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  • ♫ Inhalt / Handlung: Der Freischütz – Oper von Carl Maria von Weber

    ♫ Inhalt / Handlung: Der Freischütz – Oper von Carl Maria von Weber

    Der Freischütz muss einen Meisterschuss abgeben, um die geliebte Tochter des Jägers heiraten zu dürfen. Dazu sucht er Hilfe beim Teufel. Das geht fast schief. Besonders eindrucksvoll wirkt eine Opernaufführung im Dunkeln auf einer Freilichtbühne, umgeben von Bäumen.

    Der Freischütz, eine Oper von Carl Maria von Weber, handelt von einem Jäger, der einen Meisterschuss abgeben muss, um die Tochter seines Vorgesetzten heiraten zu dürfen. Um dieses Ziel zu erreichen, bittet er den Teufel um Hilfe. Diese Entscheidung führt beinahe zu einem Desaster. Besonders beeindruckend ist die Inszenierung dieser Oper unter freiem Himmel in der Dunkelheit, umgeben von Bäumen.

    Der Freischütz, eine Oper von Carl Maria von Weber, erzählt die Geschichte eines Jägers, der einen Meisterschuss abgeben muss, um die Hand der Tochter seines Vorgesetzten zu gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, wendet er sich an den Teufel um Hilfe, was beinahe katastrophale Folgen hat. Besonders beeindruckend ist die Inszenierung dieser Oper unter freiem Himmel in der Dunkelheit, umgeben von majestätischen Bäumen.

    Der Freischütz steht vor einer schicksalhaften Herausforderung: Um die Hand der geliebten Tochter des Jägers zu gewinnen, muss er einen meisterhaften Schuss abgeben. In seiner Verzweiflung wendet er sich an den Teufel, doch dieser Pakt droht, alles zu zerstören. Besonders eindrucksvoll entfaltet sich die Dramatik dieser Oper, wenn sie im Dunkeln auf einer Freilichtbühne aufgeführt wird, umgeben von majestätischen Bäumen, die die Szenerie in eine mystische Atmosphäre tauchen.

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    Aufzug I – der Eremit ahnt Böses voraus.

    Kilian wird Schützenkönig, und nicht etwa der Meisterschütze Max. Das Volk reagiert mit Schadenfreude, Max mit Aggression – bei ihm liegen die Nerven blank. Als er Kilian verprügelt, greift der Jäger Kuno ein und erzählt die alte Sage, die Max‘ Stimmungstief erklärt.

    Sein Großvater erschoss einen Hirschen, ohne dass ein Mensch verletzt wurde. Daraufhin bekam er die Ländereien und die Tochter des Oberjägers zur Frau. Genau das steht Max bevor, denn um seine geliebte Agathe heiraten zu dürfen, muss er vorher einen Meisterschuss abgegeben haben. Ohne diese Prüfungsangst im Hinterkopf wäre es kein Problem gewesen, aber jetzt wird aus dem einstigen Meisterschützen ein Versager. In dieser Situation kommt ihm Kaspar, der dunkle Geselle, gerade recht. Kaspar reicht Max eine Kugel und nötigt ihn, auf einen Adler hoch oben in den Lüften zu schießen – normalerweise ein sinnloses Unterfangen. Aber der Vogel fällt getroffen vor seine Füße. Das überzeugt Max. Er möchte noch mehr dieser Kugeln, um besser zu schießen und Agathe zur Frau nehmen zu können, siehe -> Carl Maria von Webers Freischütz in der Stuttgarter Staatsoper

    Dazu muss er aber in die Wolfsschlucht gehen – um Mitternacht. Die Wolfsschlucht ist für Gespenster und Hexen bekannt. Keiner traut sich da hinein, schon gar nicht um Mitternacht. Max willigt ein, immer seine Zukunft mit Agathe vor Augen.

    Aufzug II – Agathes dunkle Vorahnungen.

    Agathe fühlt sich vom Unglück verfolgt. Erst schenkt der Eremit ihr geweihte Rosen gegen kommendes Leid. Auch als sich dann noch Urgroßvater Kuno von der Wand löst und mitsamt dem Bilderrahmen auf sie drauf fällt, verbessert sich ihre Stimmung nicht, obwohl ihre Freundin Ännchen alles versucht, um sie aufzuheitern.
    Als aber Max – statt mit dem Hirschen als Siegestrophäe – mit ein paar Adlerfedern bei ihr aufkreuzt, kommen ihr erste Bedenken. Als er ihr dann noch erzählt, dass er jetzt noch geht, um den Hirsch aus der Wolfsschlucht zu holen, macht sich bei den beiden Frauen blankes Entsetzen breit. Max ergreift die Flucht (nach vorn).

    Wolfsschlucht, Heimat der Geister und lichtscheuer Gestalten

    Ein Fest für Bühnen- und Kostümbildner, Bühnentechniker, Choreographen und gute Verdienstmöglichkeiten für die Statisterie.
    Max wagt sich in die Wolfsschlucht, in der Kaspar schon mit Samiels böser Hilfe aus Blei und Teufelssprüchen die sieben Zauberkugeln gießt. Die letzte Kugel soll von Höllenkräften gelenkt werden. Samiel möchte damit Max in seine Gewalt bringen. Am nächsten Tag verschießt Max zu Übungszwecken seine Kugeln und behält nur noch eine zurück.

    Aufzug III – Agathes Hochzeitsvorbereitungen

    Der Freischütz erschießt eine Taube

    Agathe sieht sich im Traum als weiße Taube, die, von Max abgeschossen, blutig auf dem Boden landet. Nur mühsam können Ännchen und die Brautjungfern sie aufheitern. Sie singen ihr ein Lied, das schon längst Volksgut geworden ist: „Wir binden dir den Jungfernkranz, aus veilchenblauer Seide …“ Statt eines Brautkranzes wird daraus versehentlich eine Totenkrone. Das praktische Ännchen lässt diese verschwinden und bindet schnell aus den Rosen des Eremiten eine Brautkrone.

    Der Freischütz, sein Meisterschuss und die Folgen.

    Großer Jägerchor stimmt das Publikum auf das kommende Ereignis ein. Fürst Ottokar fordert Max auf, seinen Meisterschuss abzugeben. Als Ziel gibt er eine gerade vorbeifliegende Taube an, hinter der ebenso schnell Agathe mit ihren Brautjungfern erscheint. Max schießt. Aber nicht nur Agathe – wie die Zuschauer es vorhergesehen haben – sondern auch der böse Kaspar fallen zu Boden. Agathe überlebt, durch die Blumen des Eremiten geschützt. Kaspar muss dran glauben. Vorher verflucht er aber noch einmal gründlich Himmel und Hölle. Möglich geworden ist diese Wendung durch den Eremiten, der nach dieser Beinahe-Katastrophe die Tradition des Probeschusses aufhebt. Max bekommt ein Jahr Bewährungsfrist. Bei gutem Betragen darf er danach seine Agathe heiraten.


     Der Freischütz, romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber, op. 77.

    Das Libretto stammt von Johann Friedrich Kind. Die Oper wurde am 18. Juni 1821 im Königlichen Schauspielhaus Berlin uraufgeführt. Sie wurde in der Musikkritik schon zu Webers Lebzeiten als die „erste deutsche Nationaloper“ bezeichnet.

    Personen
    Ottokar, böhmischer Fürst (Bariton)
    Kuno, fürstlicher Erbförster (Bass)
    Agathe, die Tochter des Erbförsters (Sopran)
    Ännchen, Agathes Cousine (Sopran)
    Kaspar, erster Jägerbursche (Bass)
    Max, zweiter Jägerbursche (Tenor)
    Ein Eremit (Bass)
    Kilian, ein reicher Bauer (Bariton)
    Vier Brautjungfern (Sopran)
    Samiel, der schwarze Jäger (Satan) (Sprechrolle)
    Erster, zweiter und dritter fürstlicher Jäger (Sprechrollen)


    ♫ Carl Maria von Webers Freischütz in der Stuttgarter Oper

    Über dreißig Jahre alt ist diese Inszenierung von Achim Freyer. Wie so oft ist auch diese Vorstellung am 19. November 2011 ausverkauft!

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    Ist er nicht ein schöner Mann, der Herr Jägerchor-Dirigent? Genau!

    Und er weiß es am Besten. In seinen ausgestopften Krachledernen strahlt er ins Publikum und fuchtelt den Sängern vor der Nase herum. Der Jägerchor wirkt wie aus einem alten Foto entsprungen. Eine Formation voller Individualisten, nach Größe aufgestellt, halb liegend, grüne Jägertracht und rote Weingläser.

    Was fasziniert das Publikum an diesem Dinosaurier, der die anderen Inszenierungen überlebte?

    Das Publikum wird gleich mit Vogelgezwitscher empfangen. Über der offenen Bühne schwebt ein Regenbogen in den strahlensten Farben. Die Farben wiederholen sich an den Seiten in einer bunten Lichterkette – ein bisschen Jahrmarkts-Stimmung. Minimalisten und Ästheten schlucken hier. Da sie aber ihren Eintritt bezahlt haben, setzen sie sich erst einmal. Wie der Herr neben mir, der nach einem entsetzten „Kitsch as Kitsch can“ am Schluss ganz begeistert von dannen zog, denn diese Inszenierung besticht durch stimmungsvolle, märchenhafte Ausstattung und gradlinige Dramaturgie.

    Ein Ännchen zum Verlieben – die aus Südafrika stammende Pumeza Matshikiza.

    Sprühend vor Lebenslust und mit dem Schalk im Nacken versucht sie immer wieder, Agathe aus ihrer trüben Stimmung herauszuholen. So ein wunderschöner Gegenpart zu der Gespenster sehenden Agathe (Michaela Schneider).
    Etwas viel weiße Schminke hatte man heute in der Maske übrig. Die Sänger wirken mit ihren weißen Gesichtern maskenhaft – fast wie in einer Japanoper. Agathe könnte, nachdem das Bild des Urgroßvaters auf sie gefallen ist, als verwundeter Samurei durchgehen – kreidebleich mit blutroten Punkten. Das unterscheidet sie von den kreidebleichen Gesichtern, die alle mit nur jeweils einem roten Punkt auf den Wangen markiert werden. Sie sehen aus  wie Tomatenbäckchen auf Damast-Tischtuch.
    Max (Will Hartmann) kämpft mit heller Stimme für seine Zukunft mit Agathe. Kaspar (Tuomas Matshikiza) legt einen drohenden Unterton in seine Stimme, passend zum Bösewicht. Michael Ebbecke dagegen kann man nichts Böses nachsagen. Den Landesfürsten Ottokar singt er souverän und gütig. Karl-Friedrich Dürr mimt schon seit vielen Jahren den Oberförster Kuno, der mit ihm langsam von der Rolle des Brautvaters in die Rolle des Großvaters übergeht. Mathias Hölle als Eremit steht über Allem. Nicht nur seine sonore Stimme trägt dazu bei, sondern auch seine hohe Gestalt, die durch die Maske noch in die Länge gezogen wird. Spannungsvoll unterstützt das Staatsorchester unter der Leitung von Timo Handschuh mit großer Wirkung das Bühnengeschehen.

    Farbenfreudige Kostüme und ein realistisches Bühnenbild.

    Die Wände sind mit einer Landschaft im Stil der damals populären „Naiven Malerei“ bemalt, in der mittendrin eine Tür aufgeht für Ankunft und Abgang. Mal öffnet sich ein riesiges Fenster und lässt noch eine Landschaft dahinter entstehen. Ein Bühnen-füllendes  Bilderbuchpanorama. Die Wolfsschlucht mit ihren grausigen Fantasie-Gestalten, deren Augen farbig aufleuchten, oder die Kopffüßler werden heute wohl niemanden mehr das Gruseln lehren. Gerade deshalb sind sie so schön.
    Die Kostüme sind den Trachten aus sämtlichen deutschen Regionen entlehnt. Wer von Haus aus keine stattliche Figur mitbringt, bekommt eine Wampe verpasst. Insgesamt alles kernige Figuren.

    Den Inhalt versteht jeder, auch wenn die Handlung nicht bekannt ist.

    Es sind die vielen kleinen Details, die hängen bleiben, wie der Chor der Brautjungfern, deren Lied zu einem typischen Volkslied wurde. Jede Jungfer tritt einzeln hervor, singt ihr Lied und tritt wieder ab – aber wie! Eine mag sich nicht vom Podium trennen, eine kommt zu spät und bringt durch ihren Sprung alle zum Wanken, die nächste ist schüchtern…

    Der Freischütz von Carl Maria von Weber in der Stuttgarter Staatsoper

    Foto: Martin Sigmund
    Besetzung am Samstag, 19.11.2011
    Musikalische Leitung: Timo Handschuh,
    Regie, Bühne und Kostüme: Achim Freyer
    Chor: Michael Alber
    Dramaturgie: Klaus-Peter Kehr

    Ottokar: Michael Ebbecke
    Kuno: Karl-Friedrich Dürr
    Agathe: Michaela Schneider
    Ännchen: Pumeza Matshikiza
    Kaspar: Tuomas Pursio
    Max: Will Hartmann
    Ein Eremit: Matthias Hölle
    Kilian: Daniel Kluge


    #OpertrotzCorona – Freischütz aus der Oper Stuttgart

    #OpertrotzCorona – „Der Freischütz“ als kostenlosen On-Demand-Stream aus dem Stuttgarter Opernhaus. Für diejenigen, die die Oper vorher auf der Bühne sahen und die Stimmen und die Musik des Orchesters hörten, ist es ein Wiedersehen voller Erinnerungen. Deutlich ist zu sehen, welcher Verlust eine entgangene Liveaufführung darstellt. In keinster Weise mit dem Original zu vergleichen.

    Die Freischütz-Oper sah ich einige Jahre nach der Premiere und danach noch mehrere Male.

    Mein damals 10-jähriger Sohn verbrachte die Szene in der „Wolfsschlucht“ hockend auf dem Boden. Nur ab und an lugte er aus der Lücke zwischen den Vordersitzen auf das Bühnengeschehen – immer bereit, sofort wieder in Deckung zu gehen, sobald ein neues Gespenst auftauchte. Der Luftzug, wenn die Wände wackelten, war bis in den Zuschauerraum zu spüren. Die farbigen Lichter reflektierten an den Rängen. In der Fernsehaufzeichnung ist davon leider nichts zu sehen oder zu fühlen.

    Meine Lieblingsstellen haben sich im Laufe der Jahre herauskristallisiert.

    Ein darstellerisches Sahnehäubchen setzte schon immer der Stuttgarter Opernchor oben drauf. Mit der Zeit hat der Dirigent des Jägerchors eine attraktive Wampe bekommen. Die Brautjungfern wurden von Vorstellung zu Vorstellung immer kecker. Mit jedem Sängerwechsel kamen neue Interpretationen dazu.

    #OpertrotzCorona – mein Wunsch für die Zukunft nach Corona:

    Ich möchte die Oper „Freischütz“ in dieser Inszenierung mindestens noch einmal im Original im Opernhaus sehen!

    Der Freischütz, romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber, op. 77.

    Im November bleibt das Stuttgarter Opernhaus geschlossen. Das #OpertrotzCorona Online-Programm bleibt bestehen: Jede Woche eine Opern-Aufzeichnung als Video-on-Demand – viel Spaß beim Streamen!


    Der Freischütz:

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  • ❢ 12 Rätselhafte Rauhnächte: Orakel, Bräuche & Familiengeheimnisse

    ❢ 12 Rätselhafte Rauhnächte: Orakel, Bräuche & Familiengeheimnisse

    Heute ist Heiligabend – der Moment, an dem die Welt für einen Augenblick innehält. Der Duft von Tannennadeln und Plätzchen liegt in der Luft, und während draußen die Nacht hereinbricht, beginnt drinnen eine magische Zeit: die Rauhnächte. Zwischen Glühweintassen und Geschenkpyramiden werfen wir einen Blick auf die faszinierenden Traditionen und Bräuche, die uns durch die „Zeit zwischen den Jahren“ begleiten.

    Doch Vorsicht, liebe Leser:innen! Wer glaubt, dass diese Nächte nur besinnlich sind, wird vielleicht eines Besseren belehrt. Es wird orakelt, geräuchert und sogar der Wäschekorb bleibt besser unberührt – die Geister könnten sonst schlechte Laune bekommen!

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    Geister, Orakel und mysteriöse Bräuche – die geheimnisvollen Rauhnächte zwischen Weihnachten und Dreikönig bergen zahlreiche Traditionen und Aberglauben.
    Erfahren Sie, warum Familien in dieser Zeit eng zusammenbleiben sollten und welche düsteren Vorahnungen die Zukunft voraussagen. Tauchen Sie ein in eine Welt voller Geheimnisse und entdecken Sie, was die Rauhnächte über das kommende Jahr und sogar über die Geburt von Kindern verraten.

    12 Rauhnächte – woher kommt der Name Rauhnacht/Raunacht?

    Von regional unterschiedlichen Sagen, Sitten und Bräuchen sind die 12 Tage und Nächte vom 25. Dezember bis 6. Januar geprägt. Böse Geister werden verjagt, gute Geister werden beschworen.

    Es war üblich, bestimmte Kräuter großzügig zu verräuchern, um das Böse, Unangenehme und Kranke des vergangenen Jahres zu vertreiben. Der Name Rauhnacht kommt wahrscheinlich vom Weihrauch. Diese Reinigungsrituale ähneln dem Säubern oder Desinfizieren. Nach der Christianisierung konnte diese Zeit des Umbruchs nicht aus den Köpfen und Gemütern ausgerottet werden – also wurde sie umgewidmet. Am Anfang der Rauhnächte steht Weihnachten mit der Geburt Christi, am Ende die Heiligen Drei Könige. Die Bräuche, Wünsche, Vorahnungen in der Zeit zwischen den Jahren sind in vielen Gegenden erhalten geblieben.


    Warum muss die Familie in den 12 Rauhnächten eng zusammen bleiben?

    Die Faszination der Rauhnächte: Geister, Orakel und magische Kräfte

    Geister der Nacht - Untote in Lederkleidung

    Orakel, die die Zukunft voraussagen sollen, werden besonders gern an Silvester befragt – bis zum heutigen Tage. Wer sich nicht für abergläubisch hält, macht in den Rauhnächten gern eine Ausnahme. Es wird empfohlen, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr das Haus zu verlassen, da an Silvester das Geisterreich offen steht. Verstorbene, die keine Ruhe fanden, und allerlei regionale Dämonen sind unterwegs und/oder bedrohen in Gestalt des Werwolfs Mensch und Vieh.

    Warum darf in den 12 Rauhnächten keine Wäsche gewaschen werden?

    12 Rauhnächte - Tücher über den Fluss gespannt

    Einblick in die Zukunft und Schutz vor bösen Geistern.

    Ein weiterer Brauch besagt, dass in den Rauhnächten keine Wäsche gewaschen werden darf. Dies liegt daran, dass die großen, weißen Leintücher von den Untoten als Leichentuch für ein Familienmitglied verwendet werden könnten. Dieser Brauch wurde in der Vor-Waschmaschinen-Zeit streng eingehalten, zur Freude der „Waschweiber“. In der eiskalten Jahreszeit genießen sie ihren Jahresurlaub, den sie sich unter Todesandrohungen erkämpften.

    12 Rauhnächte – welche Orakel werden in den Rauhnächten befragt?

    Alte Bräuche und Orakel zwischen den Jahren.

    Wer ganz neugierig ist, kann etwas über die Zukunft erfahren, ohne es selbst erleben zu dürfen. Um Mitternacht sprechen die Tiere die menschliche Sprache und verkünden – je nach Region – entweder Glück oder Unglück. Wer die Tiere sprechen hört, stirbt bald darauf, ohne sein Wissen weiter gegeben zu haben.

    erleuchtetes Kruzifix im Dunkeln

    Ebenfalls um Mitternacht hat eine ledige Frau die Gelegenheit, an einem Kreuzweg(!) ihren zukünftigen Ehemann vorüber gehen zu sehen. Spricht sie ihn allerdings an, stirbt er und sie bleibt allein bis an ihr Lebensende.

    Was sagen die 12 Rauhnächte über das Wetter des kommenden Jahres?

    Die 12 Rauhnächte sollen auch das Wetter des kommenden Jahres vorhersagen. Jeder Tag steht symbolisch für einen Monat, sodass das Wetter am 25. Dezember das Wetter im Januar vorhersagt.

    Was wird aus den Kindern, die zwischen den Jahren geboren werden?

    Rauhnächte-Kinder haben entweder Glück oder Pech, je nachdem, in welchem Landstrich sie geboren werden. Im westlichen Europa gelten sie als Sonntagskinder, die selbst Glück im Leben haben und anderen ebenfalls Glück bringen. In Südeuropa sagt man diesen Kindern magische Kräfte nach. Im Osten Europas gelten diese Kinder als Kandidaten für Vampire, die irgendwann zu Untoten werden und der Familie schon vorher Pech bringen.

    12 Rauhnächte – wann und mit welchen Bräuchen beginnen und enden sie?

    Perchtenläufe

    Feuerräder in der Nacht - Zuschauer

    Die 12 Rauhnächte fangen nach dem Heiligen Abend um 0 Uhr an und  enden am 5. Januar um Mitternacht. Danach beginnen in manchen Gegenden die „Perchtenläufe“, mancherorts mit Fackeln oder Feuerrädern. Wer dabei wem Angst bereiten oder dieselbe vertreiben soll, ist nicht ganz geklärt. Ein keltischer Brauch,  bei denen mit viel Radau und Geschepper das neue Jahr anfängt.

    Rummelpott

    Schon von Weitem hörbar ist an Silvester der norddeutsche „Rummelpott“, der vorzugsweise im Dunkeln unterwegs ist. Die Dorfjugend kündigt mit schlagen (rummeln, rumoren) auf den Pott (Kochtopf) an, dass sie unterwegs ist. So bleibt den Hausfrauen genug Zeit, ihnen Äpfel, Nüsse und übrig gebliebenes Weihnachtsgebäck bereit zu legen. Nach dem Schlachtruf: „Lieschen, moog de Döör up, de Rummelpott will rin“ und allerhand Gedichten und Liedern wandern die Leckereien in die mitgebrachten Säckchen.

    Dreikönigs-Umzüge

    In katholischen Gegenden finden nach der letzten Rauhnacht die Dreikönigs-Umzüge statt – ebenfalls mit lautem Singen, aber etwas komfortabler mit Kerzenbeleuchtung.

    Die Rauhnächte sind eine faszinierende Zeit voller Geheimnisse und Bräuche.

    Sie bieten die Möglichkeit, sich in eine Welt einzufühlen, in der das Übernatürliche und das Alltägliche aufeinandertreffen. Ob man an diese Traditionen glaubt oder nicht, sie sind ein Teil unserer Kultur und Geschichte und verdienen es, erforscht und bewahrt zu werden. In den Rauhnächten können wir einen Einblick in vergangene Zeiten und die Vorstellungen und Ängste unserer Vorfahren gewinnen. Es ist eine Zeit, in der wir uns mit unseren Wurzeln verbinden und uns bewusst werden können, wie sich unsere Welt im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.

    Rauhnacht:

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  • ✒ „Die Verwandlung“ (Kafka): Inhalt / Handlung; Buch; Theaterstück

    ✒ „Die Verwandlung“ (Kafka): Inhalt / Handlung; Buch; Theaterstück

    Diese Erzählung reizte unzählige Wissenschaftler zu Interpretationen, Analysen, Charakterisierungen; sie wurde verfilmt, als Comic und Bilderbuch gezeichnet und als Theaterstück gespielt.
    049c441026704fe7a99ecc17e7440284„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.“
    Franz Kafka beginnt seine Erzählung „Die Verwandlung“ mit diesem berühmten Anfangs-Satz, der 2007 den zweiten Platz im Wikipedia-Wettbewerb „Der schönste erste Satz“ gewann.

    Die Verwandlung:

    Gregor kann einfach nicht mehr. Als Vertreter reiste er durch die Lande, um seine Eltern und die Schwester zu ernähren. Seit der Geschäftsaufgabe seines Vaters unterhält er die Familie allein. Zum Schrecken seiner Eltern und der Schwester kann er sich nicht mehr bewegen. Am Vormittag kommt der Prokurist seiner Firma vorbei und verlangt, dass Gregor sofort seine Arbeit aufnimmt. Die Mutter versucht ihm verzweifelt zu erklären, dass Gregor sich nicht wohl fühlt. Sobald es ihm wieder besser geht, wird er die Arbeit wieder aufnehmen. Der Prokurist möchte sich selbst von Gregors Zustand überzeugen. Als er ihn derart verwandelt in der Käfergestalt sieht, ergreift er die Flucht.

    Die Folgen der Verwandlung.

    Die Arbeit ist Gregor los und damit die Familie ihren Ernährer. Jetzt müssen sie zusehen, wo das Geld herkommt. Sie vermieteten Zimmer ihrer Wohnung an drei Herren, die es aber eher auf die Tochter des Hauses abgesehen haben. Als diese peniblen Untermieter einmal Gregor zu Gesicht bekommen, verlassen sie das Haus. In einem unhygienischen, von Ungeziefern verseuchtem Haus können sie nicht wohnen. Plötzlich zeigt sich, dass der Vater noch Vermögenswerte aus dem Bankrott gerettet hat. Die Schmuckstücke der Damen bringen ebenfalls Geld. Die Schwester findet eine Arbeit als Verkäuferin mit Chancen für einen beruflichen Aufstieg. Die Eltern verdienen ebenfalls etwas dazu.

    Gregors Geschmack wandelt sich.

    Er hat keinen Appetit mehr auf Milch und Kuchen, sondern lebt von dem, was vorher weg geschmissen wurde. Seine Schwester versorgt ihn. Was er nicht isst, wandert in den Abfall. Vater, Mutter und Schwester machen ebenfalls eine Veränderung durch – vorher waren sie phlegmatisch, jetzt leben sie auf. Nach einer Übergangszeit ist die Familie nicht mehr auf Gregors Verdienst angewiesen. Je mehr sie sich emanzipieren, umso mehr vernachlässigen sie Gregor. Sein Zimmer wird nicht mehr gereinigt, er bekommt kaum noch Essen und verhungert.
    Als Gregor tot ist, feiert die Familie es als einen Befreiungsschlag. Sie schmieden Pläne für eine unbeschwerte Zukunft.

    Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ von 1912, erschien 1916 in der Reihe Der jüngste Tag, Verlag Kurt Wolff in Leipzig.

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    Die Verwandlung von Franz Kafka


    Illustriertes Buch: „Die Verwandlung“ von Franz Kafka

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    Ein gebundenes Buch mit blauem Leinenrücken, auf dem Cover eine Bleistiftzeichnung von Tatjana Hauptmann – das Grau-Weiß passt zum Inhalt. Franz Kafka erzählt darin die berühmte Geschichte von Gregor Samsa, der sich in einen Käfer verwandelt.

    Nicht nur Gregors Verwandlung in einen Käfer, sondern die (Ver)wandlung der Familie dokumentiert Tatjana Hauptmann mit ihren Bleistiftzeichnungen.


    Sie schlüpft dabei sowohl in die Rolle der Leser, wenn sie die Schwester von hinten zeichnet, wie sie vor der Tür zu Gregors Zimmer steht; wie sie vorsichtig, leise, die Tür öffnet. Aus Gregors Sicht zeichnet sie einen Ausschnitt auf dem Fußboden. Dem gedrechselten Holzbein und den Deckel nach zu urteilen, sitzt er unter dem Kanapee. Gregors Blick fällt auf die Füße seiner Schwester, die noch nicht ganz auf den Boden reichen. Gregor hört die Gespräche bei Tisch, erfährt, dass noch mehr Geld vorhanden ist. Dass seine Arbeit also nicht (über)lebensnotwendig für die Familie ist.

    Ein anderer Blickwinkel kommt von oben, wo Gregor sich auf ein Bild an der Wand zurückgezogen hat.

    Mutter und Schwester schauen zu ihm hinauf. Sie beschließen, das Zimmer auszuräumen, damit Gregor mehr Platz zum Laufen bekommt. In Wahrheit wollen sie die Möbel selbst nutzen. Gregor selbst ist nicht zu sehen, dafür aber der Sessel mit der Decke, in die er sich hinein verkriecht. Von hier aus hört er alles, was seine Familie über ihn redet, ohne selbst gesehen zu werden.
    Gregor sieht seine Schwester von hinten, Geige spielend, vor sich das Notenpult. Beäugt wird sie von drei kritischen Herrn, die sich in der Wohnung eingenistet haben, um ein bisschen Geld in die Familienkasse zu spülen.
    Gregor starrt auf die Bedienerin – ihre Augen vor Angst weit aufgerissen – mit dem Kochlöffel als Waffe in der erhobenen Hand. Sie ist es auch, die ihm schließlich den Garaus macht, nachdem keiner aus der Familie bemerkt, dass Gregor sich langsam zu Tode hungert. Sie verkündet es den noch schlafenden Eltern, die im Bett hochschrecken, mit vor Angst weit aufgerissenen Augen. Die ständige Anspannung ist ihnen anzusehen.

    Heiterkeit strahlt das letzte Bild aus.
    Familie Samsa im Treppenhaus – ausgehfertig und beschwingt. Die Damen mit Hüten und Pompadour, der Vater einmal nicht grimmig schauend. Sie genießen den Start in ein unbeschwertes Leben.

    Dieses wertvolle Geschenkbuch enthält die vollständige Erzählung von Franz Kafka.
    Tatjana Hauptmann begleitet die Leser, macht sie aufmerksam auf Details. Sie illustriert nicht nur, sie zeigt die Gefühle, die diese Geschichte auslöst. Sie sieht die Welt aus Gregor Samsas Sicht, aber sie hat auch Mitleid mit der Familie.
    Ganz zum Schluss, wenn die Leserin meint, das Buch sei fertig, schaut sie, wie aus einer Ritze, das Gesicht eines Käfers an.

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    Die Verwandlung von Franz Kafka mit Zeichnungen von Tatjana Hauptmann | Diogenes


    Dauerbrenner in Stuttgart: „Vorher/Nachher“ mit Lokstoff – Theater im öffentlichen Raum

    Vollmond scheint auf den Hoppenlau-Friedhof in der Stuttgarter Innenstadt. Ein rotes Grablicht beleuchtet ein Kreuz, davor etwas Sargähnliches. Verzweifelt ruft es in die Nacht: „Herr Prokurist. Ich fühle mich schon weitaus wohler als heute morgen. Sobald es mir besser geht, werde ich das Bett verlassen und zur Arbeit erscheinen.“ Unter Stöhnen versucht eine Person immer wieder, sich aus dem Sarg zu befreien, aber es gelingt nicht. Mehr als den Kopf kann sie nicht heben.

    „Vorher/Nachher“ mit Lokstoff – Theater im öffentlichen Raum. 
Dreiergruppe vor dem Mercedes-Benz-Museum.
    „Vorher/Nachher“ mit Lokstoff – Theater im öffentlichen Raum.
    Dreiergruppe vor dem Mercedes-Benz-Museum.

    Ein seltsames Gespann steht vor dem – mit einer nächtlichen Notbeleuchtung als Gerippe zu erkennenden – Mercedes-Benz-Museum. Sechs schwarz-weiß gestreifte Hosenbeine schauen unter einem überbreiten Oberteil heraus. Wie ein Käfer trappeln die Beine mal in die eine, mal in die andere Richtung. In dem breiten Jackett stecken rechts ein Arm, links ein Arm und dazwischen drei Männerköpfe mit steifen Zylindern. Im Zickzack trippelt die Zwangs-Genossenschaft den leicht ansteigenden Weg zum Museum hoch – kleiner und kleiner werdend.

    Ein voll besetzter, doppelter Gelenkbus kommt von seiner Fahrtroute ab, durchquert ein Gittertor und fährt am vorbei winkenden Pförtner in ein umzäuntes Areal. Langsam bahnt er sich seinen Weg auf diesem großflächigen Busparkplatz, fährt zielgenau in eine überdimensionierte Waschstraße hinein. Der Busfahrer hält, stellt den Motor ab, verlässt den Bus und schließt die Tür fest zu. Geräusche von fließendem Wasser sind zu hören, dazwischen spitze, ängstliche Frauenschreie, wie die einer Ertrinkenden. Die Waschanlage setzt sich in Bewegung. Kolossale Flaschenbürsten quirlen an den Busfenstern entlang – einmal hin, einmal zurück. Unter lautem Getöse reinigt eine waagerechte Bürste die Heckscheibe. Der Motor springt an, der Bus setzt sich wie von Geisterhand in Bewegung.

     „Wie würden Sie das nennen?“

    „Kafkaesk!“

    „Geeenau!“

    „Die Verwandlung“ von Franz Kafka wird hier gespielt – und wir sind mittendrin. Hier erzählen Kathrin Hildebrand/Barbara von Münchhausen, Andrea Léonetti, Wilhelm Schneck, Sebastian Schäfer und Jürgen Kärcher in wechselnden Rollen die Geschichte des Gregor Samsa.

    „Vorher/Nachher“ mit Lokstoff – Theater im öffentlichen Raum. 
Schauspielerin auf dem Gelände des Gaisburger Heizkraftwerkes
    „Vorher/Nachher“ mit Lokstoff – Theater im öffentlichen Raum.
    Schauspielerin auf dem Gelände des Gaisburger Heizkraftwerkes

    „Lokstoff, das Theater im öffentlichen Raum“ bietet seinem Publikum etwas ganz Besonderes.
    Dieses Theater verfügt über kein eigenes Haus. Wie der Name schon sagt, wird der öffentliche Raum bespielt. In diesem Falle, für „Vorher/Nachher“ – nach der „Verwandlung“ von Franz Kafka – ist es ein Linienbus, der vereinzelte Haltestellen anfährt, aber auch von der Route abkommt und in Gegenden landet, die sonst nicht geöffnet sind. Rechts und links sitzt bequem das Publikum, der Mittelgang dient als Bühne. Oder die Bühne ist draußen vor dem Bus, der im Dunkeln durch das Gelände des Gaisburger Heizkraftwerkes fährt. Unmittelbar stoppt er vor einer hell erleuchteten Lagerhalle. Auf der metallenen Außentreppe steht eine Geigerin, ganz versunken in ihr Spiel.
    An anderen Haltestellen, die normalerweise gut frequentiert sind, wie zum Beispiel am Ostendplatz, sind die Schauspieler gut von zufälligen Passanten zu unterscheiden. Die Kostümbildnerin Maria Martìnez Pena kleidete sie mit verschwenderischen Mustern und derart gewagten Farbkombinationen, dass eine Verwechslung kaum möglich ist.

    Seit 2007 fährt und fährt und fährt dieser Bus durch Stuttgart, und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Auch am 9. März 2012 war diese Vorstellung ausverkauft.


    Noch mehr Theaterstücke:

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  • ✍ Die Frau des Zeitreisenden – fantastisch | Moderner Klassiker

    ✍ Die Frau des Zeitreisenden – fantastisch | Moderner Klassiker

    Als Clare ihrem späteren Mann zum ersten mal begegnet, ist sie 5 Jahre alt und Henry 35. Als Henry seiner späteren Frau zum ersten mal begegnet, ist er 28 Jahre alt und Clare ist 20. Wie passt das zusammen?

    Die Frau des Zeitreisenden – ihr Mann reist durch die Zeit.

    Cover: Die Frau des Zeitreisenden – fantastisch | Moderner KlassikerGanz einfach – Henry reist durch die Zeit. Er lebt mit einem seltenen genetischen Defekt, den er nicht beeinflussen kann. Mal lebt er in der Gegenwart, wie alle anderen, also auch Clare. Mal löst er sich aus dieser Gegenwart und erscheint in seinem Alter, in dem er sich gerade befindet, in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Hier begegnet er seinen Mitmenschen wieder – zum Beispiel Clare, die er aber erst aufsucht, als sie schon längst miteinander verheiratet sind.

    Die Frau des Zeitreisenden – sie ist ihm schon früher begegnet.

    Das führt zu einigen Verwicklungen. Clare weiß schon von frühester Kindheit an, dass sie Henry einmal heiraten wird und richtet sich darauf ein. Sie weiß, wie er einmal aussehen wird, welchen Beruf er ausübt, wie ihre Wohnung eingerichtet sein wird. Sie kennt auch die Termine, an denen Henry sie wieder aufsuchen wird. Von klein auf wartet sie auf ihn. Später wartet sie auch, wenn er plötzlich verschwunden ist und sie lediglich seine hautwarme Kleidung in den Händen hält, bis sie darin nur noch ihre eigene  Wärme spürt. Sie weiß vorher nie, wie lange er wegbleibt – ein paar Minuten, Stunden, Tage oder Wochen. Dabei versucht sie, Henrys Gendefekt so verborgen zu halten, wie es Frauen von Alkoholikern mit der Krankheit ihres Mannes tun.

    Die Frau des Zeitreisenden – ihr Mann, der Spätzünder.

    Henry sieht Clare zum ersten Mal mit 28, als er gerade nach einem heftigen Streit mit seiner Freundin in einer depressiven Phase steckt. Obwohl es ihm seltsam vorkommt, fasziniert ihn die unbekannte junge Frau, die vor ihm gleich bei ihrer ersten Verabredung Pläne für ihre gemeinsame Zukunft ausbreitet. Nach und nach lernt er die Kindheit seiner Frau kennen, aber erst, als er im entsprechenden Alter ist.

    Es entfaltet sich eine Liebesgeschichte ganz besonderer Art. Beide wissen gegenseitig viel voneinander, was der andere nicht weiß – Henry sieht in die Zukunft, Clare in die Vergangenheit. Beide versuchen, sich gegenseitig vor Unheil zu schützen und die Gegenwart auszukosten.

    Die Frau des Zeitreisenden – ein Lesevergnügen.

    Die Leserin begleitet Clare und Henry über 540 kurzweilige Seiten lang – endlich wieder ein spannendes Buch in bildhafter Sprache, mitreißend von der ersten bis zur letzten Seite.

    Die Frau des Zeitreisenden – Roman von Audrey Niffeneggerd9170637c99941babca0fcb6869f0e2d

    Die Frau des Zeitreisenden von Audrey Niffenegger (Autor), Brigitte Jakobeit (Übersetzer) | FISCHER Taschenbuch, ISBN-10: 3596163900

    Wer die Sehnsucht kennt…:

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  • Die Schneekönigin im Staatstheater Stuttgart – Madonna der kalten Welt

    Die Schneekönigin im Staatstheater Stuttgart – Madonna der kalten Welt

    82a392545e9d4f1bb964f1be77201ff3Weiß, eisig, böse – die Schneekönigin (Nadja Stübiger) glänzt wie ein Eiszapfen. Dicke Schneekristalle baumeln unter ihrem perfekt gestylten Bühnenoutfit hervor. Wem sie die Hand aufs Herz legt, erstarrt zu Eis. So ergeht es auch Kai (Michel Brandt), der vorher schon einen Glassplitter ins Auge bekommen hat. Dadurch sieht er alles in seiner Umgebung hässlich und böse. Eine Geschichte, in unsere Zeit versetzt und trotzdem märchenhaft.

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    Alles beginnt in einer stillgelegten Lagerhalle.

    Dort wohnt noch Frau Rose (Sabine Bräuning), die Witwe des ehemaligen Pförtners. Kai und Gerda spielen hier Basketball und pflegen die Rituale der einstigen Belegschaft. So kommt immer noch der alte Wachmann (Bernhard Baier), um sie bereits zum 175. Mal fest zu nehmen. Auch Gerdas Eltern ( Anja Lechle und Christian Schmidt ) schauen vorbei und spielen mit. Friede, Freude, Eierkuchen – bis mit einem fürchterlichen Krach ein Eiszapfen herunter und Kai ins Auge fällt. Von da an ist er nur noch kalt und böse.

    Er driftet ab ins Reich der bösen Schneekönigin, die ihm verspricht, dass aus ihm noch ein großer Schlagerstar wird – Kais Wunschtraum.

    Begleitet wird die Schneekönigin von ihrem Beilaufböbbele Toni (Sebastian Petrascu), dem großen Tänzer, der zwar nicht reden kann, aber alles in Bewegung umsetzt, und wie! Breakdancer Toni dreht seine Pirouetten um die Schneekönigin herum. Er tanzt nicht etwa, wie es beim Ballett üblich ist, „nur“ auf der (Fuß)Spitze, sondern auch auf Ellenbogen, Kopf, Knie, Schulter und was sich ihm sonst noch anbietet – einfach Spitze!

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    Währenddessen macht sich Gerda (Eléna Weiß) auf die Suche nach ihrem Freund.

    Die seltsamsten Typen begegnen ihr. Die Kanalratte Rolf hilft ihr weiter, ebenso wie die anderen skurrilen Gestalten, die sogar singen und tanzen. Sabine Bräuning zeigt sich wandlungsfähig als „Königin“ in einer psychiatrischen Klinik. Huldvoll grüßt sie ins Publikum. Mit ihrem Rollstuhl rast sie zwischen den Kampfhähnen umher, um danach freudig heraus zu springen, als Gerda die beiden in die Flucht schlägt. Anja Lechle und Christian Schmidt, das Erbschleicherpärchen, das die huldvoll grüßende Mutter Königin in der Psychiatrie besucht. Sie mit aufgedonnerter toupierter Frisur, einem voluminösen Busen und – als Gegenpol für das Gleichgewicht – ein ausgestopftes Hinterteil in einer engen Leopardenhose. Als verkannte Opernsängerin mit engem Rock und Paradejacke verwandelt sie sich in eine Zirkus/Hoteldirektorin. Christian Schmidt begleitet sie mal mit dicker Brille und Toupet, mal fällt ihm sein schiefes Gebiss fast heraus. Bernhard Baier mimt die Kanalratte Rolf mit lichten Haaren am Oberkörper, welche im Gegenlicht durchsichtig wirken; oder den russischen Taxifahrer Jascha, der Gerda zum Nordpol bringt, aber sie dann allein weitergehen lässt, weil er kurz davor die Frau fürs Leben findet.

    Zwischendrin singen alle den Schlager: „Ich bin mutig, du bist mutig…“

    Schnell gelernt und einfach zum Mitsingen mit Musik von Murat Parlak, gespielt von der Dreimannband „The frozen Snow Dogs“. Theatralisch überspannte Kostüme (Hannes Hartmann und Mari-Liis Tigasson) und diese Gesangseinlagen erinnern an die Musikfilme der Sechziger Jahre, als bei verschiedenen Gelegenheiten plötzlich losgesungen wurde. Diese Schlager waren danach auf den Straßen in aller Munde.

    Alles traumhaft unwirklich, aber in die Realität passend. Ein modernes Märchen, das auch ältere Kinder begeistern könnte, sofern der Begriff „Märchen“ geändert wird – vielleicht in Fantasy?

    Wiederaufnahme am 25. November 2012 im Kammertheater in Stuttgart.

    November 2011: Von Hasko Weber neu inszeniertes Märchen nach Hans Christian Andersen.

    Die Schneekönigin im Stuttgarter Staatstheater
    Regie Hasko Weber
    Bühne und Kostüme  Hannes Hartmann
    Kostüme  Mari-Liis Tigasson
    Musik  Murat Parlak
    Dramaturgie  Anna Gubiani
    Regieassistentin  Isabel Aldag

    Besetzung:
    Kay: Michel Brandt
    Gerda: Eléna Weiß
    Schneekönigin: Nadja Stübiger
    Frau Rose / Hermine II. / Fischfrau:  Sabine Bräuning
    Andreas / Klaus Dieter / Claudius: Christian Schmidt
    Franziska / Ramona / Getrud: Anja Lechle
    Sherif der Wachmann / Rolf die Kanalratte / Jascha der Taxifahrer: Bernhard Baier
    Toni Gelato: Sebastian Petrascu, Roman Proskurin
    Band „The Frozen Snow Dogs“: David Schröter, Murat Parlak, Timm Schauen

    Märchen:

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  • ✒ Sonntags bei Tiffany – Roman von James Patterson

    ✒ Sonntags bei Tiffany – Roman von James Patterson

    Ein b40895eb687f4422a4065e970062f26dQuäntchen Fantasy, eine Prise Liebesleid, ein wenig vernachlässigtes Kind, ein paar (Ex)Ehemänner, ein bisschen Filmtitel – fertig ist der Bestseller?

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    Der engelähnliche Michael hat eine besondere Mission. Er stärkt das Selbstbewusstsein von Kindern, die von ihren Eltern vernachlässigt werden. Dabei sehen ihn nur seine Schützlinge. Sobald sein Auftrag beendet ist, verlässt er diese Kinder, die sich danach nicht mehr an ihn erinnern können. Ebenso geht es Michael. Zwischen seinen Aufträgen hat er immer etwas Zeit, in der die Erinnerung verblasst. Dann folgt er seiner Intuition und entdeckt so seinen neuen Schützling.
    Auch Jane betreut er bis zu ihrem achten Geburtstag. Er erklärt ihr die Welt, während ihre Mutter sich mit ihren Schauspielern, Regisseuren, Geldgebern und diversen Ehemännern beschäftigt. Sie arbeitet ehrgeizig an ihrer Karriere als erfolgreiche Film-Produzentin.

    Jane kann Michael nicht vergessen. Jeden Tag sieht sie ihn vor sich und schreibt später ein Drehbuch über ihre Geschichte, die verfilmt werden soll. Es fehlt nur noch der richtige Hauptdarsteller, den Jane, im Gegensatz zu ihrer Mutter, nicht in dem aufgeblasenen Hugh erkennen kann.
    Auch Michael ertappt sich oft in seinen Pausen dabei, in irgendwelchen vorübergehenden Frauen Jane als Erwachsene zu sehen. Wie zufällig setzen sich beide eines Tages in Bewegung. Jeder weicht von seiner Route ab und trifft so auf den anderen. Bis zum Happy-End werden noch zahlreiche Verwicklungen den Lebensweg der beiden pflastern.

    Charakterisierung: Bügelfilm gleich Bügelbuch?

    Bügelfilm ist kein eigenes Genre an sich, wird aber meist mit „Romantik-Komödie“ in Verbindung gebracht. Die inhaltliche Struktur dieser Filme ist denkbar einfach und jedes mal gleich:
    Die beiden Hauptdarsteller, die möglichst aus verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen sollten, treffen aufeinander und können sich auf Anhieb nicht leiden. Wahlweise kann es auch ein großer Altersunterschied oder weite Entfernungen oder etwas ähnliches sein. Sie kommen sich mit der Zeit näher, obwohl ihnen die Umwelt, ihr Stolz oder ein origineller Schriftsteller-Einfall diverse Hindernisse in den Weg stellt. Sind sie sich endlich über ihre Gefühle zueinander klar, versuchen ihre Mitmenschen vergeblich, die beiden auseinander zu bringen. Kurz vor dem glücklichen Ende ereignet sich ein Missverständnis, das die beiden erbost schmollen lässt. Wenn alles schon nach Drama aussieht, wird es durch Zufall in letzter Minute aufgeklärt.
    Diese Gattung ist wegen der übersichtlichen Struktur beliebt bei langweiligen Tätigkeiten, zum Beispiel dem Bügeln. Erfahrene Büglerinnen machen eine Pause an den für sie interessanten Stellen. Uninteressantes überbügeln sie einfach.
    Mit dem Buch geht das nicht ganz so einfach, aber Parallelen sind durchaus zu erkennen. So ein Buch kann quer gelesen werden.

    Sonntags bei Tiffany: Empfehlung für besondere Gelegenheiten

    In diesem Buch gibt es nichts, was es in andern Büchern nicht auch schon gab. James Patterson reitet auf allen möglichen Wellen mit, wie die quietschlebendige Komapatientin oder der Zeitreisende. Sogar der Titel erinnert an den beliebten Kultfilm „Frühstück bei Tiffany“. Zu empfehlen ist es immer dann, wenn die Aufmerksamkeit abgelenkt wird. Zum Beispiel im Wartezimmer, um von der eigenen Nervosität oder den Krankengeschichten der anderen Patienten abzulenken. Auf einem Stehplatz in der voll besetzten S-Bahn kann dieses Buch sogar interessanter sein als der Blick auf ein griesgrämiges Gegenüber.

    Sonntags bei Tiffany: Roman (Gebundene Ausgabe) von James Patterson (Autor), Helmut Splinter (Übersetzer)
    Page & Turner

    Schutzengel:

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  • ✒ Buchtipp: „Delfinarium“ von Michael Weins

    ✒ Buchtipp: „Delfinarium“ von Michael Weins

    Es 632c4092ae0d47959cc42b7ca439c808fängt an mit einem Missverständnis und geht so weiter. Wer ist die Frau, die sich nicht erinnern kann? Sind es zwei Frauen, vielleicht Zwillinge?
    Daniel stellt sich mit „Martin“ vor, worauf sein künftiger Arbeitgeber sich als Henry vorstellt und ihm das Du anbietet. Martin ist Daniels Familienname. Mit genau solchen Irrtümern geht es weiter. Gesucht wurde eine Begleitperson für den Zoo. Daniel hatte sich eine alte Frau vorgestellt, die er – eventuell im Rollstuhl – von einem Gehege zum anderen begleiten muss.

    Im Delfinarium lebt die psychisch kranke Frau auf

    Susann, die fremde Frau, mit der er in den Zoo gehen soll, ist jung und vollkommen apathisch. Bei der Geburt ihres Kindes vor einem halben Jahr lag sie für sieben Minuten im Koma; seitdem spricht sie nicht und starrt nur noch teilnahmslos vor sich hin. Aber kaum sind sie im Zoo, wird aus der ehemals energielosen Frau eine Schnellläuferin, die mit staksigen Schritten auf ein Ziel zustrebt. Nicht etwa, wie er es sich gewünscht hat, zu seinen Lieblingstieren, den Giraffen. Sie möchte nur ins Delfinarium, sonst nichts. Aufmerksam verfolgt sie die Trainingsstunde mit den Kunststücken. Als es zu Ende ist, schaut sie ihn mit einem verklärt lächelndem Gesicht an und haucht: „Schön“.

    Ist der Ehemann der richtige oder gibt es noch einen anderen?

    Etwas verquickt sind die Verhältnisse. Susanns Mann, ein Koch, der gern und viel Bier trinkt, heuert Daniel an, damit er mit ihr in den Zoo geht und eventuell etwas über sie herausfindet, was er nicht weiß. Das passiert schon beim zweiten Zoobesuch. Als Daniel seine Blase entleeren muss – im Gebüsch – bemerkt er einen Mann, der auf Susann einredet. Sie sieht ihm gerade ins Gesicht, reagiert aber nicht weiter. Dieser Mann behauptet, mit Susann, die er Marie nennt, verheiratet zu sein. Intuitiv erzählt er Henry nichts davon; der hat außerdem noch andere Probleme. Seine Schwester in Karlsruhe kommt ins Gefängnis, da sie anscheinend Drogen geschmuggelt hat. Er bittet Daniel, in seinem Haus zu übernachten und auf Susann aufzupassen.

    Kaum ist er mit Susann allein, erscheint wieder der Mann aus dem Zoo, der seine Frau mitnehmen will. Sein Weg führt nach Mecklenburg. Hier entdeckt Daniel die Frau neu, aber nicht als Susann, sondern als Marie. Weder Susann noch Marie reden. Ist es ein und dieselbe Frau, die sich nicht erinnern kann? Sind es zwei Frauen, vielleicht Zwillinge oder Doppelgängerinnen?
    Daniel will will es herausfinden.

    Michael Weins‘ Erzählweise zeichnet sich aus durch trockenen Humor

    Er zeigt das Leben durch die Brille eines bummelnden Spätzünders, bei dem manches anders läuft, als er sich es vorstellt. Das Buch ist gespickt mit viel Lokalkolorit, oft unwirklich. Das alles findet statt zwischen Buxtehude im Alten Land und Rerik an der mecklenburgischen Ostseeküste, dem Ort von „Sansibar oder der letzte Grund“ von Alfred Andersch. Vieles scheint sich auf der Traumebene abzuspielen, wird dann aber doch Wirklichkeit – oder auch nicht?

    Delfinarium von Michael Weins , Mairisch Verlag;

    Depression:

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  • ✒ Hörbuchtipp: „Die Herrenausstatterin“ von Mariana Leky – sowohl wirklich als auch unwirklich

    ✒ Hörbuchtipp: „Die Herrenausstatterin“ von Mariana Leky – sowohl wirklich als auch unwirklich

    98f061184ceb4e8da07913006c88a7cfWer etwas Lustiges erwartet, könnte enttäuscht werden. Annette Frier liest distanziert die Geschichte der Ich-Erzählerin Katja, die ihren Lebensunterhalt als Übersetzerin von Gebrauchsanweisungen verdient.


    Wie aus einer anderen Welt erzählt Katja ihr Leben.

    Sie lernt ihren Mann kennen, als sie bei ihm auf dem Zahnarztstuhl sitzt. Er besucht sie von da an öfter, geht aber mitten in der Nacht fort und kehrt irgendwann wieder. Sie weiß nicht, wie er die Zeit verbringt. Sie heiraten, aber Jakob möchte nicht mit ihr zusammen ziehen; also schlägt er im Garten sein Zelt auf. Das nächtliche Verschwinden behält er bei. Erst nach seinem Tod erfährt sie, wo und mit wem er sich herumgetrieben hat.

    Andere Männer in ihrem Leben.

    Zu dieser Zeit, als sie nicht weiß, wo er steckt, lernt sie einen älteren Herrn kennen, der nachts um drei vor ihrer Wohnungstür sitzt. Im Krankenhaus, kurz nachdem sie ihren toten Mann gefunden hat, begegnet sie ihm wieder. Das Dumme ist nur, dass außer ihr niemand ihn sehen kann, nicht einmal ihre beste Freundin Evelyn. Doktor Blank – so heißt der Geist und spätere Schutzengel, der sich bei ihr einnistet – ist vor einiger Zeit gestorben und wollte nur kurz zu seiner Frau zurückkehren. Als er bemerkt, dass Katja ihn dringender braucht, bleibt er bei ihr. Es ist nicht klar, inwieweit sich Katja alles einbildet.

    Ebenso klingelt mitten in ihrer traurigsten Phase ein junger Feuerwehrmann an der Tür, der sehen möchte, ob es irgendwo brennt. Mit einer Taschenlampe leuchtet er in ihre Schränke und benimmt sich, als ob er demnächst in ihre Wohnung einziehen will. Recht skurril kommt die Geschichte daher, aber immer irgendwie logisch.

    Wirklich als auch unwirklich.

    Vielleicht ist es auch die Art, wie Annette Frier die Geschichte liest, sowohl wirklich als auch unwirklich. Trotz Situationskomik ist es keine lustige Geschichte, sondern tieftraurig, obwohl immer und überall Hoffnung durchschimmert.

    Dieses Hörbuch gehört in die Reihe der Brigitte-Edition „Starke Stimmen“.

    Zwölf Schauspieler lesen Bücher von zwölf Autoren. Annette Frier, die Kölner Schauspielerin, dürfte vielen als Komödiantin bekannt sein. Sie liest den erfolgreichen Roman „Die Herrenausstatterin“ der Kölner Schriftstellerin  Mariana Leky vor.

    Die Herrenausstatterin: Starke Stimmen. BRIGITTE Hörbuch-Edition | Mariana Leky (Autor), Annette Frier (Sprecher) | Random House Audio Editionen

     

    Geister:

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  • ♫ Inhalt / Handlung: Il mondo della luna – Oper von Joseph Haydn

    ♫ Inhalt / Handlung: Il mondo della luna – Oper von Joseph Haydn

    „Il mondo della luna / Die Reise zum Mond“ Komische Oper (Dramma giocoso) in drei Akten von Joseph e2e3b3682ed045fa849172b8ff4e17d7 Haydn, der in seiner Gaunerkomödie lange vor Neil Armstrong den Mond entdecken lässt. Die Oper Il mondo della luna spielt in Venedig um 1750.

    1. Akt: Buonafede, ein reicher venezianischer Kaufmann, liebt den Mond und stellt sich gern vor, wie schön es dort sein kann.

    Il mondo della luna / Die Reise zum Mond - oper von haydnZumindest müsste es schöner sein als in seinem Zuhause, das er mit Clarissa und Flaminia, seinen beiden Töchtern in heiratsfähigem Alter, und seiner Haushälterin Lisetta teilt.

    Dabei könnte es so friedlich sein, wenn alle das machen würden, was Buonafede will. Dann müsste er die Töchter nicht einsperren und hätte die Haushälterin Lisetta, die den Diener Cecco liebt, zu seiner persönlichen Verfügung.
    Clarissa und Flaminia wollen endlich frei sein und suchen auf eigene Faust nach Ehemännern, um dem Vater zu entkommen. Den jungen Leandro, der in Clarissa verliebt ist, lehnt er kategorisch ab. Glücklicherweise lernt Leandros Diener Cecco einen gerissenen Gauner kennen, der ihm Hilfe verspricht. Der gibt sich als Doktor aus Bologna aus, lässt Buonafede durch sein Fernrohr schauen und gaukelt ihm vor, am anderen Ende die Welt auf dem Mond zu sehen – die Paare, die Mondlandschaft, die Friedlichkeit im Umgang miteinander. Das begeistert Buonafede so, dass er seine Geldbörse hergibt für dieses Fernrohr. Der Doktor aus Bologna wiederum erkennt die neue Geldquelle und möchte sie sich sichern, am besten durch die Heirat mit einer Tochter. Erst kassiert er aber noch bei Leandro und seinem Diener Cecco ab, denen er Clarissa und Lisetta verspricht – er selbst nimmt dann die Mitgift und Flaminia – wenn sie bei seinem Plan mitspielen.
    Der Doktor erzählt dem Kaufmann,dass  er  eine Einladung vom Mondkaiser erhalten hat und  zum  Mond fliegt. Falls er mitkommen wolle, sei er willkommen. Buonafede zeigt sich von dem Plan begeistert und stimmt zu. Heimlich verabreicht der Doktor seinem Opfer einen Schlaftrunk. Als dieser seine Wirkung entfaltet, wird Buonafede in des Doktors Garten verfrachtet.


    2. Akt: Buonafede erwacht.

    Jetzt wird ihm vorgegaukelt, er befinde sich auf dem Mond.  Er wird von Mondzofen neu eingekleidet – in ein Narrenkostüm – um dem Mondkaiser vorgestellt zu werden. Als solcher gibt sich der verkleidete Cecco aus. Die herbeigeschaffte Haushälterin Lisetta wird trotz Buonafedes Protest mit dem Mondkaiser vermählt und zur Mondkaiserin gekrönt. Die beiden Töchter Clarissa und Flaminia, die von den beiden – als Mondmännern verkleideten – Herren umschwärmt werden, stimmen begeistert der Hochzeitszeremonie zu, denn sie wähnen sich endlich frei. Als die ganze Gesellschaft sich immer kecker aufführt und Cecco sich unkaiserlich daneben benimmt, erkennt Buonafededen Schwindel. Zu spät! Er sitzt in der Falle. Die beiden Töchter sind verheiratet, die Haushälterin ist er auch los und wenn erst herauskommt, wie er an der Nase herumgeführt wurde – …nicht auszudenken.

    3. Akt: Auflösung

    Happy endlich könnte alles so kommen, wie es sich in einer derartigen Oper gehört, sofern ein Regisseur nicht anderer Meinung ist und aus diesem Luststück ein Trauerspiel macht.

     

    Il mondo della luna / Die Welt auf dem Monde / Die Reise zum Mond

    Komische Oper in italienischer Sprache
    Musik von Joseph Haydn mit einem Libretto von Carlo Goldoni.
    Uraufführung am 3. August 1777 im Schloss Esterházy in Eisenstadt
    Zur Vermählung des zweiten Sohnes von seinem Dienstherrn Fürst Nikolaus mit Maria Anna Gräfin von Weissenwolf
    Die Spieldauer beträgt ca. 2 ½ Stunden

    Orchesterbesetzung:
    Je zwei Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner, Trompeten, eine Pauke, ein Cembalo und Streicher

    Personen:

    Buonafede, ein reicher Kaufmann (Bass)
    Clarissa, seine Tochter (Sopran)
    Flaminia, seine Tochter (Sopran)
    Leandro, deren Liebhaber (Tenor)
    Cecco, dessen Diener (Tenor)
    Der Doktor aus Bologna (Bariton)
    Lisetta, Hausverwalterin (Alt)
    Vier Spaßmacher (Tenöre und Bässe)



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    Il mondo della luna / Die Reise zum Mond:

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