Diese Opern-Aufführung im pompösen kleinen Hoftheater gestalten Studierende der Opernklasse der Stuttgarter Musikhochschule.
Für die meisten Rollen – junge Liebende, die gerade heiraten wollen – passt es vom Alter her hervorragend.
Theaterblut fließt großzügig in Strömen in dieser Inszenierung von Waltraud Lehner.
Der Komtur duelliert sich nicht mit dem Degen, sondern wird von Don Giovanni in einer Rangelei gegen die Tischkante geschleudert. Siehe -> Inhalt / Handlung: Don GiovanniEr fällt um und bleibt blutend an Kopf und Körper auf dem Boden liegen. Zerlina kommt wieder ins Zimmer gerannt, aus dem sie vorher mit Don Giovanni verschwand. Blut läuft von ihren Beinen unter dem Miniröckchen herunter. Masetto wird von Don Giovanni verprügelt und stöhnt sich mit einer blutenden Wunde im Brustbereich durch die Versöhnungsszene mit Zerlina. Waltraud Lehnerlegt den Blickpunkt auf die Gewalt, die von Don Giovanni ausgeht.
Intonationssichere Sänger in allen Partien
Leporello (Patrick Zielke) ist mein Star des Abends, sowohl von der Stimme als auch von der Darstellung. Er spielt souverän den Diener, der seine Pflichten genau nimmt – das gehört zu seinem Berufsethos. Zwar zieht er Don Giovanni aus jedem Schlamassel, mag ihn aber nicht und stört sich an seinem Lebenswandel. Das zeigt er deutlich, aber Leporello ist ein Profi-Dienstleister. Don Giovanni (DaeHyun Ahn) füllt seine Rolle als skrupelloser, über Frauenleichen gehender Verführer aus, der seine erfolgreichen Vergewaltigungen als Sport ansieht. Einem derart jungen Don Giovanni nimmt man aber seine Taten nicht ganz ab. Schon für die „Eroberung“ von 1003 Spanierinnen bräuchte er etwas mehr Zeit. – irgendwann hat er wohl auch üben müssen 😉 Donna Elvira (Gunta Cese mit schöner Stimme in der Mittellage) warnt, wo sie nur kann. Wie ein schwarzer Racheengel schreitet sie immer dann ein, wenn Don Giovanni sich über seine Erfolge bei gutgläubigen Damen freut. Sehr engagiert tritt auch Zerlina (Maria Pizzuto) auf, die ihren Masetto zum Teufel wünscht und dann doch unbedingt zurückerobern möchte. Donna Anna (Juliette Vargas) spielt die ernste, trauernde Tochter, der Lage angepasst. Masetto (Jongwook Jeon beherrscht durch die Rücknahme der Stimme auch die leisen Töne) und Don Ottavio (Ewandro Cruz Stenzowski, hell timbriert) agieren zwar zurückhaltend, überzeugen allerdings durch ihre Stimmen.
Die Handlung spielt in einer undifferenzierten Jetztzeit in Sevilla.
Die Kostüme (Katherina Kopp) reichen von Minirock über biedere Anzüge bis hin zu mediterranen Trauerschleiern und Torerojäckchen. Die dreiteilige Drehbühne (Benno Brösicke) ermöglicht eine schnelle Umwandlung von Innen- und Außenräumen, die mit Türen und Fenstern miteinander verbunden sind. Action entsteht durch nächtliche Verfolgungsjagden durch Fenster und Türen. Jeder rennt hinter jedem her.
Schön renoviertes Theater mit Wandmalereien im wilhelminischen Stil mit bequemen Polstersitzen.
Leider behindert auf vielen Plätzen die Anordnung der Stuhlreihen die Sicht. Von der Akustik her ist das Wilhelma Theater gut für Menschen mit Hörbehinderung geeignet.
Musikalische Leitung – Bernhard Epstein Inszenierung – Waltraud Lehner Bühne – Benno Brösicke Kostüme – Katherina Kopp
Überraschen Sie Opernliebhaber mit diesem idealen Opernführer als Geschenk. Der Opernführer „Aida bis Zauberflöte“ bietet eine Zusammenfassung von 55 Opern, die im Kulturmagazin 8ung.info zu finden sind. Ob großformatig mit gut lesbarer Schrift, als handliches Taschenbuch oder praktisches Ebook – dieser Wegweiser ist der perfekte Begleiter für Ihren nächsten Opernbesuch.
Besetzung am 11.Juni 2012 Don Giovanni – DaeHyun Ahn Donna Anna – Juliette Vargas Don Ottavio – Ewandro Cruz Stenzowski Komtur – Yeun Ku Chu Donna Elvira – Gunta Cese Leporello – Patrick Zielke Masetto – Jongwook Jeon Zerlina – Maria Pizzuto Es spielt das Stuttgarter Kammerorchester und Studenten der Hochschule Ein Kammerchor aus Studenten der Hochschule
Nicht Don Giovanni, sondern die „Exgeliebte“ Donna Elvira, die „Zurückgewiesene“ Donna Anna und die neuste „Fasteroberung“ Zerlina stehen im Mittelpunkt der Inszenierung von Andrea Moses in der Stuttgarter Oper. Das kann durchaus amüsant sein. Wenn dann noch die Mitglieder des Opernchores dazukommen, die als Vertreter der „Unterschicht“ Menuett tanzen üben, erreichen die Mundwinkel fast die […]
Diese Opern-Aufführung im pompösen kleinen Hoftheater gestalten Studierende der Opernklasse der Stuttgarter Musikhochschule. Für die meisten Rollen – junge Liebende, die gerade heiraten wollen – passt es vom Alter her hervorragend. Theaterblut fließt großzügig in Strömen in dieser Inszenierung von Waltraud Lehner. Der Komtur duelliert sich nicht mit dem Degen, sondern wird von Don Giovanni […]
Die Oper "Don Giovanni" erzählt die Geschichte von Don Juan, dem Frauenverführer. Heute würde man ihn sexsüchtig nennen, denn Don Giovanni geht es lediglich darum, eine Frau in die Horizontale zu bekommen. Dabei ist ihm jedes Mittel recht – von Heiratsversprechen bis hin zur Gewalt. Jetzt lesen!
Beeindruckend sind in dieser Opernaufführung die Hauptdarsteller, die nicht nur hervorragend singen, sondern auch als Schauspieler brillieren. Sie verleihen ihren Rollen die Charaktere, siehe -> ♫ Inhalt / Handlung: Wozzeck – Oper mit Musik von Alban Berg Allen voran Claudio Otelli als Wozzek, der Putzlumpen für alle und jeden. Er bemüht sich, Marie und seinem …
Janáček schrieb eine Oper über eine Frau, die von ihrem Liebhaber verlassen wurde. Jossi Wieler und Sergio Morabito stellen diesen Liebhaber in den Mittelpunkt – nicht so sehr als Mann, sondern als egozentrischen, suchenden Künstler in einer immer währenden Schaffenskrise. Siehe: ♫ Inhalt / Handlung: Schicksal – Oper von Leoš Janáček In einem eleganten Kurbad …
Hat Schönberg es so gewollt? Er hatte die Idee, dieses musikalische Drama im Film aufführen zu lassen, und 1913 kam nur der Stummfilm in Frage.
In den „Filmtheatern“ wurde auf einer großen Leinwand der Film abgespult, vorn saßen die Musiker – später nur noch ein Pianist – und spielten die Musik dazu.
Genau so sah es das Stuttgarter Publikum im Staatstheater am 16. März 2012. Die Musik kommt aus dem Orchestergraben im Vordergrund, der Sänger singt von der Seite. Ausgelöst wurde es durch einem (Un)Glücksfall. Shigeo Ishino, „Ein Mann“ und gleichzeitig Hauptdarsteller, hat sich die Schulter verrenkt und konnte sich nicht bewegen, aber dafür sehr gut singen – und Shigeo Ishimo singt mit so deutlicher Aussprache, dass die Obertitel überflüssig werden.
„Ein Mann“ träumt, dass ihm alles gelingt, und zwar mit links. Das Ziel seiner Sehnsucht ist „Ein Weib“. Aber er schafft es nicht, sie zu erobern. Zwölf Gestalten stehen um ihn herum und kommentieren sein Tun. Am Ende lachen sie ihn aus. Siehe → ♫ Inhalt / Handlung: „Die Glückliche Hand“ mit Musik und Libretto von Arnold
Das Bühnenbild besteht aus einem Vorhang mit goldenen Strähnen, der die Farbe je nach Licht wechselt. Zum Hintergrund passende, lange strähnige Hausmäntel, trägt der Chor der zwölf Personen. Strumpfmasken mit Schlitzen für Mund und Augen verdecken die Köpfe.
Wenn „Ein Mann“ im ersten Bild den Vorhang zur Seite anhebt, sehen die Zuschauer ein überdimensionales Elefantenbein, Busen wie Kuppeln, Kopf gesichtslos – ist auch unnötig. Er merkt einfach nicht, dass „Ein Weib“ einerseits zu groß für ihn ist und andererseits nichts von ihm wissen will, denn sie ist nur eine aufblasbare Puppe. Allerdings ist sie nicht mit gleichnamigem Spielzeug aus dem Sexshop zu verwechseln. Sie ist riesig groß – nimmt die ganze Bühne ein – liegend ist sie mannshoch. Mit Hilfe „Eines Herrn“, seines Nebenbuhlers, schafft er es, auf sie drauf zu klettern.
Überdeutlich bewegt der eingesprungene Regieassistent Dirk Schmeding den Mund wie zum Singen, gepaart mit weit ausladenden Hand-, Kopf-, und Körperbewegungen, wie sie in einem Stummfilm üblich sind. „Ein Mann“ durchlebt einen Alptraum. Das Schlimmste, was einem Schwerenöter passieren kann. Er versucht, „Ein Weib“ zu erobern, aber das reagiert nicht – auf nichts! Teilweise beutelt der Mann die Riesenpuppe wie ein Hundewelpe sein Spielzeug. Nachdem er erkennen muss, dass er „Das Weib“ nicht erobern kann, schüttelt er seine Hände derart heftig, dass es so aussieht, als würde ein Film mit doppelter Geschwindigkeit ablaufen.
Die zwölf Gestalten amüsieren sich über ihn. Am Schluss gehen sie um den erschöpften, aber erfolglosen „Mann“ herum. Während ihn die Umstehenden auslachen, krallt er sich an ihrem überdimensionalen Busen fest. Am Schluss liegt er völlig erschöpft auf ihrem luftleeren Kopf, neben dem lädierten Busen.
Nachdem sie ihn noch tüchtig ausgelacht haben, gehen die zwölf Gestalten ab. Als Siegeszeichen streckt der Mann den Arm (war es der linke?) in die Höhe. Freudianer könnten in dieser Geste ein Phallus-Symbol erkennen. Mitleidsvoll bedecken die Gestalten die erhobene Hand mit einem Hausmantel. Wie im Traum, sowohl wirklich als auch unwirklich.
Hat Schönberg es so gewollt, wie es die Oper Stuttgart spielte? Er wollte dieses musikalische Drama im Film aufführen zu lassen, und 1913 kam nur der Stummfilm in Frage.
Seine 20-Minuten-Oper Die glückliche Hand hielt Schönberg selbst für unaufführbar. Lesen Sie jetzt! Einer Verfilmung hätte er zugestimmt unter der Bedingung: „An der Musik wird nichts geändert!“ Schönberg bezeichnete dieses Werk als „ein Drama der gestörten Liebesbeziehung” – einen Traum.
16. Februar 2012: Ballett von Christian Spuck nach der Novelle ‚Das Fräulein von Scuderi‘ von E.T.A. Hoffmann. „Das Fräulein von Scuderi kleidete sich in eine Robe von schwerem Seidenzeug, schmückte sich mit Cardillacs köstlichem Geschmeide, hing einen langen, schwarzen Schleier über und erschien so in den Gemächern der Maintenon zur Stunde, da eben der König …
Diese Operninszenierung – Die Nachtwandlerin von Vincenzo Bellini – kann als Schauspiel und Oper bezeichnet werden, denn die hervorragenden Sänger sind zu gleichen Teilen beeindruckende Darsteller. Wie gewohnt läuft der Stuttgarter Opernchor in der Einstudierung von Michael Alber zur Höchstleistung auf, wenn er nicht nur musikalisch, sondern auch szenisch gefordert wird. Der Dirigent Gabriele Ferro …
Ist er nicht ein schöner Mann, der Herr Jägerchor-Dirigent? Genau! Und er weiß es am Besten. In seinen ausgestopften Krachledernen strahlt er ins Publikum und fuchtelt den Sängern vor der Nase herum. Der Jägerchor wirkt wie aus einem alten Foto entsprungen.
Eine Repertoire-Vorstellung der Oper La Traviata von Giuseppe Verdi am 14. Oktober 2011 in der Staatsoper Stuttgart. Auf dem Fest der Madame Flora suchen sie in Ballkleidern und Fräcken die illustre Gesellschaft heim. Als Zigeunerinnen verkleidet legen sie die Karten. Wie Kastagnetten schlagen sie die Spielkarten-Fächer, immer im Rhythmus auf die Eins. Sie fechten als …
Der Name „Blauer Boll“ ist wörtlich zu nehmen. Barlach beschreibt Boll als beleibt, kurz vor dem Schlaganfall – dann nämlich läuft er blau an. Außerdem trinkt er gern. Wahrscheinlich hat er einen konstanten Alkoholpegel. In der Stuttgarter Staatstheater-Inszenierung von Stephan Rottkamp färbt Boll sich selbst ein, mit cremiger, blauer Farbe. Eine Plastikfolie, wie eine Gartentischdecke, spannt sich über den Boden der riesigen Bühne (Robert Schweer) und bildet die Rückwand. In der Mitte stehen Eimer mit blauer, grüner, roter, weißer, schwarzer, brauner Farbe – sahnige, dicke Farbe. Sie greifen in die Kübel und malen ihre Körper an. Kostüme von Kirsten Dephoff – Farbe statt Textil.
Eine Neuinterpretation der Oper La Boheme von Giacomo Puccini bringt das Pfalztheater Kaiserslautern. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie viel Kreativität mit jeder neuen Inszenierung freigesetzt wird. Selbst bei diesem oft gespielten Stück variieren Bühne (Thomas Dörfler), Kostüme (Heiko Mönnich) und Inszenierung (Thomas Wünsch). Sie zaubern eine Stimmung fremdartigen Künstlerlebens.Ein Industrie-Wendeltreppe – bevorzugter …
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