Schauspiel nach dem Roman von Karl Philipp Moritz im Depot in Stuttgart
Können Sie sich noch erinnern? Es muss so in den Siebzigern gewesen sein, als alle Männer plötzlich in ihrer zwölften Pubertät steckten, ihre Analphase nicht ordnungsgemäß hinter sich gebracht hatten oder ständig Misserfolgserlebnisse mit Frauen vorweisen konnten, weil sie von Müttern, Großmüttern, Tanten und so weiter in ihrer frühkindlichen Identifizierungsphase falsch behandelt oder gar abgelehnt wurden. All diese Männer hatten schon einen Vorgänger – lange vor Freud: (mehr …)
In diesem Roman von Ulrike Purschke ist am Ende nichts so, wie es am Anfang schien.
Ausführlich beschreibt Hendrikje eine Sexszene, so dass ihre Gefängnis-Therapeutin am Schluss nicht sprechen kann vor lauter trockenem Mund. Nachdem sich die Therapeutin eine Flasche Wasser geholt hat, bittet sie Hendrikje, künftig nicht alles so detailliert zu beschreiben.
„Aber gerade beim Sex steckt der Teufel im Detail“ belehrt Hendrikje sie.
Mini-Bibliothek: Telefonzellen haben ausgedient? Von wegen!! In vieler Hinsicht dienen sie der Allgemeinheit, nicht nur als Unterschlupf bei Regenschauer.
Schön hergerichtet finden sie eine neue Aufgabe, die sich gar nicht so sehr von ihrer vorigen unterscheidet – sie verbinden.
Mini-Bibliothek oder Geben-und-nehmen-Bücherei
Sie funktioniert in Kirchheim unter Teck nach einem ganz einfachen Prinzip. Wer ein Buch übrig hat, Platz in seinem Bücherregal schaffen möchte oder sein Buch so lesenswert – auch für andere – findet, stellt es ins Regal dieser Bücher-Zelle. Wer gern liest, gerade vorbeikommt und ein bisschen schmökert, nimmt eins oder mehrere mit. Es besteht nur eine einzige Bedingung: „Es muss immer noch mindestens ein Buch übrig bleiben“. Teilnehmen kann jeder, ohne sich vorher anmelden zu müssen.
Freie und kostenlose Nutzung täglich von 0 bis 24 Uhr.
Die Mini-Bibliothek ist sogar so gut bestückt, dass verschiedene Themenbereiche angeboten werden können. So finden Krimileser sofort ihre spannende Lektüre (links unten) und können bei den nächsten Besuchen jeweils sogar neu wählen, je nachdem, was zurückkommt oder gespendet wird.
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Der alte Ginsengjäger erkennt die von außen unsichtbaren Ginsengwurzeln an unterschiedlichen Merkmalen. Ja, er hört sogar, wo die Wurzeln wachsen.
Der Ginsengjäger findet die Wurzeln mit all seinen Sinnen.
Wenn Spatzen bestimmte Töne singen, ist eine Pflanze in der Nähe, die mit dem Ginseng zusammen wächst. Seine Wurzeln liegen fest im Boden, unter winzigen Teilblättchen, die sowohl zum Ginseng gehören können, aber auch anderen Pflanzen ähneln. Der erfahrene Ginsengjäger erkennt das Alter an den Ringen am Stielansatz. (mehr …)
Seltsame Gestalten laufen durch den Park; die wachsamen Augen außerhalb ihrer Körper blicken rege in sämtliche Richtungen.
„Sobachja ploschadka“
An einer Leine ziehen sie etwas Kleines, Kriechendes, das apfelgroße Haufen hinter sich lässt. Schon kommt ein Mülleimer gefahren mit einem Rüssel, über dem zwei argwöhnische Glupschaugen schweben, und saugt alles auf. In diesem Schwarz-Weiß-Film, „Sobachja ploschadka“ (Dog-walking ground) von Leonid Shmelkov, geht es um Hundebesitzer, ihre Vierbeiner und die Küttelbeseitigung – manchmal auch Nichtbeseitigung – in einem öffentlichen Park. (mehr …)
Sagenhaft berühmt sind die Feste des Großen Gatsby. An jedem Wochenende steigt die Riesenparty, die Gourmets zum Schwärmen bringt. Unmengen von Delikatessen werden verspeist. Ein Heer von Butlern, Zimmermädchen, Gärtnern und Chauffeuren ist während der Wochentage damit beschäftigt, die Leckereien von den Märkten zu besorgen, die in der Küche von Köchen, Konditoren und der kalten Mamsell zubereitet werden. Champagner, Weine, Cognac, Whisky, aber auch die berühmten Kuba-Zigarren und Schokoladen kommen von bestimmten Lieferanten, die Garanten für Aroma und Genuss darstellen. Gatsbys Haus wird zum Szenetreffpunkt der stilvollen Genießer – ähnlich wie Vidamo – aber auch der verwöhnten Reichen und der Schönen.
Wenn das Orchester am Schluss einen gefühlvollen Schlager spielt, liegen sich alle in den Armen. Alle, bis auf einen – Gatsby. Gatsby, der Gastgeber, beobachtet alles von der Empore. Keiner kennt ihn näher. Keiner weiß, woher dieser Reichtum stammt oder was er arbeitet. Wer hätte gedacht, dass dieser junge Mann seine Partys nur veranstaltet, um Daisy, seine Angebetete, in sein Haus zu locken. Als junger Offizier hatte er sie vor dem ersten Weltkrieg in Atlanta kennen gelernt. Sie schrieben sich Briefe, während er an der Front war. Als der Millionär Tom um ihre Hand anhielt, heiratete sie den reichen Sportler. Gatsby und Daisy können sich nicht vergessen. Er kauft die Villa, die genau ihrem Anwesen gegenüber liegt. Jedes Wochenende hält er auf seinen Partys, von der Empore aus, nach ihr Ausschau, aber sie ist nie unter den Gästen. Sie hat eigene Probleme, denn ihr Mann hält sich ganz selbstverständlich eine Geliebte. Durch Zufall stellt Gatsby über Freunde einen Kontakt zu ihr her. Beide verlieben sich neu ineinander. Daisy bevorzugt fortan Gatsby, denn jetzt besitzt er Geld. Die Ereignisse überschlagen sich, als Tom die Sache spitz bekommt. Er findet heraus, dass Gatsby seinen Reichtum durch Alkoholschmuggel und andere krumme Dinger angehäuft hat. Somit wird er für Daisy unakzeptabel. Sie sieht ihre Gesellschaftliche Stellung gefährdet.
Amerikanisches Kultbuch
Diesen Roman „Der große Gatsby“ schrieb Francis Scott Fitzgerald 1925. Außerhalb Amerikas ist dieses Buch zwar bekannt – in Amerika genießt es einen Kultstatus. Warum bloß? Alles daran ist überdimensioniert. Gatsby kommt von Null auf Tausend – wird stinkreich innerhalb weniger Jahre. Seine Liebe und Sehnsucht zu Daisy ist ebenfalls größer als üblich. Daisy ist skrupelloser und geldgieriger als die meisten Frauen. Gatsbys Ende ist trauriger als traurig, denn keiner kommt zu seiner Beerdigung. Alle, die sich vorher auf seinen Partys gut amüsierten, haben etwas vor oder möchten nicht gesehen werden. Es ist also die Steigerung der Superlative – das gefällt den Amerikanern.
Es ist eine Freude, Gert Heidenreich zuzuhören
Nach vielen Verfilmungen erscheint dieser Roman als Hörbuch im Diogenes Verlag, gelesen von Gert Heidenreich. Als erfahrener Vorleser spricht er auf der einen Seite distanziert und nahe am Text, auf der anderen Seite so plastisch und im richtigen Tempo, dass eigene Bilder im Kopf entstehen können.
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Wieder einmal ist die Stadtbibliothek voll, voll von kontaktfreudigen, wissbegierigen, kulturbegeisterten, lesehungrigen Frauen verschiedenen Alters und Nationen. Dieser Abend im November ist bereits seit 13 Jahren den Frauen vorbehalten. Das funktioniert bestens mit dem Organisationsquartett vom Pädagoginnentreff.
Helga Weis verlässt Kirchheim aus beruflichen Gründen. Vielleicht wird sie 2013 als Gast dabei sein, denn die Frauenlesenacht birgt Suchtpotenzial.
Traditionsgemäß beginnt der Abend mit Musik – diesmal mit Sofia Neroladakis und Johanna Herdhofer, die sowohl Coversongs als auch eigene Lieder präsentieren. Vollen Erfolg verbuchen konnte die Geschichte vom Märchenprinzen, der sich als Frosch entpuppt. Tja, das kam so mancher Frau bekannt vor 😉
Auch „Die wilden Schwestern„ treffen mit ihren Theatersketchen manchen wunden Punkt.
Nach der regionalen Frauenkultur lesen Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern etwas in ihrer Heimatsprache vor – mein persönlicher Höhepunkt in diesen Nächten. Die koreanische Musikerin kam, wie viele Frauen, „der Liebe wegen“ nach Deutschland. Heute ist sie Geigerin im Radiosinfonieorchester von Stuttgart. Die Japanerin wirbt für ihren Japanischunterricht in der Volkshochschule. Ihrer Meinung nach ist japanisch zwar eine schwere Sprache, aber sie selbst eine hervorragende Lehrerin. Also, liebe Frauen (und Männer, die hier mitlesen), lernt japanisch! Es ist auf alle Fälle einmal einen Versuch wert. Urnaa Huber aus der Mongolei lebt mit ihrer Familie in Kirchheim und studiert an der Hochschule für Wirtschaft und Steuerberatung. Damit wiederholt und ergänzt sie ihr mongolisches Studium und wird nach ihrem Abschluss in ihrer neuen Heimat Kirchheim unter Teck arbeiten. Die Italienerin ist hier geboren, fühlt sich zur Hälfte als Schwäbin und betreibt in Kirchheim ein Café, in dem sie italienische Spezialitäten herstellt und serviert.
Fünf Frauen ziehen sich mit ihren Zuhörerinnen in die Bibliotheksecken zurück.
In ihrer Heimatsprache lesen sie eine Geschichte, Roman oder Märchen vor. Etwas für das jeweilige Land entweder Typisches oder was die Leserin begeistert – oder beides. Nach den fremden Klängen in den Ohren der Zuhörerinnen folgt die Übersetzung. Meist artet das in rege Diskussionen aus, denn die Zuhörerinnen interessiert, wie die Frauen in diesem Land leben, wie das Schulsystem aussieht …
Die Portugiesin kommt im Doppelpack mit ihrer deutsch/portugiesischen Tochter.
Die Familien in Portugal und Deutschland sind so zusammengewachsen, dass die Tochter sowohl das portugiesische als auch das deutsche Abitur absolvierte. Mutter und Tochter teilen sich das Vorlesen – obwohl die Mutter ein astreines Schwäbisch schwätzt.
In dem Text geht es um das ewige Warten, für das die Portugiesinnen ein Gen entwickelt haben müssen.
Ansonsten staunen die Frauen über die Unterschiede. Kindergärten und Kinderhorte für Kinder ab sechs Monate gab es schon zu Zeiten der Großmutter, denn alle Frauen in Portugal arbeiten ganz selbstverständlich in ihrem Beruf. Die Schulpflicht endet mit dem 18. Lebensjahr. Damit ist das Bildungsniveau auf einem hohen Stand. Viele Berufe werden im Studium gelernt, im Gegensatz zu unserer praktischen Ausbildung in Betrieben. Besonders gut gefällt der jungen Portugiesin das Leben in der Öffentlichkeit. In Portugal ist es so warm, dass sich das meiste Leben auf Straßen und Plätzen abspielt. Auf Plätzen wird gegessen, getanzt – eben gelebt.
Um bei der Tradition zu bleiben: Der Abend endet immer mit einer Gutenacht-Geschichte.
In dieser Nacht geht es um die Schwierigkeit eines Mannes, der seiner Freundin etwas Romantisches darbringen möchte und immer noch Hemmungen hat. Dabei ist ihm bei seiner ersten Freundin ein exzellenter Vers gelungen, auf den er immer noch stolz ist.
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Noch wachsen die Buschbohnen im Freien und werden laufend geerntet. Auf dem Wochenmarkt werden sie kistenweise unters Volk gebracht. Gekauft wird fleißig, denn Kenner wissen, dass die Zeit für frische Bohnen bald vorbei sein kann. Sobald es Frost gibt, ist es mit der Ernte vorbei.
Zutaten für Buschbohnen mit Bratwurst und Kartoffel: 1 kg Buschbohnen Öl zum Anschmoren 1 Zwiebel 1 Tomate Bohnenkraut, Salz, Pfeffer 1 Esslöffel Schmand Bratwürste 1 kg Kartoffeln
Zubereitung der Buschbohnen: Zuerst Wasser für die Kartoffeln aufsetzen, denn die brauchen ungefähr 40 Minuten. Heute verwende ich Bamberger Hörnchen, eine sehr feste Sorte. Wie (fast) immer koche ich Pellkartoffeln im Dämpfer. Kaum habe ich die Bohnen geputzt – das heißt, oben den Stielansatz und unten die Spitze weggeschnitten – kommt mein Mann in die Küche. Er hat sein Arbeitspensum für heute Vormittag erledigt, sucht und findet Entspannung am Herd und lässt eine entspannte Ehefrau einfach nur mitschreiben. Also: Öl im Topf erhitzen, die geputzten Buschbohnen hineingeben und kräftig hin- und herschütteln, damit sie nicht anbrennen. Die klein geschnittene Zwiebel kommt erst jetzt dazu, damit sie nicht im Öl anbrennt. Eine zerkleinerte Tomate bringt Flüssigkeit hinein, so dass er jetzt den Schwarzwälder Speck würfeln kann. Ich darf (fast vertrocknetes) Bohnenkraut aus meinem Kräuter-Balkongarten darüber streuen. Die Bohnen werden mit circa einem halben Liter Wasser „abgelöscht“. Das heißt, einfach Wasser draufkippen, sich über den herrlichen Dampf freuen und darüber, dass die Rührerei ein Ende hat, denn im geschlossenen Topf brodelt es langsam vor sich hin. Zeit zum Fotografieren. Ein eingefrorenes Bratwurstpaar wird noch auf die Bohnen gelegt. Zum Einen soll es auftauen, zum Anderen gibt es den Geschmack auch an die Bohnen ab, zum Dritten ersetzt es das „Abbrühen“ (vor dem Braten kurz in heißes Wasser legen). Sobald die Bratwürste aufgetaut sind, werden sie in heißem Fett von beiden Seiten braun gebraten. Währenddessen die Pellkartoffeln schälen und die Bohnenbrühe in ein Gefäß abgießen – ja nicht in den Ausguss! Die Brühe verwende ich in diversen Gerichten weiter, siehe->Statt Brühwürfel: Brühe – Fond – Kochwasser . Mein Mann legt sich noch ein paar „Bamberger Hörnchen“ zu den Bratwürsten. Sie nehmen den Wurstgeschmack mit auf und lassen sie brauner werden. Ich mag die Kartoffeln lieber pur. Dafür kommt auf meine Bohnen noch ein Klecks Schmand (Mittelding zwischen saurer Sahne und Creme Fraiche). Den Rest der Bohnen friere ich ein, die Kartoffeln werde ich in den nächsten Tagen weiter verwenden. Manöverkritik: Hier gibt es nichts zu bekritteln, die Bohnen schmecken hervorragend.
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Ein Film über einen Mann und seine Familie in der Nähe von Tschernobyl – wie der Super-GAU ihr Leben verändert. Gesehen auf dem internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart 2012.
Leonid wuchs in einem kleinen Ort nahe Tschernobyl auf. Er wurde nicht Fischer wie seine Vorfahren, sondern Polizeisoldat. In dieser Funktion wurde er nach Sibirien versetzt, wo er seine spätere Frau und ihren kleinen Sohn kennenlernte. Leonid plagt in Sibirien das Heimweh, jedoch alle Versetzungsgesuche schlugen fehl. Endlich, im Jahre 1986, darf die kleine Familie ausreisen. Sie leben in dem Haus von Leonids Eltern mit der ganzen Groß-Familie zusammen. Ihr sehnlichster Wunsch geht in Erfüllung – Leonids Frau wird schwanger.
Eines Morgens fliegen unzählige Hubschrauber über ihr Haus hinweg. Militärkonvois fahren in Richtung Atomkraftwerk, das alle Anwohner in der Umgebung bisher als eine normale Fabrik ansahen. Die Kinder werden normal zur Schule geschickt und kehren freudig zurück – schulfrei, weil die Atomfabrik in die Luft flog. Sie machen sich auf den Weg, um den Zustrom von Militärfahrzeugen am Atomkraftwerk zu beobachten. Erst wird innerhalb von drei Tagen eine 50.000-Einwohner-Stadt evakuiert. Leonids Familie steht in dem atomar verseuchten Staub am Straßenrand und winkt den Leuten in den Bussen zum Abschied nach. Als sie selbst drankommen, nehmen sie nur Papiere für drei Tage und das Nötigste mit. Die Großmutter stellt den Hühnern noch eine große Wanne Korn hin – ausreichend für drei Tage. Diese Zeit bis hin zu Fast-Abtreibung und der chronischen Strahlenkrankheit Leonids erleben die Zuschauer in gezeichneten Bildern, geschildert in einem ruhigen Erzählton.
Die kolorierten Bleistiftzeichnungen erwecken den Eindruck, als ob der Erzähler sie aus der Erinnerung zeichnet. Am Schluss des Films sehen die Zuschauer viele Fotos von der ganzen Familie in dem letzten Vierteljahrhundert seit der Explosion. Das Einzelschicksal einer Familie steht stellvertretend für das Ausmaß der Atom-Katastrophe. Der Film ist eine leise, aber umso eindringlichere Warnung vor dieser Technologie.
Leonids Geschichte (Leonids Story) von Rainer Ludwigs | Ukraine 2011
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Während es vor einigen Jahres noch die humorigen Filme vorherrschten, bestimmen heute die nachhaltigen, traurigen, Erschütterung hervorrufenden Filme die erste Staffel.
Abuelas (Grandmas) von Afarin Eghbal
Eine Großmutter denkt zurück an die Zeit, in der ihre Tochter klein war. Sie schaut sich die alten Fotos an, und siehe da, ihre Tochter wird lebendig. Sie tanzt, lacht, freut sich ihres Lebens. Dann kommt der Abschied. Die Mutter gibt ihr mit auf den Weg, ja vorsichtig zu sein. Ihre Tochter beruhigt sie, wünscht ihr alles Gute, sendet ihr Luftküsse und verschwindet – auf Nimmerwiedersehen. Irgendwann bekommt die Mutter eine Nachricht, dass ihre Tochter verunglückt sei. Die Mutter schaut auf ihre Fotos – eines nach dem anderen – die ihre Tochter im Kreise der Familie zeigt. Strahlend und glücklich sehen alle aus, wenn sie lachend in die Kamera schauen. Die Tochter löst sich auf und hinterlässt eine schwarze Silhouette zwischen den übrigen Familienmitgliedern. Die Mutter mag nicht glauben, dass ihre Tochter tot ist; sie forscht weiter. Durch einen Gentest findet sie zu ihrem Enkel, nach dreißig Jahren. Trotz aller Freude darüber macht sie sich jede Woche aufs Neue auf den Weg. Sie bindet ihr weißes Kopftuch um, gefertigt aus einer Babywindel. Zusammen mit anderen Müttern und Großmüttern, den Madres de la Plaza de Mayo, trifft sie sich, um gegen die Verschleppung ihrer Kinder und Enkel zu protestieren, die während der Militär-Diktatur in Argentinien verschwunden sind.
Dieser Film lässt in seiner Eindringlichkeit sprachlose Stille zurück. Bei mir auch noch Tränen in den Augen.
Zeinek gehiago iraun (Who last’s longer? Wer hält länger aus?) Von Gregorio Muro
Es fängt an mit einem Kinderspiel. Vier Freunde stehen auf den Gleisen und spornen sich gegenseitig an. Wer springt zuletzt, wenn der Zug kommt? Anders Schuhband hat sich in den Gleisen verfangen. Der Zug erfasst ihn. Er wird zwar gerettet, bleibt aber für sein Leben behindert, körperlich und geistig. Er erkennt seine Freunde nicht mehr. Seine Eltern bringen ihn im Rollstuhl nach Hause. Sie freuen sich über die kleinsten Fortschritte. Ander erkennt das Akkordeon. Der Vater holt es hervor und spielt einen lustigen Tanz, zur Freude der ganzen Familie. Ander lernt, mit Krücken zu gehen, erkennt langsam seine Umgebung wieder. Jahrein und jahraus begleiten die Eltern ihn zur Therapie in die Klinik. Seine Freunde werden groß, sie verlieben sich, sie heiraten und bekommen Kinder. Auch Ander wird größer und immer unförmiger. Sein Verstand ist seit dem Unfall gleich geblieben. Seine Mutter begleitet ihn zu den Therapiesitzungen – alt, krank und mutlos. Da kommt der letzte Zug, der sich ebenfalls verhängnisvoll auswirkt.
366 Tage von Johannes Schiehsl
Der autobiographisch gefärbte Film erzählt die Geschichte eines Zivildienstleistenden, der voller Elan seinen Dienst antritt. Er fährt in einem Krankenwagen mit dem stoischen Fahrer, der mit seinem dicken Bauch kaum hinter das Lenkrad passt und sofort den Radetzkymarsch auf volle Lautstärke stellt. Das Leid der Menschen lässt er nicht an sich heran. Er schlägt den angebotenen Kaffee genau so aus wie er jedes mal dem Beinamputierten Fußballzuschauer in den Rollstuhl hebt. Der junge Mann mag das nicht so hinnehmen, Er besucht die alte Dame in seiner Freizeit. Mit dem Fußballfan sitzt er zusammen vor dem Fernseher. Einem Schachspieler bildet er den Spielpartner. Er merkt, dass er gebraucht wird, kann aber nicht mehr abschalten. Als sie wieder zu der alten Dame gerufen werden und nur noch deren Tod feststellen können, droht er daran zu zerbrechen. Ausgerechnet hier hilft ihm der Fahrer, dem weder der junge Zivi noch die Zuschauer eine menschliche Regung zugetraut hätten.
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