken buckelt der ValzacchiTorsten Hofmann wie eine Riesenwanze. Seine Hände und Ellenbögen verbinden sich wie Marionetten mit zwei weiteren Krabbelkäferfüssen. Bei jeder Armbewegung nach oben, unten rechts und links gehen synchron zwei weitere Füsse mit. Seine Gefährtin AnninaCarola Guber mit geschminktem Affengesicht, gekleidet wie früher die Tanzäffchen auf den Leierkästen. Tierisch geht es zu im Rosenkavalier, wie zum Beispiel der Strauss (hört der etwa auf den Namen Richard?) , der ein Ei legt, das der FeldmarschallinChristiane Iven auf den Kopf gesetzt wird; oder Polizeikommissar Mark Munkittrick als schwarzer Pudel, der im Takt mit dem Ponpon-Schwanz wedelt.
Der primitive Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt trägt seinen spärlichen Haarkranz kokett zu zwei Hörnern geformt zum diabolischem, roten Anzug.Im Rokokokostümchen eines Kavaliers gleicht Octavian Marina Prudenskaja einer Porzellanfigur, ebenso wie Sophie Mojca Erdmann im puderfarbenen Rokokokeid. Ein Überbleibsel/Mitbringsel aus dem ersten Akt des Bayreuther Parsifals scheint der geflügelte Sänger Bogdan Mihai zu sein.
Gesine Völlms überschäumende Fantasie und Kreativität zeigt sich in den Massenszenen.
Mir kommt sogar der Verdacht, dass die Statisten nur eingesetzt werden, um ihre wunderschönen Kostüme zu zeigen. Die Lakaien-Livree hat, von Hals bis Fuss, vorn und hinten die gleiche Einteilung. Vorn lässt die Perücke ein Gesicht frei und hinten einen Schafkopf. Je nach Situation wenden sich die Lakaien und wirken entweder höflich oder animalisch – super Idee.
Bühnenbild von Rebecca Ringst
Die kreisrunde Bühne, die an einen überdimensionalen Reifrock erinnert, lässt die Zuschauern hineinschauen. Mal stellt sie einen geschlossenen Raum dar, mal wird sie durch ein breites Sternenband rechts und links zum Universum vergrössert.
Im Schlafzimmer der FeldmarschallinChristiane Iven bestehen die Wände aus einer durchgehenden Allegorie im Rokokostil – eine Massensexszene – die wahrscheinlich auf ein Bordell hindeuten soll. Vielleicht ist damit auch die Freizügigkeit gemeint, wie der Regisseur sie sieht. In der Wirtshausszene öffnen sich die Wände und zeigen an Tischen ein Varietee-Publikum, das auf eine runde Tanzfläche schaut und sich die Vorstellung ansieht. Auf dem Höhepunkt drehen sich selbst diese Tische. Als besonderer Gag muss unbedingt noch der Abgang des Barons Ochs von Lerchenau Lars Woldt erwähnt werden. Er entschwindet nach oben wie eine Rakete – mit dem sprühenden Feuer einer Wunderkerze unterm Hintern.
Mein Tipp: Unbedingt anschauen und auch auf Details achten – es lohnt sich! Unbedingt die hervorragenden Stimmen der Sänger sowie das exzellente Staatsorchester unter der Leitung Manfred Honeck hören – es lohnt sich!
Der Rosenkavalier von Richard Strauss Libretto: Hugo von Hofmannsthal
Staatsoper Stuttgart Musikalische Leitung Manfred Honeck Regie Stefan Herheim Bühne Rebecca Ringst Kostüme Gesine Völlm Licht Olaf Freese Chor Michael Alber Kinderchor Johannes Knecht Dramaturgie Xavier Zuber
Besetzung FeldmarschallinChristiane Iven Baron Ochs von Lerchenau Lars Woldt OctavianMarina Prudenskaja Herr von FaninalKarl-Friedrich Dürr SophieMojca Erdmann Jungfer Marianne LeitmetzerinMichaela Schneider ValzacchiTorsten Hofmann AnninaCarola Guber Polizeikommissar / NotarMark Munkittrick Haushofmeister Marshallin / Haushofmeister Faninal / WirtHeinz Göhrig Ein SängerBogdan Mihai
Drei adlige Waisen Isolde Daum / Anke Maurer, Cristina Otey / Martina Langenbucher, Gudrun Wilming / Regina Friedek-Maciolek
Eine ModistinKarin Horvat Ein TierhändlerAlois Riedel Vier LakaienPeter Schaufelberger, Urs Winter, Henrik Czerny, Siegfried Laukner
Vier KellnerRüdiger Knöß, Tommaso Hahn, Ivan Yonkov, Daniel Kaleta HausknechtUlrich Frisch LeopoldThomas Schweiberer
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Ein Riesen-Wellblech-Kasten nimmt fast die ganze Bühne ein. Was am Anfang aussieht wie die langweiligen Kästen, Schachteln, Kuben, die uns fast ein Jahrzehnt lang als Bühnenbild verkauft wurden, entpuppt sich als „lebende“ Wand.
Am Anfang vibriert dieser Kasten wie der Generator, den ein Arbeiter oben angebracht hat. Alles nur Schau, denn die Fassade hat Georg Lendorff lediglich auf die Wand projiziert. Dieser Kasten teilt sich immer neu. Mal stehen die Wände als Arkaden nebeneinander, mal bilden sie eine Schlucht aus Industriefassaden, mal wird eine Gewölbedecke aus unterschiedlichen Blickwinkeln an die Wände geworfen, mal zeigt es eine Säulenhalle von Innen oder Aussen, mal ziehen Wolken vorbei. Als Medea sich von ihrer bösesten Seite zeigt, stehen die Wände in Flammen. Herumgefahren und verändert werden die Wandelemente von Alexandra Dieterle, Nadine Holländer, Yun Huang, Lena Zimmermann, Tobias Fischer, Benjamin Karagöz, Konrad Lucas, Jossip Sisilovic, die auch stumme Rollen in dieser Oper einnehmen.
Kostüme von Johanna Lakner
Kostüme wie in meiner Kindheit. Im Gegensatz zu Anna Viebrocks Stereotypen scheinen sie bewusst eingesetzt und passen zu diesem Thema, denn die beiden Paare Teseo / Agilea undClizia/Arcane sehnen sich danach, ein Leben in geregelten Bahnen zu führen. Die engen Röcke mit den rückwärtigen Gehschlitzen, die taillierten Prinzesskleider mit dem Rüschenbesatz und vor allen Dingen die dicken Strümpfe weisen eine Frau als solide aus. Die beiden Damen AgileaJutta Böhnert und Clizia Olga Polyakova tun durch ihre Kleidung kund, dass sie sich mit ihrer gesellschaftlichen Rolle identifizieren.
Der weit gereisteTeseoFranco Fagioli darf sich leger geben im Seemannspullover, aber Hose mit Bügelfalten. Arcane Matthias Rexroth weist sich durch die hohen Stiefel und den Mantel mit Pelzbesatz als Landedelmann aus. Mit seinem „Westover“ tut er kund, dass er sich in festen Händen befindet, denn der wurde traditionsgemäss von seiner zukünftigen Frau gestrickt, womit diese der Aussenwelt ihre hausfraulichen Fähigkeiten unter Beweis stellen musste.
Medea Helene Schneiderman / Stella Doufexis – mit ihrem breitkrempigen Hut, dem riesigen Kapuzen-Cape mit Fellbesatz und dem mondänen silberfarbenen Hosenanzug, nicht zu vergessen die kunstvolle Hochfrisur – tritt auf wie die Filmdiva Sophia Loren in ihren besten Jahren: fern, schön, unnahbar, unwirklich, abgehoben vom Alltag.
Kai Wessel als König Egeozieht sich ständig um, was ihn als Mann mit gesellschaftlichen Verpflichtungen ausweist.
Oh ja, die „gute“, alte Zeit mit ihren Regeln – nonverbale Zeichen, die damals jeder kannte.
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Elling – Schauspiel von Axel Hellstenius Theater 58 Zürich | 13.10.2009
Vorgezogene, hängende Schultern, kleine Trippelschritte, Kopf eingezogen, den Mund etwas schief – Elling scheint immer auf dem Sprung, immer schreckhaft. Elmar Schubert lebt diese Figur. Der zwanghafte, von Phobien verfolgte Elling gewinnt durch ihn Persönlichkeit, macht ihn sympathisch. Der fantasiebegabte Elling lebt seit zwei Jahren mit dem einfach strukturierten Kjell Bjarne – Maurillio Nussio, zwar hervorragend in Mimik und Gestik, (mehr …)
„Luciadi Lammermoor“ Belcanto-Oper von Gaetano Donizetti
10 Jahre sind inzwischen seit der Aufführung vergangen. Die Erinnerung an eine beeindruckende Inszenierung in der Oper Stuttgart bleibt. Kostüme und Bühnenbild von Olga Motta.
Weiß strahlt das Empire-Kleid der Lucia (Ana Durlovski), zum Ende hin mit Blut befleckt. So rot wie die Rosen, die an ihrem Hochzeitstag gestreut werden, leuchtet der überdimensionale Schal, ein x-meterlanger Seidenläufer, den Lucia von Anfang bis zum Ende hinter sich herzieht. Dieses lange, blutrote Seidenband begleitet sie zu ihrem Date mit Edgardo (Dmytro Popov), symbolisiert ihre Liebe. Bei der Hochzeit mit Arturo (Joel Prieto) deutet er eine Blutspur an, fällt bei ihrem Tod vom Himmel herab und hüllt sie ein.
Sir Edgardo di Ravenswood dagegen, ihr Geliebter (Dmytro Popov), erscheint im schwarzen Anzug mit weissem Hemd, schwarzem Umhang, schwarzem Reisehut. Lord Arturo Bucklaw (Joel Prieto), Lucias späterer Bräutigam, tritt ganz in Weiss auf, vom Zylinder bis zu den Schuhen.
Von Silbergrau bis Anthrazit kleiden sich die übrigen Darsteller. Lord Enrico Ashton (Tito You) , Lucias Bruder, rote Haare, ganz in Grau; Alisa, Lucias Vertraute (Pia Liebhäuser), Schwarz bis Dunkelgrau; Raimondo Bidebent, Erzieher und Vertrauter Lucias (Liang Li), weisshaarig im grauen Gewand; Normanno, Hauptmann der Truppen von Ravenswood (Hans Kittelmann), kommt Grau-Schwarz daher – durch seinen scharfe Hut gut von den anderen zu unterscheiden.
Ebenfalls von Farbe und Form auf das Wesentliche reduziert Olga Motta die Kostüme des Chors. Die Kostüme der Hochzeitsgäste changieren in allen möglichen Grau-Tönen wie Blaugrau, Violettgrau, Grüngrau. So bildet der Chor keine Masse, sondern eine Ansammlung von Individuen.
Gedeckt sind die Tische der Hochzeitsgesellschaft mit weissen Tüchern. Drum herum falten die Chordamen Servietten, die von Weiss allmählich zu Blutrot übergehen. Auf dieser Tafel, durch diese Tücher, wird Lucia in ihrer Wahnsinnsarie schreiten, ihren Schal-Teppich-Läufer aus blutroter Seide hinter sich herziehend.
Bühnenbild
Wie überdimensionale Triumphbögen erscheinen die Kulissen, oder wie Kulissen in einem Barocktheater (ohne Bäume und Türme), oder wie ausgeschnittene Schuhkartons der Kindertage in Überdimensional, verjüngen sich nach hinten und erzeugen Tiefe und Perspektive. Am Ende dieser Kulissen-Allee leuchtet ein grosser Mond. Er geht auf, wird voller und nimmt wieder ab. Auf- und Abnehmen des Mondes symbolisiert die vergangene Zeit, die die beiden Liebenden gerade besingen. Denken sie an den Abschied, schiebt sich eine immer schwärzer werdende Wolke davor und verdunkelt den Mond.
Übrigens: eine hervorragende Lichtregie von Reinhard Traub, der mit Licht malt wie andere mit dem Pinsel. Bilder dieser Oper verbinden sich mit der Musik und hallen noch lange nach. Eine gelungene Aufführung.
Lucia di Lammermoor Belcanto-Oper von Gaetano Donizetti an der Staatsoper Stuttgart Musikalische Leitung Patrick Fournillier Regie, Bühne und Kostüme Olga Motta Licht Reinhard Traub Chor Michael Alber Dramaturgie Angela Beuerle
Besetzung Enrico Tito You Lucia Ana Durlovski Edgardo Dmytro Popov Arturo Joel Prieto Raimondo Liang Li Alisa Pia Liebhäuser Normanno Hans Kittelmann
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Lucia die Lammermoor: Fehler: A feed could not be found at `https://www.8ung.info/tag/lucia-di-lammermoor/feed/`; the status code is `403` and content-type is `text/html; charset=iso-8859-1`
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