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  • Backstage – hinter der Wiener Staatsopern-Bühne in 3sat

    Backstage – hinter der Wiener Staatsopern-Bühne in 3sat

    Dieser Film hinterlässt glänzende Augen bei Opern-Enthusiasten, die gern live dabei sind. Opernbesucher kennen ihr Opern1ab393f6da35451f8a2f12b42b01e840haus vom Eingang bis zur Bühne, selten Backstage. Sie genießen die spezielle Atmosphäre, ihre Lieblingsopern, ihre Lieblingsstars. Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Wie sieht es hinter der Bühne eines großen Opernhauses aus?

    Erst wird die Eintrittskarte gelöst.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Ablöse im Herbst Direktor Dominique
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Ablöse im Herbst Direktor Dominique
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Welche Plätze sind noch frei und zu welchem Preis? Der Kartenverkäufer berät und zeigt die freien Plätze auf dem Plan. Je nach Sicht auf die Bühne sind sie nach Farben geordnet und nach Preis gestaffelt.
    Operndirektor Herr Meyer informiert sich bei der Tageskasse über die aktuelle Auslastung. Er vergißt auch nicht, darauf hinzuweisen, dass ja alle Karten bis zum letzten Platz verkauft werden müssen.

    Ein Programmheft zur Einführung und späteren Erinnerung.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Pensionistinnenjob aus Passion – Ingeborg Pichler © ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Pensionistinnenjob aus Passion – Ingeborg Pichler
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Informationen rund um die Oper und die spezielle Inszenierung sind auch für alte Hasen interessant. Welche freudige Überraschung – oder Enttäuschung – bringt die heutige Besetzung?

    Backstage – der Bühneneingang von innen.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Portier Harald Prieseling.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Portier Harald Prieseling.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Wahre Opernenthusiasten kennen den Bühneneingang von außen, wenn sie auf ihre Lieblingssänger oder Balletttänzerinnen warten. Nach innen geht es am Pförtner vorbei. Er kennt jeden Mitarbeiter im Haus, die Probenpläne und erklärt den Weg zu den Werkstätten oder Garderoben.
    Er achtet darauf, dass keine unbefugten Besucher eindringen. So kommt es schon mal vor, dass jemand behauptet, einen Termin bei dem Herrn Intendanten zu haben. Ein Anruf bei der Sekretärin klärt auf, dass der Name vollkommen unbekannt und auch kein Termin angesagt ist. Pech gehabt!

    Backstage – im Probenraum ist immer Hochbetrieb.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Probebühne der Staatsoper im Wiener Arsenal
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Probebühne der Staatsoper im Wiener Arsenal
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Lange, bevor eine Oper auf die Bühne kommt, wird geprobt, geprobt, geprobt!
    Der Korrepetitor vertritt für diese Probe das Orchester, um den Sängern eine musikalische Stütze zu geben. Mit dabei sind auch der Dirigent der Produktion, der musikalisch mit den Sängern arbeitet. Die Hauptarbeit auf der Probebühne ist aber für das Regieteam reserviert. Sie erarbeiten minutiös – zusammen mit der Dramaturgie – die Inszenierung der Oper. Erst wenn die genauen Bewegungsabläufe mit den Sängern festgelegt sind, kommt das Orchester dazu.

    Backstage – Kostüme fallen sofort ins Auge

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Kostüme werden ständig umgearbeitet.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Kostüme werden ständig umgearbeitet.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Die Kostüme werden mit dem Regieteam zusammen entwickelt. So wird der Inhalt der Oper optisch transportiert.
    Selbst wenn die Aufführung schon lange zurückliegt, haben die Besucher noch immer die Sänger in ihren Kostümen vor ihrem inneren Auge. Je ausgefallener, umso länger bleibt der Eindruck haften.

    Backstage – Kostüme mit eingebauter Bewegungsfreiheit.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Anprobe von Maske und Kostüm
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Anprobe von Maske und Kostüm
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Eine Sängerin muss sich auf der Bühne frei bewegen können, ohne Angst vor einer platzenden Naht! Das könnte zu unfreiwilliger Komik führen.
    Für die Hauptdarsteller entstehen gleich aussehende Kostüme, jedoch in verschiedenen Größen, Längen, Weiten. Je nach Abendbesetzung werden die Kostüme leicht angepasst – vor jeder Vorstellung!

    Backstage – Hauptsitz der Lockenköpfe.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Vor jeder Vorstellung ein Perückenservice.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Vor jeder Vorstellung ein Perückenservice.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Wie machen die Diven das bloß? Sie treten mit perfekt eingerollten Löckchen auf. Dem verwirrten Greis stehen die Haare verstrubbelt nach allen Seiten unter der spiegelblanken Glatze hervor.
    Die hauseigenen Werkstätten haben außer dem Malsaal und der Schreinerei natürlich auch Schuhmacher und Perückenmacher beschäftigt. Diese sind hochspezialisiert, um Kostümierungen aus verschiedenen Jahrhunderten zu verwirklichen.

    Backstage – der letzte Schliff.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Beate Krainer, Maske
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Beate Krainer, Maske
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Dafür ist die Maske zuständig. Die Perücke mit dem Zopf muss perfekt sitzen, ebenso die roten Bäckchen und die übermüdeten Augenränder, die bis in die letzte Reihe im obersten Rang sichtbar sind und wirken müssen. So kann aus einem jungen Mann einmal ein alter, gebrechlicher Greis entstehen – wenn es sein muss, auch umgekehrt.

    Backstage – Bühnenbilder auf der Rolle.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Arbeiten am Schnürboden.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Arbeiten am Schnürboden.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Wer Prospekte nur aus seinem Briefkasten kennt – in der praktischen Größe für den Papierkorb – wird sich wundern. Bühnenprospekte umfassen 20 Meter oder mehr, je nach Bühnenbreite. Auf ihnen ist der ganze Bühnenhintergrund aufgemalt. Damit der Wald, die Gassen der Fachwerkstadt oder der Palast faltenfrei ihre Illusion verbreiten, werden die jeweiligen Leinwände zu jeder Vorstellung hervorgeholt, abgerollt und danach aufgerollt und ins Depot gebracht.

    Backstage – der Palast rollt heran.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Bühnenarbeit – zwischen zwei Vorstellungen ist die Zeit oft knapp
. © ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Bühnenarbeit – zwischen zwei Vorstellungen ist die Zeit oft knapp
    . © ZDF und ORF/Prisma Film

    Wie schön, dass niemand von den Zuschauern sieht, dass die eleganten Räume auf der Rückseite aus zusammengefügten Latten und Pressspan bestehen. Sie müssen stabil, leicht und doch transportabel sein. Ein Bühnenarbeiter bringt Kraft mit. Gemeinsam schieben sie in schwerer körperlicher Arbeit die großen Teile vom Depot auf die Bühne. Zum Umbau gehört Schnelligkeit, damit die Vorstellung weiter läuft.
    Die Säulen und übergroßen Türen, die seidenen Tapeten, der Fensterblick in den Park – alles Illusion, wie wir es vom Theater erhoffen. Was hinter den Kulissen liegt, ist der Fantasie überlassen.

    Backstage – die Bühne steht.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Bühnentechnik – ein harter Job
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Bühnentechnik – ein harter Job
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Jetzt kann es bald losgehen. Der Inspizient forscht nach, ob sich alle erforderlichen Sänger im Haus befinden.
    Die Bühnentechniker prüfen die Lichtmaschinerie, die Drehbühne und sonstige beweglichen Teile. Hebt und senkt sich die Bühne – möglichst zur richtigen Zeit? Für Licht, Akustik und Bühnenbild sind verschiedene Abteilungen verantwortlich, die exakt zusammen arbeiten. In unserer Zeit nutzen diese Fachleute den Computer zur genauen Steuerung. Lediglich zur Unterstützung – die Hauptarbeit liegt immer noch bei den künstlerischen Menschen.

    Backstage – der Souffleur sitzt im Kasten.

    „Backstage Wiener Staatsoper“: Souffleur Lucio Golino.
© ZDF und ORF/Prisma Film
    „Backstage Wiener Staatsoper“: Souffleur Lucio Golino.
    © ZDF und ORF/Prisma Film

    Sobald die Vorstellung beginnt, ist der Souffleur gefragt. Er gibt mit den richtigen Stichworten den Sängern die Sicherheit bei kurzfristigen Textaussetzern.
    Jetzt kann die Opernaufführung beginnen.

    „Backstage Wiener Staatsoper“ – ein Film zum Verlieben

    „Die Wiener Staatsoper genießt nicht nur einen exzellenten Ruf, sie hat auch – in Corona-freien Zeiten – eine konstante Auslastung von 99 Prozent. Regisseur Stephanus Domanig begibt sich bei 3sat am Samstag, 6. Februar 2021, 21.45 Uhr, in seinem Dokumentarfilm „Backstage Wiener Staatsoper“ (Österreich 2019; deutsche Erstausstrahlung) hinter die Kulissen und porträtiert die vielfältige, aber weitgehend unsichtbare Arbeitswelt, die es Sängerinnen und Sänger, Dirigentinnen und Dirigenten sowie Musikerinnen und Musikern erst ermöglicht, ihr Publikum zu begeistern.“

    Noch mehr Werkstätten:

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  • ✍ Altes Land – 2 Filme im ZDF – passend zum Novemberblues

    ✍ Altes Land – 2 Filme im ZDF – passend zum Novemberblues

    Wer bis jetzt weder im Novemberblues noch in Herbstdepressionen schwelgt, sollte sich unbedingt „Altes Land“ im ZDF anschauen.

    Drei Frauen, drei Generationen. Nach dem Bestseller von Dörte Hansen zeigt das ZDF mit einem hochkarätigen Ensemble den Zweiteiler „Altes Land“, Inhalt siehe Altes Land – quicklebendig
    Sonntag, 15. und Montag, 16. November 2020, jeweils 20.15 Uhr, und bis zum 31.11.2021 in der ZDF-Mediathek.

    Altes Land – so deprimierend kann ein Leben verlaufen.

    Altes Land: Vera Eckhoff (Iris Berben) trabt heute immer noch gerne mit ihrem stolzen Ostpreußen provokativ über den frisch geharkten Sandweg ihres Nachbarn.
    Vera Eckhoff (Iris Berben) trabt heute immer noch gerne mit ihrem stolzen Ostpreußen provokativ über den frisch geharkten Sandweg ihres Nachbarn.
    © ZDF und Boris Laewen

    Bis ins hohe Alter geht Vera ihren eigenwilligen Weg weiter, auch wenn es die Nachbarn ärgert. Der Film zeigt genüsslich genau die Szenen, die sie zu einer verhärmten alten Frau werden lassen. Angefangen von ihrer Flucht bis zum körperlichen und geistigen Verfall ihres Stiefvaters – Rückblenden, die von denen verstanden werden, die den Inhalt kennen. Für Freude oder gar so etwas wie Glück hält der Film weniger als eine Minute bereit. Vera und ihr Vater sitzen nach der Konfirmation am Küchentisch. Sie packen erwartungsvoll ein Tortenpäckchen aus einer Konditorei aus dem Papier. Heraus kommen zwei Stück Sahnetorte auf einem Papptablett. Glücklich lächelnd sitzen sie sich gegenüber, jeder mit einer Kuchengabel in der Hand. Während des genussvollen Essens strahlen sie sich an – beseelt und zufrieden. Sogleich wird diese Szene ins Negative gezogen, denn sie werden überrascht und sind sich darüber im Klaren, dass ihr aus-der-Verpackung-essen nicht der Norm einer Konfirmationsfeier entspricht.

    Altes Land – Sie kamen als Flüchtlinge und blieben.

    Altes Land: Die kleine Vera (Emilia Kowalski, l.) erreicht mit ihrer Mutter Hildegard von Kamcke (Birte Schnöink) nach einer abenteuerlichen Flucht über das Eis den zugewiesenen Hof im Alten Land.
    Die kleine Vera (Emilia Kowalski, l.) erreicht mit ihrer Mutter Hildegard von Kamcke (Birte Schnöink) nach einer abenteuerlichen Flucht über das Eis den zugewiesenen Hof im Alten Land.
    © ZDF und Boris Laewen

    Viel Raum gibt der Film den ablehnenden Szenen in der neuen Umgebung. Steinig und hart beginnt Vera von Kamckes Lebensweg mit ihrer Flucht aus Ostpreußen. Im Gegensatz zu ihrer Mutter bleibt sie. Was bleibt ihr übrig, nachdem ihre Mutter ihr glasklar verkündet, dass Vera in ihrem kommenden Lebensweg keinen Platz mehr hat. Zwar schreibt die Mutter ihrer Tochter Biefe, die Vera in einem Ordner abheftet. Jeder Brief in Klarsichtfolie verpackt wie amtliche Schreiben vom Finanzamt. Ein zufriedenes Mutter-Tochter Verhältnis sieht anders aus.

    Veras Nichte Anna ist ebenfalls auf der Flucht – allerdings vor dem Stadtleben und ihrer Ehe mit einem Luftikus.

    Im Alten Land macht sich Anne (Svenja Liesau) ein Bild von den nötigen Renovierungsmassnahmen am Haus ihrer Tante Vera.
    Im Alten Land macht sich Anne (Svenja Liesau) ein Bild von den nötigen Renovierungsmassnahmen am Haus ihrer Tante Vera.
    © ZDF und Boris Laewen

    Glück kommt in diesem dystopischen Film bei keiner der Frauen vor – im Gegenteil. Veras Halbschwester Marlene lebt missgelaunt in ihrer schicken Umgebung. Ein Sohn brilliert als Konzertpianist, Tochter Anna mit der gleichen Ausbildung findet einen Job als Vorschulpädagogin in einer Musikschule für die Hamburger Schickeria. Neben ihrem Bruder rangiert sie immer als Zweite.
    Auch in der Ehe sieht Anna sich plötzlich als Zweite, denn der Ehemann betrügt sie. Das veranlasst sie zur Flucht ins Alte Land. Aber ihre Tante Vera weist Anna schroff ab.

    Altes Land – auf Hinni ist Verlass!

    Altes Land: Hinni (Peter Kurth) steht unter einem Baum und blickt traurig ins Leere.
    Hinni (Peter Kurth) steht unter einem Baum und blickt traurig ins Leere.
    © ZDF und Georges Pauly

    Immer mit dabei ist Hinni, der Vera schon immer und ewig liebte – leider einseitig.

    „Altes Land“ bleibt 1 Jahr in der ZDF-Mediathek

    Melancholiker, die sich in den Novemberblues reinpflatschen lassen wollen, sollten sich unbedingt „Altes Land“ 1/2 im ZDF anschauen. Wer den Sendetermin versäumt hat oder die Filme noch einmal anschauen möchte, hat noch bis zum 13.11.2021 Gelegenheit dazu -> Altes Land


    Hörbuchtipp: Altes Land – quicklebendig

    Der Roman spielt im Alten3346b29a50bd408685e7b182cb7a14c3 Land, dem Obstbaugebiet vor den Toren Hamburgs. Hier wimmelt es nur so von originellen Typen.

    Cover: Altes Land von Dörte Hansen

    Vera liebt ihr riesiges, traditionsgetränktes Bauernhaus. Obwohl sie genügend Geld hat, renovierte sie das alte Fachwerkgebäude nie. Panoramafenster und Linoleumboden sind an diesem Reetdachhaus vorbeigegangen. Einquartiert wurde Vera hier als ostpreußischer Flüchtling zusammen mit ihrer Mutter, der ehemaligen Gutsbesitzerin Hildegard von Kamcke – sehr zum Leidwesen der Altbäuerin Ida Eckhoff. Hildegard nahm den Kampf mit ihr auf und ging als Siegerin hervor. Sie heiratete Idas Sohn, den psychisch gestörten Kriegsheimkehrer, der Vera adoptierte. Dann zog Hildegard zu einem neureichen Aufsteiger nach Blankenese und ließ Vera bei ihrem Adoptivvater zurück.


    Als Polacken wurden sie von der Dorfbevölkerung geschimpft.

    Bei Vera machten sie es allerdings nur einmal. Sie hinterließ eine Spur blauer Flecken – selbst bei den größeren Jungen. Vera schloss die Schule mit einem Einser-Abitur ab, studierte Zahnmedizin und kam wieder in das Haus zurück. Veras große Leidenschaft war und ist die Jagd; ihr einziger Freund war und ist der Nachbar Hinni.
    Vera versorgte ihren Vater bis in die Jetztzeit und pflegte ihn (bis) zu (seinem) Tode. Bei seiner Beerdigung sah sie nach Jahrzehnten ihre Halbschwester wieder, die zusammen mit ihrer Tochter Anne gekommen war und glücklicherweise auch wieder ging.


    Altes Land: Anna hat schwere Zeiten hinter sich, wie alle Frauen der Familie.

    Das einstige Wunderkind am Klavier wurde von ihrem kleinen Bruder überholt. Sie studierte zwar auch Musik, kam aber nicht an die Künste ihres Bruders heran. Nach dem Studium machte sie eine Tischlerlehre, heiratete und lebte mit ihrem Mann und dem Söhnchen Leon in Hamburg Ottensen, dem Hamburger Szeneviertel für die neuen jungen Familien. Als sie ihren Mann mit einer anderen Frau vollkommen nackt an ihrem Küchentisch sitzen sah, schnappte sie sich Leon und fuhr einfach los.
    Vera ließ kaum jemanden in ihr Haus, aber diese zwei Gestalten – ihre Nichte Anne mit deren Sohn Leon – erkannte sie sofort als Flüchtlinge. Zwar ist das Haus groß genug, aber Reibungspunkte gibt es überall. Genau wie sich Vera mit der Altbäuerin Ida Eckhoff verstanden hat, bekommt Leon schnell einen Zugang zu der rustikalen Vera.


    Altes Land: Soweit die Ausgangslage.

    Es folgen Geschichten über Geschichten. Von unterschiedlichen Erziehungsmethoden in Stadt und Land sowie Rückblicke in die Zeit des großen Trecks 1945 von Ostpreußen nach Schleswig-Holstein. Köstlich sind die gegenseitigen Annäherungsversuche der Städterin mit der Landbevölkerung. Bei ihrer Ankunft wird Anne vom Nachbarn angepflaumt. Sie zeigt ihm den Stinkefinger und wird von ihm – so im Vorbeifahren – mit Spritzmitteln eingenebelt.

    Dörte Hansen liebt ihre Figuren.

    In jede kann sie sich hineinversetzen, lässt jeden zu Wort kommen. Die Leser erfahren, wie ein Obstbauer aus dem Alten Land über die Städter denkt oder was einen Tischler bewegt, der so gern nur mit Vollholz arbeiten würde, aber schon am frühen Morgen mit dem von seinem greisen Vater zugeschnittenen Laminat empfangen wird oder warum ein anständiger Bauer seinen Hof schön „schier“ in Ordnung halten sollte, einschließlich geharkter Wege.
    Mit ihrer Stimme trifft Hannelore Hoger genau den Tonfall der ruppigen Vera. Ihre plattdeutschen Einlagen klingen wirklich platt – nicht nach Fremdsprache.

    Altes Land: Roman Audio-CD von Dörte Hansen (Autor), Hannelore Hoger (Sprecher), Random House Audio , ISBN-10: 3837130894


    Altes Land – Romanverfilmung in zwei Teilen

    Stab
    Romanvorlage Dörte Hansen
    Drehbuch Sherry Hormann
    Regie Sherry Hormann
    Kamera Armin Golisano
    Schnitt Sandy Saffeels
    Musik Jasmin Shakeri & Beathoavenz
    Ton Andreas Mücke Niesytka
    Szenenbild Lars Lange, Axel Nocker
    Kostümbild Jessica Specker
    Maskenbild Jeanette Latzelsberger, Gregor Eckstein, Elke Lebender, Sarah Wentzel
    Produktion UFA FICTION
    Produzent Benjamin Benedict
    Ausführender Produzent Matthias Adler
    Producerin Sinah Swyter
    Herstellungsleitung Dirk Ehmen
    Redaktion Rita Nasser, Dr. Katharina Görtz
    Länge 2 x ca. 89 Minuten

    Altes Land – Die Rollen und ihre Darstellerinnen und Darsteller:

    Vera (in der Gegenwart) Iris Berben
    Vera (als jüngere Frau) Maria Ehrich
    Marlene Nina Kunzendorf
    Karl Eckhoff (in der Gegenwart) Milan Peschel
    Karl Eckhoff (als jüngerer Mann) Kilian Land
    Hinni (in der Gegenwart) Peter Kurth
    Hinni (als jüngerer Mann) Marius Ahrendt
    Anne Svenja Liesau
    Leon Marian Dilger
    Christoph Jacob Matschenz
    Burkhard Weißwerth Matthias Matschke
    Ida Eckhoff Karoline Eichhorn
    Hildegard von Kamcke Birte Schnöink
    Britta zum Felde Lina Beckmann
    Dirk zum Felde Bernd Hölscher
    Heinrich Lührs Ronald Kukulies
    Fritz Jacobi Robin Sondermann
    und viele mehr


     

    Nachkriegszeit:

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  • ☛ Down to Earth – 28. Filmwinter startet mit  Damenschuhen

    ☛ Down to Earth – 28. Filmwinter startet mit Damenschuhen

    Blick auf weibliche Schuhe! Mit typisch weiblicher Problematik erregt ein humorvoller Kurzfilm am 1. Tag des Stuttgarter3c0db022366e461c842778f20362568b Filmwinters besondere Aufmerksamkeit.

    Down to Earth beginnt mit hohen Hacken „high heels“

    Kurzfilm: Down to EarthStatt der heels/Hacken befinden sich an der Stelle Handdrucker, die bei jedem Schritt ein lautes „Step“ auf den Boden klacken.

    Sehr engen, spitzen Schuhen laufen an einer Schiene Mausefallen voraus, die bei jedem Schritt zuschnappen – wie gut beobachtet.

    An einem linken Schuh ist ein Kompass befestigt, am rechten ein Magnet, der bei jedem Schritt die Kompassnadel wackeln lässt. Ähnlich korrespondiert ein anderes Paar. Der rechte Schuh transportiert ein Wassergefäß mit einem Hahn. Der linke Schuh steht mit einer Kordel und einem Gestell in Verbindung mit eben diesem Öffnungshebel des Hahns. Ein Schritt links lässt den Wasserbehälterschuh nach vorn gehen, ein Schritt rechts öffnet den Wasserhahn. Der gießt sein Nass so lange aus, bis der linke Fuß wieder einen Schritt nach vorn macht und den Hebel verschließt.

    Down to Earth – zeigt her eure Füßchen, zeigt her eure Schuh‘ …

    Das erste Kurzfilmprogramm endet mit dem humorvollen Film der Österreicherin Anna Vasof. Sie geht davon aus, dass Frauenschuhe bestimmte Geschichten erzählen. So fällt ihr Kamerablick auf den Boden und bleibt haften. Verschiedene Apparaturen hat sie entworfen und konstruiert – insgesamt 28 mechanische Vorrichtungen verbinden das eigentliche Laufwerk, die Schuhe, miteinander.

    Down to Earth: Wunderbare kleine Apparätchen.

    Himmelblaue Schuhe mit einer Blume als Dekoration lassen beim Wippen des Fußes einen Fächer aufgehen – romantisch! Etwas typisch Weibliches sind noch die langen Haare, deren Spitzen in Lockenwicklern stecken, die wiederum mit den Schuhspitzen verbunden sind. Somit kann die Trägerin nur gebückt gehen.

    Down to Earth: Österreich 2014, HD, Farbe, 7:00 Min.

    Regie, Drehbuch, Produktion: Anna Vasof, Kamera: Renate Mihatsch, Peter Regner, Kyriakos Tsoukalas, Suchart Wannaset

    Ebenfalls im Kurzfilmprogramm des ersten Tages: Gleich drei Filme sind religiös-spirituell geprägt, jedoch alle unterschiedlich in ihrer Aussage, siehe -> Inferno – unfreiwilliger Humor

    Filmwinter:

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  • ☛ Das magische Haus: Trickfilm-Tipp ab 6 Jahre

    ☛ Das magische Haus: Trickfilm-Tipp ab 6 Jahre

    Das magische Haus: Ein spannender, sehr spannender Kinderfilm um einen liebenswürdigen Magier und seine Hausbewohner.

    Das Magische Haus, der Zauberer und seine Tiere.

    DasMagischeHaus Trickfilm-Tipp

    Katze, 3357146a04ab439aa437c962e6fc2cf2Hase, Maus und zwei schwäbisch schwätzende Turteltauben bilden die tierischen Gefährten des sympathischen Zauberers. Dieser Zauberer wird so lebensecht von Didi Hallervorden synchronisiert, dass die Älteren meinen, ihn leibhaftig vor sich zu haben. Komplettiert wird der Haushalt durch aufziehbares Blechspielzeug, Grammophon, Glocken, Kaugummikugelspender, einem alten Filmprojektor und allerlei Hausrat. Selbstverständlich haben auch diese Begleiter eine Seele und greifen ein, wenn Gefahr für den Zauberer oder sein magisches Haus droht. Diese Alltagsgegenstände und Tiere entsprechen genau der Fantasiewelt der Vorschulkinder.

    Das magische Haus: Hauptperson ist ein kleiner Kater.

    Ein Kater, der sich ein neues Zuhause suchen muss. Erst landet er in einem Garten, aus dem er durch einen Wachhund vertrieben wird. In sein späteres Traumhaus kommt er nicht hinein. Erst muss er über einen morschen Baum, von dem er fast abstürzt, über den Dachboden ins Haus klettern. Vom alten Hasen und der Maus wird er als Störenfried betrachtet; der Zauberer schließt ihn gleich ins Herz und stellt ihn als seinen Assistenten ein, genau wie die übrigen sprechenden Spielzeuge und Tiere. Mit seinem Fahrrad und der Zaubertruhe auf dem Gepäckträger fährt der Zauberer ins Krankenhaus und spielt den kranken Kindern Zaubertricks vor. Auf einer dieser Fahrten verunglückt er und kommt selbst ins Krankenhaus. Sein Neffe Daniel nutzt seine Abwesenheit und versucht, sein Haus zu verkaufen, was selbstverständlich von den Bewohnern verhindert wird. Sie vergraulen mit Tricks und Pfiffigkeit die Kaufinteressenten, bis der Zauberer wieder aus dem Krankenhaus zurückkommt.

    Das magische Haus und die blöden Erwachsenen.

    Bis auf den Wachhund sind es bärbeißige Erwachsene, die durch ihr Auftreten Sympathien verschenken. Die Feindbilder sind nicht einmal richtig böse, aber sehr unsympathisch. Allen voran Daniel, der Neffe des netten Zauberers. Er bekommt dafür auf Schritt und Tritt seine verdiente Strafe in Form von Atemnot und Nies-Attacken, da er gegen Katzenhaare allergisch ist. Seine Kunden für das Haus sind stark überzeichnet, wie das feine Ehepaar, das gerade auf dem Weg zu einem Wohltätigkeitsball ist. Sie achten sehr auf ihre Kleidung, die sie nicht schmutzig machen möchten. Dass sie voller Taubenkot, aber aufrecht den Hof verlassen, empfinden die Kinder wohl als gerecht. Und wer würde der überkandidelten Dame mit dem dicken Hinterteil und ebensolcher Brille nicht das grüne Püree im Gesicht wünschen, wo sie doch so neugierig in den Mixer geschaut hat.

    Durch die 3-D-Brille betrachtet fliegen die Tauben im Kinosaal herum.

    Die Verfolgungsjagden nehmen die Zuschauer mit auf den Weg über die Treppengeländer; über Kronleuchter und durch enge Röhren hindurch. Im Nachhinein betrachtet besteht der Film zum größten Teil aus Verfolgungsszenen – aber nie wird es langweilig. Spannend gestalten sich die Beinaheunfälle, wenn Kater Thunder die Straße überqueren möchte oder der Zauberer auf seinem Rad aus dem Gleichgewicht kommt. Die Kinder sehen die Autos aus allen Ecken auf sich zukommen – und biegen dann doch rechtzeitig ab. Wie in der Geisterbahn erschrecken sie die Möbelpacker, die den Hausrat entsorgen sollen. Die Kinder sehen, wer an welchem Strang zieht, damit ein Drache auftaucht oder sich eine beleuchtete Vitrine klappernd in Bewegung setzt. Ein Film, der die kleinen Zuschauer von den Sitzen reißen wird.


    Unsere persönliche Empfehlung:

    Wenn Sie sich selbst einmal in Zaubersprüchen üben möchten, finden Sie eine Fülle von Webseiten mit Adressen für Liebeszauber. Möchten Sie Ihre verflossene  Liebe zurückholen? Mit entsprechenden Sprüchen gewinnen die bis jetzt noch unerwiderte, neue Liebe. Durchstöbern Sie die Welten der Esoterik,  Tarot, Astrologie und Feng-Shui – freie Fahrt auf dem Hexenbesen.

    … oder schlagen Sie ganz einfach nach im Eltern-ABC 😉

    Das Magische Haus 
    Originaltitel: The House of Magic (Family Entertainment, Animation, Belgien 2013)
    Darsteller mit den Stimmen von Matthias Schweighöfer als Thunder, Karoline Herurth als Maggie, Dieter Hallervorden als Zauberer Lawrence, Alec und Sascha von The BossHoss als Möbelpacker Mark und Mike,
    Regie: Ben Stassen, Jeremy Degruson
    Drehbuch: Ben Stassen, Domonic Paris, James Flynn
    Produktion: Ben Stassen, Caroline van Iseghem
    Format: digital / 2,35:1 (Cinemascope)
    Ton: Dolby Digital

    Trickfilm:
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  • ☛ H. C. Andersen und der lange Schatten | Trickfilm-Tipp

    ☛ H. C. Andersen und der lange Schatten | Trickfilm-Tipp

    H.C. Andersen: Die Dänen lieben ihren großen Dichter Hans3357146a04ab439aa437c962e6fc2cf2 Christian Andersen, den Schöpfer vieler romantischer Märchen und Gutenachtgeschichten. Jannik Hastrup deckt in dieser Biografie dessen dunklen Seiten auf, die Seiten vieler kreativer Menschen.

    Über H. C. Andersens Leben hängt schon früh ein Schatten.

    H. C. Andersen: Der lange SchattenEs gibt auch eine dunkle Seite des beliebten Märchendichters. Im Laufe seines Lebens verselbstständigt sich der Schatten und führt sein eigenes Leben. Beide leben parallel nebeneinander her.
    Überall auf H. C. Andersens Lebensweg begegnen ihm seine Märchenfiguren, angefangen von der schönen Meerjungfrau über die Schneekönigin bis hin zum häßlichen Entlein, aus dem ein schöner Schwan wird.

    H. C. Andersen weiß schon als Kind, dass er anders ist als seine Altersgenossen.

    Er liebt es, zu tanzen und Theater zu spielen, zusammen mit seiner häßlichen Ente, die erst am Ende seines Lebens ein schöner Schwan werden darf. Gleichzeitig dämpft ihn sein Schatten. Sobald Hans Christian von seiner Zukunft als Tänzer, Schauspieler und Schriftsteller träumt, sagt ihm sein Schatten, dass seine Begabung dafür nicht reicht. Er zählt ihm sämtliche Kriterien auf, die Hans Christian selbst an sich bemängelt. Sein Schatten verführt ihn dazu, Verbotenes zu tun. Statt den Weg einzuschlagen, den ihm der Pfarrer weist, öffnet der Schatten die Tür zur Hölle. Hier erlebt er die Qualen, die für seine späteren Depressionen verantwortlich sind.

    H. C. Andersen: Bordelle werden schon fast zur zweiten Heimat.

    Er unternimmt ausgedehnte Reisen nach Rom und Paris, wird in die elegantesten Häuser eingeladen, aber sein Schatten verrät seine einfache Herkunft. Zwar steigt Hans Christian Andersen als Dichter, dessen Werke in sieben Sprachen übersetzt werden, in die höchsten gesellschaftlichen Kreise auf, jedoch sein Schatten benimmt sich ständig daneben. Seine große Liebe vertreibt sein Schatten mit einem Klaps auf den Po. Und auch sonst bringt ihn sein Schatten immer wieder in unangenehme Situationen.

    H. C. Andersen und der lange Schatten: Als Film unbeliebt.

    Dieser total von Hand gezeichnete Film von 1998, der die Schattenseiten der Nationalikone zeigt, ist in Dänemark nicht gut angekommen. Wunderschön sind die Biedermeierkostüme, die Häuser und Gassen in den dänischen Dörfern – fast wie von Spitzweg gezeichnet; die Kaschemmen, in denen sich Andersen aufhält, die Spiegelsäle, in denen der berühmte Dichter verkehrt.
    Als Zuschauer kann man sich hineinflatschen lassen in die Biedermeierzeit – wie auf Daunenkissen gefedert. Wäre da nicht der schwarze Schatten, der überall auftaucht und teilweise bedrohlich lang, groß oder breit werden, kann. Er klebt an der Wand, legt sich auf den Boden, lauert hinter dem Fenster oder verkriecht sich durch die Türritze. Trotz des ernsten Themas ein bezaubernder Film.

    H.C. Andersen und der lange Schatten
    Dänemark 1998 | 78 Minuten
    Regie: Jannik Hastrup

    Die schöne Meerjungfrau ist bis zum heutigen Tag unsterblich. Unter anderem lebt sie weiter in fantasievollen Kleidern, aber auch im Schmuck.

    Internationales Trickfilmfestival Stuttgart
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  • ☛ Internationales Trickfilmfestival Stuttgart: Uit Huis – Mutter-Vater-Sohn-Konflikt

    ☛ Internationales Trickfilmfestival Stuttgart: Uit Huis – Mutter-Vater-Sohn-Konflikt

    Uit Huis: Dieser kurze Trickfilm3357146a04ab439aa437c962e6fc2cf2 behandelt die schwierige Phase, in der sich ein Kind vom Elternhaus löst – lösen muss, und zwar anders als Harald, der sich seiner Mutter entledigt.

    Uit Huis, ein typischer Mutter-Vater-Sohn-Konflikt

    Filmcover: Uit HuisMutter und Sohn kommen gut miteinander aus. Sie streicht ihm das Brot und er isst es dankbar auf. Doch der Vater beschließt, dass der Junge alt genug ist, um das Haus zu verlassen. Er schenkt ihm einen Wanderstab mit gepacktem Bündel und schickt ihn in die weite Welt.

    Uit Huis – der Sohn kommt immer wieder.

    Ein Unwetter mit starkem Wind bläst den Jungen wieder zurück. Kaum bessert sich das Wetter, wird er vom Vater wieder vor die Tür gesetzt, um mit der Überschwemmung, die das Unwetter hinterließ, wieder mit einer Welle ins Haus gespült zu kommen. So geht es mit Nebel und anderen Naturkatastrophen. Er steht einfach wieder im Haus, zur Freude seine Mutter, zum Ärger des Vaters.
    Irgendwann ist die Mutter alt und stirbt. Nach ihrer Beerdigung kann sich der Sohn freudig vom Vater verabschieden, denn nichts treibt ihn wieder zurück.

    Fazit: Jedes Kind wird einmal selbstständig und erwachsen.

    Allerdings wird jetzt der Vater unruhig. Er wartet vergebens, schaut zur Tür und zum Fenster hinaus, wird immer unruhiger und traurig. Der Sohn kommt nicht zurück.
    War sein Drängen richtig?

    Uit Huis (Leaving Home)
    Niederlande 2013
    Regie: Joost Lieuwma

    Internationales Trickfilmfestival Stuttgart
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  • ☛ Internationaler Trickfilm-Wettbewerb 2014 in Stuttgart: Mutter-Sohn-Konflikt

    Dieser kurze Animationsfilm3357146a04ab439aa437c962e6fc2cf2 „Harald“ zeigt, wie eine Mutter ihren einfältigen Sohn benutzt, um an Ruhm und Geld zu kommen. Ganz schön pfiffig, wie Harald sich davon befreit, um das zu machen, was seiner Natur entspricht.
    Harald FilmHarald, der Catcher, sieht nur so gewalttätig und aggressiv aus. In Wirklichkeit ist er harmlos. Wirklich aggressiv ist nur seine Mutter, die ihn mit allen möglichen Tricks dazu verleitet, seinem Gegner eins auf die Rübe zu geben. Dann hüpft Haralds Mutter vor Freude und schnappt sich Pokal und Preisgeld.
    Harald ist von einfacher Natur. Er kennt nur eine Liebe: die zu seinen Blumen. Das nutzt seine Mutter aus. Sie steht mit einem Blumentopf am Rande des Rings und droht damit, die geliebte Pflanze zu quälen. Daraufhin schlägt Harald zu und das Preisgeld ist seiner Mutter sicher.
    Harald ist jedoch nicht so dumm wie er aussieht. Heimlich züchtet er eine Blume heran, die er seiner Mutter schenkt. Bei seinem nächsten Kampf nimmt sie ebendiese Blume als Druckmittel mit. Doch da passiert es. Die Mutter ist verschwunden – die Blume hat einen dicken Bauch und bleckt die Zähne. Es ist eine fleischfressende Pflanze.
    Von nun an lebt Harald glücklich und zufrieden mit seinen Blumen.
    Eine ungewöhnliche, aber wirksame Art, sich von einer Übermutter zu befreien, die nur ihren Vorteil im Blick hat und ihren Sohn als Mittel zum Zweck nutzt.

    Harald | 3D Computer | 6:00 Minuten
    Deutschland 2013
    Regie: Moritz Schneider

     

     

     

    Internationales Trickfilmfestival Stuttgart 2014
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  • ✍ Kochbuch-Tipp: Filmrezepte, kulinarische Kostbarkeiten in jeder Beziehung

    ✍ Kochbuch-Tipp: Filmrezepte, kulinarische Kostbarkeiten in jeder Beziehung

    In diesem kostbar aufgemachten Buch mit einem goldenenfa6ad2f1b4394cdebd0093f62af21034 Umschlag stellen Thomas Struck und Karin Laudenbach 25 kulinarische Filme vor, in denen viel gekocht und gegessen wird.

    cover.film-rezepte13 Spitzenköche mit zusammen 14 Michelin-Sternen lassen sich durch diese Filme zu Menüs inspirieren. Zum Nachkochen eignen sich diese Kreationen für ambitionierte, fortgeschrittene Köche, die gern viel Zeit in ihr Hobby investieren.

    Das große Fressen, bei dem sich ein Freundesquartett mit gutem Essen vor lauter Genuss zum Platzen bringt, macht mit einer Blutsuppe von Christian Lohse schon mal einen guten Anfang. Lea Lister fackelt eine Crème Brullée ab zum Film Babettes Fest, in dem eine französische Spitzenköchin im dänischen Exil ein Festessen ausrichtet. Ein Lotteriegewinn von 10.000 Franc macht es möglich. Mit genügend Geld genießen Mafia-Clans in Good Fellas Geselligkeiten in feinen Restaurants oder die gute Küche von Mama. Sie hält die Familien zusammen, wie ihre Tomatensauce – zum Nachkochen – zeigt. In Big Night wird die traditionelle italienische Kochkunst gegen amerikanische Fast Food verteidigt. Die Slow-Food-Story zeigt ebenfalls das Unbehagen gegen das Fast-Food-Einerlei mit an einer Hand abzählbarer Gerichte – von Marokko bis Alaska essen alle das Gleiche. Dagegen helfen regionale Gerichte wie Ravioli. Ähnlich ergeht es dem Restaurantkritiker Louis de Funés, der in Brust oder Keule gegen einen Fast-Food-Fabrikanten kämpft, der aus einer breiigen Masse „Hähnchen“ herstellt. Das Rezept: Konfierte Ente mit Steinpilzen. Kabeljau mit raffinierten Einlagen ist die Antwort in Kochen ist Chefsache, in der sich ein Koch mit raffinierten Rezepten gegen die neue Molekularküche wehrt.

    Wenn Amerikaner die gehobene Küche entdecken, treibt sie der Missionsdrang. In Julie und Julia findet die Diplomatenfrau Julie ihre eigentliche Berufung im Kochen. Ihr Boef Bourguignon aus ihrem 700-seitigen Kochbuch wird zum Klassiker. Später kocht Julie diese Rezepte nach und teilt ihre Erfahrungen in einem Kochblog der Internetwelt mit. Der Amerikaner Edward Espe Brown zeigt How to cook your life = wie man sein Leben kocht – wie bitte?! Er hat den Weg zum Buddhismus gefunden und gibt religiös-philosophische Kochkurse. Das Rezept stammt aus seinem Kochbuch: „Das Lächeln der Radieschen“. Entspannt (ganz ohne Yoga)  lädt Jack seinen Freund Miles in Side Ways kurz vor der Hochzeit zum Junggesellenabschied in die kalifornischen Weinberge ein. Die vielen Weinproben und die Bekanntschaft zweier Weinexpertinnen lässt sie den eigentlichen Anlass – die Hochzeit – fast vergessen. Zu Ochsenbrust in Pinot Noir passt auch der Dokumentarfilm Red Obsession über das flüssige rote Gold – Bordeaus-Weine – die bis zu 1000 Euro die Flasche gehandelt werden.

    L’amour desMoules, ein amüsanter Dokumentarfilm über Entstehung, Wachstum und Ernte der Miesmuschel, mit einem Rezept vom Sylter Muscheltopf von Johannes King. Ernster dokumentiert Food Inc, wie industrielle Lebensmittelerzeugung die kleinen Bauern vertreibt, von der Genmais-Produktion bis zur Gewinnmaximierung. Dabei werben sie mit den idyllischen, kleinen Bauernhöfen, die sie verdrängen. Eintopf mit Kürbis, Möhre, Ingwer und Bohnen ist eine gute Antwort darauf. Ebenso Willkommen, Mr. Chance, worin ein Gärtner zeigt, wie seine Erfahrungen auf die Politik übertragen werden können: „Alles wird gut, solange die Wurzel nicht beschädigt ist.“

    Gianni, einen Mann in den besten Jahren in Festmahl im August sieht seinen Lebensinhalt darin, seine anspruchsvolle Mutter rund um die Uhr zu betreuen. Bald hat er sämtliche Mütter der befreundeten Familien an der Backe, denn wer einmal bei ihm gegessen hat, möchte bleiben. Karamelisierte Feigen sind in der Tat attraktiver als Nulldiät. Den Koch als Verführer – denn essen fördert die Liebe und den Sex – darf die Industrieellengattin Emme in Ich bin die Liebe erleben, als sie sich in den Koch verliebt. Sie muss sich zwischen ihrem potenten Koch und dem finanziell potenten Ehemann entscheiden. Ob das Rezept für Wildkräutersalat da hilft? Schwierig wird es, wenn deutsche Präzision auf italienische Nonchalance trifft. Ein italienischer Spitzenkoch, der alles leicht und gut gelaunt hinnimmt, ändert die Einstellung von Chefköchin Bella Martha. Vorher kannte sie kein Privatleben und hatte nur ihre Arbeit im Sinn. Präzision herrscht auch in der asiatischen Küche. In Tapapo wird das Geheimnis der perfekten Nudelsuppe gesucht. Die dazu kreierte Suppe kann wohl nur ausgewiesene Kenner entzücken – ein paar Nudeln schwimmen in der Fleischbrühe unter zwei Fleischtalern, rohem Gemüse und einem rohen Eigelb – guten Appetit. In Eat, Drink, Man, Woman geht es um einen verwitweten Meisterkoch, der seine drei erwachsenen Töchter an den Mann bringen möchte. Das funktioniert ohne sein Zutun besser, wie sich später herausstellt. Der Film zeigt den Koch beim Zubereiten des Menüs, vom Schuppen des gerade gefangenen Karpfens bis zur aufwendigen Dekoration der Speisen.

    In dem originellen Film Mugaritz B.S.O. werden Gerichte in Musik übersetzt. Wie klingen Schweineschwänze mit pikanter Marmelade? Wer es erfahren möchte, braucht für dieses Rezept viel Zeit und Geduld.

    Kinder lieben Figuren aus Animationsfilmen wie die Ratte aus Ratatouille. Sie rührt einen biestigen Kritiker zu Tränen, als sie ihm ein einfaches Gericht serviert, das er aus seiner Kindheit kennt. Brotpudding zum Nachkochen für kleine und große Leckermäuler. Der gezeichnete Fantastische Mr. Fox wird seiner Frau zuliebe Vegetarier, kann aber das Hühnchenstehlen nicht lassen, also: Hähnchenvariationen. Ähnliches bekommt Charly Chaplin in Goldrausch. Mangels Essbarem kocht er einen Schuh, von dem sein Partner das zarte Oberleder für sich behält, während Charly Sohle, Schnürsenkel und Schuhnägel bekommt.

    In Toast erinnert sich ein Starkoch an seine Kindheit. Nigels Mutter kann nicht kochen – nicht einmal eine Dose erwärmen. Deshalb denkt er immerfort ans Essen, liest sogar Kochbücher unter der Bettdecke – wie andere Kinder Indianergeschichten. Kartoffelrisotto gehört wohl zu den ungewöhnlichen Kombinationen, die sich jemand ohne festes Koch/Essens-Schema ausdenken kann.
    Außergewöhnliche kulinarische Filme verlangen außergewöhnliche kulinarische Rezepte. Die Zubereitung dieser Menüs dauert im besten Falle eine Filmlänge. Mein Tipp: Lieber etwas mehr Zeit einplanen.
    Filmrezepte: 25 Menüs inspiriert von den schönsten kulinarischen Filmen von Thomas Struck, Karin Laudenbach, Joerg Lehmann | Callwey | ISBN-10: 3766720759

    Genussfest:

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  • Internationale Trickfilme – Humor liegt im Trend

    Internationale Trickfilme – Humor liegt im Trend

    Vorsicht! Lachen ist ansteckend!

    Seltsame Gestalten laufen durch den Park; die wachsamen Augen außerhalb ihrer Körper blicken rege in sämtliche Richtungen.

    Sobachja ploschadka“

    w.baum .wurzel1An einer Leine ziehen sie etwas Kleines, Kriechendes, das apfelgroße Haufen hinter sich lässt. Schon kommt ein Mülleimer gefahren mit einem Rüssel, über dem zwei argwöhnische Glupschaugen schweben, und saugt alles auf. In diesem Schwarz-Weiß-Film, „Sobachja ploschadka“ (Dog-walking ground) von Leonid Shmelkov, geht es um Hundebesitzer, ihre Vierbeiner und die Küttelbeseitigung – manchmal auch Nichtbeseitigung – in einem öffentlichen Park.

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  • ☛ Trickfilm-Tipp: Virtuos Virtuell – Musik sehen und hören

    ☛ Trickfilm-Tipp: Virtuos Virtuell – Musik sehen und hören

    In diesem Trickfilm passen die Musik von Louis Spohr und Animation von Maga Oschmann6801a5f7eb51427abd4c45fd817020c1 und Thomas Stellmach optimal zusammen. Virtuos sind sie aufeinander abgestimmt. Vor den Augen der Zuschauer entwickelt sich eine abstrakte Malerei durch die Musik. Klangfarben formen die Bilder. Ein Film, gleichfalls gestaltet für Augenmenschen sowie Ohrenmenschen.trickfilm.virtuos.virtuell

    Wer Musik der Romantik liebt, wird vielleicht bei den Klängen von Louis Spohrs Vorspiel zu der Oper „Der Alchymist“ bei geschlossenen Augen verschiedene Bilder vor sich sehen. Mit genussvoll Zurücklehnen ist in diesem Trickfilm allerdings nicht viel, denn die Aktivität der Linien, Punkte und Flächen auf dem Bildschirm ist phänomenal. Dabei handelt es sich nur um schwarze, anthrazitfarbene und graue Tusche auf weißem Hintergrund, die in diesem Trickfilm ein Eigenleben zu führen scheint. Getrieben von der Musik verschmelzen Malerei und Klänge der Instrumente.

    Solistisch eingesetzte Instrumente wie die Geigen zeichnen im Vordergrund einen schlanken, eleganten Kalligraphie-Strich, Je nach Schnelligkeit der Musik beschreibt er diverse Kurven. Dichte Tuttiklänge malen breite, graue Flächen aufs nasse Papier. Wird der Klang dünner, fransen die breiten Bereiche an den Rändern aus. Die satten Orchesterklänge bleiben im Hintergrund, während Soloklänge, besonders die Streicher, im Vordergrund agieren. Die Bläser setzen ihre Staccatopunkte in Form von Klecksen, die in der Mitte zwischen dem großflächigen Tutti und den zierlichen Sololinien Akzente setzen.

    Unterschiedliche Energien treiben Bild und Musik. Die Töne preschen voran in Schreibrichtung. Mal klingt die Melodie so schnell, dass die Malerei fast nicht nachkommt und fast schon undeutlich wird vor lauter Bewegungsunschärfe. Im großen Finale tropfen die Farben auf eine Glasscheibe und verteilen sich rhythmisch über die ganze Fläche.

    Die Tropfen steigen je nach Tonhöhe und Rhythmus entweder blasig in die Höhe oder perlen ab. Selbst als die Musik schon zu Ende ist und der letzte Ton verklungen, läuft die Kamera weiter nach unten, wo sich die Farbe sammelt und zu einem schwarzen See verdichtet.

    Ein Kunstgenuss in Schwarz-Weiß und Klangfarben – mein persönlicher Lieblingsfilm dieses Festivals.

    Internationales Trickfilm Festival in Stuttgart: Virtuos Virtuell von Maja Oschmann und Thomas Stellmach | Deutschland 2013 | 7:30 Minuten | Tusche auf Papier, Glas und in Wasser | Weltvertrieb: Joachim Kreck Film- und Fernsehproduktion

    Musikinstrument:

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